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48 2425 16 350277777778 Koordinaten 48 14 33 N 16 21 1 ODoblinger PfarrkirchePfarrkirche Zum heiligen PaulusKonfession romisch katholischPatrozinium Hl PaulusWeihedatum 4 Oktober 1829Rang PfarrkircheAnschrift 1010 Wien Oberdobling Kardinal Innitzer Platz 1Die Doblinger Pfarrkirche Pfarrkirche St Paul ist eine romisch katholische Pfarrkirche im Bezirksteil Oberdobling im 19 Wiener Gemeindebezirk Dobling am Kardinal Innitzer Platz 1 Das in den 1820er Jahren anstelle eines Vorgangerbaus aus dem 13 Jahrhundert errichtete Kirchengebaude steht zusammen mit den Bildstocken unter Denkmalschutz 1 Kirchenrechtlich gehort die Kirche und ihre Gemeinde zur Erzdiozese Wien Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Architektur 3 1 Aussen 3 2 Innen 4 Ausstattung 4 1 Altarraum 4 2 Seitenaltare und weiterer Schmuck 4 3 Kirchenhauptschiff 4 4 Kanzel Fenster Gestuhl und Sonstiges 5 Orgel 6 Glocken 7 Gemeindearbeit Seelsorge 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie Oberdoblinger Pfarrkirche befindet sich mit einer Seehohe von ca 195 m etwas niedriger als die Unterdoblinger Pfarrkirche ca 201 m 2 Sie steht mit der Hauptfront auf einem erhohten Platz seitlich der Pfarrhofzeile 3 Sie ist nicht geostet sondern ihre Hauptachse erstreckt sich in Nord Sud Richtung parallel zur Vormosergasse nbsp Buste von Kardinal Innitzer auf dem gleichnamigen Platz an der Doblinger PfarrkircheLinks und rechts des Hauptportals begrussen die Skulpturen des Hl Erasmus fruhes 18 Jahrhundert und des Hl Johannes Nepomuk um 1800 die Kirchenbesucher Im Ort gab es bis zum 18 Jhd eine Nepomuk Kapelle aus welcher die Figur stammen konnte 4 Geschichte BearbeitenEine erste Kirche in Dobling ist in einer Urkunde erwahnt die Ecclesia in Tobelico Kirche in Dobling Ihr Standort ist jedoch nicht bekannt es ist auch nicht eindeutig klar dass genau die heutige Pfarrkirche damit gemeint war Ein erster Pfarrer ist aus dem Jahr 1443 uberliefert Im 15 Jahrhundert plunderten und zerstorten in das Land einfallende Ungarn unter Matthias Corvinus das Kirchengebaude das jedoch rasch wieder aufgebaut wurde Ein durchgehender Bestand der Kirche kann aufgrund der uberlieferten Namen der Doblinger Pfarrer als gesichert gelten 3 1640 wurde die bereits bestehende Pfarre Dobling aufgelost und die Gemeinde gelangte an die Pfarre der Wahringer Pfarrkirche Nach einer neuerlichen Zerstorung der Kirche im Jahr 1683 wahrend der Zweiten Wiener Turkenbelagerung erfolgten anschliessend nur bauliche Sicherungsarbeiten Die Gottesdienste mussten zeitweise in der Johann von Nepomuk Kapelle abgehalten werden Erst die Pfarrreform von Joseph II und die Erhebung Doblings zu einer selbststandigen Pfarre fuhrten zur Generalinstandsetzung des Gebaudes 1783 Ein zugehoriges Pfarrhaus konnte 1784 errichtet werden Die Kirche erwies sich aber bald fur die stark gewachsene Einwohnerschar als zu klein und deshalb beschloss der Gemeindekirchenrat den totalen Neubau eines Gotteshauses Und schon bald am 9 Mai 1826 musste das Sakralgebaude gesperrt werden da es zu baufallig war der Abriss folgte Architekt Josef Reininger fertigte im Auftrag der Kirchengemeinde die Bauplane nach denen 1826 bis 1828 die heutige Pfarrkirche entstand Sie wurde