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Der Denghoog Thinghugel nordlich der Kapelle von Wenningstedt auf Sylt gelegen ist ein Grosssteingrab nach dem die jungsteinzeitliche Denghoog Stufe benannt wurde Das begehbare Ganggrab liegt unter einem 3 2 Meter hohen Hugel Bau und Nutzung fallen gemass der ausgegrabenen Keramik und der gefundenen Steinbeile der Trichterbecherkultur TBK in die Stufen Mittelneolithikum Ib bis V der norddeutsch sudskandinavischen Chronologie 1 Das entspricht dem Zeitraum zwischen 3200 und 2800 v Chr 2 DenghoogDas Hunengrab Denghoog in Wenningstedt Das Hunengrab Denghoog in WenningstedtDenghoog Schleswig Holstein Koordinaten 54 56 25 5 N 8 19 45 O 54 940416666667 8 3291666666667 Koordinaten 54 56 25 5 N 8 19 45 OOrt Wenningstedt Braderup Sylt Schleswig Holstein DeutschlandEntstehung 3200 bis 2800 v Chr Sprockhoff Nr 4 Inhaltsverzeichnis 1 Forschungsgeschichte 2 Beschreibung 2 1 Architektur 2 2 Funde 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseForschungsgeschichte BearbeitenDer Hugel wurde erstmals vom 17 bis 19 September 1868 durch den Hamburger Geologen Ferdinand Wibel 1840 1902 untersucht Seit den 1930er Jahren konnen Besucher das besterhaltene Ganggrab Schleswig Holsteins besichtigen Ernst Sprockhoff vermass das Grab 1960 und nahm es in seinem Atlas der Megalithgraber Deutschlands unter der Nummer 4 auf Aufgrund einer Versturzung im Gang die fur eine schlechte Durchluftung der Anlage sorgte erfolgte vom 5 Mai bis 25 Juni 1982 eine erneute Grabung unter Leitung von Joachim Reichstein und Hans Jorg Repkewitz die sich hauptsachlich auf den Gang und den vorgelagerten Bereich konzentrierte Parallel hierzu gruben sie einen Grabhugel bei Rantum aus Die Grabung am Denghoog wurde zunachst nicht publiziert es folgten lediglich ein Ortsaktenvermerk und ein interner Bericht fur das Archaologische Landesamt Schleswig Holstein Eine Aufarbeitung der Grabung und des hierbei angefallenen Fundmaterials erfolgte 2013 im Rahmen der 2014 publizierten Magisterarbeit von Maria Wunderlich Beschreibung BearbeitenArchitektur Bearbeiten Die ovale Kammer misst funf Meter in ost westlicher und etwa drei Meter im breiten Bereich der Nord Sud Richtung Ihre Hohe betragt etwa 1 9 Meter an der West und 1 5 Meter an der Ostseite Die Kammer besteht aus erratischen Blocken Findlingen der Eiszeit die bis zu 18 Tonnen wiegen Es handelt sich um zwolf Tragsteine drei Decksteine zwolf Randsteine und zwei Tursteine im Gang Die Lucken zwischen den Trag und den Gangsteinen sind mit Rotsandsteinplatten gefullt Man gelangte ursprunglich durch einen sechs Meter langen einen Meter hohen und breiten gepflasterten Gang in die Kammer heute erfolgt der Zugang fur Besucher von oben Der Gang hat eine in der Mitte gelegene und Turrahmenkonstruktion In der Osthalfte der Kammer ist durch eine Doppelreihe hochkant gestellter Platten ein Quartier abgetrennt Hier befand sich auf dem sorgsam verlegten Bodenpflaster eine Feuerstelle Denghoog nbsp Innenansicht nbsp Rechter Stein mit diagonalen Riefen nbsp Modell des Denghoog Archaologisches Landesmuseum Schloss Gottorf nbsp Grundriss des Denghoog ohne das Quartier nbsp Langsschnitt durch das Grab nach Wibel mit falscher Rekonstruktion des Ganges nbsp Grundriss des Grabes nach Wibel nbsp Querschnitt durch die Kammer nach Wibel nbsp Verteilung der Funde und Befunde nach Wibel nbsp Das Innere des Denghoog Zeichnung um 1895 nbsp Funde nach SchuchhardtFunde Bearbeiten Man fand in der Grabkammer Reste einer unverbrannten Leiche einen Rinderzahn Gefasse Scherben Beile Flach und Hohlmeissel und sechs Bernsteinperlen Die Originalfunde befinden sich im Schloss Gottorf in Schleswig Kopien findet man im Sylter Heimatmuseum in Keitum Der Name