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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Badami Begriffsklarung aufgefuhrt Badami Kannada ಬದ ಮ Badami ist eine ca 35 000 Einwohner zahlende Stadt Town Municipal Council im Distrikt Bagalkot im indischen Bundesstaat Karnataka Badamiಬದ ಮ Badami Indien Staat Indien IndienBundesstaat KarnatakaDistrikt BagalkotSubdistrikt BadamiLage 15 55 N 75 41 O 15 918611111111 75 680555555556 565 Koordinaten 15 55 N 75 41 OHohe 565 mFlache 5 55 km Einwohner 30 943 2011 1 Bevolkerungsdichte 5575 Ew km Website BadamiBadami Blick uber Stadt See und Nordberg Badami Blick uber Stadt See und Nordberg Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Bevolkerung 3 Wirtschaft 4 Geschichte 5 Sehenswurdigkeiten 5 1 Nordberg 5 2 Sudberg 5 3 See 5 4 Stadt 5 5 Umgebung 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseLage BearbeitenBadami liegt im nordlichen Teil des Dekkan Plateaus in einer Hohe von ca 565 m u d M 2 Nachstgrossere Stadte sind Vijayapura ca 125 km Fahrtstrecke nordlich Gadag ca 60 km sudlich oder Belagavi ca 155 km westlich Das Klima ist manchmal subtropisch warm Regen fallt eigentlich nur in den sommerlichen Monsunmonaten 3 Bevolkerung BearbeitenOffizielle Bevolkerungsstatistiken werden erst seit 1991 gefuhrt und veroffentlicht 4 Jahr 1991 2001 2011Einwohner 19 982 25 847 30 943Knapp 77 der mehrheitlich Marathi Kannada und Urdu sprechenden Bevolkerung sind Hindus und etwa 20 5 sind Moslems die anderen Religionsgemeinschaften bilden zahlenmassig kleine Minderheiten Der mannliche Bevolkerungsanteil ist nur geringfugig hoher als der weibliche 5 Wirtschaft BearbeitenDer eher landlich wirkende Ort hat seit den letzten Jahrzehnten des 20 Jahrhunderts durch den Tourismus einen bedeutenden Aufschwung genommen Geschichte BearbeitenWie in einer Inschrift dokumentiert wurde Badami im Jahr 543 vom ersten grossen Herrscher der westlichen Chalukya Pulakesi I als Hauptstadt der Chalukyas unter dem Namen Vatapi gegrundet Hundert Jahre spater d h von ca 641 bis 654 befand sich die Stadt nach ihrer Eroberung durch Narasimhavarman I unter der Herrschaft der Pallava Regiert wurde Badami in dieser Zeit von Vikramaditya I Nachdem die Chalukya Badami zuruckerobern konnten wurde die Stadt in den Jahren 753 754 von den Rashtrakuta durch Dantidurga eingenommen die Vatapi bis um das Jahr 973 regierten Erst danach fanden die Chalukya zuruck nach Badami Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Badami LageskizzeBesonders in der fruhen Chalukya Herrschaft wurden viele Tempel und Hohlen zur Gotterverehrung erschaffen Pulakeshin I und Mangalesha sind zwei bekannte Herrscher denen einige der Anlagen zu verdanken sind wie die Hohle III von Badami Der Stil der Hohlen und Tempel gibt Auskunft uber die Entwicklung der Kunst und uber politische Kontakte und Einflusse anderer Regionen So auch uber die kunstlerischen Auswirkungen der Besetzungen Badamis durch die sudindischen Pallava und Rashtrakuta Die teilweise vorhandenen Inschriften der Bauten beinhalten Informationen uber die Erbauer der Anlagen so bei der Hohle III von Badami Auch im Malegitti Shivalaya Tempel wurde eine Inschrift an der Ostwand angebracht die allerdings nicht mehr klar zu entziffern ist im Jambulinga Tempel der von Vijayaditya erbaut wurde und im Westen von Badami liegt findet man auf einem Tursturz eine weitere Die Inschriften enthalten Informationen zur Geschichte von Badami wie auch zur Entstehungszeit der Bauwerke Die Art und Anzahl der erhaltenen Bauten lasst auf ein wohlhabendes Volk schliessen Die Uberreste der Stadtmauern