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Blosien gehort zum Ortsteil Geusa der Stadt Merseburg in Sachsen Anhalt Der Ort ist vor allem durch die Ladegast Orgel in der Dorfkirche bekannt BlosienStadt MerseburgKoordinaten 51 20 N 11 55 O 51 332777777778 11 921944444444 100 Koordinaten 51 19 58 N 11 55 19 OHohe 100 m u NHNEinwohner 419 30 Jun 2021 1 Eingemeindung 1 Juli 1950Eingemeindet nach GeusaPostleitzahl 06217Vorwahl 03461 OrtseingangInhaltsverzeichnis 1 Geografische Lage 2 Geschichte 3 Kirche 4 Literatur 5 Weblinks 6 QuellenGeografische Lage BearbeitenDer Ort liegt zwischen der A 38 im Osten und dem Geiseltalsee im Sudwesten Geschichte BearbeitenDer Ort ist aus einer wendischen Niederlassung hervorgegangen wobei der Ortsname im ubertragenen Sinne als Dorf in der Niederung oder im Sumpf zu deuten ist und hiess um das Jahr 777 und 899 Blesin bzw Blesina In einem zwischen 881 und 899 entstandenen Verzeichnis des Zehnten des Klosters Hersfeld wird Blosien als zehntpflichtiger Ort Blesina im Friesenfeld erstmals urkundlich erwahnt datiert mit 21 Oktober 777 2 Konig Heinrich II schenkte dem Merseburger Bischof Wigbert am 4 Marz 1004 aus seinem Privatbesitz Pleziga ubertrug diesem also Hof und Gerichtsbarkeit im Dorfe Mit der Vorwerk belehnten die Bischofe andere Ein Vertreter solches Ministerialengeschlechts von Plezighe war z B Thilo Ritter von Plezighe welcher im Jahre 1270 das Rittergut Kriegsdorf von Merseburg in Lehen nahm Im 14 Jahrhundert sind die Grafen von Mansfeld mit dem Rittergut Blosien und von diesen spater die Familie von Schonau bis 1330 belehnt worden Im 15 16 Jahrhundert ubernahmen das Lehen die von Bothfeld dann die von Hacke 1532 1606 und ab 1713 Wolf Friedrich von Tumpling Blosien wurde vor der Reformation nach Geusa eingepfarrt dessen Pfarrer bis zum Jahre 1737 das Patronatsrecht zustand Im selben Jahr kaufte der Dompropst zu Merseburg fur 100 Gulden dieses Patronatsrecht 3 Blosien gehorte bis 1815 zum hochstiftlich merseburgischen Amt Merseburg das seit 1561 unter kursachsischer Hoheit stand und zwischen 1656 57 und 1738 zum Sekundogenitur Furstentum Sachsen Merseburg gehorte 4 Durch die Beschlusse des Wiener Kongresses kam der Ort im Jahr 1815 zu Preussen und wurden 1816 dem Kreis Merseburg 5 im Regierungsbezirk Merseburg der Provinz Sachsen zugeteilt Blosien wurde am 1 Juli 1950 nach Geusa eingemeindet Mit diesem wurde es am 1 Januar 2010 Ortsteil der Stadt Merseburg 6 Kirche Bearbeiten nbsp Kirche St ThomasDie aus Bruchsteinen errichtete Kirche stammt in ihrer Anlage aus dem 12 Jahrhundert wurde jedoch verschiedentlich verandert So durfte der Chor in den letzten Jahrzehnten des 15 Jahrhunderts umgebaut worden sein das Schiff jedoch erst 1570 Der Turm springt gegenuber Schiff und Chor ein Im Norden befindet sich ein Patronatslogenbau mit Walmdach Schiff und Turm haben langsgerichtete Satteldacher Der Chor hat dreiseitigen Ostabschluss Die Innenraume sind samtlich flachgedeckt der Turmraum von Schiff und Chor durch Rundbogen abgeschnurt Der Flugelaltar zeigt Maria auf der Mondsichel in der Mitte flankiert von je zwei ubereinanderstehenden Heiligen und je drei Aposteln in den Seitenflugeln Er stammt aus dem Ende des 15 Jahrhunderts Die Kanzel mit Pilasterarkaden stammt aus dem 16 Jahrhundert der Taufstein aus Sandstein aus dem Anfang des 17 Jahrhunderts Im Chorabschluss stehen zwei Epitaphe fur Melchior von Bottfeld 1695 und Wolff Friedrich von Tumpling 1728 das letztere durfte von Joh Mich Hoppenhaupt stammen An der Nordwand befindet sich das Fresko eines Pilgers Jacobusminor und eine Sakramentsnische des 15 Jahrhunderts Die Kirche St Thomas in Blosien ist ein kleiner rechteckiger Bau mit eingezogenem quadratischen Chorturm und breiterem dreiseitig geschlossenen Chor Im Kern ist das Gebaude romanischen Ursprung und um 1250 entstanden Uber der kreuzgratgewolbten Sakristei der Kirche befindet sich eine ehemalige Patronatsloge Die Orgel wurde 1855 von Friedrich Ladegast erschaffen und ist damit einer der ersten Orgeln des beruhmten Orgelbauers Jedes Jahr im Sommer findet im Rahmen der Orgelkonzerte im Merseburger Land ein Konzert an der Orgel statt Auf dem Turm befinden sich drei Glocken die 1960 als Stahlgussglocken erneuert wurden Von dem originalen Gelaut existiert nur noch die kleine Glocke Bei einem Luftangriff im Zweiten Weltkrieg erlitt die Kirche schwere Dach und Fensterschaden Sie wurde wiederhergestellt 7 Literatur BearbeitenSteffan Bruns Ortschronik Blosien Reipisch Sachsen Anhalt Saalekreis Klia Geiseltal mit dem Ortsfamilienbuch des Kirchspieles Blosien Reipisch Vollstandige Auswertung der Kirchenbucher fur die Zeit 1612 1800 Weissenthurm Cardamina 2016 ISBN 978 3 86424 309 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Blosien Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienQuellen Bearbeiten Stadt Merseburg Einwohner nach Ortsteilen PDF Abgerufen am 7 November 2021 Reg Thur Nr 287 Otto Kustermann Altgeographische Streifzuge durch das Hochstift Merseburg 1894 Karlheinz Blaschke Uwe Ulrich Jaschke Kursachsischer Amteratlas Leipzig 2009 ISBN 978 3 937386 14 0 S 84 f Der Landkreis Merseburg im Gemeindeverzeichnis 1900 Blosien auf gov genealogy net Renate Kroll Geusa Ortsteil Blosien In Schicksale deutscher Baudenkmale im zweiten Weltkrieg Hrsg Gotz Eckardt Henschel Verlag Berlin 1978 Band 2 S 324Normdaten Geografikum GND 1141623064 lobid OGND AKS VIAF 315940195 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Blosien amp oldid 217064662