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Kloster Darfeld Rosenthal war von 1795 bis 1825 eine Niederlassung franzosischer Trappisten und Trappistinnen in Rosendahl Ortsteil Darfeld in Westfalen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Von der Schweiz uber Belgien nach Westfalen 1 2 Grundung des Trappistenklosters Darfeld Rosenthal 1 3 Grundung des Frauenklosters 1 4 Kloster Driburg und Kloster Darfeld Kleinburlo 1 5 Darfeld wird Abtei 1 6 Entwicklung des Trappistinnenklosters 1 7 Vertreibung durch Napoleon 1 8 Ruckkehr nach Darfeld und Billerbeck 1 9 Drangsalierung durch Preussen und Ruckwanderung nach Frankreich 1 10 Auszug aus Darfeld und Grundung von Oelenberg 1 11 Erinnerung an Darfeld heute 2 Literatur 3 WeblinksGeschichte BearbeitenVon der Schweiz uber Belgien nach Westfalen Bearbeiten Augustin de Lestrange der nach Aufhebung aller Kloster durch die Franzosische Revolution 1791 in der Kartause La Valsainte in der Schweiz ein Exilkloster grundete und der zahlreiche Monche zu weiteren Grundungen aussandte bestimmte eine Gruppe unter Jean Baptiste Desnoyers auch Noyer zur Grundung in Kanada wohin sie aber nie gelangte Stattdessen grundete sie im Juli 1794 die Abtei Westmalle musste sich aber angesichts der vorruckenden Revolution bereits im Juli 1794 wieder auf die Flucht begeben die sie unter Prior Arsene Durand 1761 1804 Desnoyers war nach England weiter gereist im Oktober nach Munster fuhrte und von da in das Kloster Marienfeld Harsewinkel Dort trat an die Stelle des nach Kloster Lulworth in England abkommandierten Priors Durand als neuer Prior Eugene de Laprade ein Adeliger der Page der Konigin Marie Antoinette gewesen war und zum Adel im Bistum Munster wie auch zur Furstin Amalie von Gallitzin gute Beziehungen hatte Grundung des Trappistenklosters Darfeld Rosenthal Bearbeiten Der Generalvikar des Bistums Franz von Furstenberg unterstutzte den Ansiedlungswunsch der Trappisten Die Familie Droste zu Vischering stellte im Oktober 1795 auf dem Rosenthal in Darfeld heute Rosendahl wo sie das Wasserschloss Darfeld besass das fur die Grundung eines Klosters notige Gelande zur Verfugung und nahm in der Bauzeit die Gemeinschaft auf Die Kirche wurde im Mai 1796 fertiggestellt am 31 Juli 1796 zog man feierlich in das Kloster ein Abt Lestrange gab dem anfanglich aus neun Monchen bestehenden Kloster den Namen La Maison Dieu de l Eternite de Notre Dame de La Trappe Trappistenkloster von der Ewigkeit Grundung des Frauenklosters Bearbeiten Als 1800 die Vertriebenen der Kloster La Valsainte und Sembrancher nach langer Wanderung von Orscha in Weissrussland zuruckkamen und ein Teil in Darfeld Zuflucht suchte grundete dort eine Gemeinschaft von Nonnen unter Priorin Edmond Paul de Barth 1754 1808 am 28 Dezember 1800 das Kloster Maison Dieu de Notre Dame de la Misericorde Kloster Unserer Lieben Frau von der Barmherzigkeit Die Grundungsgemeinschaft bestand mit Novizinnen und Postulantinnen aus 10 Kopfen Ein Jahr spater waren es 49 Viele wurden abgewiesen darunter Anna Katharina Emmerick Kloster Driburg und Kloster Darfeld Kleinburlo Bearbeiten Da das Doppelkloster Darfeld Rosenthal nur eine Notlosung sein konnte den Monchen aber von den Behorden das nur 3 km entfernte und ab Mai 1800 leer stehende Kloster Kleinburlo vorerst verwehrt wurde grundeten sie am 9 Dezember 1799 unter Prior Bernard de Girmont das Filialkloster St Liborius in Driburg heute Bad Driburg mussten es aber 1803 wieder aufgeben Erst 1804 konnten die Monche Kloster Darfeld Kleinburlo auf 20 Jahre pachten und am 1 November einziehen Damit war Darfeld Rosenthal nur noch Nonnenkloster Als Beichtiger und mannlicher Leiter blieb Francois Marie Van Langendonck bei den Schwestern zuruck Darfeld wird Abtei Bearbeiten Um der Willkurherrschaft von Abt Lestrange zu entgehen wahlten die Monche am 6 Juli 1806 1808 vom Papst bestatigt ihren Prior Laprade zum Abt und Armand Leveque spater Kloster Le Gard zum Prior Laprade wurde am 16 Juli 1808 von Weihbischof Kaspar Maximilian Droste zu Vischering im Dom von Munster zum Abt geweiht 1809 hatte Darfeld Kleinburlo 26 Chormonche 42 Konverse und 11 Novizen Entwicklung des Trappistinnenklosters Bearbeiten In Darfeld Rosenthal wurde 1808 als Nachfolgerin der verstorbenen Oberin de Barth Marie Helene Van den Broeck 1765 1826 zur Oberin gewahlt Das Frauenkloster bestand 1809 aus 17 Chorschwestern 13 Konversenschwestern und 12 Novizinnen In den Erziehungsinstituten beider Kloster waren 76 Kinder Vertreibung durch Napoleon Bearbeiten Als 1811 Napoleon den Zisterzienserorden aufhob und alle reisefahigen Monche und Nonnen die beiden Kloster verlassen mussten um sich in ihre Heimatorte