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Austinit ist ein selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Phosphate Arsenate und Vanadate mit der chemischen Zusammensetzung CaZn OH AsO4 2 und ist damit chemisch gesehen ein Calcium Zink Arsenat mit zusatzlichen Hydroxidionen AustinitAustinit farblos auf Konichalcit grun aus der Gold Hill Mine Western Utah Mine Deep Creek Mountains Utah USAAllgemeines und KlassifikationIMA Symbol Aus 1 Chemische Formel CaZn OH AsO4 2 Mineralklasse und ggf Abteilung Phosphate Arsenate und VanadateSystem Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana VII B 26 VII B 26 040 8 BH 35 41 05 01 03Kristallographische DatenKristallsystem orthorhombischKristallklasse Symbol orthorhombisch disphenoidisch 222 3 Raumgruppe P212121 Nr 19 Vorlage Raumgruppe 19 2 Gitterparameter a 7 51 A b 9 04 A c 5 93 A 2 Formeleinheiten Z 4 2 Haufige Kristallflachen 011 111 11 1 010 und viele andere 4 Physikalische EigenschaftenMohsharte 4 bis 4 5 4 Dichte g cm3 gemessen 4 13 berechnet 4 31 4 Spaltbarkeit gut nach 011 4 Bruch Tenazitat sprodeFarbe farblos gelblichweiss grun braunStrichfarbe weissTransparenz durchsichtig bis durchscheinendGlanz schwacher Diamantglanz Seidenglanz bei AggregatenKristalloptikBrechungsindizes na 1 759 3 5 nb 1 763 3 5 ng 1 783 3 5 Doppelbrechung d 0 024 5 Optischer Charakter zweiachsig positivAchsenwinkel 2V gemessen 47 berechnet 50 5 Austinit kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem und entwickelt viele verschiedene Kristall und Aggregatformen Neben blattrigen bis prismatischen Kristallen finden sich auch radialstrahlige nierige knollige und faserige Aggregate sowie krustige Uberzuge Zudem bilden sich auch oft Kristallzwillinge die eine deutliche Chiralitat Enantiomorphie das heisst Links bzw Rechtshandigkeit der Kristallflachen zeigen In reiner Form ist Austinit farblos bzw durch Gitterbaufehler oder Verzwillingung weiss Durch Fremdbeimengungen kann er aber auch gelblichweiss grun oder braun erscheinen Austinit bildet mit Konichalcit eine luckenlose Mischreihe Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Kristallstruktur 4 Modifikationen und Varietaten 5 Bildung und Fundorte 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenErstmals entdeckt wurde Austinit 1935 in der Gold Hill Mine in den Deep Creek Mountains im Tooele County Utah in den USA und beschrieben durch Lloyd W Staples der das Mineral nach Austin Flint Rogers 1877 1957 einem amerikanischen Mineralogen der Stanford University benannte Klassifikation BearbeitenIn der mittlerweile veralteten aber noch gebrauchlichen 8 Auflage der Systematik der Minerale nach Strunz gehorte der Austinit zur Mineralklasse der Phosphate Arsenate und Vandadate und dort zur Abteilung der wasserfreien Phosphate mit fremden Anionen wo er zusammen mit dem Leitmineral Adelit und den weiteren Mitgliedern Duftit Gabrielsonit Gottlobit Cobaltaustinit Konichalcit Nickelaustinit und Tangeit die Adelitgruppe bildete Die seit 2001 gultige und von der International Mineralogical Association IMA verwendete Systematik der Minerale nach Strunz 9 Auflage ordnet den Austinit ebenfalls in die Klasse der Phosphate Arsenate und Vandadate und dort in die Abteilung der Phosphate usw mit zusatzlichen Anionen ohne H2O ein Diese Abteilung ist allerdings noch praziser unterteilt nach der Grosse der Kationen sowie nach dem Verhaltnis der zusatzlichen Anionen zum Phosphat Vanadat Arsenat Komplex und das Mineral steht entsprechend in der Unterabteilung mit mittelgrossen und meist grossen Kationen OH usw RO4 1 1 Die nach wie vor existierende Adelitgruppe mit der System Nr 8 BH 35 wurde um das Mineral Arsendescloizit erweitert Auch die Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Austinit in die Klasse der Phosphate und Verwandte ein dort allerdings in die Abteilung der Wasserfreien