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Bockenrod ist ein Ortsteil der Gemeinde Reichelsheim Odenwald im sudhessischen Odenwaldkreis BockenrodGemeinde Reichelsheim Odenwald Koordinaten 49 43 N 8 52 O 49 708888888889 8 8627777777778 198 Koordinaten 49 42 32 N 8 51 46 OHohe 198 m u NHNFlache 2 06 km 1 Einwohner 114 2016 2 Bevolkerungsdichte 55 Einwohner km Eingemeindung 1 Februar 1971Eingemeindet nach BeerfurthPostleitzahl 64385Vorwahl 06164 Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 2 1 Ortsgeschichte 2 2 Verwaltungsgeschichte im Uberblick 2 3 Erzabbau 2 4 Bevolkerung 2 4 1 Einwohnerentwicklung 2 4 2 Einwohnerstruktur 2011 3 Weblinks 4 Anmerkungen und EinzelnachweiseGeographie BearbeitenBockenrod liegt im Odenwald im sudlichen Teil im Tal der Gersprenz Am Ortsrand verlaufen die Bundesstrasse 38 und die Landesstrasse 3105 Fur den Bergbaubetrieb dieser Gegend war Bockenrod die Verladestation an der Reinheim Reichelsheimer Eisenbahn fur abgebautes Erz Geschichte BearbeitenOrtsgeschichte Bearbeiten Die alteste bekannte schriftliche Erwahnung von Bockenrod erfolgte unter dem Namen Bockerode im Jahr 1324 3 In den historischen Dokumenten ist der Ort unter folgenden Ortsnamen belegt in Klammern das Jahr der Erwahnung 3 Bockerode 1324 Buckenrode 1357 Bockenrade 1431 Buckerode 1438 und Bockenrode 1443 Bockenrod gehorte zum Amt Reichenberg der Grafschaft Erbach die 1806 zum Grossherzogtum Hessen kam Ab 1822 gehorte Bockenrod zum Landratsbezirk Erbach ab 1852 zum Kreis Lindenfels ab 1874 zum Kreis Erbach ab 1939 Landkreis Erbach der mit leichten Grenzberichtigungen seit 1972 Odenwaldkreis heisst Nach Auflosung des Amtes Erbach 1822 nahm die erstinstanzliche Rechtsprechung fur Bockenrod das Landgericht Michelstadt wahr ab 1853 das Landgericht Furth und ab 1879 das Amtsgericht Furth 1884 wurde in Bockenrod ein Schulhaus gebaut das 8 864 24 Mark kostete Am Montag dem 4 Mai 1885 begann der Unterricht mit 51 Schulern Zuvor waren die Schuler zur Schule in Reichelsheim geschickt worden Der aus Worms stammende Lehrer Heinrich Hallein hielt in Bockenrod fast 40 Jahre den Schulunterricht und wohnte in dem Schulgebaude Am 1 Juni 1924 wurde der Lehrer Heinrich Hallein pensioniert und starb am 7 Januar 1929 Am 20 Marz 1940 wurde der letzte Schulunterricht in Bockenrod von dem Lehrer Leonhard Giegerich gehalten und die Schule fur immer geschlossen Am 1 Dezember 1900 fand in ganz Deutschland ein Volkszahlung statt In Bockenrod wurden 165 Einwohner 80 mannliche und 85 weibliche gezahlt Bei der Volkszahlung im Dezember 1910 zahlte Bockenrod 145 Einwohner Anfang Mai 1909 wurde der Bau einer Wasserleitung beschlossen die im Oktober 1909 fertiggestellt war und 55 000 Mark kostete Bekanntmachung aus dem Centralanzeiger fur den Odenwald Erbacher Kreisblatt Mit den Posthilfstellen in Bockenrod Unter Ostern und Rohrbach Kr Erbach i O sind Telegraphenanstalten nebst offentlicher Sprechstelle und Unfallmeldestelle vereinigt worden Darmstadt 28 Mai 1907 Kaiserliche Ober Postdirektion J P Dingeldey Bis zum 31 Dezember 1918 wurden 18 Manner aus Bockenrod zum Kriegsdienst eingezogen Sechs Soldaten aus Bockenrod sind im Ersten Weltkrieg gefallen oder an den Kriegsfolgen gestorben Sebastian Arras Adam Braunig Georg Adam Gotz Johannes Graber II Johannes Hoffarth und Adam Steiger Quelle Evangelischer Heimat Bote Reichelsheim Ab April 1916 waren sechs gefangene Russen bei den Bauern in Bockenrod als Arbeiter tatig die von einem Landsturmmann bewacht wurden Im November und Dezember 1919 wurden in Bockenrod die Leitungen fur elektrisches Licht verlegt Am Donnerstag dem 18 Dezember 1919 abends 5 Uhr brannten zum ersten Mal die elektrischen Lampen in Bockenrod Hessische Gebietsreform 1970 1977 Zum 1 Februar 1971 wurde die bis dahin selbstandige Gemeinde Bockenrod im Zuge der Gebietsreform in Hessen auf freiwilliger Basis in die Gemeinde Beerfurth eingegliedert 4 die am 1 August 