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Buchholz ist eine einstige Bergstadt im sachsischen Erzgebirge die 1949 mit Annaberg zur Kreisstadt Annaberg Buchholz zusammengeschlossen wurde BuchholzStadt Annaberg BuchholzOrtswappenKoordinaten 50 34 N 13 0 O 50 566944444444 12 996111111111 565 Koordinaten 50 34 1 N 12 59 46 OHohe 565 m u NHNFlache 4 05 km Einwohner 3582 30 Jun 2011 Bevolkerungsdichte 884 Einwohner km Eingemeindung 1 Januar 1949Postleitzahl 09456Vorwahl 03733Buchholz Sachsen Lage von Buchholz in Sachsen Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 2 1 Historische Entwicklung 2 2 Bevolkerungsentwicklung 3 Kultur und Sehenswurdigkeiten 3 1 Bauwerke 3 2 Parks 4 Kirchen und Religionsgemeinschaften 5 Verkehr 6 Personlichkeiten 6 1 Sohne und Tochter der Stadt 6 2 Weitere Personlichkeiten 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseLage BearbeitenBuchholz befindet sich etwa drei Kilometer sudwestlich des Stadtzentrums von Annaberg an einem steilen Hang Das an dieser Stelle tief eingeschnittene Tal der Sehma bildet die Grenze zwischen dem westlich davon gelegenen Buchholz und Annaberg ostlich des Flusses Geschichte Bearbeiten nbsp Stadtbild um 1630 Wilhelm Dilich nbsp Blick uber die Dacher von Buchholz nach St Annen nbsp Rathaus BuchholzHistorische Entwicklung Bearbeiten Seit der Leipziger Teilung der Wettiner 1485 verlief die Landesgrenze zwischen dem ernestischen und dem albertinischen Sachsen im Tal der Sehma Nach Bergfunden auf Grunhainer Klostergebiet wurde 1495 unterhalb von Annaberg eine weitere Bergbausiedlung angelegt die den Namen St Katharinenberg im Buchholz erhielt woraus sich spater der Stadtname Buchholz entwickelte Obwohl bereits 1501 erste Privilegien wie steuerfreies Backen Schlachten Brauen und Schenken durch Kurfurst Friedrich dem Weisen in Wittenberg erteilt wurden gab es in dem Jahr erst 16 Hausbesitzer in der neuen Stadt Der Kirchenbau wurde 1504 begonnen 1511 folgten der Bau der Schule Die Munzstatte Buchholz wurde 1505 errichtet und 1553 mit der Annaberger Munze vereinigt 1 Von 1505 bis 1547 oblagen einem kurfurstlichen Bergvogt und ihm beigegebene Richter und Schoppen die Verwaltung der Stadt Am 19 April 1507 erhielt Buchholz eine kurfurstliche Bergordnung Auf dem Buchholzer Marktplatz begann in diesem Jahr der Bau des Furstenhauses beendet 1509 1511 wurde hier die Munzstatte angebaut die 1512 ihre Tatigkeit aufnahm 1512 wurden auch der Marktplatz fertiggestellt die Gerichtsbarkeit gewahrt ein Wochenmarkt immer freitags ab 1520 nur samstags gestattet sowie eine Glocke in der St Katharinen Kirche installiert Die Kirchweihe erfolgte 1519 durch den Meissner Bischof Johann von Schleinitz Erst nach der Wittenberger Kapitulation kam auch Buchholz zum albertinischen Teil Sachsens Zur Reformationszeit war die Sehma die Religionsgrenze zwischen evangelischen und katholischen Gebieten Am 24 Juni 1524 predigten enge Mitstreiter Martin Luthers in der Buchholzer Kirche erstmals evangelisch Friedrich Myconius ein Monch aus dem Annaberger Franziskaner Kloster hielt hier am 2 Juli seine zweite Predigt Adam Ries der 1524 sein Rechenbuch Annaberger Coss verlegte wohnte den evangelischen Gottesdiensten in Buchholz bei und wurde deswegen beim Annaberger Rat denunziert Im Jahre 1526 bestand Buchholz aus etwa 300 Hausern die sich in folgende unbefestigte Stadtviertel aufteilten und von Viertelmeistern beaufsichtigt wurden Kirchenviertel Munzviertel einschliesslich Marktplatz Habergassnerviertel Frauen Silber und obere Schlettauer Strasse Langes Viertel Karlsbader Strasse und Brauhausstrasse Auf dem Areal des ehemaligen