www.wikidata.de-de.nina.az
Die Gewohnliche Besenrauke Descurainia sophia auch Sophienrauke genannt ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Besenrauken Descurainia innerhalb der Familie der Kreuzblutengewachse Brassicaceae 1 Gewohnliche BesenraukeGewohnliche Besenrauke Descurainia sophia SystematikEurosiden IIOrdnung Kreuzblutlerartige Brassicales Familie Kreuzblutler Brassicaceae Tribus DescurainieaeGattung Besenrauken Descurainia Art Gewohnliche BesenraukeWissenschaftlicher NameDescurainia sophia L Webb ex Prantl Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Vegetative Merkmale 1 2 Generative Merkmale 2 Okologie 3 Vorkommen 4 Taxonomie 5 Gallbildungen 6 Literatur 7 Einzelnachweise 8 WeblinksBeschreibung Bearbeiten nbsp Illustration nbsp Blutenstand nbsp Schoten nbsp StangelblattVegetative Merkmale Bearbeiten Bei der Gewohnlichen Besenrauke handelt es sich um eine einjahrige krautige Pflanze die Wuchshohen von 25 bis 100 Zentimetern erreicht Der blaulich grune bis graugrune Stangel wachst aufrecht ist rund und meist oberwarts astig 2 Er ist kahl oder behaart seine Haare sind meist vierstrahlig gegabelt 2 Die Laubblatter sind wechselstandig meist gleichmassig dicht am Stangel verteilt angeordnet Die blaulich grunen bis graugrunen Stangelblatter sind zwei bis dreifach fiederschnittig geteilt und besitzen linealische Zipfel Generative Merkmale Bearbeiten Die Blutezeit erstreckt sich vorwiegend uber die Monate Mai bis September Der endstandige anfangs schirmtraubige durch Streckung der Blutenstandsachse spater traubige Blutenstand enthalt viele Bluten Die Blutenstiele sind doppelt bis dreimal so lang wie der Kelch Die zwittrige Blute ist radiarsymmetrisch und vierzahlig mit doppelter Blutenhulle Die blassgrunlichen bis grunlich gelben Kronblatter sind bei einer Lange von lediglich 1 5 bis 2 Millimeternin der Regel kurzer als die Kelchblatter und kaum 1 Millimeter breit Die relativ dunnen 7 bis 15 Millimeter langen Fruchtstiele stehen meist unter 45 bis 60 Grad von der Hauptachse ab 2 Die einnervigen Schoten wachsen aufwarts gebogen und sind 15 bis 25 Millimeter lang Die Samen sind etwa 1 Millimeter lang und liegen zu 7 bis 15 einreihig in jedem Fruchtfach 2 Die Chromosomenzahl betragt 2n 28 3 Okologie BearbeitenEs erfolgt meist Selbstbestaubung Ein Exemplar kann sogar 730 000 Samen entwickeln 2 Die vielsamigen Schoten sind Selbstausstreuer Wind und Tierstreuer und Wintersteher Dass die Besenrauke ein Wintersteher ist wurde schon 1755 von Carl von Linne in seiner Flora Suecica beobachtet 2 Die Samen breiten sich als Klebhafter aus Dass die Samenschale bei Befeuchtung verschleimt war schon Hieronymus Bock 1546 bekannt 2 Vorkommen BearbeitenDas Verbreitungsgebiet erstreckt sich von weiten Teilen Europas bis nach Asien Die Gewohnliche Besenrauke kommt auch in Nordafrika und selbst in Gronland vor In Mitteleuropa gilt sie als Archaeophyt In Australien Neuseeland Nordamerika Sudamerika Hawaii Japan Korea und im sudlichen Afrika ist sie ein Neophyt 4 Die Gewohnliche Besenrauke ist in Ostdeutschland verbreitet und haufig zu finden In den anderen deutschen Gebieten kommt sie eher zerstreut vor im Bergland ist sie selten In Osterreich kommt die Gewohnliche Besenrauke im pannonischen Gebiet sehr haufig vor daruber hinaus ist sie eher zerstreut zu finden In der Schweiz wachst sie insbesondere in den warmeren Gegenden ziemlich haufig Sie steigt in Graubunden im Val Trupchun bis in einer Hohenlage von 2400 Meter und erreicht im westlichen Tibet sogar Hohenlagen von 3000 Metern 2 Die Gewohnliche Besenrauke wachst in Schuttunkrautgesellschaften und an trockenen Hangen auf Ackern und an trockenen Wegrandern Sie gedeiht am besten auf mehr oder weniger trockenen stickstoffreichen und sandigen Boden Sie ist in Mitteleuropa eine lokale