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Augustin de Lestrange S OCist 19 Januar 1754 in Colombier le Vieux Departement Ardeche 16 Juli 1827 in Lyon war ein franzosischer Trappistenabt Ordensreformator und Klostergrunder Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 1 1 Aufstieg zum Generalvikar mit 26 Jahren 1 2 Novizenmeister in La Trappe 1 3 Reaktion von La Trappe auf die Franzosische Revolution 1 4 Vorbereitung einer Neugrundung im Ausland 1 5 Abt von La Valsainte 1 6 Der Reformator 1 7 Weitere Klostergrundungen 1 8 Auszug nach Russland Odyssee 1 1 9 Ruckkehr nach Deutschland und in die Schweiz Odyssee 2 1 10 Weitere Neugrundungen sogar in Frankreich 1 11 Lestranges Angreifbarkeit 1 12 Bruch mit Napoleon Verfolgung und Flucht nach Amerika Ruckkehr 1 13 Grundungen und Besiedelungen in der Restaurationszeit 1 14 Beschwerde der Bischofe beim Papst 1 15 Lestrange in Rom 1 16 Ruckkehr von Rom und Tod in Lyon 1 17 Die Trappisten nach Lestrange 2 Werke Auswahl 3 Literatur 4 WeblinksLeben und Werk BearbeitenAufstieg zum Generalvikar mit 26 Jahren Bearbeiten Louis Henri de Lestrange zeitgenossische Aussprache Letrange wurde im nordlichen Vivarais als zwolftes von zwanzig Kindern geboren Sein Vater gehorte zum verarmten Kleinadel der Region seine Mutter war vaterlicherseits irischer Abstammung Zur Schule ging er ab 7 Jahren in Clamecy spater auf das College von Tournon sur Rhone Von 1770 bis 1772 studierte er scholastische Philosophie am Seminar St Irenee in Lyon ab 1772 auf Betreiben des Erzbischofs von Vienne Jean Georges Lefranc de Pompignan Theologie am Priesterseminar St Sulpice Paris wo er sich als einer der Besten hervortat Zu seinem Abschlussjahrgang gehorten Charles Maurice de Talleyrand Perigord und Kardinal Anne Louis Henri de La Fare 1752 bis 1829 1776 wurde er zum Diakon geweiht studierte Rechtswissenschaft und wurde in Lyon eingesetzt 1778 zum Priester geweiht wurde er im Mai 1780 zum Generalvikar im Erzbistum Vienne ernannt Novizenmeister in La Trappe Bearbeiten Funf Monate spater machte er eine uberraschende Kehrtwende Er floh aus seinem Amt und trat gegen den erklarten Willen seiner Familie in das beruhmte in der strengen Observanz von Rance stehende Zisterzienserkloster La Trappe bei Alencon ein und nahm den Ordensnamen Augustin an Ein Jahr spater legte er die Gelubde ab und wurde zum Sub Novizenmeister 1785 zum Novizenmeister und Beichtvater im Kloster ernannt Fur seine Novizen schrieb er unverzuglich ein umfangliches Korpus von Instruktionen in denen das Monchsleben als taglicher Kampf dargestellt wird Reaktion von La Trappe auf die Franzosische Revolution Bearbeiten Als die Franzosische Revolution am 13 Februar 1790 alle Orden aufhob zeigte sich der Konvent von La Trappe unschlussig und gespalten umso mehr als der Abt eine Woche zuvor gestorben war Prior Gervais Protais Brunel 1744 1794 als Martyrer seliggesprochen 1995 hoffte auf eine Verhandlungslosung und setzte auf Abwarten Lestrange war fur eine Neugrundung im Ausland hatte aber zu gehorchen Die den Konvent am 21 November 1790 befragenden Kommissare der Revolution die den Monchen gewogen waren erhielten folgendes Bild Unter den Chormonchen wollten 42 von 53 unter allen Umstanden in ihrem Kloster bleiben unter den Konversen 24 von 37 Zu Lestrange steht im Abschlussbericht Gluhender Fanatiker Reformator Man furchtet im Hause ihn zum Oberen zu bekommen Fanatique ardent Reformateur On craint dans la maison qu il ne devienne superieur Vorbereitung einer Neugrundung im Ausland Bearbeiten Im Februar 1791 wurde offenkundig dass das Kloster nicht zu halten war Prior Gervais der ihn noch im November seines Amtes als Novizenmeister