am 4 Oktober 1829 durch den Wiener Fursterzbischof Graf Firmian dem heiligen Paulus geweiht 4 nbsp Oberdoblinger Pfarrkirche kurz nach ihrer Fertigstellung 1830Einige historische Ausstattungsstucke gelangten in das neu gestaltete Kirchengebaude Der gleichzeitig in der Nahe des Gotteshauses bis dahin betriebene Kirchhof wurde als Begrabnisstatte aufgelassen Schaden die das Gotteshaus noch am Ende des Zweiten Weltkriegs davontrug wurden im Zeitraum 1945 bis 1953 ausgebessert oder beseitigt 3 Anfang der 1970er Jahre liess die Gemeinde ein komplettes Pfarrzentrum bauen das einen grossen Saal erhielt Paulussaal und mit einem Fassadenrelief einer Schutzmantelmadonna von Karl Engel geschmuckt ist 3 Im Jahr 1967 wurde zunachst ein holzerner Altar nach den Empfehlungen des II Vatikanischen Konzils als Volksaltar aufgestellt Pfarrer Klinger liess 1970 anlasslich einer wegen aufgetretener Bauschaden durchgefuhrten Kirchenrenovierung diesen Tisch gegen einen quadratischen steinernen Altar ersetzen Und Teile der historischen Ausstattung aus den 1820er Jahren wurden entfernt darunter ein aus Majolika gefertigter Altar und Deckenfresken mit biblischen Szenen 5 4 Die bisher letzte Renovierung des Innenraumes erfolgte im Jahr 1988 bei der der Altarbereich bis weit in den Hauptraum vorgezogen wurde und wiederum ein neuer Altar hier Platz fand 4 Architektur BearbeitenAussen Bearbeiten Das Gotteshaus in den Massen 19 5 Meter breit und etwa 25 Meter lang ohne Turm ist eine Saalkirche im damals aktuellen Klassizismus Stil Die Turmvierung ist Bestandteil des hohen Eingangsbereiches der mit je zwei Halbsaulen neben dem Portal und mit dem uber die ganze Baubreite reichenden Dreiecksgiebel daruber das tempelartige Aussehen des Gotteshauses unterstreichen Das Hauptportal ist nur uber eine Freitreppe mit funf Stufen erreichbar daruber ist ein halbrundes unbuntes Fenster eingebaut Auf der Westseite gibt es einen Seiteneingang Der eigentliche Kirchturm ist dem Vorbau aufgesetzt hat eine quadratische Grundflache und erhebt sich etwa 20 Meter in die Hohe Das Dach des Turmes ist vierseitig pyramidenformig gebaucht und mit Kupferplatten bedeckt Es wird von einer achteckigen Laterne bekront An der Spitze erhebt sich ein metallenes Kreuz uber einer Turmkugel Der rechteckige Grundriss des Turmunterbaus zeigt die Abmessungen 14 Meter in der Breite 11 Meter in der Lange 6 Im Turm sind die Glockenstube mit einem vierstimmigen Gelaut hinter Klangarkaden und das Werk einer Turmuhr platziert die Uhr tragt runde Zifferblatter in alle vier Himmelsrichtungen Das gesamte Kirchengebaude ist mit hellbeigem Putz versehen und mit einigen Kratzputzstreifen betont Diese Fassaden Erneuerung erfolgte in den Jahren 2004 2005 4 Innen Bearbeiten nbsp Innenraum Bodenabdeckung aufgeklapptDas Kirchenschiff ist um einen barocken Zentralraum gestaltet und weist eine achteckige Bodenoffnung auf Ein niedriger vergoldeter Metallschmuckzaun begrenzt die Offnung 7 Die heutige uberwiegend weisse Flachenausmalung stammt aus der Zeit der Kirchenrenovierung 1970 und bezieht sich auf das Aussehen des Inneren im fruhen 19 Jahrhundert 4 Ausstattung BearbeitenAltarraum Bearbeiten Der Raum wird von dem 1829 vom Wiener Kirchenmaler Joseph Schonmann angefertigten grossen halbrunden