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Die Osterreichischen Siemens Schuckert Werke OSSW waren das grosste Elektrotechnik Unternehmen Osterreichs und hatten einen bedeutenden Anteil an der Elektrifizierung der osterreichischen Eisenbahnen Die OSSW waren eine eigenstandige Tochterfirma der deutschen Siemens Schuckertwerke Werbung der OSSW von 1910 mit der ersten E Lok der MariazellerbahnInhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Erzeugnisse der OSSW 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas Unternehmen entstand am 1 April 1904 im Zuge der Fusion der Starkstromabteilungen der 1879 gegrundeten Wiener Tochterfirma der Siemens amp Halske AG mit der der Osterreichischen Schuckert Werke 1897 gegrundete Tochter der Firma Schuckert amp Co aus Nurnberg 1 Die OSSW stiegen in Folge rasch zum bedeutendsten Elektrotechnikkonzern der Donaumonarchie auf und waren besonders in der Elektrifizierung des osterreichischen Bahnnetzes und der Errichtung von Wasserkraftwerken fuhrend Ein technisches Buro auf der Wiener Mariahilfer Strasse wurde eingerichtet es folgten rasch weitere Buros in Linz Graz und Innsbruck Der Sitz der Firma und das Hauptwerk befanden sich im ehemaligen Schuckert Werk in der Engerthstrasse im 20 Bezirk 1 2 Die Osterreichischen Siemens Schuckert Werke waren neben den Landern Cisleithaniens fur Bosnien Herzegowina die Balkanlander Griechenland und die Turkei zustandig Innerhalb der Osterreichischen Reichshalfte entstanden Vertriebsburos in Brunn Czernowitz Lemberg Muglitz Reichenberg Rumburg Mahrisch Ostrau Pilsen Prag Teplitz Schonau Troppau Olmutz Sarajewo Laibach Belgrad Zagreb Trient und Triest der bedeutendsten Hafenstadt Osterreich Ungarns Diese Buros wurden auch von der osterreichischen Siemens amp Halske AG bei welcher das Schwachstromgeschaft verblieben war genutzt Daruber hinaus richteten die OSSW Auslandsvertretungen ein unter anderem in Athen Bukarest Kairo Konstantinopel Saloniki Sofia und Izmir Smyrna Als Tochterfirma im weitgehend eigenstandigen Ungarn wurde die Ungarische Siemens Schuckert AG gegrundet 3 Zwischen der Grundung und dem Ende des Ersten Weltkriegs wurden zahlreiche elektrische Strassenbahnen Lokalbahnen Wasserkraftwerke und Uberlandleitungen von den OSSW errichtet Die Firma lieferte die elektrische Ausrustung zu den von den Waggonfabriken Graz Simmering Nesselsdorf und Stauding gebauten Triebwagen und Lokomotiven 1907 wurde auf der Lokalbahn Wien Baden der erste Wechselstrombetrieb auf einer normalspurigen Eisenbahnstrecke in Osterreich eingerichtet die Motore der Triebwagen waren gleichermassen fur Gleich und Wechselstrom geeignet Mit Stand 1908 hatten die OSSW 69 Elektrizitatswerke und 16 Bahnstrecken elektrisch ausgerustet dazu kamen 15 000 elektrische Maschinen und Transformatoren mit zusammen 330 MW Leistung 1 1911 wurde die schmalspurige Mariazellerbahn als erste lange Bahnstrecke der Welt mit Wechselspannung elektrifiziert die seinerzeit gelieferten Lokomotiven der Reihe 1099 und das dazugehorige Kraftwerk Wienerbruck waren zum Teil uber 100 Jahre im Dienst Es wurden zu dieser Zeit auch diverse Elektromotore Schaltanlagen Ubertragungsleitungen Bohrmaschinen Stromzahler Bogenlampen Ventilatore Pumpen und Aufzuge erzeugt 4 1913 waren die OSSW mit allein 6 000 Beschaftigten in Wien das grosste Elektrotechnikunternehmen Osterreich Ungarns 5 nbsp Triebwagen der Wiener Lokalbahn fur Gleich und Wechselstrom 1907 In der Zwischenkriegszeit machten sich die OSSW vor allem um die Elektrifizierung des Bahnnetzes der Osterreichischen Bundesbahnen bemuht wichtige Gebirgsbahnen wie die Arlbergbahn die Giselabahn die Tauernbahn oder die Salzkammergutbahn wurden mit Fahrleitungen und Kraftwerken der Osterreichischen Siemens Schuckert Werke versorgt In Wien wurde die Wiener Elektrische Stadtbahn geschaffen 1927 wurde in der Nibelungengasse unter Carl Friedrich von Siemens das Siemenshaus errichtet 1929 belief sich die Belegschaft der OSSW einschliesslich der Tochtergesellschaften in den Nachfolgestaaten der Monarchie auf rund 11 700 Mitarbeiter mit 3 800 Beschaftigten erreichen die Wiener Werke einen Hochststand 1930 wurde erstmals in Osterreich ein Seekabel verlegt und zwar fur die Oberosterreichische Kraftwerke AG quer durch den Wolfgangsee nach St Gilgen 1 Im Zuge der Weltwirtschaftskrise der 1930er Jahre mussten auch die OSSW massiv Personal abbauen der Mitarbeiterstand reduzierte sich um fast 70 auf lediglich 1 947 Beschaftigte 5 1939 verloren die OSSW im Zuge des Anschlusses Osterreichs an das