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Duftit ist ein selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Phosphate Arsenate und Vanadate Es kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung PbCu OH AsO4 und ist damit ein Blei Kupfer Arsenat mit zusatzlichen Hydroxidionen DuftitTraubiges Duftit Aggregat aus der Sanyati Mine Kadoma Simbabwe Sichtfeld 4 mm Allgemeines und KlassifikationIMA Symbol Dft 1 Chemische Formel PbCu2 OH AsO4 Mineralklasse und ggf Abteilung Phosphate Arsenate VanadateSystem Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana VII B 26 VII B 26 080 8 BH 35 41 05 01 04 Duftit beta bzw 41 05 02 05 Duftit alpha Kristallographische DatenKristallsystem orthorhombischKristallklasse Symbol orthorhombisch disphenoidisch 222Raumgruppe P212121 Nr 19 Vorlage Raumgruppe 19 2 Gitterparameter a 7 768 A b 9 211 A c 5 999 A 2 3 4 Formeleinheiten Z 4 2 3 4 Physikalische EigenschaftenMohsharte 3Dichte g cm3 6 4 bis 6 6Spaltbarkeit undeutlichBruch Tenazitat unebenFarbe graugrun olivgrun apfelgrunStrichfarbe grunlichweissTransparenz durchscheinendGlanz Glasglanz mattKristalloptikBrechungsindizes na 2 040 5 nb 2 080 5 ng 2 100 5 Doppelbrechung d 0 060 5 Optischer Charakter zweiachsig negativDuftit findet sich meist in Form traubiger Mineral Aggregate oder krustiger Uberzuge entwickelt aber auch kleine millimetergrosse Kristalle von graugruner olivgruner oder apfelgruner Farbe Die Kristalle sind durchscheinend und weisen auf den Oberflachen einen glasahnlichen Glanz auf Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Kristallstruktur 4 Bildung und Fundorte 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte Bearbeiten nbsp Duftit auf Calcit aus Tsumeb Namibia Ausgestellt im Mineralien Museum Essen KupferdrehErstmals entdeckt wurde Duftit in der Tsumeb Mine in Namibia und beschrieben 1920 durch Otto Hermann August Pufahl 1855 1924 Er benannte das Mineral nach Gustav Duft dem damaligen Manager der nahe Tsumeb gelegenen Otavi Mine 6 Klassifikation BearbeitenBereits in der veralteten aber teilweise noch gebrauchlichen 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehorte der Duftit zur Mineralklasse der Phosphate Arsenate und Vanadate und dort zur Abteilung der Wasserfreie Phosphate mit fremden Anionen F Cl O OH wo er zusammen mit Adelit Austinit Gabrielsonit Gottlobit Cobaltaustinit Konichalcit Nickelaustinit und Tangeit die Adelitgruppe mit der System Nr VII B 26 bildete Die seit 2001 gultige und von der International Mineralogical Association IMA verwendete 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Duftit ebenfalls in die Abteilung der Phosphate usw mit zusatzlichen Anionen ohne H2O ein Diese ist allerdings weiter unterteilt nach der relativen Grosse der beteiligten Kationen und dem Stoffmengenverhaltnis der zusatzlichen Anionen OH usw zum Phosphat Arsenat bzw Vanadatkomplex RO4 so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung Mit mittelgrossen und meist grossen Kationen OH usw RO4 1 1 zu finden ist wo es zusammen mit Adelit Arsendescloizit Austinit Cobaltaustinit Gabrielsonit Gottlobit Konichalcit Nickelaustinit und Tangeit die Adelitgruppe mit der System Nr 8 BH 35 bildet Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Duftit in die Klasse der Phosphate Arsenate und Vanadate und dort in die Abteilung der Wasserfreie Phosphate etc mit Hydroxyl oder Halogen ein Hier ist er als einziges Mitglied zusammen mit in der Adelitgruppe mit der System Nr 41 05 01 innerhalb der Unterabteilung Wasserfreie Phosphate etc mit Hydroxyl oder Halogen mit AB 2 XO4 Zq zu finden Kristallstruktur BearbeitenDuftit kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem in der Raumgruppe P212121 Raumgruppen Nr 19 Vorlage Raumgruppe 19 mit den Gitterparametern a 7 768 A b 9 211 A und c 5 999 A 2 sowie vier Formeleinheiten pro Elementarzelle 3 4 Bildung und Fundorte Bearbeiten nbsp Nadeliger Duftit Kristallgrosse ca 1 bis 2 mm aus der Grube Clara DeutschlandDuftit bildet sich als Sekundarmineral in Kupfer Lagerstatten Begleitminerale sind vor allem Azurit Malachit und andere sekundare Kupferminerale aber auch Bayldonit Beudantit Calcit Cerussit Mimetesit Mottramit Olivenit und Wulfenit Neben seiner Typlokalitat Tsumeb wurde Duftit in Namibia noch am Gebirgspass Kupferberg und in der Kombat Mine bei Grootfontein gefunden Weltweit sind fur das Mineral bisher Stand 2009 folgende Fundorte registriert Cordoba in Argentinien New South Wales Northern Territory South Australia und Western Australia in Australien Region de Atacama in Chile Baden Wurttemberg Schwarzwald Bayern Spessart Hessen Odenwald Niedersachsen Harz Nordrhein Westfalen Bergisches Land Rheinland Pfalz und Sachsen Erzgebirge in Deutschland verschiedenen Regionen in Frankreich bei Laurion in Griechenland England und Schottland in Grossbritannien Piemont Sardinien und Toskana in Italien Kyushu in Japan Durango in Mexiko Karnten und Tirol in Osterreich Niederschlesien Medenec in Polen Distrikt Beja Cerro do Algare Mine in Portugal Andalusien in Spanien Glarus Graubunden und Wallis in der Schweiz Gauteng in Sudafrika Bohmen in Tschechien Ural in Russland mehrere Regionen der USA sowie Mashonaland in Simbabwe 7 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenL J Spencer Ninth list of new mineralnames 1922 PDF 880 8 kB S 6 englisch Paul Ramdohr Hugo Strunz Klockmanns Lehrbuch der Mineralogie 16 Auflage Ferdinand Enke Verlag 1978 ISBN 3 432 82986 8 S 632 Petr Korbel Milan Novak Mineralien Enzyklopadie Nebel Verlag Eggolsheim 2002 ISBN 3 89555 076 0 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Duftite Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Mineralienatlas Duftit Wiki Einzelnachweise Bearbeiten Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 a b c American Mineralogist Crystal Structure Database Duftite englisch 1998 a b Webmineral Duftite beta englisch a b Webmineral Duftite alpha englisch a b c d Duftite bei mindat org englisch Steckbrief Duftit bei steine und minerale de Fundorte fur Duftit beim Mineralienatlas und bei Mindat Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Duftit amp oldid 230421832