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Das Berg Steinkraut 1 Alyssum montanum ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Steinkrauter Alyssum innerhalb der Familie der Kreuzblutengewachse Brassicaceae 2 3 Berg SteinkrautBerg Steinkraut Alyssum montanum subsp gmelinii SystematikEurosiden IIOrdnung Kreuzblutlerartige Brassicales Familie Kreuzblutler Brassicaceae Tribus AlysseaeGattung Steinkrauter Alyssum Art Berg SteinkrautWissenschaftlicher NameAlyssum montanumL Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Vegetative Merkmale 1 2 Generative Merkmale 2 Okologie 3 Systematik 3 1 Taxonomie der Art 3 2 Unterarten in Mitteleuropa 3 3 Unterarten ausserhalb Mitteleuropas 4 Vorkommen und Gefahrdung 5 Quellen 5 1 Literatur 5 2 Einzelnachweise 6 WeblinksBeschreibung Bearbeiten nbsp Laubblatt Oberseite mit Sternhaaren von Alyssum montanum subsp gmelinii nbsp Fruchtoberflache mit Sternhaaren von Alyssum montanum subsp gmelinii nbsp Illustration aus SturmVegetative Merkmale Bearbeiten Das Berg Steinkraut wachst als mehrjahrige krautige Pflanze und erreicht Wuchshohen von 10 bis 25 Zentimetern Jedes Pflanzenexemplar hat zahlreiche aufsteigende ziemlich regelmassig beblatterte krautige Stangel Sie besitzen ein etwas verholztes Rhizom Die Laubblatter sind graugrun lanzettlich die unteren verkehrt eiformig geformt dicht gedrangt und etwa 8 bis 25 mm lang Die oberen Blatter sind lockerer angeordnet und schmaler Die Blattunterseite ist mit Sternhaaren Trichome dicht behaart und wirkt daher weisslich wahrend die Oberseite mehr weisslich grunlich wirkt Generative Merkmale Bearbeiten Die Blutezeit reicht vorwiegend von Marz bis Mai Im endstandigen einfachen anfangs schirmtraubigen spater durch Streckung der Blutenstandsachse bis zur Fruchtreife auf eine Lange von dann 3 bis 10 Zentimetern traubigen Blutenstand befinden sich 15 bis 50 Bluten Die zwittrige Bluten ist vierzahlig mit doppelter Blutenhulle Die vier Kelchblatter sind 2 bis 3 Millimeter lang und fallen bald nach der Blute ab Die vier gelben Kronblatter sind bei einer Lange von 3 bis 6 Millimetern keilformig und am oberen Ende etwas ausgerandet Es sind sechs Staubblatter vorhanden Die langeren Staubfaden sind geflugelt die kurzeren besitzen am Grund ein Anhangsel Die Fruchtstiele sind ausgewachsen mit einer Lange von meist 4 bis 11 Millimetern ein bis zweieinhalb mal langer als die Schotchen und fast waagerecht abstehend Die Schotchen sind bei einer Lange von 3 5 bis 6 Millimetern mehr oder weniger rundlich von angedruckten Sternhaaren rau und enthalten nur ein bis zwei Samen pro Fruchttfach Okologie BearbeitenDie Unterart Alyssum montanum subsp montanum ist ein Spaltenwurzler und wurzelt bis zu 90 Zentimeter tief 4 Systematik BearbeitenTaxonomie der Art Bearbeiten Die Erstveroffentlichung von Alyssum montanum erfolgte 1753 durch Carl von Linne in Species Plantarum Tomus II S 650 5 Synonyme fur Alyssum montanum L nom cons sind Alyssum beugesiacum Jord amp Fourr Alyssum brevifolium Jord amp Fourr Alyssum collinum Jord amp Fourr nom illeg non Brot Alyssum porphyreticum Jord amp Fourr Alyssum psammeum Jord amp Fourr Alyssum spruneri Jord amp Fourr Alyssum thessalum Halacsy Alyssum xerophilum Jord amp Fourr Alyssum vourinonense T R Dudley amp Rech f Alyssum montanum var obovatum Rchb Alyssum montanum var thiebautii Liou Alyssum montanum var graecum Halacsy Alyssum montanum subsp graecum Halacsy Hayek Alyssum montanum subsp collicola Rouy amp Foucaud P Fourn Alyssum montanum subsp gmelinii sensu Greuter amp al non Jord amp Fourr Em Schmid 5 Bei Brassibase und Zozomova Lihova et al 2014 gibt es keine Subtaxa bei Alyssum montanum dort sind die Subtaxa Synonyme mehrerer Arten 2 3 Unterarten in Mitteleuropa Bearbeiten Spaniel et al 2012 zeigen dass diese Unterteilung in Subtaxa sowohl genetisch als auch morphologisch nicht haltbar ist und es sich bei der Sand Unterart um eine taxonomisch wertlose