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Lobzenica deutsch Lobsens ist eine Stadt im Powiat Pilski der polnischen Woiwodschaft Grosspolen Sie ist Sitz der gleichnamigen Stadt und Land Gemeinde mit 9468 Einwohnern Stand 31 Dezember 2020 LobzenicaLobzenica Polen LobzenicaBasisdatenStaat PolenWoiwodschaft GrosspolenPowiat PilskiGmina LobzenicaFlache 3 25 km Geographische Lage 53 16 N 17 15 O 53 2625 17 255680555556 Koordinaten 53 15 45 N 17 15 20 OHohe 100 m n p m Einwohner 2939 31 Dezember 2020 Postleitzahl 89 310Telefonvorwahl 48 67Kfz Kennzeichen PP Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 2 1 Bevolkerungsentwicklung 2 2 Evangelische Pfarrer vor 1945 3 Gemeinde 4 Sohne und Tochter der Stadt 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeographische Lage Bearbeiten nbsp Lobsens nordlich der Stadt Wirsitz auf einer Landkarte vom 1914Die Stadt liegt in der historischen Landschaft Krajna am westlichen Ufer des Flusschens Lobzonka Lobsonka etwa 30 Kilometer nordostlich der Stadt Pila Schneidemuhl und 50 Kilometer nordwestlich der Stadt Bydgoszcz Bromberg Geschichte Bearbeiten nbsp Kirche in Lobsens bis 1945 evangelisch lutherische Kirche Im Mittelalter befand sich hier eine von der Lobsonka umflossene Burg Der Sage nach wurde die Ortschaft von den Pommern gegrundet Auf dem nahegelegenen Lobower Berg gibt es eine Schwedenschanze hier soll vor 1141 eine Kirche errichtet worden sein Monche des Benediktinerordens errichteten im nahen Wald ein Kloster das spater zu einem Wallfahrtsort wurde Uber das Stadtchen fuhrten Verkehrswege nach Danzig und nach Posen Es war von evangelischen Deutschen bewohnt und verhaltnismassig gross 1693 wurden hier 500 Haushaltungen Feuerstellen gezahlt 1 Die Stadt wurde jedoch 1712 ganzlich und 1764 grosstenteils eingeaschert 1 Die Stadt gehorte zu einer Grundherrschaft deren Besitzer Familien wiederholt wechselten 2 Im Jahr 1655 uberzogen die Schweden die Stadt nach ihnen kamen die Polen plunderten sie und misshandelten die Evangelischen und die Juden 2 Unter der polnischen Oberhoheit wurden die Evangelischen in Lobsens wiederholt verfolgt 2 erneut um 1740 1741 als die evangelische Kirche zerstort und der evangelische Prediger Franz Christian Hollaz von der katholischen Herrschaftsfamilie von der Golzen die fur Religionsfreiheit eintrat unter Personenschutz gestellt werden musste 3 Um 1792 befand sich Graf Rydzinski im Besitz der Grundherrschaft als Lobsens 1773 preussisch wurde verlegte er seinen herrschaftlichen Wohnsitz in das Vorwerk vor der Stadt 4 Lobsens gehorte um 1800 zum Kreis Kamin 4 Zum damaligen Zeitpunkt gab es in der Stadt eine katholische Pfarrkirche eine evangelisch lutherische Kirche die Konig Friedrich II auf Staatskosten hatte bauen lassen 2 eine weitere katholische Kirche die Prasidentur genannt wurde und die mit drei Benediktiner Ordensgeistlichen besetzt war und ausserdem die katholische St Anna Kirche 4 Auch gab es in der Stadt eine Synagoge 5 In der Stadt wohnten ethnische Deutsche und ethnische Polen die ab 1871 der Staatsangehorigkeit nach alle Deutsche waren Die deutschsprachige Bevolkerung war uberwiegend evangelisch Am Anfang des 20 Jahrhunderts hatte Lobsens eine evangelische Kirche eine evangelisch lutherische Kirche eine katholische Kirche eine Synagoge eine Praparandenanstalt und ein Amtsgericht 6 Die Stadt war Sitz der evangelischen Diozese Lobsens einer Gliederung Amtsbereich eines Superintendenten der altpreussischen Kirchenprovinz Posen 1817 1920 und dann der Unierten Evangelischen Kirche in Polen Von 1816 bis 1920 gehorte Lobsens zum Landkreis Wirsitz im Regierungsbezirk Bromberg der preussischen Provinz Posen des Deutschen Reichs Nach dem Ersten Weltkrieg musste das Kreisgebiet zusammen mit Lobsens aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags an Polen abgetreten werden und kam an den Powiat Wyrzyski in der Woiwodschaft Posen wechselte aber am 1 April mit dem gesamten Powiat an Grosspommerellen Nach dem Uberfall auf Polen 1939 gehorte Lobsens bis 1945 zum besatzungsamtlichen Landkreis Wirsitz im neu eingerichteten Reichsgau Danzig Westpreussen Kurz nach der Ubernahme der Stadt begann der deutsche Selbstschutz Polen und Juden zu ermorden Es war ein Teil der sogenannten