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Das Amt Reichenbach ab 1490 Amt Lichtenau genannt war eine territoriale Verwaltungseinheit der Landgrafschaft Hessen und ab 1567 der Landgrafschaft Hessen Kassel Bis zur Verwaltungs und Gebietsreform des Kurfurstentums Hessen im Jahr 1821 und der damit verbundenen Auflosung bildete das Amt Lichtenau den raumlichen Bezugspunkt fur die Einforderung landesherrlicher Abgaben und Frondienste fur Polizei Rechtsprechung und Heeresfolge Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Angrenzende Verwaltungseinheiten 3 Geschichte 3 1 Burg und Amt Reichenbach 3 2 Amt Lichtenau 4 Zugehorige Orte 5 Einzelnachweise 6 WeblinksGeographische Lage Bearbeiten nbsp Das Amt Lichtenau um 1793Das Amt Lichtenau lag im Norden der Landgrafschaft Hessen Kassel zwischen Kaufunger Wald im Norden dem Hohen Meissner im Osten und dem Stolzinger Gebirge im Suden und dem Sohrewald im Westen Die von diesen Hohenzugen umgebene Talsenke des Fulda Werra Berglandes wird Hessisch Lichtenauer Becken genannt und von der Wasserscheide zwischen Fulda und Werra in Sud Nord Richtung zweigeteilt Wahrend die westlichen Amtsorte mit Lichtenau an dem von Sudosten nach Nordwesten fliessenden Fulda Nebenfluss Losse liegen werden die ostlich liegenden Orte von der das Becken von Norden nach Suden passierenden Wehre durchflossen die uber das Waldkappeler Wehretal nach Sudosten der Werra zufliesst Der Grossteil des einstigen Amtsgebiets liegt heute im Nordosten des Landes Hessen und gehort zum Werra Meissner Kreis Nur die nordwestlichen Orte St Ottilien und Eschenstruth liegen heute im Landkreis Kassel Angrenzende Verwaltungseinheiten BearbeitenDas Gebiet des Amts grenzte im Norden an das Amt Kassel Gericht Neustadt Amt Grossalmerode 1817 1821 im Nordosten an das hessische Amt Witzenhausen im Osten an das hessische Amt Eschwege im Sudosten an die amtsfreie Stadt Waldkappel im Suden an das hessische Amt Spangenberg im Sudwesten an das hessische Amt Melsungen im Westen an das Amt Kassel Gericht Neustadt Geschichte BearbeitenBurg und Amt Reichenbach Bearbeiten Die Burg Reichenbach entstand in der Mitte des 11 Jahrhunderts Zu dieser Zeit war sie im Besitz eines Zweiges der Grafen Gozmar die sich ab 1089 Grafen von Reichenbach nannten siehe auch Stammliste der Grafen von Reichenbach 1185 kam die Burg Reichenbach durch Heirat in den Besitz der ludowingischen Landgrafen von Thuringen Nach dem Aussterben der Ludowinger eroberten die Truppen von Sophie von Brabant im Thuringisch Hessischen Erbfolgekrieg 1249 die Burg Reichenbach fur ihren Sohn Heinrich den spateren ersten Landgrafen von Hessen In der Folgezeit gehorte die Burg zur Landgrafschaft Hessen Zumindest seit 1315 ist das landgraflich hessische Amt Reichenbach beurkundet In dieser Zeit wurde die Burg von den Landgrafen als Jagdschloss genutzt Um 1454 umfasste das Amt Reichenbach 29 Orte von denen spater zwolf als wust erwahnt wurden 1 Die Burg Reichenbach blieb bis 1490 Verwaltungsmittelpunkt Die Burg verfiel nach der Verlegung des Amts und Gerichtssitzes nach Lichtenau und wurde 1550 zerstort Amt Lichtenau Bearbeiten Die Stadt Lichtenau welche im Jahre 1490 Sitz des nunmehrigen Amts Lichtenau wurde war 1289 durch Landgraf Heinrich von Hessen am Schnittpunkt von zwei Handelsstrassen auf der Gemarkung von sechs Siedlungen gegrundet worden Sie erhielt sofort die Stadtrechte und eine eigene Gerichtsbarkeit Ab 1383 ist eine Zugehorigkeit der Stadt Lichtenau zum Amt Reichenbach belegt 1454 wird sie als Vorort Gerichtssitz des Amts Reichenbach genannt 2 1530 kamen die Lichtenauer Amtsorte Dinkelberg Vockerode und Weidelbach im Tausch gegen Quentel an das Amt Spangenberg Nach dem Tod des Landgrafen Philipp I von Hessen erfolgte 1567 eine Erbteilung der Landgrafschaft Hessen Der alteste Sohn Philipps Wilhelm IV erhielt mit der Landgrafschaft Hessen Kassel etwa die Halfte des Territoriums einschliesslich der Hauptstadt Kassel Zu diesem Gebiet kam auch das Amt Lichtenau 1575 85 kamen zum Amt Lichtenau noch die Orte Epterode um 1747 nicht mehr zum Amt gehorig und das Gericht Harmuthsachsen mit der Burg und dem Ort Harmuthsachsen und dem Ort Kuchen hinzu 1699 entstand der Ort St Ottilien durch Zuzug von elf franzosischen Hugenottenfamilien aus der Dauphine und dem Vivarais 3 Der Ort Friedrichsbruck entstand 1777 auf Veranlassung der Stadt Lichtenau die auf ihrem Grund Hugenotten aus Oberhessen und Nassau Weilburg ansiedelte 4 Im Jahre 1803 wurde der Landgraf von Hessen Kassel zum Kurfursten ernannt Wahrend