enthoben hatte gab Lestrange freie Hand fur die auf der Basis seiner zahlreichen Kontakte seit einiger Zeit verfolgten Umsiedlungsplane Versuche in Flandern und im Bistum Trier schlugen fehl Erfolgreich war hingegen die Vermittlung des Erzbischofs von Besancon zum in Freiburg im Uechtland residierenden Bischof von Lausanne Bernhard Emanuel von Lenzburg 1723 1795 der gleichzeitig Abt des Zisterzienserklosters Hauterive war Lestrange dem eine Neugrundung im Geiste Rances vorschwebte machte sich auf die Reise holte die Zustimmung des Nuntius und des in der zisterziensischen Hierarchie ubergeordneten Abts von Clairvaux Louis Marie Rocourt ein und erreichte im Kanton Freiburg am 12 April 1791 die Erlaubnis zur Besiedlung durch hochsten 24 Monche der leerstehenden Kartause La Valsainte in 1000 m Hohe sudlich von Freiburg Abt von La Valsainte Bearbeiten Lestrange suchte sich in La Trappe die besten Mitstreiter vor allem junge aus die seinen Anspruchen an Eifer Gehorsam und Armut genugten und brach am 1 Mai 1791 mit 22 Mitbrudern auf 5 Priester 8 weitere Chormonche 7 Konversen 2 Chornovizen und 1 Konversennovize durchquerte unbehelligt Paris was ab dem 6 August hatte todlich enden konnen und langte am 1 Juni in La Valsainte an Am 10 November 1794 wurde Lestrange offiziell per Akklamation zum Abt gewahlt am 8 Dezember 1794 La Valsainte offiziell zur Abtei erhoben des Ordens und der Kongregation von Notre Dame de La Trappe Es war die erste trappistische Klostergrundung ausserhalb Frankreichs Der Reformator Bearbeiten Nach dem Vorbild von Rance publizierte Lestrange unverzuglich sein eigenes Regelwerk unter einem langen Titel der die Beweggrunde und die Methode erklart hier ins Deutsche ubersetzt Regeln des Hauses Gottes Klosters Unserer lieben Frau von La Trappe durch den Herrn Abt von Rance neu geordnet und erweitert um die besonderen Verhaltensnormen des Hauses Gottes von La Val Sainte Unserer lieben Frau von La Trappe im Kanton Freiburg in der Schweiz durch die ersten Monche dieses Klosters ausgewahlt und entnommen aus dem was mit grosster Klarheit in der Regel des Hl Benedikt mit grosster Reinheit in den Konstitutionen von Citeaux mit grosster Verehrungswurdigkeit im Ordensritual verzeichnet ist und schliesslich aus dem was in ihren eigenen Beratungen das Durchdachteste war entsprechend ihrem Wunsch nach Erneuerung des Geistes ihrer Lebensform und nach genauestmoglichem Eintreten in die Spuren des Hl Bernhard Es ging also um die Erneuerung des Reformgeistes durch Ruckkehr zu den Quellen Kirchenvater Benedikt von Nursia Citeaux Bernhard von Clairvaux Rance Seine Devise lasst sich zusammenfassen mit Nicht Rance abschreiben sondern im Geiste Rances neu nachdenken sich fragen Wie hatte Rance heute gehandelt Lestranges Antwort war durch Verscharfung der Regelauslegung Strenge sei anziehender als Laschheit meinte er Die Meinung es gehe bei der Neugrundung um Suhne fur die Untaten der Revolution ist historisch unbelegt Lestrange war von begeisterten jungen Mannern umgeben die er schon als Novizenmeister auf sich eingeschworen hatte Der Aufbruchsgeist und das bedeutete Verscharfungsgeist der herrschte geht klar daraus hervor dass der spater zur alten Regel zuruckkehrende Eugene de Laprade 1764 bis 1816 im ersten Grundungseifer vorschlug nur jeden zweiten Tag zu essen Sein Vorschlag wurde abgelehnt Die Lestrange Reform war nach Citeaux und der Rance Reform die dritte Reform des Zisterzienserordens Weitere Klostergrundungen Bearbeiten Aufgrund der sich ausbreitenden Bekanntheit des Klosters nicht zuletzt durch von Lestrange ausgehende Publikationen die er in ganz Europa organisiert zu vertreiben wusste kam es zu einem Zulauf von