Intelligenzaktion die 1939 in Polen stattfand Insgesamt 200 Polen und Juden wurden dadurch getotet 7 Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Lobsens im Fruhjahr 1945 von der Roten Armee befreit und wieder Teil Polens Die deutsche Minderheit wurde in der Folgezeit von der ortlichen Behorde aus Lobzenica vertrieben Bevolkerungsentwicklung Bearbeiten Jahr Einwohner Anmerkungen1783 1 319 einschliesslich 179 zur Garnison gehoriger Personen grosstenteils evangelische Deutsche ausserdem 264 Juden 1 1788 1 240 darunter 283 Juden 4 1816 1 668 darunter 762 Evangelische 508 Juden und 378 Katholiken 2 1826 2 350 darunter uber 800 Juden 5 1837 2 524 2 1861 2 791 2 1875 2 763 8 1880 2 579 8 1890 2 251 davon 640 Evangelische 933 Katholiken und 378 Juden 200 Polen 8 1900 2 238 meist Katholiken 6 2014 3 030Evangelische Pfarrer vor 1945 Bearbeiten Franz Christian Hollaz 1741 verjagt 3 W Hanow 6 August 1849 9 Superintendent als Seelsorger im Amt mindestens vom Fruhjahr 1814 10 bis 1849 Opfer der Cholera Epidemie 11 W Hanow Sohn des 1849 verstorbenen W Hanow seit 1849 Autor eines Buchs uber die evangelischen Kirchen in Lobsens 12 Gemeinde BearbeitenZur Stadt und Land Gemeinde gmina miejsko wiejska Lobzenica gehoren die Stadt selbst und 23 Dorfer mit Schulzenamtern Hauptartikel Gmina LobzenicaSohne und Tochter der Stadt BearbeitenJan Makowski 1588 1644 polnischer reformierter Theologe Joachim Biesenthal 1800 1886 evangelischer Pfarrer polnisch deutscher Herkunft Wilhelm Arndt 1838 1895 Historiker und Palaograph Bernhard Kosmann 1840 1921 preussischer Bergbeamter Franz Gustav Arndt 1842 1905 Landschafts und Genremaler Max Zindler 1852 1908 Gutsbesitzer und Mitglied des Deutschen Reichstags Friedrich Alexander Petersen 1858 1909 preussischer Verwaltungsjurist und Landrat Wladislaus Seyda 1863 1939 Jurist Reichstagsabgeordneter polnischer Minister Otto Tarnogrocki 1875 1946 Maler und Illustrator Wieslaw Smetek 1955 polnischer Maler und Illustrator Literatur BearbeitenJohann Friedrich Goldbeck Volstandige Topographie des Konigreichs Preussen Band 2 Marienwerder 1789 Teil I S 100 102 Nr 7 Heinrich Wuttke Stadtebuch des Landes Posen Codex diplomaticus Allgemeine Geschichte der Stadte im Lande Posen Geschichtliche Nachrichten von 149 einzelnen Stadten Leipzig 1864 S 361 364 W Hanow Geschichte des evangelischen Kirchen in Lobsens Fischer Bromberg 1853 Rezension Wilhelm Bohmer in Allgemeinde Kirchenzeitung Band 33 Darmstadt 1854 Spalte 383 384 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Lobzenica Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Webprasenz von Stadt und Gemeinde polnisch William Remus Lobsens Lobzenica Kreis Wirsitz West Prussia 2007 englisch Einzelnachweise Bearbeiten a b c Goldbeck 1789 Teil I S 100 102 Nr 7 a b c d e f g Heinrich Wuttke Stadtebuch des Landes Posen Codex diplomaticus Allgemeine Geschichte der Stadte im Lande Posen Geschichtliche Nachrichten von 149 einzelnen Stadten Leipzig 1864 S 361 364 a b Acta historica ecclesiastica Band 49 Weimar 1745 S 865 ff a b c d Okonomisch technologische Encyklopadie Band 80 Berlin 1801 S 34 a b Leopold von Zedlitz Neukirch Die Staatskrafte der preussischen Monarchie unter Friedrich Wilhelm III Band 2 Teil 1 Berlin 1828 S 121 122 a b Meyers Grosses Konversations Lexikon 6 Auflage Band 12 Leipzig Wien 190 S 645 Barbara Bojarska Zbrodnie Selbstschutzu w Lobzenicy In Przeglad Zachodni 1963 S 142 143 a b c Michael Rademacher Pos wirsitz Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Amtsblatt der Koniglich Preussischen Regierung zu Bromberg Nr 36 vom 7 September 1849 S 304 Berlinische Nachrichten 16 Juni 1814 Beilage siehe linke Spalte unter Vaterlandsliebe und Wohlthatigkeiten Friedrich Wilhelm Ferdinand Schmitt Zur Kassuben Frage In Neue Preussische Provinzial Blatter Andere Folge Band 8 Konigsberg 1855 S 337 338 Dieser Beitrag betrifft den Aufsatz von W Hanow Die Kassubiten In Neue Preussische Provinzial Blatter Andere Folge Band 8 Konigsberg 1855 S 161 165 Wilhelm Bohmer in Allgemeine Kirchenzeitung Band 33 Darmstadt 1854 Spalte 383 384 Normdaten Geografikum GND 4494798 7 lobid OGND AKS LCCN n96037064 VIAF 130350659 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lobzenica amp oldid 224653638