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Alexander Friedrich Konstantin von Schleswig Holstein Gottorf Prinz von Oldenburg russisch Aleksa ndr Petro vich Oldenbu rgskij Alexander Petrowitsch Oldenburgsky 21 Maijul 2 Juni 1844greg in Sankt Petersburg Russland 6 September 1932 in Biarritz Frankreich war ein Adeliger und Vertreter der russischen Nebenlinie des Hauses der Gottorfschen Oldenburger Er war ein Enkel der Zarentochter Katharina Pawlowna und fuhrte den Rang einer kaiserlichen Hoheit Alexander Friedrich Konstantin von Holstein Gottorp Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Fruhe Jahre 1 2 Soziales Engagement 1 3 Kandidat fur den bulgarischen Thron 1 4 Spatere Jahre 1 5 Erster Weltkrieg Oktoberrevolution und Lebensende 2 Familie 3 Auszeichnungen Auswahl 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFruhe Jahre Bearbeiten Alexander wurde als Sohn von Peter von Oldenburg 1812 1881 und Therese von Nassau Weilburg 1815 1871 geboren und wuchs in Sankt Petersburg auf Er war fur die Militarlaufbahn vorgesehen und erhielt bereits bei seiner Geburt den Rang eines Fahnrichs im Preobraschenski Leib Garderegiment des Zaren 1864 trat er dort seinen Militardienst an und stieg in der militarischen Hierarchie schnell auf Im Russisch Osmanischen Krieges 1877 1878 kommandierte er als Generalmajor eine Brigade und erhielt fur seine Tapferkeit hohe militarische Auszeichnungen unter anderem wurde er mit dem Goldenen Schwert fur Tapferkeit geehrt Von 1880 bis 1885 kommandierte er die 1 Garde Infanteriedivision und war zugleich Generaladjutant des Zaren Von 1885 bis 1889 war er Kommandeur des Gardekorps in Sankt Petersburg im Dienstgrad eines Generalleutnants Soziales Engagement Bearbeiten Nach dem Tod seines Vaters ubernahm Alexander das finanzielle und soziale Erbe der Familie Oldenburg in Russland Da sein Bruder Nikolaus 1840 1880 eine morganatische Ehe eingegangen war kam dieser fur die Nachfolge des Familienvermogens nicht in Frage Alexander fuhrte die russlandweiten philanthropische Werke der Familie weiter 1 und amtierte in verschiedenen Leitungsfunktionen von Sankt Petersburger Schulen Gemeinsam mit seiner Frau grundete er das Oldenburger Institut in Sankt Petersburg wo mehr als zweitausend Madchen und Jungen auf Kosten des Paares eine technische Ausbildung erhielten Er galt als einer der reichsten Adeligen Russlands sowohl was Grundbesitz als auch was Finanzmittel anging Dies war auch teilweise auf den ererbten Reichtum seiner Frau Eugenia von Leuchtenberg zuruckzufuhren 2 Aus diesem Vermogen tatigte das Paar eine Vielzahl von Spenden um in ganz Russland technische Schulen Krankenhauser Waisenhauser und andere philanthropische Einrichtungen zu finanzieren und zu grunden In der Folge ubernahm Alexander Kuratorenamter und engagierte sich vor allem auf dem Gebiet der Medizin In die Verwaltung der von ihm mit Spenden finanzierten Krankenhauser war er involviert und organisierte den Transport von Patienten Als es in den 1880er Jahren in Russland zu einem Pestausbruch kam grundete er 1890 das Kaiserliche Institut fur Experimentelle Medizin IEM in Sankt Petersburg 1 an dem ab 1891 der spatere Nobelpreistrager Iwan Petrowitsch Pawlow tatig war 3 Kandidat fur den bulgarischen Thron Bearbeiten Nachdem Alexander I von Bulgarien auf russisches Betreiben am 7 September 1886 auf seinen Thron verzichtete wurden von