Charakterart des Sisymbrietum sophiae Sisymbrion Verband kommt aber auch in Onopordion Gesellschaften vor 3 Die okologischen Zeigerwerte nach Landolt et al 2010 sind in der Schweiz Feuchtezahl F 1 trocken Lichtzahl L 4 hell Reaktionszahl R 4 neutral bis basisch Temperaturzahl T 3 unter montan und ober kollin Nahrstoffzahl N 4 nahrstoffreich Kontinentalitatszahl K 4 subkontinental 5 Taxonomie BearbeitenDie Erstveroffentlichung erfolgte unter dem Namen Basionym Sisymbrium sophia durch Carl von Linne Die Neukombination zu Descurainia sophia L Webb ex Prantl wurde 1891 durch Philip Barker Webb in Heinrich Gustav Adolf Engler und Karl Anton Eugen Prantl in Die Naturlichen Pflanzenfamilien Band 3 2 S 192 veroffentlicht 1 4 Gallbildungen BearbeitenAuffallend sind schwammige Anschwellungen am Grund der Blutenstiele sogenannte Kuckucksgallen die durch die Gallmucke Dasyneura sisymbrii hervorgerufen werden Die Gallmilbe Eriophyes drabae verursacht Verdickungen und abnorme Behaarung an den Blattrandern und Vergrunung der Bluten 2 Literatur BearbeitenHenning Haeupler Thomas Muer Bildatlas der Farn und Blutenpflanzen Deutschlands Hrsg Bundesamt fur Naturschutz Die Farn und Blutenpflanzen Deutschlands Band 2 Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 2000 ISBN 3 8001 3364 4 Wolfgang Adler Karl Oswald Raimund Fischer Exkursionsflora von Osterreich Hrsg Manfred A Fischer Eugen Ulmer Stuttgart Wien 1994 ISBN 3 8001 3461 6 Christian Heitz Schul und Exkursionsflora fur die Schweiz Mit Berucksichtigung der Grenzgebiete Bestimmungsbuch fur die wildwachsenden Gefasspflanzen Begrundet von August Binz 18 vollstandig uberarbeitete und erweiterte Auflage Schwabe amp Co Basel 1986 ISBN 3 7965 0832 4 Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora Unter Mitarbeit von Theo Muller 6 uberarbeitete und erganzte Auflage Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 1990 ISBN 3 8001 3454 3 Konrad von Weihe Hrsg Illustrierte Flora Deutschland und angrenzende Gebiete Gefasskryptogamen und Blutenpflanzen Begrundet von August Garcke 23 Auflage Paul Parey Berlin Hamburg 1972 ISBN 3 489 68034 0 Ruprecht Dull Herfried Kutzelnigg Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands und angrenzender Lander Die haufigsten mitteleuropaischen Arten im Portrat 7 korrigierte und erweiterte Auflage Quelle amp Meyer Wiebelsheim 2011 ISBN 978 3 494 01424 1 Einzelnachweise Bearbeiten a b Datenblatt bei Brassibase der Uni Heidelberg a b c d e f g h i Friedrich Markgraf Familie Cruciferae S 114 116 In Gustav Hegi Illustrierte Flora von Mitteleuropa 2 Auflage Band IV Teil 1 Verlag Carl Hanser Munchen 1958 a b Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Muller 8 stark uberarbeitete und erganzte Auflage Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 2001 ISBN 3 8001 3131 5 S 476 a b Descurainiasophia im Germplasm Resources Information Network GRIN USDA ARS National Genetic Resources Program National Germplasm Resources Laboratory Beltsville Maryland Abgerufen am 13 Marz 2023 Descurainia sophia L Prantl In Info Flora dem nationalen Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Abgerufen am 10 Januar 2023 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gewohnliche Besenrauke Descurainia sophia Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Descurainia sophia L Prantl Gewohnliche Besenrauke auf FloraWeb de Steckbrief und Verbreitungskarte fur Bayern In Botanischer Informationsknoten Bayerns Gewohnliche Besenrauke In BiolFlor der Datenbank biologisch okologischer Merkmale der Flora von Deutschland Thomas Meyer Datenblatt mit Bestimmungsschlussel und Fotos bei Flora de Flora von Deutschland alter Name der Webseite Blumen in Schwaben Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gewohnliche Besenrauke amp oldid 234912314