Denghoog ist Sylter Nordfriesisch Solring und bedeutet Thinghugel Deng Thing Hoog Hugel Daher ist es auch moglich dass die Anlage von den Menschen auch als Richtplatz genutzt wurde nbsp Umzeichnungen der Funde nach Wibel nbsp Funde aus der Grabung Wibel von 1868 Archaologisches Landesmuseum Schloss GottorfSiehe auch BearbeitenNordische Megalitharchitektur Ganggraber in Schleswig Holstein HarhoogLiteratur BearbeitenCarl Johan Becker Denghoog In Sebastian Brather Wilhelm Heizmann Steffen Patzold Hrsg Germanische Altertumskunde Online De Gruyter Berlin New York 2010 Christiane Hinrichsen Das Neolithikum auf den Nordfriesischen Inseln Universitatsforschungen zur prahistorischen Archaologie Band 133 Habelt Bonn 2006 ISBN 3 7749 3447 9 Karl Kersten Der Denghoog von Wenningstedt In Romisch Germanischen Zentralmuseum Hrsg Fuhrer zu vor und fruhgeschichtlichen Denkmalern Band 9 Schleswig Haithabu Sylt Unveranderter Nachdruck von Zabern Mainz 1978 ISBN 3 8053 0124 3 S 209 225 232 234 238 241 Karl Kersten Peter LaBaume Vorgeschichte der nordfriesischen Inseln Die nordfriesischen Inseln Amrum Fohr und Sylt Kreis Sudtondern Die vor und fruhgeschichtlichen Denkmaler und Funde in Schleswig Holstein Band 4 Wachholtz Neumunster 1958 S 614 618 Stefanie Klooss Ulf Ickerodt Mein Denkmal dein Denkmal Handel um den Denghoog In Archaologische Nachrichten aus Schleswig Holstein 2019 S 24 31 Anette Lenzing Gerichtslinden und Thingplatze in Deutschland Verlag Langewiesche Konigstein i T 2005 ISBN 3 7845 4520 3 Die blauen Bucher Karsten Kjer Michaelsen Politikens bog om Danmarks oldtid Politikens handboger Politiken Kopenhagen 2002 ISBN 87 567 6458 8 S 126 Hermann Schmidt Der Denghoog in Wenningstedt auf Sylt In Nordfriesischer Verein Hrsg Sie reden heute noch Kulturstatten aus der Vergangenheit Nordfrieslands in der Obhut des Nordfriesischen Vereins Husum 1975 S 9 14 PDF 0 7 MB Ernst Sprockhoff Atlas der Megalithgraber Deutschlands Schleswig Holstein Rudolf Habelt Bonn 1966 S 2 Ferdinand Wibel Der Gangbau des Denghoogs bei Wenningstedt auf Sylt 29 Bericht der Schleswig Holstein Lauenburgischen Gesellschaft fur die Sammlung und Erhaltung vaterlandischer Alterthumer Maack s Kiel 1869 Online Maria Wunderlich Der Denghoog LA 85 bei Wenningstedt auf Sylt im Kontext der trichterbecherzeitlichen Gesellschaften auf den Nordfriesischen Inseln In Denghoog Grosseibstadt Rastorf Studien zu neolithischen Grabern und Hausern Fruhe Monumentalitat und soziale Differenzierung Band 5 Habelt Bonn 2014 ISBN 978 3 7749 3893 9 S 9 158 Online Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Grosssteingrab Denghoog Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien The Megalithic Portal Denghoog KLEKs Online Hunengrab Denghoog Archaologisches Landesamt Schleswig Holstein Der Denghoog Uni Kiel Denghoog Wenningstedt LA 85 museen sh de Museen Nord wenningstedt de Hunengraber in Wenningstedt Braderup Solring Museen Sylt Steinzeitgrab Denghoog Amory Burchard Hunengrab Denghoog auf Sylt Rebellion gegen die Bauwut auf der Insel In tagesspiegel de 27 Januar 2020 abgerufen am 12 Mai 2021 Einzelnachweise Bearbeiten Maria Wunderlich Der Denghoog LA 85 bei Wenningstedt auf Sylt im Kontext der trichterbecherzeitlichen Gesellschaften auf den Nordfriesischen Inseln 2014 S 61 Johannes Muller et al Periodisierung der Trichterbecher Gesellschaften Ein Arbeitsentwurf In Martin Hinz Johannes Muller Hrsg Siedlung Grabenwerk Grosssteingrab Studien zur Gesellschaft Wirtschaft und Umwelt der Trichterbechergruppen im nordlichen Mitteleuropa Fruhe Monumentalitat und soziale Differenzierung Band 2 Rudolf Habelt Verlag Bonn 2012 ISBN 978 3 7749 3813 7 S 30 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Denghoog amp oldid 234155011