Altarbild dominiert Es zeigt die Bekehrung des heiligen Paulus auf dem Wege nach Damaskus 3 Kirchenhistorische Forschungen fuhrten zu der Erkenntnis dass das grossformatige Bild das Ergebnis eines Gestaltungswettbewerbs zum Thema Paulus als Kirchenpatron war 4 Davor steht seit 1895 der Hochaltar Pfarrer Hulesch hatte zusatzlich von einem einheimischen Baumeister den Chorbogen mit Saulen und Pilastern mit korinthischen Kapitellen sowie einem Halbkreisrahmen ausstatten lassen in dem drei vergoldete Engelskopfe Ahren und Weintrauben dargestellt sind 4 Das Altarensemble fullt die Gedenknische fast vollstandig aus hohe Halbrundfenster auf der West und der Ostseite lassen Tageslicht hinein Ein weisser rechteckiger Altartisch vervollstandigt die Ausstattung in diesem Bereich 4 Seitenaltare und weiterer Schmuck Bearbeiten Es gibt zwei Seitenaltare die beide von August Eisenmenger angefertigt worden waren Sie sind mit Olgemalden von Josef Kessler geschmuckt und stellen die Kreuzigung und die Taufe Christi sowie St Johannes Nepomuk vor Konig Wenzel dar Grossbild 4 Daruber hinaus sind ein von Martin Johann Schmidt im Jahr 1784 auf Kupferfolie gemaltes Bild am Kircheneingang sowie im Kirchenschiff ein Gemalde mit der Thematik Heiliger Josef mit dem Kinde angefertigt von Peter Strudel erwahnenswert Als besonders wertvoll stufen Kirchenhistoriker eine geschnitzte polychrome Madonna ein die um 1720 entstand deren Schopfer aber nicht bekannt ist 3 Die Skulptur tragt den Titel Mutter der Kirche und dient als hochverehrtes Andachtsbild 4 Kirchenhauptschiff Bearbeiten Es gibt keine Seitenschiffe und alle Einbauten sind in etwa gleich hoch und mit Rundbogen abgeschlossen Seiteneingange Fenster Der Altarbereich ist weit in den Kirchenhauptraum vorgezogen und leicht um eine Stufe erhoht Kanzel Fenster Gestuhl und Sonstiges Bearbeiten Seitlich vor dem sudlichen Chorbogen ist die viereckige Kanzel aus dem fruhen 19 Jahrhundert auf einer Rundsaule aufgestandert Der Kanzelkorb wird mit einem figurlich geschmuckten Schalldeckel abgeschlossen Symmetrisch hangen von dem geweissten Deckengewolbe vier kleinere Kristall Kronleuchter Luster um einen zentral angebrachten grosseren Luster Statt es ublichen Taufbeckens gibt es in der Mitte des Kirchenraumes eine Piscine zum Hineinsteigen und Hindurchgehen 8 7 Bei Nichtbenutzung ist der Zugang mit einer verzierten achteckigen Kunststoff Bodenabdeckung geschutzt Bildhauer Georg Bachmayr Heyda entwarf diese besondere Taufeinrichtung nach altchristlichem Vorbild Im aufgeklappten Zustand sind in den vier dreieckigen Flachen zwischen den vier holzernen Treppen Symbole der vier Evangelisten als Mosaiken zu sehen 4 Das Gestuhl ist in drei Gruppen um die um eine Stufe erhohte eckige Altarinsel angeordnet es besteht aus dunkel gebeiztem Holz mit geschnitzten Wangen Fur geschatzt 300 Besucher bieten sie Sitzgelegenheiten Orgel BearbeitenDie Orgel der Doblinger Pfarrkirche wurde im Jahr 1978 von Gerhard Hradetzky gebaut und verfugt uber zwei Manuale und Pedal Sie ist auf der Orgelempore installiert 4 Glocken BearbeitenDas Gelaut besteht aus funf Bronzeglocken die bis auf die kleinste im Jahr 1958 neu gegossen wurden Die vorherigen Glocken mussten jeweils zu zweit in den beiden Weltkriegen zur Umarbeitung