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Der Cathedral Peak Granodiorit wurde nach seiner Typlokalitat dem im US amerikanischen Yosemite Nationalpark gelegenen Cathedral Peak benannt Das Granodioritmassiv ist ein Bestandteil der Tuolumne Intrusive Suite auch Tuolumne Batholith einer der vier grossen Intrusivkomplexe innerhalb der Sierra Nevada Altersangaben fur das Massiv fallen in die Oberkreide Coniacium und schwanken zwischen 88 und 87 Millionen Jahren Der Matterhorn Peak besteht aus Cathedral Peak Granodiorit Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geologischer Uberblick 3 Petrographische Beschreibung 3 1 Mineralbestand 3 2 Chemische Zusammensetzung 3 3 Strukturen und Phanomene 4 Entstehung 5 Einzelnachweise 6 Quellen 7 WeblinksGeographie Bearbeiten nbsp Die Cathedral Range ist aus Cathedral Peak Granodiorit aufgebautDer Cathedral Peak Granodiorit liegt im ostlichen Kalifornien und erstreckt sich uber grosse Teile des Mariposa Countys und des Tuolumne Countys ferner beruhrt er das Madera County und das Mono County Seine Aufschlusse sind vergletschert und reichen von den hoheren Lagen des Yosemite Tals bis an die Wasserscheide der Sierra An seinem Nordende liegen der Tower Peak und der Matterhorn Peak mit 3743 Meter die hochste Erhebung im Sudwestteil die Tuolumne Meadows mit dem Cathedral Peak 3326 Meter Die Tioga Passstrasse durchquert das sudliche Granodioritmassiv von Ost nach West Die Entwasserung erfolgt im Nordabschnitt generell nach Sudwest Der Granodiorit besitzt langgezogene rechteckig bis elliptische Ausmasse wobei die Langsachse nach Sudsudost Nordnordwest ausgerichtet ist und etwa 50 Kilometer misst Am nordlichen Ende wird er maximal 20 Kilometer breit Seine Oberflachenausdehnung erreicht somit gut 600 Quadratkilometer in etwa die Halfte der gesamten Tuolumne Intrusive Suite Das Massiv umschliesst in seinem Sudabschnitt vollstandig den Johnson Granitporphyr Seinerseits wird es im Sudosten im Sudwesten und im Nordwesten vom Half Dome Granodiorit umgeben Entlang einer zentralen Einschnurung beruhrt es auch den Kuna Crest Granodiorit An seiner Nord und Nordostseite stosst es auf palaozoische bis jurassische niedrigmetamorphe Vulkanite und Sedimentgesteine Geologischer Uberblick Bearbeiten nbsp Geologische Karte des Yosemite Nationalparks Weiss umrandet der Cathedral Peak GranodioritDer Cathedral Peak Granodiorit ist der dritte und gleichzeitig bedeutendste magmatische Puls der Tuolumne Intrusive Suite am zentralen Ostrand der Sierra Nevada Die Intrusionen dieser magmatischen Abfolge erstreckten sich uber einen recht ausgedehnten Zeitraum von insgesamt 8 1 Millionen Jahren in der Oberkreide Sie begannen im Turonium vor 93 5 Millionen Jahren und dauerten bis zum Beginn des Santoniums vor 85 4 Millionen Jahren Abkuhlalter fur den Cathedral Peak Granodiorit liegen zwischen 88 1 0 2 und 87 0 0 7 Millionen Jahren fallen also ins Coniacium In etwa gleichzeitig mit der Tuolumne Intrusive Suite drangen folgende Intrusivkorper am Ostrand des Sierra Nevada Batholiths auf John Muir Intrusive Suite und Mount Whitney Intrusive Suite weiter im Suden Sowie der Sonora Plutonic Complex im Norden Die gesamte Oberflachenausdehnung aller vier Intrusivkomplexe betragt mehr als 2500 Quadratkilometer Die Tuolumne Intrusive Suite wird ihrerseits aus folgenden Intrusivkorpern aufgebaut von jung nach alt Johnson Granitporphyr Cathedral Peak Granodiorit Half Dome Granodiorit mit Porphyrischer Fazies Gleichkorniger Fazies Kuna Granodiorit Quarzdiorit und GranodioritInnerhalb dieser Magmenabfolge lassen