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Die Gewohnliche Strandsimse Bolboschoenus maritimus auch als Strandbinse bezeichnet ist eine Pflanzenart innerhalb der Familie der Sauergrasgewachse Cyperaceae Sie ist eine Sumpfpflanze mit lufterfullten Raumen in den unterirdischen Organen helomorph Sie wurde fruher wie viele Seggen und Binsenarten als Flechtmaterial genutzt Gewohnliche StrandsimseGewohnliche Strandsimse Bolboschoenus maritimus SystematikMonokotyledonenCommelinidenOrdnung Sussgrasartige Poales Familie Sauergrasgewachse Cyperaceae Gattung Strandsimsen Bolboschoenus Art Gewohnliche StrandsimseWissenschaftlicher NameBolboschoenus maritimus L Palla Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Vegetative Merkmale 1 2 Generative Merkmale 1 3 Chromosomenzahl 2 Vorkommen 3 Systematik 4 Quellen und weiterfuhrende Informationen 4 1 Literatur 4 2 Einzelnachweise 4 3 WeblinksBeschreibung Bearbeiten nbsp Strandsimsen abseits der Kusten bzw an Susswasserstellen werden nach neueren Erkenntnissen nicht mehr zu Bolboschoenus maritimus s str im engeren Sinne gezahlt stattdessen handelt es sich in Deutschland wohl meist um die 2004 beschriebene Art Bolboschoenus laticarpus 1 nbsp Fruchtknoten mit Perigonborsten nbsp Querschnitt durch eine Nuss die Flachen sind konvex das Exokarp ex ist rund doppelt so dick wie das sklerenchymatische Mesokarp me Vegetative Merkmale Bearbeiten Die Gewohnliche Strandsimse wachst als sommergrune ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshohen von 30 bis 120 zuweilen bis zu 150 Zentimetern Ihr Wurzelstock ist kriechend Die Auslaufer sind an der Spitze knollig verdickt Die Stangel wachsen starr aufrecht bis ubergebogen Sie sind beblattert scharf dreikantig und oberwarts sehr rau Die grasartigen Laubblatter sind schraubig angeordnet Die Blattscheiden der oberen Blatter sind grun die unteren braun bis schwarz Die flachen Blattspreiten sind allmahlich in eine lange dreikantige Spitze verschmalert Sie erreichen 2 bis 10 Millimeter Breite Der Blattrand und der Mittelnerv sind oberwarts rau Generative Merkmale Bearbeiten Die Blutezeit reicht von Juni bis August teilweise bis in den Oktober Unterhalb des Blutenstandes entspringen zwei bis drei laubblattartige Hullblatter welche den Blutenstand meist weit uberragen Der Blutenstand ist eine Spirre und erscheint aufgrund verkurzter Seitenaste kopfig Die rotlichen bis schwarzlichen und eiformig bis langlichen Ahrchen sind sitzend Sie sind zwischen 9 und 20 Millimeter lang vielblutig und stehen zu ein bis zehn je Spirrenast Die Spelzen sind eiformig zweispitzig und tragen eine etwa 7 Millimeter lange Granne in der Ausbuchtung Die aus sechs bis acht Borsten bestehende Blutenhulle Perianth ist langer als die Frucht Der Fruchtknoten ist oberstandig und tragt einen dreinarbigen Griffel Die Frucht eine Achane ist etwa 3 Millimeter lang verkehrt eiformig und mit einer kurzen Spitze versehen Die Fruchte von Bolboschoenus maritimus subsp maritimus sind im Querschnitt dreikantig und mittel bis dunkelbraun Auch die Spelzen sind mittel bis dunkelbraun Die Achanen von Bolboschoenus maritimus subsp paludosus sind dagegen zweiseitig nach aussen gewolbt bikonvex und mittelbraun Seine Spelzen sind dunkelbraun bis strohfarben oder fast farblos Die einseitig nach aussen gewolbten plankonvexen Fruchte von Bolboschoenus maritimus subsp affinis sind weiss bis gelblich die Spelzen gelbbraun Chromosomenzahl Bearbeiten Die Chromosomenzahl betragt 2n 104 seltener 76 77 86 110 2 Vorkommen BearbeitenDie Gewohnliche Strandsimse ist weltweit an geeigneten Standorten in den subtropischen und gemassigten Gebieten weitverbreitet Sie fehlt aber in der Arktis 3 Sie kommt in Mitteleuropa vor allem im Kustengebiet an Fluss und Strommundungen an Graben in den Watten in nassen Dunenmulden und an Eindeichungen vor dort findet man sie zerstreut und meist bestandsbildend Im Binnenland tritt sie an Salinen auf Sonst ist sie in Mitteleuropa ziemlich selten 4 Sie ist auf das Tiefland bis zu einer Hohenlage von etwa 600 Metern beschrankt Sie wachst auf uberfluteten meist salzhaltigen Ton und Schlickboden der Kusten Im Binnenland siedelt sie an Salinen sowie an See und Flussufern Sie tritt zum Teil bestandesbildend in den Verlandungszonen von Salzgewassern auf und bildet artenarme Riede Sie ist die Kennart der Pflanzengesellschaft Assoziation des Strandsimsen Brackwasserrohrichts Scirpetum maritimi Tx 1937 aus dem Verband Scirpion maritimi 2 Die Gewohnliche Standsimse