in Kriegsgerat abgeliefert werden 4 Glockenplan 9 Glocke Ton Gewicht in kg Giesser Gussjahr Inschriften BemerkungenI e 1111 Glockengiesserei Pfundner 1958 Die obere Schulter tragt eine umlaufende dezente Musterung Am Glockenkorper ist ein Giesserzeichen Relief zu erkennen II gis 0 545 Glockengiesserei Pfundner 1958III h 0 312 Glockengiesserei Pfundner 1958IV cis 0 194 Glockengiesserei Pfundner 1958V e 0 133 Glockengiesserei Samassa 1920Gemeindearbeit Seelsorge BearbeitenRegelmassig wird das Gemeindeblatt Paulus herausgegeben Pfarrer Auswahl 1466 Severin Lintzer aus Sievering 3 1488 Paul zu den siben aichen 3 1499 Jorg Vormoser 3 1504 Pfarrer Tenest Pf Hulesch liess dessen Grabstein 1872 im Inneren der Kirche als historische Reminiszenz an die erste St Paulskirche einmauern 4 1783 Sebastian Fux 4 1817 1834 Michael Teschmayr 4 1834 1861 Peter Obkircher 4 1861 1898 Wilhelm Hulesch 4 1899 1919 Ignaz Flandorfer 4 1920 1934 Johann Scheck 4 1934 1956 Rudolf Waurisch 4 1956 1970 Josef Hoffmeier 4 1970 1980er Johannes Klinger 1940 2020 4 10 2022 Andrea Graziani Pfarrprovisor Alonso Ramirez und Severin Hormann Kaplane Francisco Frias Diakon Literatur BearbeitenHans Johannes Klinger Kostbarkeiten der Pfarre Dobling St Paul aus vier Jahrhunderten Katalog Festwochenausstellung 1996 Eigenverlag online Christine Klusacek Kurt Stimmer Dobling Vom Gurtel zu den Weinbergen Wien 1988 ISBN 3 900607 06 0 S 161 f 150 Jahre Pfarrkirche Dobling St Paul 1829 1979 Wien 1979 online Alfred Missong Heiliges Wien Ein Fuhrer durch Wiens Kirchen und Kapellen Wiener Dom Verlag 1970 S 243 f Josef Hoffmeier 700 Jahre Pfarre St Paul In Doblinger Heimatmuseum Heft 11 1967 S 2 f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Doblinger Pfarrkirche Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Pfarre Dobling St Paul Abgerufen am 25 August 2023 Pfarrkirche Dobling St Paul A 1190 Wien Einzellauten und Vollgelaute Innenaufnahme In youtube com Glocken TV abgerufen am 3 September 2023 Dauer 12 34 Minuten Einzelnachweise Bearbeiten BDA 56737 Objekt ID 66296 Geodatenviewer der Stadtvermessung Wien Abgerufen am 2 September 2023 a b c d e f g h i Doblinger Kirche im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x Geschichtsschnelldurchlauf zur Pfarre in Oberdobling Erzdiozese Wien 25 Oktober 2022 abgerufen am 4 September 2023 Doblinger Pfarrkirche planet vienna com abgerufen am 3 September 2023 Masse grob mit dem Tool von Google Earth bestimmt a b Taufe eines Kindes in der Doblinger Pfarrkirche Abgerufen am 3 September 2023 Deutlich sind bei den Bildern 12 und 14 die Umgrenzung des Zugangs und die Taufgerate zu erkennen Kirchendatenblatt Abgerufen am 30 August 2023 Jorg Wernisch Glockenverzeichnis von Osterreich Journal Verlag Lienz 2011 ISBN 978 3 902128 16 4 Seelsorger Johannes Klinger verstorben 18 November 2020 abgerufen am 3 September 2023 Sakralbauten im 19 Wiener Gemeindebezirk Dobling Evangelische Kirche A B WeinbergkircheKirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage Gemeindehaus SilbergasseRomisch katholische Kirchen und Kapellen Doblinger Pfarrkirche Glanzinger Pfarrkirche Pfarrkirche Grinzing Heiligenstadter Pfarrkirche St Michael Karmelitenkloster Dobling 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