zeigen zudem die Grosse der Stadt Vatapi wie Badami im Mittelalter hiess an Den grossten Aufschluss uber die Religion das Leben der Menschen und deren Rituale geben jedoch die Tempel Nordberg Bearbeiten Auf dem Nordberg bzw an dessen Flanken befinden sich ein Hohlentempel aus dem 6 Jahrhundert sowie mehrere freistehende Tempel aus dem 7 Jahrhundert mit deutlichen Einflussen des sudindischen Dravida Stils nbsp Badami der untere Shivalaya Tempel am Nordberg zeigt in seinem Turmaufbau sowohl sudindische Schirmkuppel wie nordindische amalaka Einflusse nbsp Badami beim Malegitti Shivalaya Tempel ist erstmals in der indischen Architektur die zentrale Scheinkuppel von vier kleineren Begleitpavillons umstellt Unterer Shivalaya Tempel ca 650 Von diesem auf einer Terrasse an der Bergflanke stehenden Tempel ohne Plattform oder ausgepragte Sockelzone ist lediglich das Sanktum mit einem bemerkenswerten Turmaufbau im sudindischen Dravida Stil erhalten Der mehrgeschossige Turm endet in einer zentralen oktogonalen Haupt kuppel mit vier kleineren Begleitpavillons eine Konstellation die sich am Vorbild des nur wenige Jahre alteren Malegitti Shivalaya Tempel orientiert dessen Formenrepertoire in wesentlichen Teilen wiederum auf zwei der funf Ratha Schreine im sudindischen Mamallapuram zuruckgefuhrt werden kann Trotz der verwendeten massiven Steine und Platten macht der Bau wegen seiner vielfachen Gliederungen in seinem Gesamtbild einen durchaus eleganten Eindruck Die ehemalige auf schlanken oktogonalen Pfeilern ruhende und ursprunglich wohl flachgedeckte Vorhalle mandapa ist nur noch bruchstuckhaft erhalten macht jedoch einen leichteren Eindruck als die Vorhalle des Malegitti Shivalaya Tempels Das Portalgewande ist zwar mehrfach abgestuft verfugt jedoch nur uber wenig ornamentale oder figurliche Bauzier Im Tempelinnern befindet sich eine runde Steinsetzung wahrscheinlich eine Art Yoni der dazugehorige Lingam ist jedoch verschwunden Oberer Shivalaya Tempel ca 630 Auch der obere Shivalaya Tempel auf dem Burgberg ist nur in Teilen erhalten die seitlich geschlossene Vorhalle ist weitgehend zerstort Immerhin steht er auf einer Plattform die das seitlich abfallende Gelandeniveau ausgleicht und gleichzeitig dem Tempel vor Uberschwemmungen und freilaufenden Tieren schutzt Der Dachaufbau oberhalb des Sanktums ist weniger steil dafur aber horizontal starker gegliedert als beim unteren Shivalaya Tempel Begleitpavillons im Umkreis der quadratischen Kuppel fehlen jedoch Die Aussenwand ist von mehreren Jali Fenstern durchbrochen darunter auch eines in Radform daruber hinaus finden sich einige figurliche Reliefs Unweit des Tempels stehen drei aus Bruchsteinen aufgerichtete Bauten die moglicherweise als Getreidespeicher konzipiert waren Malegitti Shivalaya Tempel ca 600 Der Shiva geweihte Tempel befindet sich auf einer Terrasse an der Ruckseite des Nordberges und ist nur von der Stadt aus zu erreichen Er erhebt sich auf einer Sockelzone und besteht aus einem schmalen Portikus dessen Flachdach auf mehreren massiven Pfeilern ruht einer geschossenen und im Innern von mehreren Pfeilern getragenen Vorhalle sowie einem Sanktum Der stark gegliederte Dachaufbau ist im unteren Teil quadratisch endet jedoch in einer grossen oktogonalen Scheinkuppel die ihrerseits von kleineren Pavillons begleitet wird weitere kleine Scheinkuppeln finden sich in den Ecken des breitgelagerten Baukorpers An einem Pfeiler im Innern des Tempels findet sich eine beinahe prahistorisch anmutende Zeichnung einer stehenden Person Die Nischen in den Aussenwanden des Tempels sind mit figurlichen Reliefs