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Die Auferstehungskirche ist eine barocke evangelische Saalkirche im Frankfurter Stadtteil Praunheim Graebestrasse 8 10 1 Sie wurde 1770 bis 1773 erbaut und nach ihrer Zerstorung im Zweiten Weltkrieg 2 durch Luftangriffe auf Frankfurt am Main zwischen 1946 und 1948 wiederaufgebaut Die Auferstehungskirche ist ein Kulturdenkmal nach dem Hessischen Denkmalschutzgesetz 3 Die Pfarrgemeinde ist nach der Fusion mit der Evangelischen Kirchengemeinde Frankfurt Hausen und der Wicherngemeinde seit 2020 Teil der Lydiagemeinde 4 Die Auferstehungskirche von SudenAnsicht von Osten Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Vorgeschichte 1 2 Die alte Kirche 1 3 Neubau 1770 1773 1 4 Kriegszerstorung und Neuaufbau 2 Architektur und Innenausstattung 3 Orgel 4 Glocken 5 Neubau Gemeindehaus 5 1 Ehemalige Gebaude Pfarrhaus Jugendclub und Gemeindehaus 6 Weblinks 7 Literatur 8 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Innenansicht Haupteingang mit Schuke Orgel nbsp Innenansicht mit Altarraum nbsp Gedachtnislinde mit Stein auf dem Kirchhof die an Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg erinnertVorgeschichte Bearbeiten Eine Kirche in Praunheim wurde erstmals im Jahr 1132 erwahnt In diesem Jahr kaufte Erzbischof Adalbert von Mainz von dem Freien Gottfried von Bruch das Recht 1247 und 1251 bestand ein Streit um das Prasentationsrecht zwischen Reich und Bistum 1286 ernannte Konig Rudolf von Habsburg den Kleriker Berthold zum Pfarrer Zu diesem Zeitpunkt schien sich die Rechtsposition des Reiches durchgesetzt zu haben 1318 schenkte Konig Ludwig der Bayer das Patronatsrecht dem Stift Sankt Maria und Georg dem spateren Sankt Leonhardsstift Dieses hatte bis zum Reichsdeputationshauptschluss 1803 das Patronatsrecht inne Graf Friedrich Magnus von Solms Rodelheim fuhrte 1545 die lutherische Lehre in der Grafschaft Solms Rodelheim ein Die alte Kirche Bearbeiten Von der 1748 abgebrannten Kirche sind eine Skizze und ein Grundriss aus dem Jahr 1760 erhalten Die Kirche war in Ost West Richtung ausgerichtet und war 38 Meter lang und 10 Meter breit Der Kirchturm befand sich im Westen vor dem Langschiff der Kirche Am 20 Juli 1748 rauchte ein Schreiner trotz Warnung bei Arbeiten in der alten Kirche Bei dem folgenden Brand wurde die Kirche vollig zerstort In den folgenden 24 Jahren fanden die Gottesdienste in der benachbarten Scheune statt Der Wiederaufbau verzogerte sich weil das katholische Stift den Aufbau einer lutherischen Kirche nicht unterstutzte Dagegen richtete sich eine Klage vor dem Reichskammergericht Ausserdem verweigerte die Gemeinde die Zahlung des Zehnten In einem Rezess wurde schliesslich die Zahlung des Zehnten vereinbart sowie nach Abzug des Zehnten die Zahlung weiterer 1600 Gulden durch das Stift Wegen Kontributionen im Siebenjahrigen Krieg konnte das Stift jedoch nicht zahlen Neubau 1770 1773 Bearbeiten Zwischen 1770 und 1773 wurde im Ortskern an der Graebestrasse eine barocke Saalkirche errichtet Sie hatte einen polygonalen Chorabschluss und einen Haubendachreiter Altar Kanzel und Orgel waren ubereinander angeordnet wie in protestantischen Predigerkirchen ublich Am 16 September 1770 wurde der Grundstein gelegt am 29 Juli 1771 Richtfest gefeiert und am Sonntag Rogate im Jahr 1772 erfolgte die Einweihung Die Kosten wurden uberwiegend durch Kollekten aufgebracht Turm und Gelaut zahlte die Gemeinde Praunheim An Weihnachten 1773 folgte die Einweihung des Gelauts Im Zusammenhang mit dem Neubau kam es zum Streit mit den evangelischen Einwohnern von Hausen Diese wollten sich nicht an der Finanzierung der neuen Kirche beteiligten und bildeten eine eigene Pfarrgemeinde Zur Finanzierung behielten sie die Pfarrwiesen in der Hausener Gemarkung 1821 erfolgte auch die Trennung der Heddernheimer Gemeinde von Praunheim Das Patronatsrecht ging nach dem Reichsdeputationshauptschluss 1803 an die Stadt Frankfurt uber Gegen einmalige Zahlung wurde es mit Vertrag vom 10 Januar 1906 