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Christian Friedrich Brendel 26 Dezember 1776 in Neustadtel 20 November 1861 in Freiberg war ein deutscher Bergingenieur und Maschinendirektor im sachsischen Bergbau Brendel gilt als einer der bedeutendsten sachsischen Bergbautechniker des 19 Jahrhunderts Christian Friedrich Brendel 1776 1861 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Werke 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Wirken Bearbeiten nbsp Schwarzenberggeblase nbsp Brendel Gedenkstein in Neustadtel nbsp Gedenktafel an seinem Wohnhaus in Freiberg Burgstr 21Brendel wurde als Sohn des Bergmanns Conrad Brendel im Huthaus der Grube Peter und Paul unweit des Filzteiches bei Neustadtel geboren Die Brendels waren bereits seit ca 1630 als Bergleute Hammerschmiede und Glasmacher im Schneeberger Raum tatig Der Familientradition folgend erlernte auch Christian Friedrich den Beruf des Bergmanns und arbeitete als solcher im Schneeberger Revier 1790 wurde er Zimmerling im Marx Semler Stolln einem der bedeutendsten obererzgebirgischen Stolln Spater fuhr er als Hauer auf dieser Grube an Von Karl Baldauf dem Berggeschworenen des Reviers erhielt Brendel fruhzeitig Privatunterricht in Mathematik und Zeichnen und wurde mit der Herstellung von Modellen bergmannischer Maschinen und Werkzeuge beauftragt 1796 wechselte er nach Freiberg wo er auf der Grube Morgenstern angelegt war bevor er ein Jahr spater zur Himmelsfurst Fundgrube wechselte In Freiberg wirkte er unter anderem beim Bau eines Kunstgezeuges mit 1797 bewarb sich Brendel fur ein Studium an der Bergakademie Freiberg Unter der Auflage spater im sachsischen Staatsdienst zu arbeiten erhielt er ein Stipendium Die Studienzeit wahrte bis 1802 Zu Brendels Lehrern zahlten unter anderem Werner v Trebra Lempe und Lampadius Wahrend seines Studiums zeichnete sich Brendel durch besondere Leistungen im Fach Maschinenkunde aus Nach dem Studium wurde Brendel im Oktober 1802 als Obersteiger auf dem Thelersberger Stolln in Linda angestellt Zur Forderung seiner technischen Fahigkeiten trat er auf Empfehlung von Trebras bereits im November 1802 eine Studienreise nach England an Brendel sollte wahrend dieser Reise die englische Maschinentechnik und insbesondere den Einsatz von Dampfmaschinen im Bergbau studieren Von dieser uberaus lehrreichen Studienreise kehrte er nach mehrfacher Ermahnung im Januar 1805 zuruck Da nach seiner Ruckkehr keine maschinentechnische Stelle im Freiberger Bergbau frei war wechselte Brendel als Salinenbaumeister an die kurfurstlich sachsische Saline in Durrenberg Hier baute er von 1808 bis 1811 seine erste Dampfmaschine die zwar weitgehend der Wattschen Maschine entsprach sich aber durch eigene neuartige Konstruktionselemente auszeichnete rechts und linksherum laufende Dampfmaschine mit waagrechtem Schwungrad Als Durrenberg nach dem Wiener Kongress an Preussen fiel kehrte Brendel nach Freiberg zuruck Hier folgte er dem 1811 verstorbenen Karl Gottfried Baldauf als Kunstmeister nach In dieser Stellung war Brendel der oberste Maschinenbeamte des sachsischen Bergbaus ihm unterstand der gesamte Maschinenbereich im sachsischen Berg und Huttenwesen sowie in den Porzellanfabriken von Meissen und Hubertusburg Brendel verfugte zudem uber Sitz und Stimme in allen sachsischen Bergamtern Seit 1817 trug seine Stelle den Titel eines Maschinendirektors In seiner Position oblag ihm die Entscheidung uber den Maschineneinsatz im gesamten sachsischen Berg und Huttenwesen Da es zur damaligen Zeit noch keine private Bergmaschinenfabrikation gab sorgte Brendel mit den ihm unterstellten Mitarbeitern in der Maschinenbauanstalt Halsbrucke und in der Maschinenbauanstalt Ubigau fur die Projektierung und Konstruktion benotigter Maschinen So konstruierte er in der Folgezeit weitere Dampfmaschinen ausserdem Wassergopel Turbinen und Wassersaulenmaschinen mit der nach ihm benannten Brendelschen Kolbensteuerung