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Chamosit IMA Symbol Chm 1 ist ein haufig vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Silikate und Germanate mit der chemischen Zusammensetzung Fe2 Mg Al Fe3 6 Si Al 4O10 OH O 8 3 und damit chemisch gesehen ein Eisen Magnesium Alumosilikat mit zusatzlichen Sauerstoff und oder Hydroxidionen ChamositAllgemeines und KlassifikationIMA Symbol Chm 1 Andere Namen Chamoisonit 2 Chemische Formel Fe2 Mg Al Fe3 6 Si Al 4O10 OH O 8 3 Fe2 Mg Fe3 5Al OH O 8 AlSi3O10 4 Fe2 Mg Al 3 OH 2 AlSi3O10 Fe2 Mg Al 3 OH 6 5 Mineralklasse und ggf Abteilung Silikate und Germanate Schichtsilikate Phyllosilikate System Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana VIII E 09d VIII H 23 030 9 EC 55 71 04 01 07Kristallographische DatenKristallsystem monoklinKristallklasse Symbol monoklin prismatisch 2 m 6 Raumgruppe C2 m Nr 12 Vorlage Raumgruppe 12 7 Gitterparameter a 5 373 A b 9 306 A c 14 222 Ab 97 53 7 Formeleinheiten Z 2 7 Physikalische EigenschaftenMohsharte 3Dichte g cm3 3 0 bis 3 4Spaltbarkeit gut nach 001 Bruch Tenazitat unebenFarbe graugrun braun schwarzStrichfarbe grunlichgrauTransparenz durchscheinend bis undurchsichtigGlanz Glasglanz mattKristalloptikBrechungsindizes na 1 600 8 nb 1 600 8 ng 1 670 8 Doppelbrechung d 0 070 8 Optischer Charakter zweiachsig negativPleochroismus schwach 8 X gelbgrun bis hellbraunlichgrunY Z grun bis dunkelgrunChamosit kristallisiert im monoklinen Kristallsystem und entwickelt uberwiegend schuppige oolithische oder massige Mineral Aggregate von grauer graugruner brauner oder schwarzer Farbe Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Bildung und Fundorte 4 Kristallstruktur 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenErstmals beschrieben wurde Chamosit 1820 durch Pierre Berthier der das Mineral nach seiner Typlokalitat Chamoson Gemeinde des Bezirks Conthey im franzosischsprachigen Teil des Kantons Wallis Schweiz benannte Klassifikation BearbeitenIn der veralteten 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehorte der Chamosit zur Mineralklasse der Silikate und Germanate und dort zur Abteilung der Schichtsilikate Phyllosilikate wo er zusammen mit den inzwischen als Varietaten diskreditierten Mineralen Delessit und Thuringit sowie im Anhang mit Gonyerit und Pennantit die Reihe der Ferro Ferri Chlorite Leptochlorite mit der System Nr VIII E 09d bildete Im zuletzt 2018 uberarbeiteten und aktualisierten Lapis Mineralienverzeichnis nach Stefan Weiss das sich aus Rucksicht auf private Sammler und institutionelle Sammlungen noch nach dieser alten Form der Systematik von Karl Hugo Strunz richtet erhielt das Mineral die System und Mineral Nr VIII H 23 30 In der Lapis Systematik entspricht dies ebenfalls der Abteilung Schichtsilikate wo Chamosit zusammen mit Baileychlor Borocookeit Cookeit Donbassit Franklinfurnaceit Gonyerit Jadarit Klinochlor Manandonit Nimit Pennantit und Sudoit die Chloritgruppe bildet 4 Auch die von der International Mineralogical Association IMA zuletzt 2009 aktualisierte 9 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Chamosit in die Abteilung der Schichtsilikate ein Diese ist allerdings weiter unterteilt nach der Struktur der Silikatschichten so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung Schichtsilikate Phyllosilikate mit Glimmertafeln zusammengesetzt aus tetraedrischen und oktaedrischen Netzen zu finden ist wo es zusammen mit Baileychlor Borocookeit Cookeit Donbassit Franklinfurnaceit Glagolevit Gonyerit Klinochlor Nimit Odinit Orthochamosit diskreditiert Pennantit und Sudoit die Chloritgruppe mit der System Nr 9 EC 55 bildet Die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Chamosit ebenfalls in die Klasse der Silikate und Germanate und dort in die Abteilung der Schichtsilikatminerale ein Hier ist er zusammen mit Baileychlor Borocookeit Cookeit Donbassit Klinochlor Nimit Orthochamosit Pennantit und Sudoit in der Chloritgruppe Tri Dioktaedrisch mit der System Nr 71 04 01 innerhalb der Unterabteilung Schichtsilikate Schichten von sechsgliedrigen Ringen abwechselnd 1 1 2 1 und oktaedrisch zu finden Bildung und Fundorte BearbeitenChamosit bildet sich durch Metamorphose oder hydrothermale Vorgange in eisenreichen Sedimenten