gedeiht am besten auf basenreichen Schlamm oder Schlickboden die im Sommer fur kurze Zeit trocken fallen konnen die aber sonst uberflutet sein sollte Sie ertragt auch hohere Kochsalzkonzentrationen und massige Stickstoffkonzentrationen 4 Die Gewohnliche Strandsimse ist im Rohricht der Gewasser die tiefer als 500 Meter liegen weiter verbreitet als bisher angenommen zumal sie unter Dungereinfluss gut gedeiht denn sie ist nicht von Kochsalzvorkommen im Boden abhangig sondern sie ist allgemein bei hoher Ionenkonzentration konkurrenzfahiger als andere Arten 4 Systematik BearbeitenSynonyme fur Bolboschoenus maritimus L Palla sind Scirpus maritimus L Schoenoplectus maritimus L Lye Es werden drei Unterarten unterschieden 3 Bolboschoenus maritimus subsp maritimus Syn Scirpus maritimus L Bolboschoenus maritimus subsp compactus Hoffm Hejny Sie kommt in den gemassigten Zonen Eurasiens und in Sudafrika vor 3 Bolboschoenus maritimus subsp affinis Roth T Koyama Syn Scirpus affinis Roth Sie kommt vom sudostlichen europaischen Russland bis Indochina vor 3 Bolboschoenus maritimus subsp paludosus A Nelson T Koyama Syn Scirpus paludosus A Nelson Sie kommt von Nordamerika bis ins nordliche Argentinien und auf Hawaii vor 3 Die Unterarten unterscheiden sich in der Farbung der Spelzen sowie in der Fruchtform und farbe Es wird die Varietat Bolboschoenus maritimus subsp maritimus var cymosus beschrieben die in Europa bis in den Mittelmeerraum vorkommt Ferner bildet die Gewohnliche Strandsimse mit der eurasisch verbreiteten Verkannten Strandbinse Bolboschoenus yagara die Bastard Strandsimse Bolboschoenus maritimus Bolboschoenus yagara Quellen und weiterfuhrende Informationen BearbeitenLiteratur Bearbeiten J Grau B Kremer B M Moseler G Rambold amp D Triebel Graser Mosaik Verlag Munchen 1990 ISBN 3 576 10702 9 Jurke Grau Bruno P Kremer Bodo M Moseler Gerhard Rambold Dagmar Triebel Graser Sussgraser Sauergraser Binsengewachse und grasahnliche Familien Europas Steinbachs Naturfuhrer Neue bearb Sonderausgabe Auflage Mosaik Munchen 1996 ISBN 3 576 10702 9 Henning Haeupler Thomas Muer Bildatlas der Farn und Blutenpflanzen Deutschlands Hrsg Bundesamt fur Naturschutz Die Farn und Blutenpflanzen Deutschlands Band 2 Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 2000 ISBN 3 8001 3364 4 Einzelnachweise Bearbeiten Zur Taxonomie Verbreitung und Okologie der Bolboschoenus Gruppe in Europa Engl PDF online 2 0 MB a b Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Muller 8 stark uberarbeitete und erganzte Auflage Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 2001 ISBN 3 8001 3131 5 S 162 a b c d e Bolboschoenus maritimus In Plants of the World Online Bereitgestellt durch die Royal Botanic Gardens Kew abgerufen am 28 Oktober 2016 a b c Dietmar Aichele Heinz Werner Schwegler Die Blutenpflanzen Mitteleuropas 2 Auflage Band 5 Schwanenblumengewachse bis Wasserlinsengewachse Franckh Kosmos Stuttgart 2000 ISBN 3 440 08048 X Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gewohnliche Strandsimse Bolboschoenus maritimus Album mit Bildern Videos und Audiodateien Gewohnliche Strandsimse FloraWeb de Gewohnliche Strandsimse In BiolFlor der Datenbank biologisch okologischer Merkmale der Flora von Deutschland Steckbrief und Verbreitungskarte fur Bayern In Botanischer Informationsknoten Bayerns Bolboschoenus maritimus L Palla Karte zur Verbreitung in der Schweiz In Info Flora dem nationalen Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Karte zur weltweiten Verbreitung Thomas Meyer Datenblatt mit Bestimmungsschlussel und Fotos bei Flora de Flora von Deutschland alter Name der Webseite Blumen in Schwaben Uber Strandsimsen in Osterreich Engl PDF online S Galen Smith Bolboschoenus Die Art Bolboschoenus maritimus S 40 mit den Unterarten B maritimus subsp maritimus und B maritimus subsp paludosus textgleich online wie gedrucktes Werk In Flora of North America Editorial Committee Hrsg Flora of North America North of Mexico Volume 23 Magnoliophyta Commelinidae in part Cyperaceae Oxford University Press New York und Oxford 2002 ISBN 0 19 515207 7 Die Art mit der Unterart B maritimus subsp affinis in der Flora of Pakistan Bolboschoenus maritimus in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2013 2 Eingestellt von B Kumar D Juffe Bignoli R V Lansdown 2010 Abgerufen am 11 April 2014 Datenblatt mit Fotos Datenblatt mit Fotos Datenblatt mit Fotos Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gewohnliche Strandsimse amp oldid 204100744