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35 998611111111 36 998055555556 Koordinaten 35 59 55 N 36 59 53 OChalkis Chalkis Chalcis ad Belum altgriechisch Xalkis ist der altgriechische Name einer antiken Stadt im heutigen Nordsyrien Seit fruhislamischer Zeit tragt der Ort den Namen Quinnasrin auch Qinnesrin veraltete Umschrift Ḳinnesrin Bedeutung Adlerhorst der aber nachweislich aus vorgriechischer Zeit stammt Quinnasrin liegt 25 Kilometer sudwestlich von Aleppo und wenige Kilometer ostlich der Autobahn Richtung Homs Der archaologische Fundplatz besteht 1 aus einem 34 Meter hohen Tell im Suden namens Al Haḍir 2 einer nordlich an den Tell anschliessenden Stadtanlage mit umgebender Wehrmauer und 3 einem naturlichen Hugel namens Al Iss noch ein Stuck weiter im Norden Auf dem Hugel Al Iss im Norden befand sich sowohl in der Bronzezeit als auch nach einer langen Unterbrechung in der islamischen Periode eine starke Befestigungsanlage Von diesen Phasen abgesehen konzentrierte sich die Besiedlung aber meist auf den Tell Al Haḍir und seine Umgebung Die zwischen den Erhebungen gelegene Stadtanlage stammt aus der romischen und der fruhen byzantinischen Epoche Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beruhmte Burger 3 Literatur 4 Weblinks 5 AnmerkungenGeschichte BearbeitenLaut dem griechischen Geschichtsschreiber Appian wurde Chalkis von dem hellenistischen Herrscher Seleukos Nikator gegrundet 1 In Wirklichkeit durfte der Ort aber schon vorher existiert haben Darauf weist insbesondere der Name Quinnasrin hin der vorgriechisch ist Adlernest bedeutet und spater von den Arabern ubernommen wurde Die fruheren Phasen des Ortes durften uberwiegend in den Erdschichten des Tells Al Haḍir verborgen liegen auch wenn auf dessen Oberflache nur wenige vorhellenistische Keramikscherben gefunden wurden Allerdings wurden auf dem Hugel Al Iss die Spuren einer sehr kurzlebigen aber relativ grossflachigen etwa 35 Hektar und stark befestigten Siedlung aus der Ubergangsphase von der fruhen zur mittleren Bronzezeit nachgewiesen Auf eine bedeutende Siedlungsphase wahrend der anschliessenden Eisenzeit wiederum weist eine Inschrift des assyrischen Konigs Tukulti apil Esarra III aus dem 8 Jahrhundert v Chr hin in deren Text der Herrscher die von ihm eroberten Orte auflistet darunter auch eine Stadt namens Qinasrina die offensichtlich mit dem spateren Quinnasrin identisch ist Von dieser Siedlungsphase wurden allerdings keinerlei archaologische Spuren gefunden Aus der hellenistischen Zeit sind nur sparliche archaologische Informationen bekannt Allerdings ist anzunehmen dass der Tell in dieser Phase erstmalig durch eine Befestigungsmauer gesichert wurde die in romischer Zeit erneuert wurde Der Ort war zur Zeit Jesu Mittelpunkt eines Furstentums Von 44 bis 48 n Chr wurde es als Konigreich von Herodes von Chalkis regiert der mit der beruhmten Berenike der spateren Geliebten des romischen Kaisers Titus verheiratet war Sein Nachfolger war der Bruder der Berenike Herodes Agrippa II Aus der Stadt und ihrer Umgebung wurden in der romischen Kaiserzeit mehrere Auxiliareinheiten ausgehoben die Cohors I Chalcidenorum die Cohors II Chalcidenorum und die Cohors I Flavia Chalcidenorum Seit dem spaten 2 Jahrhundert gehorte Chalkis zur romischen Provinz Syria