Fursten und Munzhauses am Buchholzer Marktplatz begann 1840 der Bau des neuen Rathauses wo 1842 die Stadtverwaltung einzog Zur besseren verkehrstechnischen Verbindung zwischen Annaberg und Buchholz wurde 1841 die Waldschlosschenbrucke gebaut Im Jahre 1852 vernichtete ein Brand 31 Wohnhauser und 32 Nebengebaude 344 Personen wurden obdachlos Im folgenden Jahr wurde am 14 Oktober die Freiwillige Feuerlosch und Rettungsgesellschaft Buchholz gegrundet Das Stadtsiegel zeigte die Heilige Katharina mit Schwert und zersprungenem Rad dazu kleine Buchen und die fur die Stadtgrundung massgebliche Bergbauszenerie Buchholz stand in bergbaulicher Hinsicht jedoch immer im Schatten seiner bedeutenderen Nachbarstadt Annaberg Zu den fruhen Bergwerken zahlen der Kasehans die Grube St Apollonia der St Wenzel und der St Andreas Im 16 Jahrhundert baute sich die Bevolkerung mit Spitzenkloppelei und Posamentenherstellung ein wichtiges wirtschaftliches Standbein auf Die Bedeutung von Buchholz bestand darin dass sich dort Handwerker und Handler niederliessen Jedoch wurde der Stadt erst 1520 ein Markttag bewilligt 1620 und in den Folgejahren kamen viele bohmische Exulanten insbesondere aus Gottesgab und St Joachimsthal Im Dreissigjahrigen Krieg wurde die Stadt die keine Stadtmauer besass schwer verwustet Bereits um 1800 hatte Buchholz fast die gleichen Wirtschaftszweige wie das benachbarte Annaberg Am bedeutsamsten war die Zahl der Posamentierer Die Bandmanufaktur wurde im Jahr 1589 durch Georg Einenkel in Buchholz eingefuhrt Die Posamentierer in Buchholz lieferten aber verhaltnismassig weniger Band als jene in Annaberg sondern andere Posamentierartikel Zuz Beginn des 19 Jahrhunderts waren in Buchholz 240 Posamentiermeister tatig daneben 80 Gesellen und 30 Lehrlinge Sie hatten damals uber 350 Posamentiersstuhle in Gang gehalten Ihre Waren wurden durch mehrere Buchholzter Handelshauser teils auf den Messen in Leipzig Frankfurt Oder und Naumburg Saale teils direkt nach Schwaben Niedersachsen Helvetien Italien Spanien Sudpreussen und Russland abgesetzt Wahrend der Franzosischen Revolution war der Absatz noch starker weil damals fast alle ahnliche franzosischen Fabriken stillstanden Hervorzuheben ist auch die Spielkartenfabrik in Buchholz Die Kartenmacher und Kartenmalerinnung hatte bereits im Jahr 1587 mit der in Freiberg einen ahnlichen Ruf Unmittelbar nach 1800 waren sieben Meister damit beschaftigt und der Vertrieb der Karten beschrankte sich meistens auf das Kurfurstentum Sachsen Viel wurde damals auch im Schonburgischen und in der Oberlausitz und der Niederlausitz abgesetzt Der Spielkartenhandel auf dem Messen wurden seit dem Ende des 18 Jahrhunderts wegen haufiger Einfuhr fremder insbesondere Spielkarten aus Munchen verdrangt Das Malen der Karten war gewohnlich Frauenarbeit und zum Glatten der Karten wurden Tagelohner eingesetzt Das Papier fur die Spielkarten wurde aus Bohmen bezogen teilweise lieferte es auch die Papiermuhle in Buchholz 2 Daneben wurden in Buchholz auch viele Spitzen gekloppelt Der Spitzenhandel war aber bei weitem nicht so umfangreich wie in Annaberg Der ehemals bluhende Bergbau kam im 19 Jahrhundert fast ganz zum Erliegen nachdem anfangs noch mit viel Zubusse auf Silber Cobalt und Zinn gebaut wurde aber es zu keiner Ausbeute kam 1868 wurde in der Stadt ein Herstellungsverfahren fur Perlgewebe erfunden das als Buchholzer Monopol zu einem wirtschaftlichen Aufschwung fuhrte Bereits in den 1920er Jahren gab es erfolglose Bestrebungen seitens des Stadtrates zur Zusammenlegung beider Stadte und nochmals im Februar 1939 durch Schreiben des Annaberger 1 Burgermeisters