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Cornwallit auch Erinit 5 ist ein eher selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Phosphate Arsenate und Vanadate Es kristallisiert im monoklinen Kristallsystem mit der Zusammensetzung Cu5 OH 4 AsO4 2 2 ist also chemisch gesehen ein Kupfer Arsenat mit zusatzlichen Hydroxidionen CornwallitKugeliger Cornwallit aus der Grube Clara bei Oberwolfach Baden Wurttemberg Sichtfeld 5 mm Allgemeines und KlassifikationIMA Symbol Cnw 1 Andere Namen ErinitChemische Formel Cu5 OH 4 AsO4 2 2 Mineralklasse und ggf Abteilung Phosphate Arsenate und VanadateSystem Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana VII B 11 VII B 11 040 8 BD 05 41 04 02 02Kristallographische DatenKristallsystem monoklinKristallklasse Symbol monoklin prismatisch 2 mRaumgruppe Nr P21 c 2 Nr 14 Gitterparameter a 4 59 A b 5 77 A c 17 34 Ab 91 8 2 Formeleinheiten Z 2 2 Physikalische EigenschaftenMohsharte 4 5Dichte g cm3 gemessen 4 17 berechnet 4 64 3 Spaltbarkeit keineBruch Tenazitat muschelig stellenweise unebenFarbe hellgrun bis schwarzgrun Spangrun Grasgrun Strichfarbe grunlichweissTransparenz durchscheinendGlanz Fettglanz mattKristalloptikBrechungsindizes na 1 810 bis 1 820nb 1 815 bis 1 860ng 1 850 bis 1 880 4 Doppelbrechung d 0 040 bis 0 060 4 Optischer Charakter zweiachsig wechselndAchsenwinkel 2V 30 bis 50 gemessen 34 berechnet 4 Cornwallit ist durchscheinend und entwickelt nur mikroskopisch kleine Kristalle die in radialstrahligen nierigen oder kugeligen Aggregaten angeordnet sind oder faserige Krusten bilden Seine Farbe variiert zwischen hell und dunkelgrun bis schwarzgrun seine Strichfarbe ist allerdings eher grunlichweiss In kugelig nieriger Aggregatform mit glatten Oberflachen weist Cornwallit einen fettahnlichen Glanz auf Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Kristallstruktur 4 Eigenschaften 5 Modifikationen und Varietaten 6 Bildung und Fundorte 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte Bearbeiten nbsp Klinoklas blaulich Cornwallit hellgrun und Olivenit olivgrun auf Quarz aus der Typlokalitat Wheal Gorland Cornwall England Grosse 6 3 6 3 4 2 cm Erstmals entdeckt wurde Cornwallit in der englischen Grafschaft Cornwall genauer in der Erzgrube Wheal Gorland nahe der Stadt Gwennap und beschrieben 1846 durch Franz Xaver Zippe der das Mineral nach seinem Fundgebiet benannte Das Typmaterial des Mineral wird im Natural History Museum in London aufbewahrt Register Nr MI 1985 1754 3 Klassifikation BearbeitenIn der mittlerweile veralteten aber noch gebrauchlichen 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehorte der Cornwallit zur Abteilung der Wasserfreien Phosphate mit fremden Anionen F Cl O OH wo er zusammen mit Arsenoklasit Cornubit Gatehouseit Ludjibait Pseudomalachit Reichenbachit Reppiait und Turanit die unbenannte Gruppe VII B 11 bildete Die seit 2001 gultige und von der International Mineralogical Association IMA verwendete 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Cornwallit ebenfalls in die Abteilung der Phosphate usw mit zusatzlichen Anionen ohne H2O ein Diese ist allerdings weiter unterteilt nach der relativen Grosse der beteiligten Kationen und dem Stoffmengenverhaltnis der zusatzlichen Anionen zum Phosphat Arsenat bzw Vanadatkomplex RO4 so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung Mit ausschliesslich mittelgrossen Kationen OH usw RO4 2 1 zu finden ist wo es nur noch zusammen mit Pseudomalachit und Reichenbachit die Pseudomalachitgruppe mit der System Nr 8 BD 05 bildet Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Cornwallit in die Klasse der Phosphate Arsenate und Vanadate und dort in die Abteilung der Wasserfreien Phosphate etc mit Hydroxyl oder Halogen ein Hier ist er als einziges Mitglied zusammen mit in der unbenannten Gruppe 41 04 02 innerhalb der Unterabteilung Wasserfreie Phosphate etc mit Hydroxyl oder Halogen mit AB 5 XO4 2Zq zu finden Kristallstruktur BearbeitenCornwallit kristallisiert isotyp mit Pseudomalachit 6 im monoklinen Kristallsystem in der Raumgruppe P21 c Raumgruppen Nr 14 Vorlage