geschmuckt Dvarapalas Ganas Gotterfiguren Zur Bauzier gehoren auch Fensternischen chandrasalas oder kudus an zwei ahnlich gestalteten Gesimsen im oberen Sockel sowie im unteren Dachbereich Sudberg Bearbeiten Ein Hohlenkomplex mit drei hinduistischen Hohlen und einem Jain Heiligtum befindet sich am Nordrand des sudlichen Berges die Hohlentempel wurden in muhevoller Arbeit aus dem harten rotlichen Sandstein gehauen Die niedrigste und dem Ort am nachsten gelegene Hohle ist Hohle I die hochstgelegene ist Hohle IV Zwischen der zweiten und dritten Hohle befindet sich zudem noch eine kleinere unvollendete Hohle bzw Grotte Die Hohle I ist Shiva gewidmet die Hohlen II und III Vishnu die Hohle IV ist eine Jaina Hohle Die Hohlen werden der fruhen westlichen Chalukya Kunst zugerechnet stammen aber aus unterschiedlichen Jahrhunderten nbsp Hohle 3 Felsenarchitektur nbsp Badami Hohle 4 unvollendetes Relief des Jaina Tirthankaras Bahubali Gomateshvara siehe auch Shravanabelgola Hohle 1Die Hohle stammt aus dem 6 7 Jahrhundert und ist Shiva geweiht An den Wanden der Vorhalle mandapa findet sich ein grossartiges Relief des 18 armigen Gottes als Nataraja Shiva steht auf einem mit Lotosblattern verzierten Podest und wird begleitet von seinem Reittier vahana dem Nandi Bullen und von seinem Sohn Ganesha Weitere Reliefs zeigen Harihara Ardhanarishvara sowie Parvati und Lakshmi die Gemahlinnen der beiden hinduistischen Hauptgotter auch Nandi und Garuda die Reittiere der beiden Gotter sind zu sehen Die Decke des Hohlentempels mit einer zusammengerollten Schlangengottheit naga in der Mitte wird von machtigen Pfeilern getragen im kleinen erhoht liegenden und nur uber eine Treppe erreichbaren Sanktum an der Ruckwand steht ein Lingam Hohle 2Die Hohle 2 aus dem 7 Jahrhundert ist Vishnu geweiht und wird von zwei steinernen Wachterfiguren dvarapalas bewacht zwei Reliefs mit Darstellungen seiner Inkarnationen als Varaha und Vamana zieren die Vorhalle Die von einer 16 blattrigen und von Fischen umgebenen Lotosblute geschmuckte Decke der Haupthalle ruht auf verzierten Pfeilern Auch Swastika Ornamente sind zu sehen Hohle 3siehe Hohle III von Badami Hohle 4Hohle 4 ist eine Jaina Kultstatte mit Darstellungen verschiedener Tirthankaras darunter auch die bekanntesten Adinath im Sanktum Parshvanata mit Schlangenhaube und Bahubali Gomateshvara mit Blattranken an Beinen und Armen Der Reliefhintergrund und die Begleitfiguren sind teilweise unvollendet Die Hohle wird ins 8 Jahrhundert datiert See Bearbeiten Auch am durch einen Staudamm angestauten Bhutanatha See auch Agastya See genannt bzw in dessen naherer Umgebung finden sich mehrere Tempel sowie kleinere Hohlenheiligtumer Der altere Bhutanatha Tempel ist aus massiven Steinen und Steinplatten errichtet hat nur einen kleinen Dachaufbau und stammt wohl noch aus dem 7 Jahrhundert links und rechts des Eingangsportals stehen zwei Dekorplatten sowie zwei massive jedoch mehrfach gegliederte Pfeiler Der jungere Bhutanatha Tempel steht direkt am See und hat einen hochaufragenden mehrfach abgestuften Dachaufbau mit einem auffallend hohen Schlussstein Zu den Seetempeln gehort auch der auf der Staumauer stehende Dattatreya Tempel aus dem 12 Jahrhundert in dem in der Form von Dattatreya Brahma Shiva und Vishnu gemeinsam verehrt wurden Interessant ist auch ein kleiner flachgedeckter Schrein aus dem 6 Jahrhundert dessen Ruckwand aus dem Fels herausgehauen ist und ein schones Relief des Gottes Vishnu auf der Weltenschlange Shesha zeigt welches fur Indien ungewohnlich von einem Bogen in der Art eines Himmelsgewolbes uberspannt wird Ein kleiner