abgelost Seit 1906 gibt es daher keinen Patronatsherren mehr Die lutherische Pfarrei von 1646 wurde 1819 zur evangelisch unierten Pfarrei und 1927 zur evangelisch unierten Auferstehungsgemeinde Der Praunheimer Friedhof umgab bis zum Jahr 1835 die Kirche anschliessend verlegte man ihn an die Haingrabenstrasse Von der Grundung der Gemeinde bis zum Jahr 1857 war meist der Beruf des Pfarrers eng mit der Funktion des Schulmeisters verbunden Das Gehalt wurde zum Teil von den Burgern des Ortes gezahlt Aus einer Aufstellung der kurhessischen Regierung aus dem Jahr 1831 lasst sich folgern dass die Praunheimer Schulstelle zu den am besten dotieren in ganz Kurhessen gehorte 5 Kriegszerstorung und Neuaufbau Bearbeiten Das Gebaude wurde 1945 bei den Luftangriffen auf Frankfurt am Main durch Fliegerbomben zerstort Die Auferstehungskirche wurde als eine der ersten Frankfurter Kirchen nach der Zerstorung im Zweiten Weltkrieg wiederaufgebaut und am 5 Juni 1948 eingeweiht 6 Bis dahin nutzte die Auferstehungsgemeinde die katholische Christ Konig Kirche mit Der Aufbau der Kirche wurde durch eigene Gemeindemittel getragen Daran erinnert ein Gedachtnisstein und Gedachtnislinde aus dem Jahr 1950 Architektur und Innenausstattung BearbeitenNach Planen der Bauverwaltung des Evangelischen Gemeindeverbands entstand ein Gebaude mit unverputzten Natursteinfassaden dessen Abmessungen und ausseres Erscheinungsbild der Vorgangerkirche entsprachen Fur das Innere wurde eine schlichte Gestaltung gewahlt Im Jahr 1980 wurden die Einbauten aus Holz in den historischen Farben Rot und Grun angelegt Zwei Buntglasfenster nach Entwurfen des Praunheimer Kunstmalers Willi Petri 1916 2009 7 wurden 1990 links und rechts seitlich des Altarraums eingesetzt Der Kronleuchter und zwei Holzschnitzereien sind Geschenke aus Polen als Dank fur von der Gemeinde dorthin organisierte Hilfstransporte in den 1980er Jahren Den Altar schuf Hans Steinbrenner 2003 aus Muschelkalk Orgel Bearbeiten nbsp Schuke OrgelEine erste Orgel die zuvor in Sulzbach stand kam um das Jahr 1781 in die Auferstehungskirche und verfugte uber sechs Register Nach dem Verkauf der Orgel nach Massenheim im Jahr 1840 wurde sie durch ein Instrument mit einem Manual und 16 Registern des Orgelbauers Friedrich Voigt aus Igstadt ersetzt Auf diese folgte 1950 eine Orgel mit 11 Registern der Firma Walcker in Ludwigsburg mit zwei Manualen und Pedal 8 1996 erhielt die Kirche eine durch Spenden der Gemeindeglieder finanzierte neue Orgel der Berliner Orgelbauwerkstatt Karl Schuke ein Instrument mit zwei Manualen und Pedal die uber 17 Register verfugt Sie ist mit einer mechanischen Tontraktur und einer mechanischen Registeranlage ausgestattet Insgesamt stehen 1004 Pfeifen in der Orgel Farblich ist das Orgelgehause im Stil der Emporenbrustung gestaltet 9 Die Disposition lautet I Manual C Principal 8 Rohrflote 8 Oktave 4 Feldpfeife 2 Mixtur IVTrompete 8 II Manual schwellbar C Gedackt 8 Salicional 8 Flote 4 Superoktave 2 Quinte 1 1 3 Sesquialtera IIOboe 8 Tremulant Pedal C Subbass 16 Oktavbass 0 8 Choralbass 0 4 Fagott 16 Koppeln II I I P II P Temperierung Neidhardt 1 8 Glocken BearbeitenVon den drei Glocken stammt eine aus dem Jahr 1840 von der Giesserei Bach die beiden anderen wurden 1954 von Friedrich Wilhelm Schilling gegossen Glocke Name Nominal Gewicht Gussjahr1 Gottvaterglocke a1 500 kg 19542 Friedensglocke h1 250 kg 18403 Auferstehungsglocke d2 200 kg 1954Neubau Gemeindehaus Bearbeiten1997 teilte der Evangelische Regionalverband ERV der Gemeinde mit dass der Unterhalt fur Gemeinde und Jugendhaus selbst zu tragen sei Im Jahr 2000 kam es zu ersten Gesprachen mit dem ERV zwecks Umnutzung der beiden Gebaude und des Grundstucks Der ERV forderte die Gemeinde im Jahr 2008 dazu auf bis Ende 2010 ein tragfahiges Konzept zu erstellen Es sollte eine Flachenreduktion um 66 nach der EKHN Verordnung erfolgen Nach der Zustimmung zu einem Bauvolumen von 1 5 Mio Euro und Ausschreibung durch den ERV wurde im Jahr 2012 der Entwurf des