bis zu 150 Personen viel mehr als vertraglich erlaubt Deshalb ging Lestrange in die Offensive und schickte in der Zeit von 1793 bis 1796 neun verschiedene Grundungstrupps in alle Welt Es kam zur Grundung von Westmalle 1794 Peugniez S 364 Lulworth 1794 Peugniez S 924 Rosenthal Darfeld 1795 Peugniez S 569 Kloster Trapa von Santa Susana 1796 Sordevolo 1796 Peugniez S 664 und dem Frauenkloster Sembrancher 1796 Peugniez S 627 heute Abbaye Notre Dame de Bon Secours sowie dem Mannerkloster Sembrancher 1796 bis 1798 als Sammelkloster unter Prior Urbain Guillet fur die von dem Trappisten Gerard Boulangier 1747 bis 1795 im September 1791 nach Ruttenen Widlisbach 1791 bis 1793 Peugniez S 619 und Saint Pierre de Clages 1793 bis 1796 Peugniez S 627 gefuhrten Trappisten aus La Trappe Einige Versuche scheiterten namentlich Malta Ungarn und Russland Auch kam man vorerst nicht wie von Lestrange befohlen in die Vereinigten Staaten Auszug nach Russland Odyssee 1 Bearbeiten Die wachsende Macht Frankreichs fuhrte dazu dass der Kanton Freiburg am 8 Januar 1798 alle franzosischen Immigranten auswies 254 Personen darunter 60 Knaben und 40 Madchen aus den Schulen des Dritten Ordens setzten sich auf Befehl von Lestrange in drei Gruppen zu Fuss in Bewegung Richtung Russland Die strengen Regeln des Klosterlebens wurden auch unterwegs eingehalten Dieses Wanderkloster dessen Zusammenhalt ganz in der Hand von Lestrange lag der hoch zu Ross wie ein Feldherr von Gruppe zu Gruppe sprengte hatte sich nicht als auf der Flucht zu fuhlen sondern als mit einer Mission begabt den Reformgeist Rances unter allen Umstanden zu erhalten Der Zug ging uber Konstanz Kloster Wald Augsburg Donauworth Wien Krakau Brest Litowsk bis Orscha heute Belarus wo der Zar ein Kloster zur Verfugung gestellt hatte nicht zuletzt weil sich unter den Nonnen die Prinzessin Louise Adelaide de Bourbon Conde 1757 1827 befand und wo man am 20 September 1798 ankam Ruckkehr nach Deutschland und in die Schweiz Odyssee 2 Bearbeiten Inzwischen wusste Lestrange aber schon dass die russische Losung nicht tragbar war weil die von ihm gepragte Klosterregel vom Zar nicht geduldet wurde Er verliess Orscha allein zu Pferd bereitete den Ruckzug in Hamburg und Darfeld vor und fuhrte eine im Stift Gottweig wegen Erkrankung hangen gebliebene Gruppe von 60 Personen ebenfalls nach Orscha Ankunft Juli 1799 Da Lestrange sich den Vorstellungen des Zars nicht fugte wurden die Trappisten im Marz 1800 wieder ausgewiesen und begaben sich neuerlich auf Wanderschaft Die von Lestrange angepeilten Vereinigten Staaten erwiesen sich als unerreichbar er war eigens zu dem Behufe nach Lulworth gereist Die Gruppe lebte in Hamburg und ab Marz 1801 in Darfeld Der Wandel der politischen Verhaltnisse Konkordat von 1801 erlaubte nun sogar eine Ruckkehr in die Schweiz Am 9 Marz 1802 kam Lestrange in La Valsainte an Unweit davon wurde das Frauenkloster Riedera 1804 Peugniez S 625 gegrundet und auch der Schulbetrieb wieder aufgenommen Weitere Neugrundungen sogar in Frankreich Bearbeiten Bis 1808 kam es nun zu einer Zeit des relativen Wohlwollens Napoleons vor allem seines Ministers Jean Etienne Marie Portalis verstorben im August 1807 den Trappisten gegenuber denen eine gewisse Nutzlichkeit im Staate zugestanden wurde Lestrange hoffte sogleich auf Moglichkeiten der Ruckgrundung in Frankreich und verhielt sich Napoleon gegenuber in einer Weise die von manchen seiner Mitbruder als Anbiederung empfunden wurde An Neugrundungsversuchen sind die folgenden zu nennen Urbain Guillet wurde in die Vereinigten Staaten geschickt letztlich erfolglos Stapehill 1802 Peugniez S 924 Monte Soratte bei Rom 1802 1809 Peugniez S 689 La Cervara bei