1972 kraft Landesgesetz zur Gemeinde Reichelsheim i Odw kam 5 6 Fur Bockenrod sowie fur die meisten im Zuge der Gebietsreform nach Reichelsheim eingegliederten Gemeinden wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet 7 Verwaltungsgeschichte im Uberblick Bearbeiten Die folgende Liste zeigt die Staaten bzw Herrschaftsgebiete und deren untergeordnete Verwaltungseinheiten in denen Bockenrod lag 3 8 9 vor 1718 Heiliges Romisches Reich Grafschaft Erbach Amt Reichenberg ab 1718 Heiliges Romisches Reich Grafschaft Erbach Erbach Anteil an der Grafschaft Erbach Amt Reichenberg ab 1806 Grossherzogtum Hessen Mediatisierung Furstentum Starkenburg Amt Reichenberg Standesherrschaft Erbach ab 1815 Grossherzogtum Hessen Anm 1 Provinz Starkenburg Amt Reichenberg ab 1822 Grossherzogtum Hessen Provinz Starkenburg Landratsbezirk Erbach Anm 2 ab 1848 Grossherzogtum Hessen Regierungsbezirk Erbach ab 1852 Grossherzogtum Hessen Provinz Starkenburg Kreis Lindenfels ab 1867 Grossherzogtum Hessen Provinz Starkenburg Kreis Erbach ab 1871 Deutsches Reich Grossherzogtum Hessen Provinz Starkenburg Kreis Erbach ab 1874 Deutsches Reich Grossherzogtum Hessen Provinz Starkenburg Kreis Erbach ab 1918 Deutsches Reich Volksstaat Hessen Provinz Starkenburg Kreis Erbach ab 1938 Deutsches Reich Volksstaat Hessen Landkreis Erbach 10 Anm 3 ab 1945 Amerikanische Besatzungszone Gross Hessen Regierungsbezirk Darmstadt Landkreis Erbach ab 1946 Amerikanische Besatzungszone Land Hessen Regierungsbezirk Darmstadt Landkreis Erbach ab 1949 Bundesrepublik Deutschland Land Hessen Regierungsbezirk Darmstadt Landkreis Erbach ab 1971 Bundesrepublik Deutschland Land Hessen Regierungsbezirk Darmstadt Landkreis Erbach Gemeinde Beerfurth Anm 4 ab 1972 Bundesrepublik Deutschland Land Hessen Odenwaldkreis Gemeinde Reichelsheim Anm 5 Erzabbau Bearbeiten Georg Steiger ein Lattenschnitter aus Bockenrod entdeckte 1880 im Kohlwald bei Bockenrod ein reichhaltiges Erzlager fur das die Firma de Wendel aus Fohrbach in Lothringen die Abbaurechte erwarb Von der Haltestelle Bockenrod aus ging eine Drahtseilbahn die allein mit der Schwerkraft betrieben wurde wobei sie eine volle Hangelore nach unten zog und zwei leere nach oben zum heutigen Schiessstand Vierstock In der Darmstadter Zeitung vom 28 April 1886 ist daruber folgendes zu lesen Seit einigen Tagen befindet sich die von der Fa Adolf Bleichert und Komp Leipzig Gohlis nach ganz neuem System erbaute Drahtseilbahn in Betrieb welche die Manganerze von den de Wendelschen Gruben an die Staatsstrasse nach Bockenrod bringen soll Die Lange der Bahn an welcher beinah 3 4 Jahr mit zahlreichen Arbeitern gearbeitet wurde betragt 2200 Meter und sie besitzt eine Leistungsfahigkeit pro Tag von zirka 25 befrachteten Doppelwaggons Eisenbahnwagen Der Lehrer Heinrich Hallein aus Bockenrod schrieb in seiner Schulchronik Mit dem 1 Oktober 1900 wurde das hiesige Manganerzbergwerk geschlossen nachdem es 17 Jahre bestanden hatte Die Ursache war die geringe Ausbeute an Mangan Von der Gesellschaft de Wendel in Saarbrucken wurden die Einrichtungen und Maschinen nach Wald Michelbach geschafft und die dortigen Manganerzlager in Angriff genommen Von dieser Drahtseilbahn ist heute nichts mehr zu sehen Was ubrig geblieben ist ist nur noch ein Name Dort auf halber Strecke zwischen Bockenrod und dem Schiessstand liegt ein landwirtschaftliches Gehoft das im Volksmund Droohtsaals sprich Drahtseilbahn genannt wird da die Seilbahn direkt an diesem Hause vorbeifuhrte Die Haltestelle Bockenrod am Streckenkilometer 16 2 der Reinheim Reichelsheimer Eisenbahn war mit einer Wellblechhalle ausgestattet die als Schalter und Warteraum diente Neben dem Bahnsteig war ein zusatzliches Ladegleis vorhanden Bevolkerung Bearbeiten Einwohnerentwicklung Bearbeiten 1961 136 evangelische 95 77 6 katholische 4 23 Einwohner 3 Bockenrod Einwohnerzahlen von 1829 bis 2011Jahr Einwohner1829 1051834 1201840 1261846 1421852 1421858 