die Julius Weisbach spater beschrieb und damit international bekannt machte Bemerkenswert war die Projektierung des damals grossten sachsischen Huttengeblases fur die Antonshutte 1829 31 Das Zylindergeblase ging als Schwarzenberggeblase in die Technikgeschichte ein und ist seit 1926 auf der Freiberger Schachtanlage Alte Elisabeth zu besichtigen Im selben Zeitraum liess Brendel eine 268 Meter lange Eisenschienenbahn zwischen Schacht und Erzwasche der Alten Mordgrube in Brand errichten Die vom Typ her englischen Hunte mit Spurkranzen und 0 3 m Inhalt wurden auf eisenbeschlagenen Kantholzern von Bergleuten geschoben 1 Die gegenuber Pferdefuhrwerken realisierten Einsparungen von jahrlich 400 Talern forderten indirekt den Bau der ersten deutschen Fernbahn zwischen Leipzig und Dresden Des Weiteren verfasste Brendel uber die Sicherheit des ersten auf der Elbe verkehrenden Dampfschiffes im Auftrag der Regierung ein Gutachten 1846 wurde er zum Bergrat ernannt 1851 trat er in den Ruhestand Christian Friedrich Brendel starb 1861 in Freiberg Sein Sohn Franz Brendel wurde als Musikwissenschaftler bekannt Werke BearbeitenBericht uber die Modellsammlung der Bergakademie Freiberg Freiberg 1828 Frieder Jentsch Hg Bericht von Christian Friedrich Brendel aus dem Jahr 1828 uber die Modellsammlung der Bergakademie Freiberg Akten und Berichte vom sachsischen Bergbau Bd 39 Jens Kugler Verlag Kleinvoigtsberg 2002 Literatur BearbeitenGerd Grabow Christian Friedrich Brendel der bedeutende Maschinenbauer fur den Bergbau und das Huttenwesen im 19 Jahrhundert in Bergknappe 32 2008 2 S 33 39 Digitalisat des gesamten Heftes PDF 3 4 MB Carl Friedrich Hempel Lebensbeschreibung des Georg Christian Brendel Eisenberg 1831 Carl Schiffner Aus dem Leben alter Freiberger Bergstudenten E Maukisch Freiberg 1935 S 94 97 Herbert Pforr Spuren des Wirkens von C F Brendel im Maschinenbau des Freiberger Silberbergbaus in Sachsische Heimatblatter 1987 H 4 S 175 177 Bruno Sauer Brendel Christian Friedrich In Neue Deutsche Biographie NDB Band 2 Duncker amp Humblot Berlin 1955 ISBN 3 428 00183 4 S 582 f Digitalisat Otfried Wagenbreth Der Maschinendirektor Christian Friedrich Brendel und seine Bedeutung fur die technische und industrielle Entwicklung im 19 Jahrhundert in Sachsen In Sachsische Heimatblatter 1976 H 6 S 271 279 Otfried Wagenbreth Christian Friedrich Brendel der fuhrende Bergmaschinentechniker Sachsens in der Zeit der Industriellen Revolution in Sachsische Heimatblatter 1987 H 4 S 166 167 Otfried Wagenbreth Christian Friedrich Brendel Leben und Werk eines bedeutenden Ingenieurs der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts TU Bergakademie Freiberg 2006 Freiberger Forschungshefte D 221 ISBN 3 86012 279 7 Wappler Oberberghauptmann von Trebra und die drei ersten sachsischen Kunstmeister Mende Baldauf und Brendel In Mitteilungen des Freiberger Altertumsvereins 41 1905 S 69 178Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Christian Friedrich Brendel Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Otfried Wagenbreth Christian Friedrich Brendel Der sachsische Maschinendirektor aus Neustadtel pdf 53 kB Literatur von und uber Christian Friedrich Brendel in der Sachsischen BibliografieEinzelnachweise Bearbeiten Projektgruppe UNESCO Welterbe Montanregion Erzgebirge Umsetzungsstudie Bergbaugebiet Brand Erbisdorf Festlegung und Definition der Welterbe Gebiete und Pufferzonen im Rahmen des Projekts Montanregion Erzgebirge SAXONIA Standortentwicklungs und verwaltungsgesellschaft mbH Freiberg 2011 S 29 Normdaten Person GND 123777151 lobid OGND AKS VIAF 52605729 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Brendel Christian FriedrichKURZBESCHREIBUNG deutscher BergingenieurGEBURTSDATUM 26 Dezember 1776GEBURTSORT Neustadtel ErzgebirgeSTERBEDATUM 20 November 1861STERBEORT Freiberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Christian Friedrich Brendel amp oldid 236079558