der franzosischen Besetzung gehorte das Amtsgebiet von 1807 bis 1813 zum napoleonischen Konigreich Westphalen und wurde folgendermassen aufgeteilt Aufteilung der Orte des Amts Lichtenau wahrend der franzosischen Besetzung Departement Distrikt Kanton Zugehorige OrtschaftenDepartement der Werra Eschwege Kanton Lichtenau Stadt Lichtenau Friedrichsbruck Furstenhagen Rommerode Laudenbach Velmeden Hausen Steinholz Walburg Hambach Retterode Bransrode zeitweise wust Hopfelde Glimmerode Hollstein Reichenbach WickersrodeDepartement der Werra Eschwege Bischhausen Harmuthsachsen mit Wollstein Gut Hasselbach KuchenDepartement der Fulda Kassel Kaufungen Eschenstruth Quentel St OttilienNach der Auflosung des Konigreichs Westphalen im Jahr 1813 wurde das Kurfurstentum Hessen mit seiner vormaligen Verwaltungsstruktur wieder hergestellt Das kurhessische Amt Lichtenau bestand noch bis 1821 und wurde dann im Zuge der kurhessischen Verwaltungsreform dem Landkreis Witzenhausen zugeordnet Zugehorige Orte BearbeitenStadteLichtenauDorferEschenstruth Friedrichsbruck 1777 gegrundet Furstenhagen Harmuthsachsen ab 1575 85 Hasselbach Hausen Hollstein Hopfelde Kuchen ab 1575 85 Laudenbach Quentel seit 1530 Reichenbach Retterode Rommerode St Ottilien 1699 gegrundet Velmeden Walburg WickersrodeDorfer die nur zeitweise zum Amt Lichtenau gehortenEpterode 1575 85 1747 Dinkelberg bis 1530 Vockerode bis 1530 Weidelbach bis 1530 Burgen und SchlosserBurg Reichenbach nach 1490 unbewohnt 1550 zerstort Burg HarmuthsachsenHofe und GuterWollstein Glimmerode bei Hopfelde 5 Hambach bei Walburg 6 ehemalige Burg 7 Steinholz bei Rommerode 8 Wustungenbei der Burg Reichenbach Deinebach Eppenrode Gerolderode und Schlicher Habichsgeren Lindau Mesche Suckenrode Ober und Nieder Weissbach und Breitenrode im Stadtgebiet von Lichtenau Vortriden Siegershausen Kamphis Herzelshagen Honrode und Boppenhagen bei Harmuthsachsen Ailstech bei Hasselbach Geisenrod Steinbach Ichendorf bei Hausen Steinbach 9 bei Kuchen Weissner Welbach Geisenroder bei Retterode Haukerode Walbach Oberndorf bei Walburg Rechfeld Siegershausen und Weningenrode bei Wollstein Vorderwolfstein 10 Hinterwolfstein 11 am Hohen Meissner Bransrode 12 Einzelnachweise Bearbeiten Amt Lichtenau Suche im Historischen Ortslexikon fur Hessen Stand Marz 2019 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Hessisch Lichtenau Historisches Ortslexikon fur Hessen Stand 11 November 2014 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Hessisches Institut fur Landesgeschichte abgerufen am 14 September 2015 St Ottilien Historisches Ortslexikon fur Hessen Stand 26 Februar 2014 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Hessisches Institut fur Landesgeschichte abgerufen am 14 September 2015 Friedrichsbruck Historisches Ortslexikon fur Hessen Stand 26 Februar 2014 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Hessisches Institut fur Landesgeschichte abgerufen am 14 September 2015 Glimmerode Gut Historisches Ortslexikon fur Hessen Stand 22 Januar 2014 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Hessisches Institut fur Landesgeschichte abgerufen am 14 September 2015 Hambach Historisches Ortslexikon fur Hessen Stand 22 Januar 2014 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Hessisches Institut fur Landesgeschichte abgerufen am 14 September 2015 Eintrag zu Wasserburg Hambach in der privaten Datenbank Alle Burgen Steinholz Historisches Ortslexikon fur Hessen Stand 22 Januar 2014 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Hessisches Institut fur Landesgeschichte abgerufen am 14 September 2015 Steinbach Historisches Ortslexikon fur Hessen Stand 28 Marz 2014 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Hessisches Institut fur Landesgeschichte abgerufen am 14 September 2015 Vorderwolfstein Historisches Ortslexikon fur Hessen Stand 17 Februar 2014 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Hessisches Institut fur Landesgeschichte abgerufen am 14 September 2015 Hinterwolfstein Historisches Ortslexikon fur Hessen Stand 17 Februar 2014 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Hessisches Institut fur Landesgeschichte abgerufen am 14 September 2015 Bransrode Historisches Ortslexikon fur Hessen Stand 22 Januar 2014 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Hessisches Institut fur Landesgeschichte abgerufen am 14 September 2015 Weblinks BearbeitenAmt Lichtenau Suche im Historischen Ortslexikon fur Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Amt Lichtenau Hessen amp oldid 216649672