Das altpreußische Kürassierregiment K 5 war von 1686 bis 1806 ein Kavallerieverband der Preußischen Armee.
Leib-Regiment zu Pferde / Name nach Inhaber | |
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Aktiv | 1672 bis 1806 Zersprengung bei Auerstedt, Kapitulation bei Anklam und Ratkau 1806 |
Staat | Preußen |
Teilstreitkraft | Kürassiere |
Inhaber | 1683 Heinrich de Briquemault de St. Loup, 1692 Johann Siegmund von Heyden, 1692 Philipp Wilhelm von Brandenburg, 1712 Friedrich Wilhelm von Brandenburg-Schwedt, 1771 Friedrich Wilhelm Lölhöffel von Löwensprung, 1780 Maximilian von Mauschwitz, 1782 Ludwig Friedrich Alexander von Württemberg, 1800 Abraham von Bailliodz |
Stammliste | Altpreußische Kavallerieregimenter |
Stammnummer | K 5 Bleckwenn |
Aufstellung Bearbeiten
Das Regiment wurde 1686 unter Kurfürst Friedrich Wilhelm I. gebildet. Den Stamm bildete das Freiregiment „von Eller“ unter Hauptmann August Friedrich von Isselstein, welches seit 1683 in brandenburgischen Diensten stand, sowie fünf neugeworbene Kompanien. 1687 wurde es auf zehn Kompanien vergrößert, aber schon 1688 musste er vier Kompanien zur Bildung des Kürassier-Regiments Nr. 5 abgeben und 1691 nochmals eine Kompanie zur Bildung des Kürassier-Regiments Nr. 9. Im Jahr 1698 wurden nochmals zwei Kompanien entlassen. Im Jahr 1718 übernahm das Regiment zwei Kompanien aus dem aufgelösten Regiment „Wartensleben“, zudem wurden zwei Kompanie geworben, so dass es dann aus fünf Kompanien bestand.
1806 kämpfte das Regiment in der Schlacht bei Auerstedt. Die Reste des Regiments entzogen sich der Kapitulation bei Prenzlau. Am 29. Oktober 1806 erreichten diese Stettin, von wo sie nach Preußen kamen. Dort wurde sie in die Kürassier-Brigade „Stülpnagel“ integriert. Ein Detachement machte den Rückzug mit Blücher mit und musste mit diesem bei Ratkau kapitulieren. Ein weiteres Detachement befand sich in Hannover. Es handelte sich dabei um 150 Mann unter Rittmeister Hiller von Gaertringen. Dieses zogen sich nach Anklam zurück, wo es am 1. November in dessen Kapitulation verwickelt wurde. Das Depot entkam nach Kolberg, wo es zunächst an der Verteidigung teilnahmen. Nach der Kapitulation von Kolberg kamen die Reste nach Grodno.
Als das Regiment gemäß Allerhöchste Cabinets Ordre vom 16. Oktober 1807 zur Bildung Dragoner-Brigade „Prinz Wilhelm“ genutzt wurde, bestand es noch aus: 15 Offizieren, 37 Unteroffizieren, sieben Trompeter, drei Chirurgen, 261 Mann und 223 Pferde.
Garnisonen Bearbeiten
- 1683 Lippstadt
- 1714 Kalkar, Kranenburg, Goch, Mülheim/Ruhr, Sonsbeck, Schembeck
- 1716–1724 Kalkar, Emmerich, GochRees, Xanten, Lennep
- 1723–1738 Schwedt, Wriezen, Bahn, Angermünde, Freienwalde, Neustadt-Eberswalde
- 1739 Schwedt, Wriezen, Bahn, Angermünde
- 1743 Belgard, Dramburg, Neustettin, Zanow, Schivelbein, Polzin, Lahes, Körlin
- 1743 Rummelsburg, Arnswalde, Lippehne, Schönfließ
- 1746–1752 Belgard, Dramburg, Neustettin, Zanow, Polzin, Labes, Körlin, Rummelsburg
- 1753–1755 Belgard, Dramburg, Reetz, Schievelbein, Arnswalde,
- 1764–1787 Belgard, Dramburg, Labes, Reetz (bis 1785), Schievelbein (bis 1777)
- 1788–1793 Treptow/Rega, Wollin, Dramburg
- 1796–1806 Treptow/Rega, Greifenberg, Körlin, Wollin, Dramburg
Feldzüge Bearbeiten
- Der Major von Kalkreuth erhielt für Liegnitz den Pour le Mérite
- Die Majore von Schütz und von Reden erhielten für Torgau den Pour le Mérite
- 1792 erhielt Oberst von Heising bei der Revue den Orden
- 1794 erhielt der Oberstleutnant von Bünting und der Stabsrittmeister von Wurmb den Pour le Mérite
- 1807 erhielten der Rittmeister von Hertzberg und Secondeleutnant von Flemming den Pour le Mérite für Kolberg
- der Unteroffizier Mewes bekam den Militärehrenzeichen 1. Klasse für ein Einsatz an der Wolfsschanze in Kolberg
- ferner wurden sechs Militärehrenzeichen 2. Klasse verliehen
Standarten Bearbeiten
Das Aussehen der Standarten im Jahr 1806 war wie folgt: Die Leibstandarte war weiß, hatte ein hellblaues Mittelschild und führte die Devise Pro Gloria et Patria. Die Regimentsstandarten waren weiß mit blauem stumpfen Kreuz und silbernem Mittelschild, die Stangen blau und Gold kanneliert.
