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Chissarja xiˈsarjɐ bulg Hisarya oft auch Hisarja oder Hisar ist eine Stadt und Verwaltungszentrum einer gleichnamigen Gemeinde in Sudbulgarien Im Laufe ihrer Geschichte trug die Stadt verschiedene Namen thrakisch Havuz lat Augusta slawisch Lica byzant Diocletianopolis turk Hisarya aus dem persischen حصار Hesar fur Mauer Chissarja Hisarya Hilfe zu WappenBasisdatenStaat Bulgarien BulgarienOblast PlowdiwEinwohner 5987 31 Dezember 2022 1 Koordinaten 42 30 N 24 42 O 42 5 24 7 346 Koordinaten 42 30 0 N 24 42 0 OHohe 346 mPostleitzahl 4180Telefonvorwahl 359 0337Kfz Kennzeichen PBVerwaltungBurgermeister Georgi PiriankovChissarja rotes Viereck Bulgarien Nachbarorte Plowdiw Karlowo Panagjurischte Kasanlak Gabrowo Trojan Uberreste der Romischen Mauer Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Klima 3 Geschichte 4 Religion 5 Museen 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenChissarja liegt in der Oblast Plowdiw in der Nahe der Stadt Karlowo Chissarja ist administratives Zentrum der Gemeinde Chissarja Die Stadt hat eine zentrale Lage in Bulgarien Sie liegt an den sudlichen Auslaufern des Balkangebirges am Ubergang zur Oberthrakischen Tiefebene Klima BearbeitenDas Klima ist hier gemassigt kontinental mit warmen und milden Wintern Eine Schneedecke gibt es im Durchschnitt nur 27 Tage im Jahr Der Fruhling kommt zeitig und ist relativ warm Der Sommer Juli August ist sehr heiss mit einer niedrigen Luftfeuchtigkeit und schwachen Winden Der Herbst ist sonnig warm und sehr lang Die mittlere Jahrestemperatur betragt 11 5 C In der Stadt gibt es 22 Thermalquellen mit nachgewiesener Heilwirkung die sich auf einem kleinen Gebiet konzentrieren und unterschiedliche Temperaturen und chemische Zusammensetzungen haben Die ersten organisierten Balneotherapien in Bulgarien begannen in Chissarja Die Regierung von Ostrumelien gab 1882 ein Regelwerk zur Benutzung der Bader von Chissarja heraus Der tschechische Chemiker Sosterschonek hat im Labor des Gesundheitsamtes in Plowdiw das Wasser von funf Quellen in Chissarja analysiert Das war die erste chemische Analyse von Mineralwasser in Bulgarien Geschichte BearbeitenDas angenehme Klima und die warmen Mineralquellen haben seit Urzeiten die Menschen an diesen Ort gezogen Hier gab es bereits vor 5000 bis 6000 v Chr ein prahistorisches Dorf Spater gab es eine thrakische Siedlung bei den Mineralquellen die zum Reich des thrakischen Stammes der Odrysen gehorte Odrysen Reich bulg Odriska drzhava Aus dieser Zeit datieren grosse thrakische Kulteinrichtungen in der Nahe von Starosel Nach der Eroberung durch das Romische Reich gehorte das Gebiet zur romischen Provinz Thrakien Ab 46 n Chr wurde neben den Quellen eine grosse romische Siedlung erbaut die 293 n Chr von Kaiser Diokletian in den Status einer Stadt erhoben wurde Die Stadt wurde in Diocletianopolis umbenannt Es folgte sogleich eine Befestigung der Stadt mit massiven Mauern und einer regen Bautatigkeit in der Stadt Heute sind diese Stadtmauern noch sehr gut erhalten An vielen Stellen erreichte die Stadtmauer eine Hohe von elf Metern Das sudliche Stadttor ist sogar 13 m hoch Heute konzentrieren sich diese Bauwerke im zentralen Stadtpark Momina Salsa mit der gleichnamigen Quelle Momina Salsa bulg Momina slza deutsch Jungfrauentrane Hier stand auch das prachtigste offentliche Gebaude eine zweistockige Residenz mit beeindruckenden Bogenkonstruktionen In unmittelbarer Nahe liegen die Thermen von Diocletianopolis mit einer Flache von 2000 m Sie sind eine der wenigen erhaltenen romischen Bader auf der Balkanhalbinsel Hier wurden Heilbehandlungen mit Mineralwasser durchgefuhrt Bis auf das Dach sind die Thermen fast vollstandig erhalten Das Innere der Thermen war mit weissem Marmor verkleidet Beheizt wurden die Thermen mit dem heissen Mineralwasser Neben den Thermen ist ein Amphitheater In der Antike war das Amphitheater stark besucht und der Lieblingsort der Gaste die zur Erholung und Zerstreuung in die Stadt kamen Das Amphitheater ist in der Form eines Circus angelegt in dem Sportwettkampfe und Kampfe mit wilden Tieren stattfanden Das Amphitheater wurde in der ersten Halfte des 4 Jahrhunderts n Chr erbaut Es wurde die Regel der neuen christlichen Lehre eingehalten dass kein Blut vergossen werden darf Das Amphitheater und die dazugehorigen Einrichtungen sind in einem