Rapallo 1804 1811 Peugniez S 642 ein Hospiz in Montgenevre Kloster Grosbois Yerres Peugniez S 169 Frauenkloster in Valenton Mont Valerien dort Besuch von Napoleon und Marie Louise 1810 Lestranges Angreifbarkeit Bearbeiten Lestrange zeigte innerhalb seiner Klostergemeinschaft zwei Schwachen Einmal belastete die Mitbruder die Harte der Observanz die einige inzwischen gar als unmenschlich abzulehnen begannen Die andere Schwache war die Nichtbeachtung der Stabilitas loci ein zisterziensischer Ordensoberer hatte am Ort zu sein statt wie Lestrange standig auf Reisen Hinzu kam dass er finanziell autokratisch verfuhr was vor allem das relativ gut funktionierende Kloster Darfeld zu spuren bekam das er durch Abziehung aller Gewinne und oft auch von Personen rucksichtslos in hohe Schulden trieb Dort kam es zur Meuterei Das Kloster wahlte einen eigenen Abt Eugene Bonhomme de Laprade und kehrte am 21 Juni 1808 mit Bestatigung durch den Papst zur Regel von Citeaux Fassung Rance zuruck Bruch mit Napoleon Verfolgung und Flucht nach Amerika Ruckkehr Bearbeiten Zum Bruch mit Napoleon kam es als dieser den Papst gefangen setzte von allen Priestern einen Treueeid verlangte und Lestrange nach Besuch beim Papst den Monchen von La Cervara befahl den bereits geleisteten Eid zu widerrufen schriftlich am 4 Mai 1811 offentlich am 16 Juli Am 18 Juli erging der Befehl zur Festnahme von Lestrange am 28 Juli das Dekret zur Aufhebung aller Trappistenkloster und zur Festnahme aller Trappisten Die Monche von La Cervara wurden in Korsika eingekerkert Die Darfelder Monche und Nonnen kamen in Koln und bei Luttich unter und wurden toleriert Westmalle lebte auf Hofen in der Nahe weiter La Valsainte wurde 1812 evakuiert Lestrange der sich in einem Hotel in Bordeaux befand weil er in die Vereinigten Staaten auszureisen hoffte floh uber Lyon La Valsainte Konstanz Augsburg Nurnberg Dresden Prag Wien Breslau Berlin Konigsberg Memel Riga fur acht Monate nach England ins Kloster Lulworth Von dort reiste er im April 1813 nach Martinique drei der sechs mitgenommenen jungen Monche emporten sich gegen seine Strenge wurde dort festgesetzt erreichte aber seine Ausreise in die Vereinigten Staaten wo er im Dezember ankam Dort verlor er alle Illusionen uber das Land der unbegrenzten Moglichkeiten derweil sich in Europa die politische Situation gunstig gestaltete Am 22 November 1814 war er wieder in Le Havre Von Marz bis September 1815 war er neuerlich auf der Flucht vor Napoleon in Stapehill Im Dezember 1815 beschloss er die Schliessung von La Valsainte und Ruckfuhrung nach Frankreich 1816 folgten die Trappistinnen von Riedera Grundungen und Besiedelungen in der Restaurationszeit Bearbeiten Wahrend es vor der Revolution nur ein einziges Trappistenkloster gab kam es nach dem Sturz Napoleons durch die Mitstreiter von Lestrange zu einer Serie von Neugrundungen oder Wiederbesiedelungen im Geiste der strengen Observanz nach der immer noch schismatischen Lestrange Regel Im Dezember 1815 wurde das von Abt Laprade gekaufte und Lestrange uberlassene Kloster La Trappe wiederbesiedelt Im Januar 1816 grundete Prior Etienne Malmy das Kloster Aiguebelle Im Mai 1816 wurde das Kloster Bellefontaine Peugniez S 274 durch Urbain Guillet wiederbesiedelt Im August 1817 kam Abt Antoine Saulnier de Beauregard von Lulworth mit 60 Monchen zur Wiederbesiedelung von Kloster Melleray 1820 grundete Lestrange ein Kloster in Saint Aubin de Medoc das bis 1828 hielt Der Trappist Augustin Onfroy 1777 bis 1857 aus dem Kloster Grosbois grundete 1824 Kloster Bricquebec Peugniez S 254 Die Nonnen von Valenton gingen nach Mondaye in Juaye Mondaye Departement Calvados die von La Riedera grundeten im Mai 1816 