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Baotit chinesisch 包头矿 Pinyin Baotoukuang ist ein selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Silikate und Germanate mit der chemischen Zusammensetzung Ba4Ti4 Ti Nb 4 Cl O16 Si4O12 4 und damit chemisch gesehen ein Barium Titan Silikat mit zusatzlichen Chlor und Sauerstoffionen Strukturell gehort Baotit zu den Ringsilikaten BaotitAllgemeines und KlassifikationIMA Nummer 1962 s p 1 IMA Symbol Bao 2 Chemische Formel Ba4 Ti Nb W 8O16 SiO3 4Cl 3 Ba4Ti4 Ti Nb 4 Cl O16 Si4O12 4 Ba4Ti4 Ti Nb Fe 4 Cl O16 Si4O12 5 Mineralklasse und ggf Abteilung Silikate und Germanate Ringsilikate Cyclosilikate System Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana VIII C 04 VIII E 08 010 9 CE 15 60 01 02 01Kristallographische DatenKristallsystem tetragonalKristallklasse Symbol tetragonal dipyramidal 4 mRaumgruppe I41 a Nr 88 Vorlage Raumgruppe 88Gitterparameter a 19 99 A c 5 91 A 5 Formeleinheiten Z 4 5 Physikalische EigenschaftenMohsharte 6 VHN 769 kg mm2 6 Dichte g cm3 gemessen 4 42 bis 4 72 berechnet 4 69 6 Spaltbarkeit gut an 110 Bruch Tenazitat hakig 6 Farbe hellgelb hellbraun schwarz 7 Strichfarbe weiss 7 Transparenz durchsichtig bis durchscheinend 6 Glanz GlasglanzKristalloptikBrechungsindizes nw 2 160 8 ne 1 940 8 Doppelbrechung d 0 220 8 Optischer Charakter einachsig positivBaotit kristallisiert im tetragonalen Kristallsystem und entwickelt vorwiegend hellgelbe oder hellbraune bis schwarze Kristalle von bis zu zehn Zentimetern 6 Grosse mit einem glasahnlichen Glanz auf den Oberflachen Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Kristallstruktur 4 Eigenschaften 5 Bildung und Fundorte 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenPeng Qirui 彭琪瑞 1917 1985 hat 1959 in der Fachzeitschrift Scientia Geologica Sinica Dizhi kexue zuerst uber Baotit publiziert Das Mineral wurde in der Bayan Obo Mine entdeckt die auf dem Gebiet des Stadtbezirks Shiguai Xiguit der bezirksfreien Stadt Baotou in der Inneren Mongolei Volksrepublik China liegt Auch V I Semonov beschrieb das neue Mineral Die Namensgebung Baotit wurde als Transkription von Semonov s Namen eingefuhrt der Originalname in der chinesischen Erstbeschreibung war in der Transkription Pao t ou k uang Dies ergibt sich aus den verschiedenen Bezeichnungen in russisch und chinesisch fur die Typlokalitat nach der das Mineral benannt ist Die Analyse von Simonov brachte die chemische Zusammensetzung Ba4Ti7NbO16 SiO3 4Cl Spater beschrieben auch E Wm Heinrich Wm H Boyer und F A Crowley Baotit sie fanden eine zweite Fundstelle in Montana 9 Klassifikation BearbeitenBereits in der inzwischen veralteten 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehorte der Baotit zur Mineralklasse der Silikate und Germanate und dort zur Abteilung der Ringsilikate Cyclosilikate mit Viererringen Si4O12 8 wo er zusammen mit Axinit die Baotit Axinit Gruppe mit der System Nr VIII C 04 und den weiteren Mitgliedern Axinit Fe Kainosit Axinit Mn Muirit Papagoit Taramellit und Tinzenit bildete Im Lapis Mineralienverzeichnis nach Stefan Weiss das sich aus Rucksicht auf private Sammler und institutionelle Sammlungen noch nach dieser alten Form der Systematik von Karl Hugo Strunz richtet erhielt das Mineral die System und Mineral Nr VIII E 08 10 In der Lapis Systematik entspricht dies ebenfalls der Abteilung Ringsilikate wo Baotit zusammen mit Bario Orthojoaquinit Byelorussit Ce Cerchiarait Al Cerchiarait Fe Cerchiarait Mn Joaquinit Ce Nagashimalith Orthojoaquinit Ce Orthojoaquinit La Strontiojoaquinit Strontio Orthojoaquinit Taramellit Titantaramellit und Verplanckit die Joaquinit Gruppe VIII E 08 bildet Stand 2018 7 Die seit 2001 gultige und von der International Mineralogical Association IMA bis 2009 aktualisierte 10 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Baotit ebenfalls in die Abteilung der Ringsilikate ein Diese ist jetzt jedoch weiter unterteilt nach der chemischen Struktur so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung Si4O12 8 Vierer Einfachringe ohne inselartige komplexe Anionen zu finden ist wo er als einziges Mitglied die unbenannte Gruppe 9 CE 15 bildet Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Baotit in die Klasse der Silikate und Germanate dort allerdings in die bereits feiner unterteilte Abteilung der Ringsilikate Viererringe ein Hier ist er als einziges Mitglied in der unbenannten Gruppe 60 01 02 innerhalb der Unterabteilung Ringsilikate Viererringe als Titanosilikate zu finden Kristallstruktur BearbeitenBaotit kristallisiert im tetragonalen Kristallsystem