verschiedenen europaischen Grossmachten Ersatzkandidaten vorgeschlagen Wegen seiner russischen Herkunft seiner Zugehorigkeit zur Zarenfamilie und seiner umfangreichen Verdienste auf verschiedenen Gebieten war Alexander der bevorzugte Kandidat der russischen Regierung 2 Als bulgarischer Konig hatte Alexander sein umfangreiches Vermogen wohl behalten konnen 4 Im Gegensatz dazu hatte er sein Vermogen wohl verloren wenn er als Regent nach Oldenburg zuruckgekehrt ware wo er nach dem Erbprinz Nikolaus von Oldenburg dem einzigen Sohn von Grossherzog Friedrich August an zweiter Stelle der Thronfolge stand Um sich dem russischen Einfluss zu entziehen wahlte das bulgarische Parlament 1887 allerdings Ferdinand von Sachsen Coburg und Gotha zum Konig von Bulgarien Spatere Jahre Bearbeiten 1900 grundete Alexander die Majak eine Organisation gegen die in Russland sehr weit verbreitete Alkoholkrankheit und wurde zu deren Kurator ernannt Im gleichen Jahr beauftragte ihn Zar Nikolaus II die Stadt Gagra am Schwarzen Meer zu einem Urlaubs und Kurort fur die russische Elite umzubauen Nach der Bekampfung der in Gagra vorkommenden Malaria intensiven Pflanzungen von Palmen Agaven Zypressen Zedern Magnolien Zitronen und Orangenbaume und Import von Papageien und Affen wurde der Kurort 1903 fertiggestellt Wahrend der Bauernunruhen 1901 1902 in Sudrussland wurde auch Alexanders Anwesen Schloss Ramon das Eugenias Onkel Zar Alexander II dem Paar zur Hochzeit geschenkt hatte von marodierenden Bauern durch Feuer beschadigt Hintergrund der Unruhen war eine letztlich falsche Behauptung der Zar wurde unter den Bauern Land aus Grossgrundbesitz verteilen Das Anwesen uberstand den Brand und wurde wieder aufgebaut wurde aber funfzehn Jahre spater vom neuen bolschewistischen Regime beschlagnahmt und als Kaserne Schule Krankenhaus und Wohnung fur eine nahe gelegene Fabrik genutzt Bis 1914 war Alexander gesundheitlich stark eingeschrankt und konnte nur in Begleitung von Pflegepersonal reisen Bei einem Kuraufenthalt in Wiesental kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges geriet er zudem mit seinem Kammerdiener und seiner Krankenschwester in einen Autounfall und erlitt schwere Verletzungen Auch seine Begleiter wurden verletzt 5 Erster Weltkrieg Oktoberrevolution und Lebensende Bearbeiten Einige Wochen nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurde Alexander nun bereits 70 jahrig vom Zaren zum Obersten Befehlshaber der Sanitats und Evakuierungstruppen ernannt In dieser Position verbesserte er die Evakuierung verwundeter Soldaten von der Front erheblich Trotz seines umfangreichen philanthropischen Werks geriet Alexander wahrend der Oktoberrevolution 1917 in das Visier des bolschewischtischen Regimes das sogar einen Preis auf seinen Kopf aussetzte Die von ihm gegrundeten Institutionen wurden geschlossen und es hiess zunachst Alexander sei mit den anderen Mitgliedern der Zarenfamilie von der Regierung getotet worden Spater stellte sich heraus dass Alexander mit seiner schwerkranken Frau zunachst nach Finnland geflohen war wo er in der Gemeinde Ruokolahti das Schloss Rantalinna besass 1922 zog die Familie uber Paris nach Biarritz weiter Da er nur begrenzten Zugriff auf seinen Besitz in Russland hatte lebten er und seine Familie in Frankreich im Vergleich zu vorher relativ bescheiden Alexander verstarb 1932 im Alter von 88 Jahren Gemeinsam mit seiner Frau