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Christian Friedrich Illgen 16 September 1785 oder 16 September 1786 in Chemnitz 4 Dezember 1844 oder 4 August 1844 in Leipzig war ein deutscher evangelischer Geistlicher und Hochschullehrer Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Familie 1 2 Ausbildung 1 3 Werdegang 1 4 Schriftstellerisches Wirken 1 5 Historisch Theologische Gesellschaft 2 Mitgliedschaften 3 Ehrungen und Auszeichnungen 4 Schriften Auswahl 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFamilie Bearbeiten Christian Friedrich Illgen war der Sohn des Strumpfwarenfabrikanten Christian Gottfried Illgen 3 Marz 1748 in Chemnitz 21 November 1829 ebenda 1 und dessen Ehefrau Johanne Christiana geb Schonherrin 29 Mai 1756 in Scharfenstein 4 Januar 1822 in Chemnitz Er heiratete am 24 April 1828 2 in Altenburg Isabella Angelica die Tochter des Konsistorialvizeprasidenten und Geheimrat Johann Bernhard Christoph Eichmann sie hatten eine gemeinsame Tochter 20 August 1831 Ausbildung Bearbeiten Christian Friedrich Illgen kam 1793 in das Lyzeum in Chemnitz seine dortigen Lehrer waren unter anderem Johann Gottlieb Lessing und Johann Gottfried Rothe 1769 1846 3 dazu erhielt er 1803 Privatunterricht bei Johann Gottlieb Kreyssig Wegen der beschrankten Vermogensverhaltnisse seines Vaters gab er Unterrichtsstunden in Musik und verdiente sich so einen Teil seines Unterhaltes Aufgrund der finanziellen Situation seines Vaters der bereits den alteren Bruder an der Universitat Leipzig unterstutzte erschien es zweifelhaft ob Christian Friedrich Illgen das angestrebte Theologiestudium aufnehmen konne sein Bruder verstarb am 17 September 1807 an einem Nervenfieber in seinen Armen Zu dieser Zeit bereiste der Oberhofprediger Franz Volkmar Reinhard gemeinsam mit seiner Ehefrau das Erzgebirge und verungluckte in der Nahe von Chemnitz und wurde beim Superintendenten Gottlieb Merkel 1734 1807 untergebracht Christian Friedrich Illgen bat daraufhin den ihm bekannten Superintendenten sich fur ihn beim Oberhofprediger zu verwenden um ein kurfurstliches Stipendium zu erhalten Mit dieser Unterstutzung sowie einem Platz im Konviktorium erhielt er von seinem Vater die Erlaubnis zum Studium und immatrikulierte sich an der Universitat Leipzig zu einem Theologiestudium Er horte unter dem Rektorat von Christian Daniel Beck Vorlesungen bei Karl August Gottlieb Keil Johann August Wolf 1750 1809 Johann August Heinrich Tittmann Christian Daniel Beck Meissner Gottfried Hermann Heinrich August Schott Gottfried Heinrich Schafer Ernst Platner Karl Adolph Caesar Johann Georg Christian Hopfner 1765 1827 Moritz von Prasse Heinrich August Kerndorffer und Christian Friedrich Schwagrichen Unter der Leitung von Johann David Goldhorn machte er seine praktischen Studien in dessen homiliteschen Verein 1806 hielt er vor der Gemeinde Gerichshain seine erste Predigt und 1808 bestand er in Dresden das Kandidatenexamen 1809 promovierte er zum Magister 1813 erhielt er das theologischen Baccalaureat Werdegang Bearbeiten Um seinen Unterhalt zu bestreiten nahm er eine Religionslehrerstelle an dem von Ernst Tillich gegrundeten Privatinstitut fur Erziehung und Unterricht von Knaben an und im Januar 1814 ubertrug ihm Madame Heinze die Oberaufsicht uber ihre Madchenanstalt Am 19 Februar 1814 habilitierte er mit der Verteidigung seiner Dissertation Vita Laelii Socini an der Universitat als Privatdozent und hielt Vorlesungen uber Kirchen und Dogmengeschichte und uber Patristik in dieser Zeit schloss er Freundschaft mit August Hahn dem spateren Generalsuperintendenten Schlesiens 1817 wurde er Nachmittagsprediger in der wieder hergestellten Universitatskirche Paulinerkirche die seit 1813 als Lazarett genutzt worden war 4 Er wurde 1818 ausserordentlicher Professor der Philosophie und 1823 erfolgte seine Ernennung zum ausserordentlichen Professor