Architekten Ferdinand Heide einstimmig angenommen 10 2013 wurde mit dem Abriss der alten Gebaude begonnen Hierbei wurden unter dem Haus Reste eines romischen Brunnens gefunden Nach 80 Tagen war der Rohbau fertiggestellt das Richtfest fand am 7 Oktober 2013 statt Ende Juni 2014 wurde der Innenausbau fertiggestellt Die Einweihungsfeier fand am 2 November 2014 statt 11 Ehemalige Gebaude Pfarrhaus Jugendclub und Gemeindehaus Bearbeiten Seit wann das Pfarrhaus in unmittelbarer Nahe der Kirche stand ist nicht gesichert Es wurde im Zweiten Weltkrieg teilweise zerstort und 1949 wieder aufgebaut 1950 wurde ein kleiner Anbau errichtet der erst Gemeindesaal und spater Gemeindeburo war 2013 wurde das Pfarrhaus abgerissen und an seiner Stelle ein neues Gemeindehaus errichtet Im Zuge des Neubaus des Gemeindehauses wurde ein Zusammenschluss der Wicherngemeinde Gemeinde Hausen und der Auferstehungsgemeinde forciert und im Januar 2020 vollzogen 12 Weiter in Richtung Praunheimer Brucke befanden sich der Jugendclub der Auferstehungsgemeinde sowie das Gemeindehaus Das Gebaude des Jugendclubs wurde bis 1973 als Kindergarten genutzt bevor dieser in die Jean Albert Schwarz Strasse umzog Die Gebaude des Jugendclubs und des Gemeindehauses wurden 2013 abgerissen und das Grundstuck dem Regionalverband durch Erbbaurecht zur Verwertung uberlassen Die dort errichteten Wohnhauser wurden 2017 fertiggestellt 13 Der Jugendclub fand im Gebaude der ehemaligen Niederlassung der Praunheimer Werkstatten Alt Praunheim 2 eine neue Heimat 14 nbsp Seitentur zur Kirche nbsp Altes Pfarrhaus abgerissen 2013 nbsp Ehemaliger Jugendclub nbsp Ehemaliges Gemeindehaus nbsp Neubau GemeindehausWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Auferstehungskirche Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der AuferstehungsgemeindeLiteratur BearbeitenJoachim Proescholdt Jurgen Telschow Frankfurts evangelische Kirchen im Wandel der Zeit Frankfurter Societatsverlag 2011 ISBN 978 3 942921 11 4 S 162 163 Evangelische Auferstehungsgemeinde Frankfurt am Main Praunheim Einweihung des neuen Gemeindehauses Sonntag 2 November 2014 In Gemeindebote Heinz Schomann Volker Rodel Heike Kaiser Denkmaltopographie Stadt Frankfurt am Main Uberarbeitete 2 Auflage limitierte Sonderauflage aus Anlass der 1200 Jahr Feier der Stadt Frankfurt am Main Societats Verlag Frankfurt am Main 1994 ISBN 3 7973 0576 1 Materialien zum Denkmalschutz in Frankfurt am Main 1 S 691 Alfred Hansmann 1200 Jahre Praunheim 2004 ISBN 3 00 013189 2 S 78 82 Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Hrsg Ev Auferstehungskirche In DenkXweb Online Ausgabe von Kulturdenkmaler in HessenEinzelnachweise Bearbeiten Flur 7 Flurstuck 46 11 Gemeindeboten 1 2020 Ev Auferstehungskirche auf der Webseite Kulturdenkmaler in Hessen Pfarrer in Ev Lydiagemeinde Frankfurt am Main Abgerufen am 30 Januar 2020 Bilder zur Praunheimer Geschichte Frankfurter Sparkasse 1822 Stadtgeschichte auf fnp de abgerufen am 10 Jun 2021 Antje Schrupp Praunheimer Lokalkolorit die Buntglasfenster der Auferstehungskirche von Willi Petri In Evangelisches Frankfurt und Offenbach 6 September 2022 abgerufen am 19 Juli 2023 a b Die Orgel der Auferstehungskirche zu Frankfurt am Main In Die Orgellandschaft der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau Hrsg Zentrum Verkundigung der EKHN Referat Orgeln und Glocken Disposition der Schuke Orgel Memento vom 16 September 2016 im Internet Archive Frankfurtbaut Altes Pfarrhaus weicht neuem Gemeindehaus 25 November 2014 abgerufen am 23 Marz 2021 Evangelische Auferstehungsgemeinde Frankfurt am Main Praunheim Einweihung des neuen Gemeindehauses Sonntag 2 November 2014 Gemeindebrief der Auferstehungsgemeinde Praunheim Okt Nov 2019 FrankGruppe de Frankfurt Praunheim Abgerufen am 10 April 2019 http jcp junetz de Abgerufen am 10 April 2019 deutsch 50 15004 8 62315 Koordinaten 50 9 0 1 N 8 37 23 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Auferstehungskirche Frankfurt Praunheim amp oldid 235891042