Max Dietze an die NSDAP dem widersetzte sich jedoch der Buchholzer Burgermeister Horst Schimpf Im Zweiten Weltkrieg traf Buchholz in der Nacht vom 14 zum 15 Februar 1945 ein Bombenangriff der Royal Air Force 127 Wohnungen und die St Katharinen Kirche wurden zerstort Ein Tieffliegerangriff auf den Bahnhof Buchholz forderte am 20 April 1945 vier Todesopfer Nach dem Einmarsch der Roten Armee erteilte Major Nemow der zweite Stadtkommandant von Annaberg 1945 den Befehl die beiden Stadte Annaberg und Buchholz per 1 Juli 1945 zu vereinen Der von Mai bis Oktober 1945 amtierende Landrat Karl Koglesperger erliess am 30 Juni die entsprechende Verfugung auf die hin die amtliche Zusammenlegung der Schwesterstadte am 1 Juli 1945 erfolgte Erst am 1 Januar 1949 wurde mit Beschluss der sachsischen Landesregierung die von der SMAD verordnete Zusammenlegung gesetzlich legitimiert Bevolkerungsentwicklung Bearbeiten Jahr Einwohnerzahl 3 1552 263 besessene Mann 49 Inwohner1748 106 besessene Mann1834 14241871 5247 Jahr Einwohnerzahl1890 78081910 96791925 89191939 8959 Jahr Einwohnerzahl1946 80672011 3582 4 Kultur und Sehenswurdigkeiten Bearbeiten Hauptartikel Liste der Kulturdenkmale in Buchholz Annaberg Buchholz Bauwerke Bearbeiten nbsp St Katharinen Kirche und FeuerwehrhausSt Katharinen Kirche Ehemaliges Rathaus mit Marktplatz und Standbild des Stadtgrunders Friedrichs des WeisenParks Bearbeiten Waldschlosschenpark Buchholz mit Parkhotel Teich Parkbuhne und Silberlandhalle 1893 Baubeginn 1895 Aufstellung einer Bronze Buste des Reichskanzlers Otto von Bismarck 1942 eingeschmolzen Kirchen und Religionsgemeinschaften BearbeitenSt Katharinen Kirche Friedhofskirche Landeskirchliche GemeinschaftVerkehr BearbeitenIm Tal der Sehma verlauft zwischen Annaberg im Osten und Buchholz im Westen die Bundesstrasse 101 Seit 1872 hat Buchholz mit dem Bahnhof Buchholz seit 1949 Annaberg Buchholz Sud und dem Haltepunkt seit 1949 Annaberg Buchholz Mitte zwei Halte an der Bahnstrecke Vejprty Annaberg Buchholz unt Bf auf der heute die Erzgebirgsbahn nach Chemnitz verkehrt An diesen Stationen hielten zwischen 1889 und 1997 auch Zuge der in Annaberg Buchholz Sud abzweigenden Bahnstrecke Annaberg Buchholz Schwarzenberg Seit dem Jahr 2009 wird die Strecke Annaberg Buchholz Schwarzenberg an einzelnen Wochenenden im Sommerhalbjahr als Erzgebirgische Aussichtsbahn fur den touristischen Ausflugsverkehr genutzt Verantwortliches Eisenbahnverkehrsunternehmen ist der Verein Sachsischer Eisenbahnfreunde e V 5 nbsp Bahnhof Annaberg Buchholz Sud 2016 nbsp Haltepunkt Annaberg Buchholz Mitte Richtung Annaberg unt Bf 2016 nbsp Haltepunkt Annaberg Buchholz Mitte 2016 Personlichkeiten BearbeitenSohne und Tochter der Stadt Bearbeiten Georg Sturtz 1490 1548 Arzt und Hochschullehrer fur Medizin an der Universitat Erfurt Andreas Starck 1552 1611 Stadtarzt in Gottingen Erfurt und Muhlhausen Johann Tobias Dressel 1687 1758 Orgelbauer Carl Heinrich Meyer 1784 1837 Bratschist und Komponist Friedrich Straumer 1840 1900 Padagoge Heimatschriftsteller und konservativer Politiker Otto Gockeritz 1865 1935 Ingenieur und Pionier der Automobilindustrie Paul Bracklein 1882 1972 Mundartdichter Buchholzer Nationallied Paul Martin Leonhardt 1883 1971 Maler und Grafiker Erika Korselt 1898 1983 Texil Kunstgewerblerin und Malerin Hermann Ranft 1906 1976 Tischler und Modellbauer Gerhart Schreiter 1909 1974 Stein Holzbildhauer und Metallbildner Wolfgang Lange 1921 1977 Hochschullehrer und Professor fur Methodik der Datenverarbeitung Mathematik Werner Gumpel 1930 emeritierter Ordinarius fur Wirtschaft und Gesellschaft Sudosteuropas