Mit Beginn des Krieges von 1806 wurden die Standarten am 15. Oktober in Erfurt deponiert. Der Leutnant von Schirnding wurde mit ihrer Bewachung beauftragt. Bei der Kapitulation der Festung brach er die Spitzen aber und versteckte die Flaggen.
Pauken Bearbeiten
Das Regiment besaß ursprünglich silberne Pauken die von seinem Chef dem Herzog von Württemberg gestiftet worden waren. Sie wurden am 20. September 1805 in Kolberg deponiert und kamen am 11. November 1806 zunächst nach Königsberg dann nach Memel. Am 20. November 1810 wurden diese zur Aufbringung für von den Franzosen geforderte Kriegskontributionen eingeschmolzen.
Ferner hatte das Regiment die Besonderheit, dass die Pauker und Trompeter des Regiments unter dem Markgrafen Friedrich Mohren(?) waren.
Chefs und Kommandeure Bearbeiten
Chefs Bearbeiten
- 1683 Heinrich de Briquemault de St. Loup
- 1692 Johann Siegmund von Heyden
- 1692 Philipp Wilhelm von Brandenburg
- 1712 Friedrich Wilhelm von Brandenburg-Schwedt
- 1771 Friedrich Wilhelm Lölhöffel von Löwensprung
- 1780 Maximilian von Mauschwitz
- 1782 Ludwig Friedrich Alexander von Württemberg
- 1800 Abraham von Bailliodz
Kommandeur en Chef Bearbeiten
Dienstgrad | Name | Datum |
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Oberst | Kuno Ernst von Bredow | 1711 bis 1723 |
Unbekannt | 1723 bis 1732 | |
Oberst | Friedrich Wilhelm von Rochow | 1732 |
Generalmajor | Adam Joachim von Podewils | 1743 |
Generalmajor | David Hans Christoph von Lüderitz | 1753 |
Oberst | Christian Siegfried von Krosigk | 1756 |
Oberst | Hans Sigismund von Zieten | 1757 |
Generalmajor | Ehrentreich Friedrich von Aschersleben | 1758 |
Oberst | Friedrich Wilhelm Lölhöffel von Löwensprung | 1763 |
Kommandeure Bearbeiten
Dienstgrad | Name | Datum |
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Major | Johann Christoph von Mahlen | 1771 |
Oberst | Ludwig von Württemberg | 1776 |
Oberst | Karl Ludwig von Knobelsdorff | 1778 |
Major | Georg Friedrich Christoph von Bardeleben | 1782 |
Oberstleutnant | Ludwig Ferdinand Friedrich von Heising | 1790 |
Oberst | Friedrich Wilhelm von Hertzberg | 1797 |
Oberst | Abraham von Bailliodz | 1798 |
Oberst | Karl Wilhelm von Bünting | 1800 |
Major | Karl Leopold von Stülpnagel | 1803 |
Major Stülpnagel sammelt die Reste der Regimenter Nr. 5 und Nr. 8 in der Kürassier-Brigade „Stülpnagel“. Am 16. Oktober 1807 entstand daraus die „Märkischen Kürassier-Brigade“.
Literatur Bearbeiten
- Eduard Lange, Die Soldaten Friedrich’s des Großen. Hermann Mendelssohn, Leipzig [1853], S. 436f
- Rangliste der Königlich-Preußischen Armee für das Jahr 1804, S. 119
- Georg Alt: Das königlich preussische stehende Heer, Band 2, Berlin 1870, S. 225
- Friedrich Paul von Probst: Geschichte des Königlich-Preußischen Zweiten Dragoner-Regiments, Schwedt 1829, (Digitalisat)
Einzelnachweise Bearbeiten
- Nach:Günther Gieraths: Die Kampfhandlungen der Brandenburgisch-Preußischen Armee 1626–1807. Ein Quellenhandbuch. Walter de Gruyter, Berlin 1964, S. 211.
- ↑ Gustaf Lehmann: Die Ritter des Ordens pour le mérite. Band 1, Mittler, Berlin 1913, S. 87, Nr. I/531, S. 93, Nr. I/459 u. I/550, S. 212, Nr. II/164, S. 246, Nr. II/333, S. 558, Nr. III/443 u. III/444.
- Nach: Zeitschrift für Kunst, Wissenschaft, und Geschichte des Krieges, Band 85, Heft 4, E.S. Mittler & Sohn, Berlin Posen und Bromberg 1852, S. 126 erhielt er die silberne Medaille.