1281864 1401871 1641875 1691885 2011895 2011905 1711910 1451925 1461939 1321946 1721950 1671956 1471961 1421967 1481970 1401980 1990 2000 2011 135Datenquelle Histo risches Ge mein de ver zeich nis fur Hessen Die Be vol ke rung der Ge mei nden 1834 bis 1967 Wies baden Hes sisches Statis tisches Lan des amt 1968 Weitere Quellen LAGIS 3 Zensus 2011 11 Einwohnerstruktur 2011 Bearbeiten Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9 Mai 2011 in Bockenrod 135 Einwohner Darunter waren 12 8 9 Auslander Nach dem Lebensalter waren 18 Einwohner unter 18 Jahren 57 zwischen 18 und 49 36 zwischen 50 und 64 und 24 Einwohner waren alter 11 Die Einwohner lebten in 87 Haushalten Davon waren 18 Singlehaushalte 12 Paare ohne Kinder und 21 Paare mit Kindern sowie 6 Alleinerziehende und keine Wohngemeinschaften In 6 Haushalten lebten ausschliesslich Senioren und in 42 Haushaltungen lebten keine Senioren 11 Weblinks BearbeitenOrtsteil Bockenrod In Webauftritt der Gemeinde Reichelsheim Bockenrod Odenwaldkreis Historisches Ortslexikon fur Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Literatur uber Bockenrod nach Register In Hessische BibliographieAnmerkungen und Einzelnachweise BearbeitenAnmerkungen Das Grossherzogtum Hessen war von 1815 bis 1866 Mitglied des Deutschen Bundes Ein Staatenbund ehemaliger Territorien des Heiligen Romischen Reichs Er gilt als gescheiterter Versuch einer erneuten Reichsgrundung Trennung zwischen Justiz Landgericht Michelstadt und Verwaltung Im Zuge der Gebietsreform 1938 wurde die Provinz Starkenburg aufgelost Am 1 Februar 1971 als Ortsteil zur Gemeinde Beerfurth Am 1 August 1972 als Ortsbezirk zur Gemeinde Reichelsheim Einzelnachweise Daten Fakten In Internetauftritt Gemeinde Reichelsheim archiviert vom Original abgerufen im Januar 2016 Ortsteil Bockenrod In Webauftritt der Gemeinde Reichelsheim abgerufen im Juli 2018 a b c d e Bockenrod Odenwaldkreis Historisches Ortslexikon fur Hessen Stand 16 Oktober 2018 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Gemeindegebietsreform Zusammenschlussen und Eingliederungen von Gemeinden vom 20 Januar 1971 In Der Hessische Minister des Inneren Hrsg Staatsanzeiger fur das Land Hessen 1971 Nr 6 S 248 Abs 20 Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags PDF 6 2 MB Gesetzes zur Neugliederung des Landkreises Erbach GVBl II 330 16 vom 11 Juli 1972 In Der Hessische Minister des Innern Hrsg Gesetz und Verordnungsblatt fur das Land Hessen 1972 Nr 17 S 224 1 Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags PDF 1 2 MB Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 357 und 359 Hauptsatzung 6 PDF 281 kB Gemeinde Reichelsheim abgerufen im Oktober 2020 Michael Rademacher Land Hessen Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Grossherzogliche Centralstelle fur die Landesstatistik Hrsg Beitrage zur Statistik des Grossherzogtums Hessen Band 1 Grossherzoglicher Staatsverlag Darmstadt 1862 OCLC 894925483 S 43 ff eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Gesetz uber die Aufhebung der Provinzen Starkenburg Oberhessen und Rheinhessen vom 1 April 1937 In Der Reichsstatthalter in Hessen Sprengler Hrsg Hessisches Regierungsblatt 1937 Nr 8 S 121 ff Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags PDF 11 2 MB a b c Ausgewahlte Daten uber Bevolkerung und Haushalte am 9 Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen PDF 1 8 MB Nicht mehr online verfugbar In Zensus 2011 Hessisches Statistisches Landesamt S 38 und 92 archiviert vom Original am 11 Juli 2021 abgerufen im Dezember 2021 Ortsteile von Reichelsheim Odenwald Beerfurth aus den Orten Kirch Beerfurth und Pfaffen Beerfurth Bockenrod Eberbach Erzbach Frohnhofen Gersprenz Gumpen aus den Orten Gross Gumpen und Ober Klein Gumpen Klein Gumpen Laudenau Ober Kainsbach Ober Ostern Reichelsheim Rohrbach Unter Ostern Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bockenrod Reichelsheim amp oldid 229786093