Phosphate etc mit Hydroxyl oder Halogen Auch hier ist er zusammen mit Adelit Konichalcit Austinit Duftit beta Gabrielsonit Tangeit Nickelaustinit Cobaltaustinit und Arsendescloizit in der Adelitgruppe mit der System Nr 41 05 01 innerhalb der Unterabteilung der wasserfreien Phosphate etc mit Hydroxyl oder Halogen und der allgemeinen Formel AB 2 XO4 Zq zu finden Kristallstruktur BearbeitenAustinit kristallisiert orthorhombisch in der Raumgruppe P212121 Raumgruppen Nr 19 Vorlage Raumgruppe 19 mit den Gitterparametern a 7 51 A b 9 04 A und c 5 93 A sowie 4 Formeleinheiten pro Elementarzelle 2 Modifikationen und Varietaten BearbeitenAls Barthit wird eine kupferhaltige grune Varietat von Austinit bezeichnet 6 Bildung und Fundorte Bearbeiten nbsp Austinit silbergrau glanzend und Talmessit weiss aus der Gold Hill Mine Utah USAAustinit bildet sich als seltenes Sekundarmineral in der Oxidationszone einiger arsenreicher metallischer Lagerstatten Begleitminerale sind unter anderem Adamin Limonit Quarz und Talmessit Als seltene Mineralbildung konnte Austinit nur an wenigen Fundorten nachgewiesen werden wobei bisher Stand 2016 rund 90 Fundorte 7 als bekannt gelten Neben seiner Typlokalitat Gold Hill Mine konnte das Mineral in Utah noch in der Gold Chain Mine bei Mammoth im Juab County gefunden werden In Deutschland trat Austinit unter anderem in der Grube Silberbrunnle im Haigerachtal bei Gengenbach und in der Grube Michael bei Weiler nahe Reichenbach in Baden Wurttemberg bei Bad Ems im rheinland pfalzischen Teil des Lahntals sowie im Grubenfeld St Wolfgang und Maassen bei Schneeberg im sachsischen Erzgebirgskreis zutage Die bisher einzigen in Osterreich bekannten Fundorte sind zwei Schlackenhalden im Huttwinkltal Abschluss des Raurisertals Hohe Tauern in Salzburg Weitere Fundorte liegen unter anderem in Sudaustralien im bolivianischen Departamento La Paz der Oblast Wraza in Bulgarien der Region de Atacama von Chile im autonomen Gebiet Innere Mongolei in China der Bretagne und in Languedoc Roussillon in Frankreich der griechischen Region Lavrio Souss Massa Draa in Marokko den mexikanischen Bundesstaaten Chihuahua und Durango in Tsumeb und Grootfontein in Namibia im Kielcer Bergland von Polen der Zentralprovinz von Sambia in den spanischen Regionen Andalusien und Katalonien im ungarischen Komitat Borsod Abauj Zemplen sowie in verschiedenen Regionen der US Bundesstaaten Arizona Kalifornien Colorado Nevada New Jersey New Mexico Utah und Washington 8 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenLloyd W Staples Austinite a new arsenate mineral from Gold Hill Utah In American Mineralogist Band 20 1935 S 112 119 PDF 469 3 kB Friedrich Klockmann Klockmanns Lehrbuch der Mineralogie Hrsg Paul Ramdohr Hugo Strunz 16 Auflage Enke Stuttgart 1978 ISBN 3 432 82986 8 S 632 Erstausgabe 1891 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Austinite Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Mineralienatlas Austinit Wiki RRUFF Database of Raman spectroscopy Austinite American Mineralogist Crystal Structure Database AustiniteEinzelnachweise Bearbeiten Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 a b c d e Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables Chemical structural Mineral Classification System 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 458 Webmineral Austinite englisch a b c d Austinite In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 PDF 65 7 kB a b c d e Mindat Austinite englisch Stefan Weiss Das grosse Lapis Mineralienverzeichnis Alle Mineralien von A Z und ihre Eigenschaften 6 vollkommen neu bearbeitete und erganzte Auflage Weise Munchen 2014 ISBN 978 3 921656 80 8 Mindat Anzahl der Fundorte fur Austinit Fundortliste fur Austinit beim Mineralienatlas und bei Mindat Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Austinit amp oldid 230422689