Varietat handelt D h die Individuen entwickeln sich aufgrund der jeweiligen Bodeneigenschaften verschieden ohne sich genetisch zu unterscheiden Es gibt tatsachlich zwei Unterarten die sich jedoch nicht uber das Substrat sondern uber ihr Verbreitungsareal unterscheiden Alyssum montanum subsp montanum hat breitere Kronblatter und dichter behaarte Laubblatter und tritt in Sudwestdeutschland der Schweiz und Ostfrankreich auf Bei dieser Sippe handelt es sich um die Nominatart weil das Typusexemplar von Alyssum montanum L zufalligerweise in jenem Areal aufgesammelt worden ist Alyssum montanum subsp gmelinii tritt u a im restlichen Zentraleuropa auf Die Unterarten entstanden in Zentraleuropa allopatrisch ausserhalb dieses Gebiets sind sie noch unzureichend erforscht 6 Die beiden mitteleuropaischen Unterarten sind morphologisch nicht immer eindeutig voneinander zu unterscheiden Bei Spaniel et al 2012 wird fur Alyssum montanum subsp gmelinii eine andere Chromosomenzahl 2n 32 als fur die Alyssum montanum subsp montanum 2n 16 angegeben 6 Je nach Autor gibt es von der Art Alyssum montanum in Mitteleuropa traditionell zwei Unterarten mit folgenden Informationen Berg Steinkraut Alyssum montanum L subsp montanum 7 Es gibt Fundortangaben fur Deutschland die Schweiz Monaco Frankreich Andorra Spanien Gibraltar Belgien Luxemburg Tschechien Slowenien Bosnien und Herzegovina Serbien Kosovo Bulgarien Albanien Montenegro Nordmazedonien Griechenland und den europaischen Teil der Turkei 5 Der Wuchs ist dicht niederliegend oder aufsteigend Die Laubblatter sind verkehrt eiformig und dicht behaart Die Kronblatter sind sattgelb und 3 bis 6 Millimeter lang Die langeren Staubfaden sind einseitig geflugelt Die Schotchen sind oft kreisrund geformt und dicht behaart Dunen Steinkraut 8 oder Sand Steinkraut Alyssum montanum subsp gmelinii Jord amp Fourr Em Schmid Syn Alyssum arenarium C C Gmel Sie ist eine mehr osteuropaisch verbreitete Unterart die von Mittelrussland Bulgarien Polen Deutschland Tschechien bis nach Osterreich vorkommt Der Wuchs ist locker aufsteigend oder aufrecht Die Laubblatter sind schmal langlich und locker behaart Die Kronblatter sind blassgelb und etwa 3 bis 4 Millimeter lang Die langeren Staubfaden sind beiderseitig geflugelt Die Schotchen sind breitelliptisch und oft verkahlend Unterarten ausserhalb Mitteleuropas Bearbeiten Die Subtaxa gelten bei diversen Autoren als Synonyme mehrerer Arten 2 3 Unterarten ausserhalb Mitteleuropas sind 5 Alyssum montanum subsp ali botuschicum Stoj amp Stef Syn Alyssum montanum subsp regis borisii Degen amp Dren Stoj Alyssum montanum var regis borisii Degen amp Dren Sie kommt nur in Bulgarien vor 5 Alyssum montanum subsp brymii Dost Soo Sie kommt in Ungarn und in der Slowakei vor 5 Alyssum montanum subsp collicolum Rouy amp Foucaud P Fourn Sie kommt in Frankreich vor 5 Alyssum montanum subsp pluscanescens Jos Baumgartner Trpin Sie kommt in Kroatien und Slowenien vor 5 Alyssum montanum subsp serbicum Novak Sie kommt im Gebiet des fruheren Jugoslawien vor 5 Vorkommen und Gefahrdung BearbeitenDas Berg Steinkraut kommt in Mitteleuropa zerstreut bis selten vor In der Schweiz findet man die Alyssum montanum subsp montanum selten und vereinzelt Das Berg Steinkraut ist in Deutschland in der Unterart Alyssum montanum subsp montanum selten und vereinzelt im Sudwesten in der Mitte und im Sudosten des Gebiets zu finden Das Sand Steinkraut Alyssum montanum subsp gmelinii kommt sehr selten im Main und Rheingebiet vor siehe Mainzer Sand Beide Unterarten sind in Deutschland nach BArtSchV besonders geschutzt 1 In der Roten Liste der gefahrdeten Pflanzenarten nach Metzing et al 2018 wird Alyssum montanum in der Kategorie 3 gefahrdet 1 Fur Alyssum montanum subsp montanum erfolgte eine Verschlechterung der Einstufung von 1998 mit ungefahrdet in die Kategorie 3 gefahrdet 7 Alyssum montanum subsp gmelinii ist 1998 sowie 2018 in der Kategorie 2 stark gefahrdet 8 