und ist dann oft in Begleitung anderer eisenhaltiger Sedimentminerale wie Goethit Hamatit Magnetit und Siderit 10 aber auch Calcit Kaolinit Olivin Plagioklas Pyrit Pyroxen und oder Quarz 7 zu finden Bisher wurde Chamosit an 265 Fundorten entdeckt Stand 2009 so unter anderem in Bahariyya Agypten Constantine Algerien Biggenden Shire Queensland Yancowinna County New South Wales und Queenstown Tasmanien Australien den Provinzen Luttich und Luxemburg in Belgien Departamento La Paz und Departamento Potosi in Bolivien Minas Gerais und Para in Brasilien Bulgarien Hebei Hunan und Jiangxi in China Baden Wurttemberg Schwarzwald Bayern Sachsen Thuringen und anderen Regionen in Deutschland Pays de la Loire in Frankreich auf Kreta Griechenland England und Wales in Grossbritannien einigen Regionen in Italien Honshu und Shikoku in Japan New Brunswick Ontario und Quebec Mont St Hilaire in Kanada Cordoba in Kolumbien Telemark und Vestfold in Norwegen Hohe Tauern Karnten und Salzburg in Osterreich mehreren Regionen in Russland und der Slowakei Bern Obwalden Uri und Wallis in der Schweiz einigen Regionen Spaniens Mpumalanga und Nordkap in Sudafrika Bohmen und Mahren in Tschechien sowie vielen Regionen in den USA Auch auf dem Meeresboden des Mittelatlantischen Ruckens genauer der Markov Tiefe der Sierra Leone Bruchzone wurden schon Proben von Chamosit aufgenommen 11 Chamosit gehort neben einigen anderen zu den auf dem Mars entdeckten Mineralen 12 Kristallstruktur BearbeitenChamosit kristallisiert im monoklinen Kristallsystem in der Raumgruppe C2 m Raumgruppen Nr 12 Vorlage Raumgruppe 12 mit den Gitterparametern a 5 373 A b 9 306 A c 14 222 A und b 97 53 sowie zwei Formeleinheiten pro Elementarzelle 7 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenPetr Korbel Milan Novak Mineralien Enzyklopadie Dorfler Natur Edition Dorfler im Nebel Verlag Eggolsheim 2002 ISBN 978 3 89555 076 8 S 257 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Chamosite Sammlung von Bildern Chamosit In Mineralienatlas Lexikon Geolitho Stiftung abgerufen am 21 Oktober 2022 Einzelnachweise Bearbeiten a b Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 21 Oktober 2022 Chamoisonite In mindat org Hudson Institute of Mineralogy abgerufen am 21 Oktober 2022 englisch a b Malcolm Back Cristian Biagioni William D Birch Michel Blondieau Hans Peter Boja und andere The New IMA List of Minerals A Work in Progress Updated September 2022 PDF 3 7 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Marco Pasero September 2022 abgerufen am 21 Oktober 2022 englisch a b Stefan Weiss Das grosse Lapis Mineralienverzeichnis Alle Mineralien von A Z und ihre Eigenschaften Stand 03 2018 7 vollkommen neu bearbeitete und erganzte Auflage Weise Munchen 2018 ISBN 978 3 921656 83 9 Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables Chemical structural Mineral Classification System 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X englisch David Barthelmy Chamosite Mineral Data In webmineral com Abgerufen am 21 Oktober 2022 englisch a b c d Chamosite In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 englisch handbookofmineralogy org PDF 84 kB abgerufen am 21 Oktober 2022 a b c d e Chamosite In mindat org Hudson Institute of Mineralogy abgerufen am 21 Oktober 2022 englisch Ernest H Nickel Monte C Nichols IMA CNMNC List of Minerals 2009 PDF 1 82 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Januar 2009 abgerufen am 21 Oktober 2022 englisch Martin Okrusch Siegfried Matthes Mineralogie Eine Einfuhrung in die spezielle Mineralogie Petrologie und Lagerstattenkunde 7 vollstandig uberarbeitete und aktualisierte Auflage Springer Berlin u a 2005 ISBN 3 540 23812 3 S 105 301 ff Fundortliste fur Chamosit beim Mineralienatlas deutsch und bei Mindat englisch abgerufen am 21 Oktober 2022 Edward A Cloutis Michael A Craig John F Mustard Roman V Kruzelecky Wes R Jamroz Alan Scott David L Bish Francois Poulet Jean Pierre Bibring Penelope L King Stability of hydrated minerals on Mars In Geophysical Research Letters Band 34 Nr 20 2007 doi 10 1029 2007GL031267 englisch agupubs onlinelibrary wiley com PDF 146 kB abgerufen am 21 Oktober 2022 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Chamosit amp oldid 239001103