sich generell folgende Trends erkennen Eine Alterszonierung mit dem altesten Intrusivkorper dem Kuna Granodiorit am Aussenrand und dem Jungsten dem Johnson Granitporphyr ganz innen Eine Zunahme im SiO2 und im Alkaligehalt nach innen von mafisch intermediarer hin zu mehr saurer Zusammensetzung Eine Zunahme im Gehalt an Rubidium nach innen Eine Abnahme im Al2O3 TiO2 FeO MgO und CaO Gehalt nach innen Eine Abnahme im Gehalt an Barium Strontium und leichten Seltenen Erden wie beispielsweise Scandium nach innen Petrographische Beschreibung BearbeitenWesentlichstes Merkmal des Cathedral Peak Granodiorits ist sein porphyrisches Gefuge mit zahlreichen zum Teil sehr grossen Alkalifeldspatkristallen die bis zu 20 Zentimeter Lange erreichen konnen Die Korngrossen in der Grundmasse bewegen sich um 5 Millimeter Mineralbestand Bearbeiten Im Einzelnen enthalt der Cathedral Peak Granodiorit folgende modale Zusammensetzung Plagioklas 47 5 40 bis 50 Volumenprozent Idiomorpher bis hypidiomorpher tafelartiger Oligoklas mit An27 29 Zwillingsbildung nach dem Karlsbad und Albitgesetz Zeigt normalen Zonarbau mit mehr Calcium reichen Kernbereichen Oligoklas und Natrium reicheren Randern Albit Teils kataklastisch zerbrochen und von Mikroklin infiltriert Gewohnliche Korngrossen 1 15 Millimeter Alkalifeldspat 20 9 16 bis 25 Volumenprozent Perthitischer Orthoklas mit Or88 Tritt als riesige Phanokristalle und als Zwickelfullung in der Grundmasse auf Korngrossen gelegentlich bis zu 20 Zentimeter meist jedoch bis zu 10 Zentimeter Haufigkeit und Korngrossen nehmen in Richtung des Johnson Granitporphyr ab Die Phanokristalle umschliessen aufgrund ihrer erhohten Wachstumsrate andere Minerale wie Biotit Hornblende Plagioklas und Alkalifeldspat poikilitisch Manchmal ist eine sekundare Umwandlung zu Tonmineralen erkennbar Quarz 25 9 Volumenprozent Gleichdimensionierte hypidiomorphe Kristalle von mittlerer Korngrosse 10 Millimeter Biotit 3 5 Volumenprozent Hypidiomorphe Kristalle mit braunem Pleochroismus Hornblende 0 8 Volumenprozent Apatit 0 3 Volumenprozent Prismen Titanit Meist unregelmassige feinkornige Kristalle teilweise auch idiomorph vorkommend opake Erzminerale wie Ilmenit und Magnetit 0 6 Volumenprozent Akzessorien sind Allanit und Zirkon Myrmekit in Scherzone Chemische Zusammensetzung Bearbeiten Die folgenden Analysen von Bateman amp Chappell 1 sowie ein Durchschnittswert aus 18 Analysen mit Streubereich von Burgess amp Miller sollen die chemische Zusammensetzung des Granodiorits verdeutlichen Oxid Gew Bateman amp Chappell Durchschnitt Burgess amp Miller CIPW Norm Prozent Bateman amp Chappell Durchschnitt Spurenelemente ppm Durchschnitt Burgess amp MillerSiO2 69 60 70 29 67 0 72 0 Q 24 52 25 58 Pb 17 5 15 20 TiO2 0 38 0 41 0 3 0 6 Or 21 67 20 64 Cu 4 9 3 2 6 9 Al2O3 15 34 15 37 15 0 16 5 Ab 36 79 35 81 Ni 3 0 0 7 6 Fe2O3 1 30 1 40 An 11 85 12 57 Cr 3 3 0 24 FeO 0 95 1 03 Di 0 57 0 37 V 41 4 23 50 MnO 0 06 0 06 0 5 0 8 Hy 1 63 1 82 Zr 135 9 82 165 MgO 0 70 0 72 0 6 0 9 Mt 1 87 2 01 Y 8 3 4 9 11 CaO 2 68 2 82 2 2 3 2 Il 0 73 0 77 Sr 633 2 487 758 Na2O 4 31 4 24 4 0 4 5 Ap 0 32 0 36 Ba 748 0 410 1182 K2O 3 64 3 50 2 8 4 2 Rb 132 5 114 166 P2O5 0 14 0 16 0 12 0 20 Nb 7 8 4 9 10 Mg 0 55 0 54 Sc 3 6 1 7 4 5 A F 0 08 0 11 Ga 20 9 19 23 Al K Na Ca 0 96 0 97 Zn 57 8 38 65 Gegenuber einem durchschnittlichen Granodiorit hat der Cathedral Peak Granodiorit einen erhohten SiO2 Gehalt ausserdem ist er reicher an Alkalien und ein Mitglied der shoshonitischen Hoch K Serie Er ist ein normal aluminoses metaluminoses Natrium betontes Gestein und gehort