zu begeben tauchten Abt Laprade und die Mehrheit der Monche unter Eine Gruppe von Monchen ging auf das Gut Berger Busch in Laurensberg heute Aachen Die deutschsprachigen Schwestern unter Oberin Van den Broeck gingen nach Koln und lebten in einer Tuchfabrik Die franzosischsprachigen Schwestern gingen unter Fuhrung von Elisabeth Piette auf das Gut Borsut auch Borsu in Verlaine bei Luttich Sieben kranke Schwestern blieben unter der Leitung von Sr Agnes Thuilliez in Darfeld zuruck Ruckkehr nach Darfeld und Billerbeck Bearbeiten In Darfeld wo die Kranken die vollige Raumung unmoglich machten gelang es die Landwirtschaft noch ein Jahr in Gang zu halten Am 25 April 1812 jedoch entschied die Prafektur die endgultige Auflosung 1814 als Napoleon besiegt war kehrten Laprade und ein Teil der Ordensleute aber nicht Borsut nach Darfeld zuruck die Nonnen nach Darfeld Rosenthal die Monche denen das 1809 durch Brand verwustete Kleinburlo nicht mehr zur Verfugung stand nach Billerbeck wo sie die Wasserburg Haus Hameren mieteten Drangsalierung durch Preussen und Ruckwanderung nach Frankreich Bearbeiten Unter nunmehr preussischer Herrschaft hatte es das franzosische Kloster Darfeld schwer sich die Sympathien der Gonner und der Bevolkerung zu bewahren Die Regierung erklarte das Kloster im Marz 1815 fur weiterhin aufgehoben und erlaubte den Verbleib der Religiosen nur unter so drastischen Auflagen u a Verbot nach aussen im Habit in Erscheinung zu treten und Novizen aufzunehmen dass sie hoffen konnte die Monche wie sie schrieb ohne gewaltsame Massregeln vollends aus diesen Gegenden zu verscheuchen Folglich kam es nach der endgultigen Abdankung Napoleons zu einer Ruckwanderbewegung der franzosischsprachigen Religiosen nach Frankreich mit Grundung der Kloster Port du Salut Le Gard und Laval Sainte Catherine spater La Coudre Auszug aus Darfeld und Grundung von Oelenberg Bearbeiten Als Laprade am 15 Juni 1816 starb wurde Darfeld dem Generaloberen der Zisterzienser direkt unterstellt und um die preussische Regierung nicht zu provozieren als Priorat weitergefuhrt Der noch von Laprade ernannte Darfelder Prior Petrus Klausener wurde am 26 Februar 1819 einstimmig durch Wahl bestatigt Darfeld lebte friedlich es kam aber zu haufigen Vernehmungen und Durchsuchungen so dass schliesslich auch die deutschsprachigen Religiosen im Elsass nach Siedlungsmoglichkeiten forschten Im August 1825 raumten sie die beiden Kloster und reisten zur Neubesiedelung der Abtei Oelenberg am 29 September 1825 Nachdem auch die Schwestern von Laurensfeld hinzugekommen waren zahlte die Grundungsgemeinschaft 31 Bruder und 34 Schwestern Da die Schwesterngemeinschaft ihren Darfelder Namen bis 1895 behielt gibt es dort noch heute den Darfelder Friedhof mit den bis 1895 Verstorbenen Die Oelenberger Monche grundeten 1888 in 25 km Entfernung von Darfeld in Reken das Kloster Maria Veen das bis 1952 Bestand hatte Erinnerung an Darfeld heute Bearbeiten In Rosendahl Darfeld erinnert die Gedenkstatte Rosendahler Kreuz an die einstige Abtei von der sonst keine materiellen Reste erhalten sind 52 1 4 4 N 7 13 58 5 O 52 01788 7 23291 Zwischen Rosendahl und Entrammes dem Standort von Kloster Port du Salut besteht seit 1970 eine Partnerschaft Die Feiern zum 200 jahrigen Bestehen der Kloster Port du Salut 2015 und La Coudre 2016 erinnerten an die Ursprunge beider Kloster in Darfeld ein Name der unter franzosischen Trappisten nicht vergessen ist Literatur BearbeitenImmo Eberl Die Zisterzienser Geschichte eines europaischen Ordens Ostfildern Jan Thorbecke Verlag 2007 Josiane Ferrari Clement Fous de Dieu Recit d une odyssee trappiste 1793 1815 Paris Cerf 1998 Marie de la Trinite Kervingant Des moniales face a la Revolution francaise Aux origines des Cisterciennes Trappistines Paris Beauchesne 1989 Wilhelm Knoll 30 Jahre Trappistenniederlassung in Darfeld 1795 1825 Ein Beitrag zur Kirchengeschichte im Kreis Coesfeld Bernardus Verlag Mainz 2012 Hauptquelle dieses Beitrags Leopold Janauschek Originum Cisterciensium Tomus I Wien Alfred Hoelder 1877 S LXXIV Augustin Herve Laffay 1965 Dom Augustin de Lestrange et l avenir du monachisme 1754 1827 Paris Cerf 1998 Diss Lyon 3 1994 passim Bernard Peugniez Guide Routier de l Europe Cistercienne Editions du Signe Strassburg 2012 S 569 Peter Pfister Klosterfuhrer aller Zisterzienserkloster im deutschsprachigen Raum 2 Auflage Kunstverlag Josef Fink Lindenberg 1998 S 310 Weblinks BearbeitenEintrag uber Darfeld auf citeaux net franzosisch Informationen an der Gedenkstatte Rosendahler Kreuz52 01809 7 23619 Koordinaten 52 1 5 1 N 7 14 10 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kloster Darfeld Rosenthal amp oldid 224681769