Johannes Schreiter 1930 Maler Grafiker und Glasbildner Hans Suss 1935 2009 GenLtn a D der NVAWeitere Personlichkeiten Bearbeiten Tobias Dressel 1635 1717 Orgelbauer und Stadtrichter Christian Meltzer 1655 1733 war 46 Jahre lang Pfarrer in Buchholz und verfasste eine bedeutende Buchholzer Chronik Carl Ackermann 1790 1859 Verleger Moritz Heinrich Rosenhauer 1803 1888 evangelischer Pfarrer 1856 1880 in Buchholz und Politiker Heinrich Theodor Koch 1822 1898 Advokat und Burgermeister in Buchholz Mitglied des Reichstags Mitglied des Landtags Laura Herberger 1860 1942 erzgebirgische Heimatschriftstellerin Emil Richard Wagner 1871 1950 Komponist Kirchenmusikdirektor in BuchholzLiteratur BearbeitenChristian Meltzer Historische Beschreibung des St Catharinenberges im Buchholz Annaberg o J 1929 Friedrich Wilhelm Kohler Kurzgefasste Reformations und Kirchen Geschichte des chursachsischen Bergstadtgens St Catharinenberg im Buchholz im meissnischen Obererzgeburge Chemnitz Stossel 1781 Digitalisat Von Annaberg bis Oberwiesenthal Werte der deutschen Heimat Band 13 1 Auflage Akademie Verlag Berlin 1968 S 41 50 Rudolf Nicolai 450 Jahre Buchholz und seine Kirche Streifzuge durch die Geschichte des oberen Erzgebirges Heft 39 Annaberg Buchholz 2000 PDF 201 kB Memento vom 19 Juli 2011 im Internet Archive Joachim Reim Buchholzer Geschichte und Geschichten Aufgeschrieben und zusammengestellt zur 500 Jahrfeier der Stadt Buchholz im Jahre 2001 Heft 1 Streifzuge durch die Geschichte des oberen Erzgebirges Heft 34 Annaberg Buchholz 1999 PDF 376 kB Memento vom 19 Juli 2011 im Internet Archive Joachim Reim Buchholzer Geschichte und Geschichten Aufgeschrieben und zusammengestellt zur 500 Jahrfeier der Stadt Buchholz im Jahre 2001 Heft 2 Streifzuge durch die Geschichte des oberen Erzgebirges Heft 35 Annaberg Buchholz 2000 PDF 665 kB Memento vom 19 Juli 2011 im Internet Archive Richard Steche Buchholz In Beschreibende Darstellung der alteren Bau und Kunstdenkmaler des Konigreichs Sachsen 4 Heft Amtshauptmannschaft Annaberg C C Meinhold Dresden 1885 S 54 Buchholz in Max Grohmann Das Obererzgebirge und seine Stadte S 1 36 des 4 Kapitels Graser Annaberg 1903Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Buchholz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Buchholtz in der Topographia Superioris Saxoniae Matthaus Merian Quellen und Volltexte Buchholz auf www annaberg buchholz de Buchholz im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Literatur uber Buchholz in der Sachsischen BibliografieEinzelnachweise Bearbeiten Paul Arnold Walter Haupt und seine Sachsische Munzkunde In Numismatische Hefte Nr 20 Dresden 1986 S 56 August Schumann Vollstandiges Staats Post und Zeitungslexikon von Sachsen enthaltend eine richtige und ausfuhrliche geographische topographische und historische Darstellung aller Stadte Flecken Dorfer Schlosser Hofe Gebirge Walder Seen Flusse etc gesammter Konigl und Furstl Sachsischer Lande mit Einschluss des Furstenthums Schwarzburg des Erfurtschen Gebietes so wie der Reussischen und Schonburgischen Besitzungen Bd 1 Schumann Zwickau 1814 S 198f vgl Buchholz im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Freie Presse Lokalausgabe Annaberg v 16 Juli 2011 S 10 Verein Sachsischer Eisenbahnfreunde e V Erzgebirgische Aussichtsbahn Memento des Originals vom 9 Marz 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www vse eisenbahnmuseum schwarzenberg deGemeindeteile der Stadt Annaberg Buchholz Annaberg Buchholz Cunersdorf Frohnau Geyersdorf Kleinruckerswalde Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Buchholz Annaberg Buchholz amp oldid 235087014