der Theologie im gleichen Jahr wurde er Kurator in der Universitatsbibliothek gab das Amt allerdings im September des darauffolgenden Jahres wieder ab Im Juli 1825 erhielt er das konigliche Reskript das seine Ernennung zum vierten ordentlichen Professor der Theologie bestatigte Am 20 April 1826 wurde er als Mitglied des Collegium professorum antiquae fundationis in den akademischen Senat aufgenommen und durch den damaligen Rektor Christian Ernst Weisse eingefuhrt Nach dem Tod von Tschirner ruckte er 1827 in die dritte theologische Professur ein und wurde am 30 April 1827 zum Kanonikus in Zeitz gewahlt worauf er nach dem Tod des Pralaten Johann August Heinrich Tittmann im Juli 1832 in die zweite theologische Professur nachruckte In den Jahren 1830 1831 1833 1834 1837 1838 und 1841 1842 war er Dekan der Theologischen Fakultat der Universitat Leipzig Am 20 Dezember 1832 wurde er noch im Domkapitel Meissen zum Domherrn befordert Er pflegte Freundschaften zu Ludwig Dankegott Cramer Johann Gottlieb Lehmann und Friedrich August Wilhelm Spohn Zu seinen Studenten gehorten unter anderem Heinrich Julius Kammel 5 Ludwig Friedrich Otto Baumgarten Crusius Schriftstellerisches Wirken Bearbeiten Christian Friedrich Illgen widmete sich der historischen Theologie hat aber keine umfangreiche Schrift herausgegeben sondern nur kleinere Arbeiten In weiteren Schriften beleuchtete er in vier Banden von 1829 bis 1830 die Geschichte der beiden Katechismen von Martin Luther sowie 1836 die Geschichte des von August Hermann Francke gestifteten Collegium philobiblicum ein damaliger Verein von Magistern zur regelmassigen Ubung in der damals in hohem Grade auf den Universitaten vernachlassigten Exegese sowohl des Alten als auch des Neuen Testaments In Glaubenssachen war er ein rationaler Supernaturalist dieser Standpunkt trat 1823 in seiner Predigtsammlung Die Verklarung des irdischen Lebens durch das Evangelium hervor In den Berichten des Koniglich Sachsischen Vereins zur Erforschung vaterlandischer Sprache und Alterthumer zu Leipzig finden sich Abhandlungen von Christian Friedrich Illgen uber die deutsche Sprache Historisch Theologische Gesellschaft Bearbeiten Als Christian Friedrich Illgen 1814 habilitierte entwarf er den Plan zu einer Historisch Theologischen Gesellschaft die er am 19 November 1814 mit zwei Leipziger Studierenden eroffnete und die unter seiner Leitung allmahlich wuchs sodass sie nach 25 Jahren 104 aktive Mitglieder zahlte im April 1830 erfolgte durch die sachsische Regierung die Anerkennung als eine offentliche Gesellschaft Die Arbeiten der Gesellschaft veroffentlichte er anfangs in den Jahren 1817 1819 und 1824 in Denkschriften und seit 1832 gab er die Zeitschrift fur die historische Theologie heraus von der bis zu ihrer Schliessung am 4 Juni 1875 45 Bande erschienen sind nach seinem Tod war die Zeitschrift von Wilhelm Niedner 6 und seit 1866 Karl Friedrich August Kahnis weitergefuhrt worden Mitgliedschaften Bearbeiten1808 trat Christian Friedrich Illgen in die Philologische Gesellschaft zu Leipzig ein 1814 wurde er dort zum Ehrenmitglied ernannt 1809 wurde er Mitglied in dem von August Hermann Francke 1686 gegrundeten und damals von Karl August Gottlieb Keil geleitete Philobiblicum dort blieb er Mitglied bis 1817 Im September 1825 wurde er vom Koniglich Sachsischen Verein zur Erforschung vaterlandischer Sprache und Alterthumer zu Leipzig 7 zu ihrem Mitglied ernannt am 23 Marz 1840 erfolgte seine Aufnahme als Ehrenmitglied Er war seit 1833 ordentliches Mitglied der Koniglichen Gesellschaft zur Erforschung nordischer Alterthumer zu Kopenhagen Er wurde im September 1836 Mitglied der Haager Gesellschaft pro vindicanda religione christiana die Preisaufgaben uber Fragen der Religionswissenschaft der christlichen Theologie und des kirchlichen Lebens ausschrieb und die preisgekronten Arbeiten veroffentlichte 8 Noch