ausgezeichneten Zustand erhalten Nach der Einfuhrung des Christentums als offizielle Religion des Romischen Reiches Konstantinische Wende in der ersten Halfte des 4 Jahrhunderts n Chr wurde Diocletianopolis zu einem wichtigen christlichen Zentrum und Bischofssitz In der Stadt wurden zehn fruhchristliche Basiliken aus der Periode des 4 bis 6 Jahrhunderts ausgegraben Das besondere Interesse der Archaologen galt der einzigen ausgegrabenen Basilika mit zwei Kirchenschiffen die Mitte des 5 Jahrhunderts auf Teilen eines Kasernenkomplexes der antiken Stadt erbaut wurde In historischen Quellen wird mitgeteilt dass die Stadt zu dieser Zeit die drittgrosste Stadt in der Provinz Thrakien war nach Philopolis heute Plowdiw und Beroe heute Stara Sagora Nach den Einfallen der Goten Awaren und Slawen und den nachfolgenden Jahrhunderten des Verfalls wurde in der zweiten Halfte des 17 Jahrhunderts eine neue Siedlung auf den Ruinen der antiken und mittelalterlichen Gebaude errichtet Das kleine Dorf wurde Chissarja genannt nach dem arabischen Wort fur Festung Hisar Die Nekropole von Diocletianopolis liegt 300 m sudlich der der Stadtmauern Sie ist im Original erhalten und fur Besucher zuganglich Beeindruckend sind die langen Korridore die Grabkammern und die farbenprachtigen Bodenmosaiken Bogdan Filow begann 1909 mit den historischen Ausgrabungen in Chissarja und war 1910 bis 1920 Direktor des hiesigen Volkskundemuseums Die Stadt ist seit 2008 Namensgeber fur die Hisarya Cove eine Bucht an der Sudostkuste von Smith Island in der Antarktis Religion Bearbeiten nbsp Da die Stadt an einem historischen Knotenpunkt lag beherbergte sie viele Glaubensrichtungen und Religionen beginnend bei den weit zuruckliegenden thrakischen Mysterien und Orphikern uber die fruhchristlichen Basiliken bis zu unseren Tagen Heute gibt es in der Stadt drei orthodoxe zwei katholische und eine evangelische Kirche sowie eine Moschee Die orthodoxe Kirche Sweti Pantelejmon bulg Sveti Pantelejmon liegt im Stadtzentrum Sie wurde 1889 erbaut Hervorzuheben sind ihre Wandmalereien die fast alle biblischen Geschichten wiedergeben Sie wurden von ortlichen Kunstlern gezeichnet im Stil der Wandmalereien des Rilaklosters Der Schutzheilige der Kirche der Heilige Pantelejmon ist der Beschutzer der Kranken Er wird jedes Jahr am 27 Juli gefeiert Die weiteren orthodoxen Kirchen sind Uspenie Bogorodiza bulg Uspenie Bogorodichno und Sweti Dimitar bulg Sveti Dimitr Die Moschee ist uber 400 Jahre alt und befindet sich in der Nahe des westlichen Stadttores Erbaut wurde sie als Chissarja wahrend der turkischen Fremdherrschaft eine turkische Siedlung war Wahrend des Russisch Turkischen Krieges 1877 1878 wurde die Moschee niedergebrannt bis heute ist nur noch das Minarett erhalten Es gibt noch heute das Titularbistum Diocletianopolis in Thracia Museen BearbeitenDas ortliche archaologische Museum wurde von General Todor Markow gegrundet Es enthalt eine umfangreiche Sammlung von archaologischen und ethnografischen Fundstucken Es gibt ausgezeichnet erhaltene prahistorische Stucke thrakische romische und byzantinische Gefasse Marmorplatten und Statuen Munzen aus Gold Silber und Bronze die die Geschichte der Volker zeigen die in dieser Region gesiedelt haben Im Baderheilbad Momina Banja bulg Momina banya befindet sich seit 1981 eine Sammlung von uber 10 000 Nierensteinen die den Patienten und Badegasten nach der Balneotherapie in Chissarja abgingen Ein kleiner Teil davon wurde durch operative Eingriffe entfernt der grosste Stein ist 560 g schwer Die Sammlung ist ein Beweis fur die Heilwirkung des Mineralwassers von Chissarja Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hisarya Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Hisarja Hissarya dt Chissarja dt Einzelnachweise Bearbeiten Population Demography Migration and Projections Republic of Bulgaria National Statistical Institute abgerufen am 14 Juni 2023 Gemeinden in der Oblast Plowdiw Bezirk Plowdiw Assenowgrad Bresowo Chissarja Kalojanowo Karlowo Kritschim Kuklen Laki Mariza Parwomaj Peruschtiza Plowdiw Rakowski Rodopi Sadowo Saedinenie Sopot Stambolijski Stadte in der Oblast Plowdiw Assenowgrad Banja Bresowo Chissarja Kalofer Karlowo Klissura Kritschim Kuklen Laki Parwomaj Peruschtiza Plowdiw Rakowski Sadowo Saedinenie Sopot Stambolijski Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Chissarja amp oldid 234725640