Raumgruppe 14 mit den Gitterparametern a 4 59 A b 5 77 A c 17 34 A und b 91 8 sowie zwei Formeleinheiten pro Elementarzelle 2 Eigenschaften BearbeitenIn einem Glaskolben erhitzt gibt Cornwallit sein Hydratwasser ab und vor dem Lotrohr auf Kohle bleibt unter Abgabe von Arsenikdampfen ein Kupferkorn zuruck 7 Modifikationen und Varietaten BearbeitenDie Verbindung Cu5 OH 4 AsO4 2 ist dimorph und kommt in der Natur neben dem monoklin kristallisierenden Cornwallit noch als triklin kristallisierender Cornubit vor 3 Bildung und Fundorte Bearbeiten nbsp Grossaufnahme kugeliger Cornwallitkristalle mit fettigem Glanz aus Pastrana Mazarron Aguilas Murcia Spanien Gesamtgrosse 4 3 3 7 2 2 cm nbsp Cornwallit grunliche Kruste auf Baryt aus der Grube Old Potts Gill Potts Gill Cumbria England Grosse 7 6 5 1 4 7 cm Cornwallit bildet sich sekundar in der Oxidationszone von Kupfer Lagerstatten Als Begleitmineral konnen weitere Kupferphosphate bzw arsenate wie unter anderem Arthurit Austinit Chalkophyllit Cornubit Klinoklas Konichalcit Lavendulan Olivenit Strashimirit und Tirolit aber auch Sulfate wie Brochantit und Spangolith oder Carbonate wie Azurit und Malachit auftreten Als eher seltene Mineralbildung kann Cornwallit an verschiedenen Fundorten zum Teil zwar reichlich vorhanden sein insgesamt ist er aber wenig verbreitet Bisher Stand 2013 gelten rund 160 Fundorte 8 als bekannt Neben seiner Typlokalitat Wheal Gorland bei Gwennap trat das Mineral im Vereinigten Konigreich noch an mehreren Orten in der Grafschaft Cornwall wie unter anderem St Hilary sowie in den Grafschaften Cumbria und Devon in England und bei Leadhills in Schottland auf In Deutschland fand man Cornwallit bisher vor allem im Schwarzwald unter anderem bei Freudenstadt Wittichen und Oberwolfach in Baden Wurttemberg aber auch an der Hartkoppe und bei Sommerkahl in Bayern am Hohenstein in der hessischen Gemeinde Lautertal bei Bad Lauterberg im Harz in Niedersachsen bei Hoffnungsthal Rosrath und an mehreren Stellen im Siegerland in Nordrhein Westfalen und Rheinland Pfalz sowie bei Schneeberg und im Bergbaugebiet Graul in Sachsen gefunden In Osterreich wurde Cornwallit bisher nur am Silberberg der Gratlspitze und der Hofer Tratte im Inntal und am Graschberg bei Thierbach Gemeinde Wildschonau in Tirol gefunden Der bisher einzige bekannte Fundort in der Schweiz ist der Six Blanc nahe Bruson in der Walliser Gemeinde Bagnes Weitere Fundorte liegen unter anderem in Australien Brasilien Bulgarien Chile China Frankreich Griechenland Irland Italien Japan Marokko Mexiko der Mongolei Polen Portugal Simbabwe der Slowakei Spanien Sudafrika Tschechien Ungarn und in den Vereinigten Staaten von Amerika 9 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenF X M Zippe Uber den Cornwallit eine neue Species des Mineralreichs In Abhandlungen der Koniglichen Bohmischen Gesellschaft der Wissenschaften Band 4 1847 S 649 654 PDF 1 1 MB Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Cornwallite Sammlung von Bildern Mineralienatlas Cornwallit Wiki Webmineral Cornwallite Database of Raman spectroscopy Cornwallite American Mineralogist Crystal Structure Database CornwalliteEinzelnachweise Bearbeiten Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 a b c d e Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 448 a b c Cornwallite In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 PDF 65 2 kB a b c Mindat Cornwallite Hans Jurgen Rosler Lehrbuch der Mineralogie 4 durchgesehene und erweiterte Auflage Deutscher Verlag fur Grundstoffindustrie VEB Leipzig 1987 ISBN 3 342 00288 3 S 648 Friedrich Klockmann Klockmanns Lehrbuch der Mineralogie Hrsg Paul Ramdohr Hugo Strunz 16 Auflage Enke Stuttgart 1978 ISBN 3 432 82986 8 S 630 Erstausgabe 1891 F X M Zippe Uber den Cornwallit eine neue Species des Mineralreichs In Abhandlungen der Koniglichen Bohmischen Gesellschaft der Wissenschaften Band 4 1847 S 652 PDF 1 1 MB 6 Mindat Anzahl der Fundorte fur Cornwallite Fundortliste fur Cornwallit beim Mineralienatlas und bei Mindat Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Cornwallit amp oldid 237959869