Deutsche Reich ihre Eigenstandigkeit und wurden zu Zweigstellen des Stammhauses Im Zweiten Weltkrieg wurden auch Zwangsarbeiter Kriegsgefangene und KZ Haftlinge eingesetzt Ende des Jahres 1944 waren von ca 22 000 bei Siemens in der Ostmark tatigen Personen etwa 4 400 Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter darunter rund 400 KZ Haftlinge 6 Die Werksanlagen in Wien wurden durch Bombardements weitgehend zerstort nach Kriegsende folgte die Demontage noch brauchbarer Anlagen durch die Besatzungsmachte Das Unternehmen wurde als Siemens Schuckert Werke wieder selbststandig und unter grossen Schwierigkeiten wieder aufgebaut 1946 wurden die OSSW verstaatlicht ausgenommen davon waren bis 1955 die unter der Kontrolle der USIA stehenden Werke in der Engerthstrasse und der Siemensstrasse 1 Im Zuge des Wiederaufbaues Osterreichs wurden viele Eisenbahn und Strassenbahnfahrzeuge repariert neue elektrische Ausrustungen und Fahrzeuge entwickelt und die Wiener Staatsoper und das Burgtheater mit neuen elektrischen Installationen ausgerustet gemeinsam mit Siemens amp Halske Nach dem Staatsvertrag gelang es den SSW wieder an die grossen Erfolge der Vorkriegszeit anzuknupfen 3 Fur die Ausrustung elektrischer Bahnen wurde bereits in der Zwischenkriegszeit eine erfolgreiche Kooperation mit den anderen Elektrotechnikunternehmen in Osterreich eingegangen aus der Schliesslich nach dem Krieg die Firmengemeinschaft ABES entstand ein Verband der Firmen AEG Union Osterreichische Brown Boveri Werke ELIN und Siemens Schuckert Sie diente vornehmlich der quotenmassigen Aufteilung der Auftrage fur elektrische Ausrustungen 1965 anderte das Unternehmen im Zuge eines Vereinheitlichungsprozesses der Starkstromindustrie in Osterreich seinen Namen in Wiener Starkstromwerke WStW 1967 wurde die osterreichische Siemens GmbH gegrundet und die WStW fusionierte mit dieser 1970 wurde die Siemens AG Osterreich geschaffen und die diversen Siemens Betriebe in dieser zusammengefasst 7 Erzeugnisse der OSSW BearbeitenErzeugt wurden vor allem elektrische Ausrustungen fur Schienenfahrzeuge und E Werke nbsp Lokomotive der Hollentalbahn 1903 nbsp Lokomotive der Anstaltsbahn Steinhof 1907 nbsp Ybbser Strassenbahn 1907 nbsp Feldbahn Werkslok des Chemiewerkes Aussig 1908 8 nbsp Elektrolok der Mariazellerbahn 1910 11 beim Abschied aus dem taglichen Betrieb 2013 nbsp Kraftwerk Wienerbruck in den Otschergraben 1910 nbsp Triebwagen 5 der Strassenbahn Gmunden 1911 nbsp OSSW Fahrschalter Typ K in einem Triebwagen der Florianerbahn 1912 nbsp Triebwagen Typ K der Wiener Strassenbahn 1912 nbsp Guterzugslok BBO 1080 1924 nbsp Talstrecken Schnellzugslok BBO 1570 1925 nbsp Triebwagen 1 der Hollentalbahn 1926 nbsp Umformeranlage der Hollentalbahn zwei Umformersatze mit rotierenden Umformern 1926 nbsp Schnellzugslok der Reihe BBO 1670 Antrieb durch senkrecht montierte Motoren uber Kegelradgetriebe 1928 1932 nbsp Fabriksschild OSSW nbsp Type M der Wiener Strassenbahn spaten 1920er Jahre nbsp Vierachsige diesel elektrische Lokomotive BBO 2070 s eine der ersten Diesellokomotiven Osterreichs 1928 nbsp Erste Kooperation im Rahmen der ABES bei den Lokomotiven der Reihe 1245 1934 nbsp Diesel elektrischer Schnelltriebwagen BBO VT 42 mit OSSW Generatoranlage nach GEBUS 1936 nbsp Diesel elektrische Schmalspurlok 2091 02 mit Kraftubertragung nach System GEBUS 1936 nbsp Obwohl eine Konstruktion der AEG erhielte die Reihe 1018 DRG E 18 2 vier Fahrmotore von den OSSW mit zusammen 3340 kW Leistung 1938 nbsp Elektrolok der Reihe 1041 der OBB 1950er Jahre nbsp Die Schnellzugloks OBB 1010 wurden von der ABES ausgerustet 1955 1958 Literatur BearbeitenFranz Mathis Big Business in Osterreich Osterreichische Grossunternehmen in Kurzdarstellungen Verlag fur Geschichte und Politik Wien 1987 ISBN 3 7028 0256 8 Weblinks Bearbeitenhttps new siemens com at de unternehmen ueber uns geschichte htmlEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e Geschichte Siemens Osterreich Abgerufen am 13 Juni 2021 ONB ANNO Elektrotechnik und Maschinenbau Abgerufen am 13 Juni 2021 a b Geschichte Siemens Osterreich Abgerufen am 13 Juni 2021 ONB ANNO Elektrotechnik und Maschinenbau Abgerufen am 13 Juni 2021 a b Mathis Big Business in Osterreich S 279 282 Siemens AG Osterreich im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien Geschichte Siemens Osterreich Abgerufen am 13 Juni 2021 Siemens amp Schuckert c 13 Abgerufen am 9 Marz 2022 tschechisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Osterreichische Siemens Schuckert Werke amp oldid 237710124