unweit von La Trappe Les Forges bis 1821 dann Notre Dame des Gardes Peugniez S 276 andere gingen uber Frenouville bei Caen das nicht zu halten war im Fruhling 1817 nach Lyon Vaise Abbaye Notre Dame de la Consolation de Vaise Peugniez S 349 Auch die von Abt Laprade angefuhrte Gruppe die nach der Rance Regel lebte grundete zuerst Kloster Port du Salut 1815 Peugniez S 282 dann Kloster Le Gard 1817 das spater nach Kloster Sept Fons ubersiedelte Die Nonnen grundeten 1816 in Laval das Kloster Sainte Catherine das spater nach La Coudre Peugniez S 280 umziehen sollte Abt Laprade der unermudlich fur die Seinen gewirkt hatte starb 1816 Sein Nachfolger wurde in Port du Salut Bernard de Girmont vom Papst bestatigt als erster Abt des ersten in Frankreich wieder eroffneten Klosters Die noch in Darfeld verbliebenen meist deutschsprachigen Trappisten und Trappistinnen wurden 1825 in die Abtei Oelenberg verlegt Beschwerde der Bischofe beim Papst Bearbeiten Fur den Despoten und Tatmenschen Lestrange der seit 25 Jahren betrachtliche Energie in die Erhaltung des zisterziensischen Ideals mittels Verscharfung gesteckt hatte war die Restaurationszeit unter den Bourbonen Ludwig XVIII und Karl X weniger gunstig als gedacht Zwar bezog er jetzt vom Staat eine Pension doch war die Regierung dem als eigenmachtig und extravagant verschrienen Lestrange nicht gewogen Da Staat und Kirche eher gallikanistisch dachten er hingegen ultramontan und da es zur problemlosen Wiederzulassung der Orden in der Kammer der Diplomatie gegenuber der Linken bedurft hatte er aber erzroyalistisch und undiplomatisch war vergingen fur ihn von 1815 bis 1825 zehn Jahre fruchtloser Eingaben und Verhandlungen Hinzu kam ein zunehmender Widerstand einmal der Kloster die seine Willkurherrschaft immer weniger vertrugen und zum andern der Bischofe deren Autoritat er ignorierte namentlich des Bischofs von Sees in dessen Bistum La Trappe lag Als dieser sich in Rom uber den ausser aller Kontrolle agierenden Lestrange beschwerte gab ihm der Papst 1822 in allen Punkten recht Lestrange reagierte mit Umzug seines Klosters nach Bellefontaine und einer Romreise zu seiner Rechtfertigung Lestrange in Rom Bearbeiten Von Juli 1825 bis Juni 1827 wartete Lestrange in Rom auf eine Entscheidung des Papstes Er verlangte fur sich Rechtsgewalt uber alle aus La Valsainte hervorgegangenen Kloster einschliesslich der aus Darfeld stammenden also insgesamt inzwischen 17 Kloster mit nach seiner Aufstellung 800 Monchen und Nonnen Die Vorwurfe der Bischofe bezogen sich auf Lange der Offizien ubermassige Handarbeit unzureichende Ernahrung eigenmachtige Verfugung uber den Klosterbesitz uber den Kopf der Ortsoberen hinweg ubertriebene Bussubungen standiges Abzapfen von Personal aus den Klostern Rom drang auf Besuch und Befragung der Kloster Das Ergebnis war fur ihn nicht gunstig Nur die Kloster Sainte Baume im Massif de la Sainte Baume Aiguebelle und Lyon Vaise erkannten seine Autoritat bedingungslos an Ruckkehr von Rom und Tod in Lyon Bearbeiten Am 4 Juli 1827 entschied sich der Papst fur die Neuwahl eines Ordensoberen in Frankreich doch war Lestrange bereits nicht mehr in Rom Er wollte in Bellefontaine nach dem Rechten sehen und war am 25 Juni in Marseille Beim Besuch seines Klosters Sainte Baume rutschte der schon geschwachte Lestrange aus und schlug mit dem Kopf auf Dennoch zog er weiter nach Aiguebelle und von dort nach Lyon Vaise wo er am 12 Juli ankam und am 16 verstarb Sein Leichnam wurde einbalsamiert heute ruht der Kopf in Bellefontaine und der Rumpf in La Trappe Die Trappisten nach Lestrange Bearbeiten Zu seinem Nachfolger wurde vom Papst der Abt von Melleray bestimmt Die Trappisten wurden 