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Die Burg Langendorf am Rande der gleichnamigen Ortschaft drei Kilometer westlich von Zulpich im Kreis Euskirchen gelegen ist eine spatgotische Wasserburg deren Ursprunge in das 12 13 Jahrhundert zuruckreichen Sie zahlt zu den besterhaltenen Wasserburgen des Rheinlandes 1 ist der Offentlichkeit aber nur im Rahmen von vorangemeldeten Gruppenfuhrungen zuganglich Burg LangendorfLuftaufnahme 2016 Luftaufnahme 2016 Staat DeutschlandOrt Langendorf Zulpich Entstehungszeit 12 13 JahrhundertBurgentyp NiederungsburgErhaltungszustand Wesentliche Teile erhaltenBauweise Bruchstein Backsteinziegel FachwerkGeographische Lage 50 40 N 6 37 O 50 672861111111 6 6124166666667 Koordinaten 50 40 22 3 N 6 36 44 7 OBurg Langendorf Nordrhein Westfalen p3 Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Ausseres 1 2 Innenraume 2 Geschichte 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenAusseres Bearbeiten Die Niederungsburg war fruher eine zweiteilige Anlage bestehend aus einer dreiflugeligen Vorburg und einem Herrenhaus die bis in das 18 Jahrhundert durch einen Wassergraben voneinander getrennt waren Nachdem der Graben verfullt wurde und seit 1882 die Vorburggebaude nach einem Umbau direkt an das Haupthaus anschliessen prasentiert sich die Burg als eine Vierflugelanlage die einen rechteckigen Innenhof umgibt nbsp Das Herrenhaus der Burg Langendorf von Norden gesehenAn der Ostecke des Areals steht das zweigeschossige etwa 8 25 Meter messende Herrenhaus aus Bruchstein auf einem hohen Untergeschoss Seine Sudost Halfte stammt wie der runde Eckturm aus dem 15 Jahrhundert und gehort damit zur altesten Bausubstanz der Anlage Zum jungeren Teil des Gebaudes zahlt seine nordwestliche Halfte mit Fachwerkobergeschoss Kapellenerker und den ehemaligen Gerichtsraumen im Untergeschoss Er hebt sich deutlich durch eine Eckquaderung von der alteren Halfte ab Der Rundturm an der ostlichen Ecke des Gebaudes besitzt kleine rechteckige Fenster und ist von einem Knickhelm abgeschlossen Der Dachstuhl des Herrenhauses gehort im weiten Umkreis zu den besterhaltenen des Spatmittelalters 2 Das Gebaude war bis in das 19 Jahrhundert ein zweiflugeliger Winkelbau wovon das heute noch erhaltenen Untergeschoss des einstigen Nordflugels kundet Seine Obergeschosse waren durch einen Treppenturm mit Wendeltreppe zu betreten Gemeinsam mit zwei Wehrmauern an der West und Sudseite der Kernburginsel die Wehrgange besassen begrenzte das Gebaude einen rechteckigen Innenhof Die Vorburg wurde im 16 Jahrhundert errichtet Von ihr ist im Original nur noch der Westflugel mit Aussenmauern aus Bruchstein und einem aus dem Jahr 1568 69 stammenden Dachstuhl erhalten die ubrigen Gebaudeflugel stammen aus den 1880er Jahren Uber dem Portal von 1892 3 an der Sudost Seite finden sich die Wappen des Wirich von Gertzen und seiner Frau Anna von Vlatten die aus der Zeit um 1530 4 und wohl vom abgebrochenen Herrenhausflugel stammen 3 Innenraume Bearbeiten Der nordliche Teil des Haupthausuntergeschosses besitzt ungewohnlich aufwandige Decken die aus einem zweischiffigen Kreuzrippengewolbe bestehen Sie stammen aus der Zeit um 1500 und dienten zur reprasentativen Ausgestaltung der Raume die als Gerichtsort genutzt wurden Das daruber liegende erste Obergeschoss wurde als reprasentatives Hauptwohngeschoss genutzt und bestand anfanglich aus nur einem grossen Raum der uber einen Kamin an der Sudwand beheizt werden konnte Mit Einbau eines zweiten Kamins der die Wappen Johann von Palants und Anna von Gertzens sowie die Jahreszahl 1580 zeigt wurde der Raum zweigeteilt Das zweite Obergeschoss diente ausschliesslich zum Wohnen und besitzt ebenso wie das erste Obergeschoss einen Aborterker Von ihm wird angenommen dass es im 15 Jahrhundert in mehrere kleine Zimmer aufgeteilt war 5 Heute umfasst es hingegen nur einen einzigen grossen Raum Das Obergeschoss des Rundturms wurde immer als normales Zimmer genutzt Dort gab es einen Zugang zu dem darunter liegenden verliesartigen Raum dessen Hohe zwei Geschosse umfasste Seit dem 19 Jahrhundert ist er durch eine gewolbte Zwischendecke in zwei Raume aufgeteilt Geschichte BearbeitenSchon im 12 Jahrhundert ist ein Adelsgeschlecht verburgt das sich von Langendorf nannte weshalb schon fur diese Zeit ein festes Haus anzunehmen ist aus dem sich die heutige Anlage entwickelte 6 Urkundlich wird in Langendorf 1240 zuerst ein Burghof des Grafen von Julich erwahnt 7 Dort residierte bis in das 14 Jahrhundert eine Ministerialenfamilie deren Mitglieder Julicher Lehnsleute waren die Herren von Langendorf Ihnen folgten als Besitzer die Herren von Gertzen 1447 wurde Hubert von Gertzen verheiratet mit Sophia von Nesselrode als Besitzer der Burg