zum intrusiven aus partiellen Schmelzen des Mantelbereichs hervorgegangenen I Typus Ferner bildet er Teil der kalkalkalischen Serie und entstand bei Subduktionsvorgangen im Wurzelbereich eines vulkanischen Inselbogens Bei den Spurenelementen ist gegenuber durchschnittlichen Granodioriten immer noch eine sehr starke Anreicherung von Barium und Strontium zu erkennen Nickel und Chrom hingegen zeigen sehr niedrige Werte Der Gehalt an LREE leichten Seltenen Erden ist erhoht eine Europium Anomalie aber nicht vorhanden Strukturen und Phanomene Bearbeiten Unter magmatischen Bedingungen entstandene Strukturen sind Lagen Zu erkennen an einer Anreicherung von Hornblende und Biotit Es existieren zwei sich uberkreuzende Systeme mit der Hauptrichtung Sudsudost Nordnordwest steilstehend um 77 mit generell ebenfalls steilstehender Lineation und untergeordnet Ostsudost Westnordwest Schlieren Generelle Streichrichtung Sudsudost Nordnordwest N 157 mit ortlichen Abweichungen bis zu 50 bei einer relativ steilen Einfallsrichtung um 60 nach Ostnordost Leitergange engl ladder dykes rohrenartiges ortlich begrenztes Auftreiben kleinerer magmatischer Pulse Diese Strukturen konnen durch spatere Bewegungen magmatischen Ursprungs versetzt werden Versatze an Storungen im noch magmatischen Zustand beispielsweise an Schlieren Hangendes nach Westsudwest sinistraler Versatz mit leicht schrager Komponente oder an Leitergangen Nur schlecht zu erkennen im homogenen Ausgangsgestein aber auch hier vorhanden Die Bruchstellen sind meist mit Apliten oder Mikroklinanreicherungen verfullt Einschlusse von Mikrogranitoiden Diese sind in ihrem Mineralbestand dem Wirtsgestein ahnlich besitzen aber wesentlich mehr mafische Mineralien wie Hornblende und Biotit Als Phanokristalle fungieren Plagioklas und Hornblende mit einer Korngrosse von 5 bis 8 Millimeter Die Einschlusse werden manchmal von bis zu 3 Zentimeter breiten felsischen Saumen umgeben Treten vereinzelt und in Schwarmen auf eine bevorzugte Ausrichtung ist nicht erkennbar Aplitgange meist 1 3 Zentimeter breit feinkornig und homogen Durchschlagen samtliche anderen Strukturen meistens mit scharfen Kontakten Breitere Gange konnen pegmatitische Kernzonen mit Quarz Plagioklas und Alkalifeldspat enthalten Kleinere Fiedergange enden manchmal auch unscharf im Nebengestein Strukturen tektonischen Ursprungs Wiederholte Kataklasis an magmatischen Plagioklasen an Mineralien der Grundmasse an den Randern der Mikroklin PhanokristalleStrukturen metasomatischen Ursprungs zu beobachten in einer Scherzone am Ostrand Myrmekit Substitution von Plagioklas durch MikroklinInsgesamt lassen all diese Phanomene eine sehr komplexe Entstehungsgeschichte des Cathedral Peak Gtanodiorits erkennen die sich aus magmatischen tektonischen und metasomatischen Abschnitten zusammensetzt und moglicherweise durch ein gleichzeitiges paarweises Zusammenspiel dieser Faktoren verursacht wurde Entstehung Bearbeiten nbsp Kataklastisch zerbrochener Plagioklas verzwillingt nach dem Albitgesetz wird von Mikroklin infiltriertBisher wurde von einer einzigen grossen Magmenkammer ausgegangen welche dann durch fraktionierte Kristallisation sukzessive die verschiedenen Granitoide absonderte darunter auch den Cathedral Peak Granodiorit gegen Ende ihrer Existenz Dieses etwas simplistische Modell wird durch folgende Tatsachen in Frage gezogen Die mit 8 1 Millionen Jahren extrem lange andauernde Aktivitat dieser Magmenkammer 2 Inkonsistenzen in der Spurenelementverteilung und in den initialen Isotopenverhaltnissen von Strontium und Neodym 3 Die Isotopenverhaltnisse