wurde er auf dem Friedhof Cimetiere du Sabaou in Biarritz beigesetzt Familie Bearbeiten nbsp Eugenia Maximilianowna von LeuchtenbergAm 19 Januar 1868 heiratete Alexander standesgemass Eugenia von Leuchtenberg 1845 1925 die Tochter von Maximilian de Beauharnais 3 Herzog von Leuchtenberg und seiner Ehefrau Grossfurstin Marija Nikolajewna Romanowa Ihre Grosseltern mutterlicherseits waren Zar Nikolaus I und seine Gemahlin Alexandra Fjodorowna Auch Eugenia war demnach ein Ableger der Zarenfamilie und fuhrte ebenso wie ihr Mann den Titel einer kaiserlichen Hoheit Das Paar hatte einen Sohn Peter von Oldenburg 1868 1924 Durch eine langjahrige Freundschaft Eugenias mit Zarin Maria Feodorovna gelang es den beiden Frauen die Ehe von Eugenias Sohn mit Marias Tochter Grossherzogin Olga Alexandrowna Romanowa zu arrangieren Die Ehe wurde spater geschieden und auch Peter lebte nach Ende des Ersten Weltkriegs wie seine Eltern in Biarritz Auszeichnungen Auswahl BearbeitenRussischer Orden der Heiligen Anna 3 Klasse am 30 August 1866 1 Klasse am 7 Januar 1868 Orden des Heiligen Andreas des Erstberufenen am 1 Juli 1868 Orden des Heiligen Alexander Newski am 1 Juli 1868 Kaiserlich Koniglicher Orden vom Weissen Adler am 1 Juli 1868 Sankt Stanislaus Orden 1 Klasse am 1 Juli 1868 Orden des Heiligen Wladimir 3 Klasse am 30 August 1870 2 Klasse mit Schwertern fur seinen Einsatz im Krieg gegen die Turken am 4 August 1878 1 Klasse am 6 Mai 1900 Russischer Orden des Heiligen Georg 4 Klasse fur seinen Einsatz im Krieg gegen die Turken am 1 Januar 1878 Goldenes Schwert fur Tapferkeit am 24 Juni 1878 Ehrenmitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften 1 Dezember 1890 6 nbsp Jugendbildnis Alexanders von Woldemar Hau 1853 nbsp Alexander mit seiner Frau Eugenia von Leuchtenberg nbsp Alexanders Sohn Peter mit seiner Frau Olga nbsp Schloss Ramon 2015 ehemals in Alexanders BesitzLiteratur BearbeitenHuno von Oldenburg Die Russische Nebenlinie des Hauses Oldenburg und weitere Mitglieder des Hauses in russischen Diensten Veroffentlicht in Jorg Michael Henneberg u a Hrsg Geschichte des Oldenburger Landes Hrsg im Auftrag der Oldenburgischen Landschaft Aschendorff Verlag Munster 2014 ISBN 978 3 402 12942 5 S 171 ff Einzelnachweise Bearbeiten a b Katharina Radziwill Memories of Forty Years Funk amp Wagnalls Company London 1915 Seite 236 a b Artikel Alexander of Oldenburg The New York Times 3 Oktober 1886 George Windholz Ivan P Pavlov An overview of his life and psychological work In American Psychologist Band 52 Nr 9 1997 S 941 946 doi 10 1037 0003 066X 52 9 941 Artikel Russia and Bulgaria The Manchester Guardian 7 September 1886 Artikel Duke Victim of Auto Wreck The Washington Post 9 Juli 1914 Ehrenmitglieder der Russischen Akademie der Wissenschaften seit 1724 Oldenburgskij Aleksandr Petrovich princ Russische Akademie der Wissenschaften abgerufen am 4 Marz 2021 russisch Normdaten Person GND 12994856X lobid OGND AKS LCCN no2011167313 VIAF 187105012 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Alexander von OldenburgALTERNATIVNAMEN Alexander Petrowitsch Oldenburgsky Alexander Friedrich Konstantin von Holstein GottorpKURZBESCHREIBUNG russischer Adeliger und MilitarGEBURTSDATUM 2 Juni 1844GEBURTSORT Sankt PetersburgSTERBEDATUM 6 September 1932STERBEORT Biarritz Abgerufen von https de wikipedia org w index 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