urkundlich erwahnt Sein Sohn Wilhelm verheiratet mit Beatrix von Merode Rummen war Amtmann von Munstereifel Erbvogt von Frauenberg Lehensmann von Prum fur deren Niderevelnicher Guter und seit 1498 Inhaber des Langendorfer Amtsgerichts Diese Machtfulle war fur ihn wohl der Anlass die Burg zu jenem spatgotischen Rittersitz unter teilweisem Einbezug vorhandener Bausubstanz um und auszubauen dessen reprasentativer Charakter bis heute erhalten geblieben ist 8 In der Zeit von 1495 bis 1505 9 liess er anstelle eines alteren mehrgeschossigen Wohnturms einen dreigeschossigen Winkelbau errichten der heutzutage den nordostlichen Teil des Herrenhauses ausmacht nbsp Abbildung der Burg im Codex Welser etwa 1723Als die Familie 1535 mit Wirich von Gertzen im Mannesstamm ausstarb brachte Wirichs Erbtochter Anna Burg Langendorf an ihren Mann Johann von Palant Herr zu Nothberg und Laurenzberg Unter dem Paar erfolgte 1568 69 eine Erneuerung der Vorburg sowie 1580 ein Umbau im Inneren des Herrenhauses Anna von Gertzen uberlebte ihren Ehemann und ihre Sohne sodass sie den landtagsfahigen Rittersitz 1611 an ihren Neffen Johann von Binsfeld vererbte Dessen Tochter Elisabeth heiratete Arnold von Wachtendonk und brachte die Burg mit in die Ehe Arnold verkaufte Langendorf 1659 an den Freiherrn Damian Salentin von Harff zu Dreiborn Die von Harffs bewirtschafteten die Anlage als Pachtgut bis in das 19 Jahrhundert Nachdem der herrschaftliche Status Langendorfs im Jahr 1794 verloren gegangen war 4 stellte sie fur die Eigentumer nur noch ein kostspieliges und wenig interessantes Objekt dar denn die von Harffs wohnten hauptsachlich in ihrem grosseren und moderneren Schloss Dreiborn Clemens Wenzelslaus Philipp von Harff zu Dreiborn verkaufte die Burg und den dazugehorigen Landbesitz deshalb 1834 fur 21 500 Taler 10 an Franz Georg Weckbecker Er liess das Land teilweise parzellieren und den Nordflugel des Herrenhauses sowie den Ost und Sudflugel der Vorburg abbrechen Die noch erhaltenen Gebaude verausserte er anschliessend mit rund 200 Morgen Land weiter Nach mehrmaligen Besitzerwechseln erwarb Johann Pohl die Anlage im Jahr 1880 und liess bis 1882 die Wirtschaftsgebaude umfassend erneuern Seit jenem Zeitpunkt schliessen sie direkt an das Herrenhaus an Zuvor war Burg Langendorf eine zweiteilige Anlage deren Vorburg getrennt vom Haupthaus war Von Johanns Sohn Eduard kam der Besitz 1957 an dessen Grossneffen Manfred Vetter der die Gebaude ab 1958 jahrzehntelang umfassend restaurieren liess Literatur BearbeitenPaul Clemen Hrsg Die Kunstdenkmaler des Kreises Euskirchen L Schwann Dusseldorf 1900 Die Kunstdenkmaler der Rheinprovinz Band 4 Abt 4 S 110 111 online Harald Herzog Die Burg Langendorf in Zulpich 2 Auflage Rheinischer Verein fur Denkmalpflege und Landschaftsschutz Koln 2004 ISBN 3 88094 756 2 Rheinische Kunststatten Nr 398 Harald Herzog Mauern Turme und Ruinen Ein Wanderfuhrer zu Burgen und Schlossern im Kreis Euskirchen Rheinland Verlag Koln 1990 ISBN 3 7927 1153 2 S 15 18 Dirk Holterman Harald Herzog Die Euskirchener Burgenrunde Radeln zwischen Erft und Eifel Rau Dusseldorf 2000 ISBN 3 7919 0750 6 S 101 online Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burg Langendorf Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten kreis euskirchen de Memento des Originals vom 26 Juni 2017 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www kreis euskirchen de Zugriff am 10 Mai 2010 H Herzog Die Burg Langendorf in Zulpich S 13 a b H Herzog Die Burg Langendorf in Zulpich S 6 a b H Herzog Mauern Turme und Ruinen S 17 H Herzog Die Burg Langendorf in Zulpich S 11 H Herzog Mauern Turme und Ruinen S 16 Harald Herzog Burgen und Schlosser Geschichte und Typologie der Adelssitze im Kreis Euskirchen Rheinland Verlag Koln 1989 ISBN 3 7927 1067 6 Veroffentlichungen des Vereins der Geschichts und Heimatfreunde des Kreises Euskirchen e V Reihe A Band 17 S 361 Harald Herzog Burgen und Schlosser Geschichte und Typologie der Adelssitze im Kreis Euskirchen Rheinland Verlag Koln 1989 ISBN 3 7927 1067 6 Veroffentlichungen des Vereins der Geschichts und Heimatfreunde des Kreises Euskirchen e V Reihe A Band 17 S 362 H Herzog Die Burg Langendorf in Zulpich S 5 H Herzog Die Burg Langendorf in Zulpich S 7 Normdaten Geografikum GND 4377463 5 lobid OGND AKS Burgen in der Stadt Zulpich Burg Elvenich Burg Enzen Burg Irnich Burg Juntersdorf Burg Langendorf Burg Linzenich Burg Lovenich Burg Lussem Burg Mulheim Burg Sinzenich Burg Ulpenich Burg Virnich Burg Weiler in der Ebene Gulichsburg Haus Busch Haus Durffenthal Haus Pesch Kurkolnische Landesburg Zulpich Lauvenburg Schloss Bollheim Wildenburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burg Langendorf amp oldid 234762797