deuten vielmehr auf die Vermischung zweier Magmentypen einer mantelahnlichen Schmelze und einer granitischen Schmelze mit der Zusammensetzung des Johnson Granitporphyrs Thermobarometrische Daten belegen eine Eindringtiefe von 6 Kilometer und Kristallisationstemperaturen uber einen Bereich von 750 bis herab auf 660 Grad Celsius Daruber hinaus zeigen Feldspate Hornblende Biotit und Magnetit haufig Entmischungserscheinungen im niedrigtemperierten Subsolidusbereich Von Bedeutung ist ferner die Tatsache dass der Cathedral Peak Granodiorit nicht immer scharf vom Half Dome Granodiorit abzutrennen ist sondern manchmal fliessende Ubergange von mehr als hundert Metern zeigt Ausserdem uberlappen sich die beiden Granodiorite in ihren geochemischen Parametern die Unterschiede sind vorwiegend gefugekundlicher Art Die beiden Granodiorite stellen daher ein Kontinuum dar und nicht zwei voneinander verschiedene Intrusivpulse 4 Die Kontaktverhaltnisse zum umschlossenen Johnson Granitporphyr sind jedoch scharf 5 Umstritten ist nach wie vor die Entstehungsweise des Mikroklins in der Scherzone M D Higgins befurwortete die Moglichkeit einer Umkristallisation beruhend auf dem Ostwald schen Reifungsprozess mittels metasomatischer Flussigkeiten 6 L G Collins geht von einem unterhalb des Solidus erfolgendem metasomatischen Wachstum aus Kalium und Silizium Metasomatose welches durch eine fortwahrende tektonisch bedingte Kataklase ermoglicht wurde 7 Dieser Vorgang benotigt ein kataklastisches Zerbrechen der Ausgangskristalle um voll wirksam zu werden Dies ist im Cathedral Peak Granodiorit in einer duktilen Scherzone am Ostrand des Massivs zu beobachten Einzelnachweise Bearbeiten Bateman P C amp Chappell B W 1979 Crystallization fractionation and solidification of the Tuolumne intrusive series Yosemite National Park California Geological Society of America Bulletin 90 465 482 Coleman D S Gray W amp Glazner A F 2004 Rethinking the emplacement and evolution of zoned plutons geochronologic eviden ce for incremental assembly of the Tuolumne Intrusive Suite California Geology 32 433 436 Kistler R W Chappell B W Peck D L amp Bateman P C 1986 Isotopic variation in the Tuolumne intrusive suite central Sierra Nevada California Contributions to Mineralogy and Petrology 94 205 220 Gray W Glazner A F Coleman D S amp Bartley J M 2008 Long term geochemical variability of the Late Cretaceous Tuolumne Intrusive Suite central Sierra Nevada California In Annen C amp Zellmer G F Dynamics of Crustal Magma Transfer Storage and Differentiation Geological Society Special Publication 304 Titus S J Clark R amp Tikoff B 2005 Geologic and geophysical investigation of two fine grained granites Sierra Nevada Batholith California evidence for structural controls on emplacement and volcanism Geological Society of America Bulletin 117 1256 1271 Higgins M D 1999 Ostwald ripening in Understanding Granites Integrating Modern and Classical Techniques Castro A Fernandez C und Vigneresse J L Herausgeber Special Publication 168 Geological Society of London London p 207 219 Collins L G und Collins B J 2002 K metasomatism of plagioclase to produce microcline megacrysts in the Cathedral Peak granodiorite Sierra Nevada California USAQuellen BearbeitenBurgess S D amp Miller J S 2008 Construction solidification 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Januar 2002 Geologische Karte des Tower Peak Quadrangle Nordwestende des Cathedral Peak Granodiorits PDF Datei 7 27 MB Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Cathedral Peak Granodiorit amp oldid 214086986