in der Raumgruppe I41 a Raumgruppen Nr 88 Vorlage Raumgruppe 88 mit den Gitterparametern a 19 99 A und c 5 91 A sowie 4 Formeleinheiten pro Elementarzelle 5 Eigenschaften BearbeitenDas Mineral ist optisch einachsig mit den Brechungsindizes nw 2 16 und ne 1 94 die Doppelbrechung d betragt 0 220 Es ist stark pleochroitisch zwischen farblos und hell grunlich gelb 6 Bildung und Fundorte BearbeitenIn Bayan Obo kommt das Mineral in proterozoischen Gesteinen in Quarzgangen zusammen mit Bleiglanz und Pyrit vor Die Quarzgange gehen auf die Intrusion variskischer Alkali Granite und Syenite zuruck Es sind insgesamt 20 Fundorte von Baotit bekannt 11 Neben der Typlokalitat in Bayan Obo Innere Mongolei sind in China keine weiteren Fundorte bekannt Aus Deutschland Osterreich und der Schweiz sind keine Fundorte bekannt In Europa gibt es allerdings weitere Fundorte In Tschechien in der Bohmisch Mahrische Hohe Vysocina in Norwegen in Troms im Vereinigten Konigreich in Schottland und auch in der Ukraine in der Region Donetsk 12 Weitere Fundorte gibt es in Kanada ein Fundort in Ontario in der Dem Rep Kongo in Kivu in Kirgisistan in Neuseeland Pakistan Russland und Tadschikistan Auch in den USA gibt es Fundorte in Kalifornien und Montana 12 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenMichael Fleischer E C T Chao New Mineral Names Discredited minerals In American Mineralogist Band 45 Nr 5 6 1960 S 753 756 englisch minsocam org PDF 297 kB abgerufen am 4 Mai 2021 als Pao t ou k uang Michael Fleischer New mineral names New data Discredited minerals In American Mineralogist Band 46 1961 S 464 468 englisch minsocam org PDF 284 kB abgerufen am 4 Mai 2021 Baotite Pao t ou k uang E Wm Heinrich Wm H Boyer F A Crowler Baotite Pao t ou k uang from Ravalli Country Montana In American Mineralogist Band 47 Nr 7 8 1963 S 464 468 englisch minsocam org PDF 421 kB abgerufen am 4 Mai 2021 Malcom E Back Fleischers Glossary of Mineral Species 11 Auflage Mineralogical Record Tucson Arizona AZ 2014 S 20 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Baotite Sammlung von Bildern Baotit In Mineralienatlas Lexikon Geolitho Stiftung abgerufen am 4 Mai 2021 Baotite search results In rruff info Database of Raman spectroscopy X ray diffraction and chemistry of minerals RRUFF abgerufen am 4 Mai 2021 englisch American Mineralogist Crystal Structure Database Baotite In rruff geo arizona edu Abgerufen am 4 Mai 2021 englisch Einzelnachweise Bearbeiten Malcolm Back Cristian Biagioni William D Birch Michel Blondieau Hans Peter Boja und andere The New IMA List of Minerals A Work in Progress Updated January 2023 PDF 3 7 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Marco Pasero Januar 2023 abgerufen am 26 Januar 2023 englisch Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 Malcolm Back William D Birch Michel Blondieau und andere The New IMA List of Minerals A Work in Progress Updated March 2021 PDF 3 5 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Marco Pasero Marz 2021 abgerufen am 4 Mai 2021 englisch a b Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables Chemical structural Mineral Classification System 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 599 englisch a b c Yu V Nekrasov V I Ponomarev V I Simonov D M Kheiker Refinement of the atomic structure of baotite and the isomorphic relationships in this mineral In Soviet Physics Crystallography Band 14 1969 S 508 514 englisch rruff info PDF 562 kB abgerufen am 4 Mai 2021 a b c d e f Baotite In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 englisch handbookofmineralogy org PDF 73 kB abgerufen am 4 Mai 2021 a b c Stefan Weiss Das grosse Lapis Mineralienverzeichnis Alle Mineralien von A Z und ihre Eigenschaften Stand 03 2018 7 vollkommen neu bearbeitete und erganzte Auflage Weise Munchen 2018 ISBN 978 3 921656 83 9 a b c Baotite In mindat org Hudson Institute of Mineralogy abgerufen am 4 Mai 2021 englisch E Wm Heinrich Wm H Boyer F A Crowler Baotite Pao t ou k uang from Ravalli Country Montana In American Mineralogist Band 47 Nr 7 8 1963 S 464 468 englisch minsocam org PDF 421 kB abgerufen am 4 Mai 2021 Ernest H Nickel Monte C Nichols IMA CNMNC List of Minerals 2009 PDF 1 82 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Januar 2009 abgerufen am 4 Mai 2021 englisch Localities for Baotite In mindat org Hudson Institute of Mineralogy abgerufen am 4 Mai 2021 englisch a b Fundortliste fur Baotit beim Mineralienatlas und bei Mindat abgerufen am 4 Mai 2021 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Baotit amp oldid 239000680