1847 in solche der Lestrange Regel und solche der Rance Regel getrennt und 1892 anlasslich der Errichtung des Trappistenordens wieder vereint Seit 1902 heissen sie Ordo Cisterciensium Strictioris Observantiae OCSO Zisterzienserorden der strengeren Observanz Die Allgemeine Observanz OCist wurde in Frankreich offiziell erst wieder 1857 lebendig als der Papst die Grundung von Senanque bestatigte Auch Benediktiner wurden erst 1837 durch Prosper Gueranger in der Abtei Saint Pierre de Solesmes wiedergegrundet Man sieht daran welches Verdienst Lestrange zukommt bei aller Umstrittenheit seiner aussergewohnlichen Personlichkeit Werke Auswahl BearbeitenReglemens de la Maison Dieu de Notre Dame de la Trappe par Mr l abbe de Rance mis en nouvel ordre amp augmentes des usages particuliers de la Maison Dieu de la Val Sainte de Notre Dame de la Trappe au canton de Fribourg en Suisse choisis amp tires par les premiers religieux de ce monastere de tout ce qu il y a de plus clair dans la Regle de St Benoit de plus pur dans les Us et les Constitutions de Citeaux de plus venerable dans le Rituel de l Ordre et enfin de plus reflechi dans leurs propres deliberations en consequence du dessein qu ils formerent de se renouveler dans l esprit de leur etat et de suivre les traces de St Bernard du plus pres qu ils pourraient 2 Bde Fribourg Piller 1794 1795 xxv 454 536 Seiten Relation de ce qui s est passe a Rome dans l envahissement des etats du St Siege par les Francois et fermete du Saint Pere pour defendre l Eglise ou pieces officielles et authentiques qui ont paru a ce sujet London 1812 Conversations de dom Augustin abbe de la Valle Sainte de Notre Dame de la Trappe en Suisse avec des petits enfans de son monastere suivies d un Recueil de maximes spirituelles et d avis salutaires sur l oraison Paris Leclere 1798 Lyon Rusand 1832 Office de la tres sainte volonte de Dieu Cholet F Laine 1843 Literatur BearbeitenPatrick Braun Lestrange Augustin de In Historisches Lexikon der Schweiz Patrick Braun Trappisten In Historisches Lexikon der Schweiz Patrick Braun Boulangier Gerard In Historisches Lexikon der Schweiz Patrick Braun Guillet Urbain In Historisches Lexikon der Schweiz Patrick Braun Chabannes Rosalie Augustin de In Historisches Lexikon der Schweiz Nicolas Claude Dargnies 1761 1824 Memoires en forme de lettres pour servir a l histoire de la reforme de la Trappe etablie par dom Augustin de Lestrange a La Valsainte hrsg von Richard Moreau und den Monchen von Kloster Tamie Paris L Harmattan 2003 Bernard Delpal Le silence des moines Les trappistes au XIXe siecle France Algerie Syrie Paris Beauchesne 1998 Immo Eberl Die Zisterzienser Geschichte eines europaischen Ordens Stuttgart Jan Thorbecke Verlag 2002 hier S 482 489 Wilhelm Knoll 30 Jahre Trappistenniederlassung in Darfeld 1795 1825 Ein Beitrag zur Kirchengeschichte im Kreis Coesfeld Mainz Bernardus Verlag 2012 Augustin Herve Laffay 1965 Dom Augustin de Lestrange et l avenir du monachisme 1754 1827 Paris Cerf 1998 Diss Lyon 3 1994 Hauptquelle dieses Beitrags Bernard Peugniez Le guide routier de l Europe cistercienne Esprit des lieux Patrimoine Hotellerie Strassburg Editions du Signe 2012 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Augustin de Lestrange im SUDOC Katalog Verbund franzosischer Universitatsbibliotheken http www cistopedia org index php id 8124 amp L 0 Karrieredaten mit Bild http www zisterzienserlexikon de wiki Lestrange Augustin Kurzbiografie http www zisterzienserlexikon de wiki Beauregard Antoine http www zisterzienserlexikon de wiki Brunel Gervais http www zisterzienserlexikon de wiki Chabannes Augustin http www 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