Coele Um 240 n Chr wurde in Chalkis der neuplatonische Philosoph Iamblichos von Chalkis geboren Spatestens im Laufe der romischen Zeit scheint sich die Besiedlung uber grossere Areale zwischen dem Tell Al Haḍir und dem Hugel Al Iss erstreckt zu haben da vermutlich im 3 Jahrhundert eine Stadtmauer angelegt wurde die ein umfangreiches Areal in diesem Bereich einschloss In den 250er Jahren wurde der Ort durch den sassanidischen Konig Schapur I erobert und findet sich daher in dessen dreisprachigem Tatenbericht den sogenannten Res Gestae Divi Saporis In der griechischen Version des Textes tragt der Ort den Namen Chalkis in der parthischen den Namen Qinnasrin auf diese Weise liess sich beweisen dass diese beiden Namen den gleichen Ort meinen Die Christianisierung der Stadt im Laufe des 4 Jahrhunderts lasst sich unter anderem anhand zahlreicher christlicher Grabanlagen im Umfeld nachvollziehen Auf dem Tell entstand ein grosses zentrales Kirchengebaude Auf das untergegangene spatantike Bistum in Chalkis bezieht sich der Name des heutigen Titularerzbistums Chalcis in Syria Erzdiozese Chalcidensis Calcide di Siria der katholischen Kirche In der Spatantike wurde Chalkis in die Romisch Persischen Kriege verwickelt unter anderem diente es als Durchgangsort fur die von Belisar befehligten Truppen Justinians I bei einem Feldzug gegen das persische Sassanidenreich Der sassanidische Grosskonig Chosrau I bedrohte die Stadt mit Plunderung Ebenfalls unter Justinian wurde die Stadt im Jahr 550 551 mit einer neuen Stadtmauer umgeben die jedoch ein geringeres Gebiet etwa 78 Hektar umfasste als die aus romischer ZeitIm Jahr 629 wurde es schliesslich mit Beginn der Islamischen Expansion von den Arabern unter Abu ʿUbeida erobert Zunachst behielt Chalkis von jetzt an wieder Quinnasrin genannt seine zentrale Stellung und wichtige Funktion unter anderem als Hauptstadt der Umayyaden in Nordsyrien und wichtiger Militarstutzpunkt In der Folgezeit verlor die Stadt aber zunehmend an Einfluss gegenuber dem nahegelegenen Aleppo In den Kriegen zwischen Byzantinern und den arabischen Reichen des Nahen Ostens Fatimiden und Abbasiden Kalifat in der zweiten Halfte des 10 Jahrhunderts scheint Quinnasrin entvolkert worden zu sein Severus Sebokht der im Kloster von Kennesrin Mitte des 7 Jahrhunderts lebte ist der erste westliche Gelehrte von dem bekannt ist dass er die Indischen Zahlen lehrte Beruhmte Burger BearbeitenKonig Herodes von Chalkis Konigin Berenike Konig Herodes Agrippa II Iamblichos von Chalkis Hieronymus von 375 bis 378 Rabbula von EdessaLiteratur BearbeitenImmanuel Benzinger Chalkis 14 In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft RE Band III 2 Stuttgart 1899 Sp 2090 f Marie Odile Rousset De Chalcis a Qinnasrin In Topoi Orient Occident Supplement Band 12 2013 S 311 340 Marie Odile Rousset Hrsg Chalcis Qinnasrin Syrie De l age du Bronze a l epoque mamelouke Qinnasrin Band 2 Archeologie s Band 6 MOM Editions Lyon 2021 ISBN 978 2 35668 167 6 Volltext Weblinks BearbeitenThe Hadir Qinnasrin Project Oriental Institute University of Chicago 2009Anmerkungen Bearbeiten Appian Syriake 57 Normdaten Geografikum GND 1238112080 lobid OGND AKS VIAF 105144647638960892403 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Chalkis Syrien amp oldid 236413549