In Osterreich ist Alyssum montanum subsp montanum im pannonischen Gebiet zerstreut ansonsten selten zu finden Die Vorkommen erstrecken sich auf die Bundeslander Niederosterreich Burgenland Steiermark und Karnten sowie unbestandig auf Tirol Diese Unterart gilt in Osterreich als gefahrdet Die Unterart Alyssum montanum subsp gmelinii tritt sehr selten im pannonischen Gebiet Niederosterreichs auf und ist vom Aussterben bedroht 9 Das Berg Steinkraut wachst in Mitteleuropa in Steppenrasengesellschaften Es gedeiht in Mitteleuropa meist auf warmen trockenen Kalksand und Kalksteinboden seltener auch Buntsandsteinfelsen In Mitteleuropa ist die Unterart Alyssum montanum subsp montanum eine Charakterart des Verbands Seslerio Festucion kommt aber auch in Pflanzengesellschaften des Verbands Alysso Sedion oder in denen der Klasse Festuco Brometea vor 4 Die Unterart Alyssum montanum subsp gmelinii ist eine Charakterart des Verbands Koelerion glaucae und kommt besonders im Jurineo Koelerietum vor 4 Quellen BearbeitenLiteratur Bearbeiten Henning Haeupler Thomas Muer Bildatlas der Farn und Blutenpflanzen Deutschlands Die Farn und Blutenpflanzen Deutschlands Band 2 Herausgegeben vom Bundesamt fur Naturschutz Ulmer Stuttgart 2000 ISBN 3 8001 3364 4 Wolfgang Adler Karl Oswald Raimund Fischer Exkursionsflora von Osterreich Hrsg Manfred A Fischer Ulmer Stuttgart Wien 1994 ISBN 3 8001 3461 6 August Binz Christian Heitz Schul und Exkursionsflora fur die Schweiz Schwabe amp Co AG Basel 1986 ISBN 3 7965 0832 4 Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora Ulmer Verlag Stuttgart 1990 ISBN 3 8001 3454 3 Christian August Friedrich Garcke Illustrierte Flora 1972 Verlag Paul Parey ISBN 3 489 68034 0 Einzelnachweise Bearbeiten a b c Alyssum montanum L Berg Steinkraut FloraWeb de a b c Datenblatt bei Brassibase der Uni Heidelberg a b c Judita Zozomova Lihova Karol Marhold Stanislav Spaniel Taxonomy and evolutionary history of Alyssum montanum Brassicaceae and related taxa in southwestern Europe and Morocco Diversification driven by polyploidy geographic and ecological isolation In Taxon Volume 63 Issue 3 2014 S 562 591 doi 10 12705 633 18 a b c Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Muller 8 stark uberarbeitete und erganzte Auflage Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 2001 ISBN 3 8001 3131 5 S 454 455 a b c d e f g h i Karol Marhold Brassicaceae Datenblatt Alyssum montanum In Euro Med Plantbase the information resource for Euro Mediterranean plant diversity Berlin 2011 a b Stanislav Spaniel Karol Marhold M Thiv Judita Zozomova Lihova A new circumscription of Alyssum montanum ssp montanum and A montanum ssp gmelinii Brassicaceae in Central Europe molecular and morphological evidence In Botanical Journal of the Linnean Society Volume 169 2012 S 378 402 doi 10 1111 j 1095 8339 2012 01225 x a b Alyssum montanum subsp montanum Berg Steinkraut Unterart FloraWeb de a b Alyssum montanum subsp gmelinii Jord amp Fourr Thell Dunen Steinkraut FloraWeb de Manfred A Fischer Karl Oswald Wolfgang Adler Exkursionsflora fur Osterreich Liechtenstein und Sudtirol 3 verbesserte Auflage Land Oberosterreich Biologiezentrum der Oberosterreichischen Landesmuseen Linz 2008 ISBN 978 3 85474 187 9 S 645 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Berg Steinkraut Alyssum montanum Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Steckbrief und Verbreitungskarte fur Bayern In Botanischer Informationsknoten Bayerns Alyssum montanumL In Info Flora dem nationalen Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Abgerufen am 27 Oktober 2015 Thomas Meyer Datenblatt mit Bestimmungsschlussel und Fotos bei Flora de Flora von Deutschland alter Name der Webseite Blumen in Schwaben Datenblatt mit Foto und Verbreitung in Frankreich bei Tela Botanica Karte mit allen verlinkten Seiten OSM WikiMap Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Berg Steinkraut amp oldid 239072880