von aussen vollig unscheinbarer buddhistischer Hohlentempel steht in der Nahe In der Nahe des Seeufers steht auch das vom Archaeological Survey of India geleitete Archaologische Museum in dem u a die kopflose Figur einer gebarenden weiblichen Gottin Lajja Gauri zu sehen ist welche zeigt dass auch im vom Brahmanen gepragten Hinduismus Platz war fur diverse dem Volksglauben entstammende Gottheiten Stadt Bearbeiten Zwei mittelalterliche Tempel stehen in der heutigen Stadt Badami darunter der aus dem 12 Jahrhundert stammende Yellama Tempel mit einem im Ausserten reich gegliederten Sanktum mit einem sich daruber ubergangslos anschliessenden Turmaufbau im sudindischen Stil mit abschliessender Scheinkuppel nbsp Badami Einsiedlertempel an einem Wassertumpel der hintere Bau aus unbearbeiteten Bruchsteinen war wohl eine einfache Wohnhutte deren Gras oder Schilfdach jedoch langst verschwunden ist Umgebung Bearbeiten In der Umgebung von Badami wie auch in der Nahe von Aihole und Pattadakal stehen noch einige dolmenahnliche Bauten Sie sind aus mehreren senkrecht stehenden mehr oder weniger dicken Steinplatten errichtet und mit einer oder zwei horizontalen Deckplatten vor Regen und anderen Witterungseinflussen geschutzt Dass es sich dabei um Grabbauten handelt ist angesichts der in Indien schon seit Jahrtausenden praktizierten Leichenverbrennung hochst zweifelhaft Auch ein vorderer Stein mit oder ohne Seelenloch fehlt zumeist So konnten es abseits der grossen Tempelbezirke liegende Einsiedlertempel gewesen sein denn in einigen Fallen wird der Fussboden noch von einer Steinplatte mit Einkerbungen in der Art einer Yoni bedeckt Da aber ansonsten jeglicher Bauschmuck fehlt ist es unklar ob diese Bauten jungeren oder alteren Datums sind als die Haupttempel In einer etwa 5 km entfernten und nur im Rahmen einer Wanderung zu erreichenden naturlichen Felshohle finden sich noch Reste von prahistorischen Felszeichnungen Ein verkleinertes Modell der Hohle befindet sich im Archaologischen Museum von Badami Siehe auch BearbeitenWeitere bedeutende Tempelstatten der westlichen Chalukyas in der Umgebung von Badami sind Mahakuta ca 15 km ostlich Pattadakal ca 30 km nordostlich Siddhanakolla ca 40 km nordostlich Aihole ca 45 km nordostlich Etwa 100 km sudwestlich von Badami in der Umgebung von Hubballi Dharwad und Gadag haben sich mehrere Tempelbauten aus der spaten Chalukya Zeit 11 12 Jahrhundert erhalten Hampi die ehemalige Hauptstadt des Vijayanagar Reiches befindet sich ca 135 km sudostlich Literatur BearbeitenJ A S Burgess Rock Cut Temples at Badami in the Dekhan in Indian Antiquary 6 1877 George Michell Early Western Chalukyan Temples An Architectural Description and Analysis of the Early Western Chalukyan Temples 1975 George Michell The Penguin guide to the Monuments of India Volume One Buddhist Hindu Jain 1989 Marilia Albanese Das antike Indien Von den Ursprungen bis zum 13 Jahrhundert Karl Muller Verlag Koln o J S 241ff ISBN 3 89893 009 2 Henri Stierlin Hinduistisches Indien Tempel und Heiligtumer von Khajuraho bis Madurai Taschen Verlag Koln 1998 S 80ff ISBN 3 8228 7298 9Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Badami Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Badami Hohlentempel Fotos Infos Badami Fotos der Hohlentempel Badami Video der HohlentempelEinzelnachweise Bearbeiten Badami Daten 2011 Badami Karte mit Hohenangaben Badami Klimatabellen Badami City Population 1991 2011 Badami Census 2011Normdaten Geografikum GND 7642759 6 lobid OGND AKS VIAF 140740376 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Badami amp oldid 220594699