kurz vor seinem Tod erhielt er am 2 Dezember 1844 ein Diplom aus Kassel durch das der Verein fur hessische Geschichte und Altertumskunde ihn zum korrespondierenden Mitglied ernannte Ehrungen und Auszeichnungen Bearbeiten1823 erteilte ihm die theologische Fakultat der Universitat Konigsberg aus freiem Antrieb die theologische Doktorwurde Schriften Auswahl BearbeitenVita Laelii Socini Specimen historico ecclesiasticum Lipsia 1814 Denkschrift der historisch theologischen Gesellschaft zu Leipzig Zur Feier des dritten Jubelfestes der Reformation herausgegeben Leipzig Vogel 1817 Der Werth der christlichen Dogmengeschichte Leipzig 1817 Historisch theologische Abhandlungen Zweite Denkschrift der historisch theologischen Gesellschaft zu Leipzig Leipzig Vogel 1819 Die Verklarung des irdischen Lebens durch das Evangelium Leipzig 1823 Symbolarum ad vitam et doctrinam Laelii Socini illustrandam Particula I et II Commentatio hist theol Leipzig 1826 Memoria utriusque catechismi Lutheri Commentatio 1 Lipsiae 1829 Commentatio 2 Lipsiae 1829 Commentatio 3 Lipsiae 1830 Commentatio 4 Lipsiae 1830 Ex Collegio Philobiblico Lipsiensi primis sub eius origine temporibus duo alia eiusdem nominis collegia in hac ipsa Academia prodiisse probatur Lipsiae 1837 Historiae Collegii Philobiblici Lipsiensis Band 1 Lipsiae 1837 Band 2 Lipsiae 1837 Band 3 Lipsiae 1840 Band 4 Lipsiae 1841 Zeitschrift fur die historische Theologie Literatur BearbeitenGotthard Lechler Illgen Christian Friedrich In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 14 Duncker amp Humblot Leipzig 1881 S 23 Bruno Lindner Erinnerung an den verewigten Prases der historicsh theologischen Gesellschaft zu Leipzig Domherrn Professor Dr Chr Fr Illgen In Zeitschrift fur die historische Theologie 1845 Weblinks BearbeitenChristian Friedrich Illgen In Professorenkatalog der Universitat Leipzig Christian Friedrich Illgen In Leipziger Biographie Illgen Christian Friedrich In Indexeintrag Deutsche Biographie Christian Friedrich Illgen In Index TheologicusEinzelnachweise Bearbeiten Familienstammbaum von Christian Gottfried Illgen Abgerufen am 5 Oktober 2020 Heiratsannonce in Leipziger Zeitung Nr 102 30 April 1828 S 1224 Web Ressource Deutsche Biographie Rothe Johann Gottfried Deutsche Biographie Abgerufen am 5 Oktober 2020 Universitatskirche St Pauli Abgerufen am 5 Oktober 2020 Historische Commission bei der konigl Akademie der Wissenschaften Kammel Heinrich Julius In Allgemeine Deutsche Biographie Bd 15 Allgemeine Deutsche Biographie 1 Auflage Duncker amp Humblot Munchen Leipzig 1882 S 51 wikisource org abgerufen am 5 Oktober 2020 Historische Commission bei der konigl Akademie der Wissenschaften Niedner Christian Wilhelm In Allgemeine Deutsche Biographie Bd 23 Allgemeine Deutsche Biographie 1 Auflage Duncker amp Humblot Munchen Leipzig 1886 S 666 wikisource org abgerufen am 5 Oktober 2020 Koniglich Sachsischer Verein fur Erforschung und Erhaltung Vaterlandischer Alterthumer Bekanntmachung des k sachsischen Vereins zur Erforschung und Erhaltung vaterlandischer Alterthumer 1825 Bayerische Staatsbibliothek Abgerufen am 5 Oktober 2020 Zeno Lexikoneintrag zu Haager Gesellschaft zur Verteidigung der christlichen Religion Abgerufen am 5 Oktober 2020 Normdaten Person GND 117129119 lobid OGND AKS VIAF 13076747 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Illgen Christian FriedrichALTERNATIVNAMEN Ilgen Christian Friedrich Ilgen Christianus Fridericus Illgen Christianus Fridericus Illgen Chr Frid Illgen Christ Fridr Illgen Chr Fr Ilgen Christian F Illgen Christianus F KURZBESCHREIBUNG deutscher evangelischer Geistlicher und HochschullehrerGEBURTSDATUM 16 September 1785 oder 16 September 1786GEBURTSORT ChemnitzSTERBEDATUM 4 August 1844 oder 4 Dezember 1844STERBEORT Leipzig Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Christian Friedrich Illgen amp oldid 239527783