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Zinkenit auch Zinckenit geschrieben und unter der bergmannischen Bezeichnung Bleiantimonglanz oder synonym als Keeleyit bekannt ist ein Mineral aus der Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze mit der chemischen Zusammensetzung Pb9Sb22S42 2 besteht also aus Blei Antimon und Schwefel im Verhaltnis von 9 22 42 ZinkenitZinkenit aus der San Jose Mine Oruro City Cercado Oruro Bolivien Grosse 5 9 3 8 1 5 cm Allgemeines und KlassifikationIMA Symbol Zkn 1 Andere Namen Bleiantimonglanz Keeleyit ZinckenitChemische Formel Pb9Sb22S42 2 Mineralklasse und ggf Abteilung Sulfide und Sulfosalze SulfosalzeSystem Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana II E 26 II E 26 010 2 JB 35a 03 08 01 01Ahnliche Minerale Enargit Manganit StibnitKristallographische DatenKristallsystem hexagonalKristallklasse Symbol hexagonal pyramidal 6 3 Raumgruppe P63 Nr 173 Vorlage Raumgruppe 173 2 4 Gitterparameter a 22 12 A c 4 32 A 2 4 Formeleinheiten Z 1 2 4 Physikalische EigenschaftenMohsharte 3 bis 3 5 5 Dichte g cm3 gemessen 5 33 berechnet 5 34 2 Spaltbarkeit undeutlich nach 112 0 5 Bruch Tenazitat uneben 5 Farbe grauweiss stahlgrau buntfarbig anlaufendStrichfarbe stahlgrau bis schwarz fein ausgerieben rotbraun 6 Transparenz undurchsichtigGlanz MetallglanzZinkenit kristallisiert im hexagonalen Kristallsystem und entwickelt vorwiegend dunne prismatische und entlang der Z Achse gestreifte undurchsichtige Kristalle bis etwa 5 cm Lange aber auch radialstrahlige bis verfilzte oder massige Aggregate von weiss bis stahlgrauer Farbe und metallischem Glanz Der Strich ist weist normalerweise eine stahlgraue bis schwarze Farbe auf die sich allerdings in eine rotbraune Farbe andert wenn die Strichprobe fein ausgerieben wird 6 An der Luft kann Zinkenit nach einiger Zeit buntfarbig anlaufen Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Kristallstruktur 4 Bildung und Fundorte 5 Verwendung 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenZinkenit wurde 1825 erstmals in der Graf Jost Christian Zeche bei Wolfsberg Stolberg in Deutschland entdeckt und 1826 von Gustav Rose beschrieben der das Mineral nach dessen Entdecker Johann Ludwig Carl Zincken in spateren Veroffentlichungen auch Zinken benannte 7 Klassifikation BearbeitenBereits in der veralteten aber noch gebrauchlichen 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehorte der Zinkenit zur Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze und dort zur Abteilung der Sulfosalze wo er zusammen mit Scainiit die unbenannte Gruppe II E 26 bildete Die seit 2001 gultige und von der International Mineralogical Association IMA verwendete 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Zinkenit neu definierte Abteilung der Sulfosalze mit PbS als Vorbild Diese ist zudem weiter unterteilt nach der Kristallstruktur bzw dem in der Verbindung vorherrschenden Metall so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung Galenit Derivate mit Blei Pb zu finden ist wo es als einziges Mitglied die unbenannte Gruppe 2 JB 35a bildet Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Zinkenit in die Klasse der Sulfide und Sulfosalze und dort in die Abteilung der Sulfosalze ein Hier ist er als Namensgeber der Zinkenitgruppe mit der System Nr 03 08 01 und den weiteren Mitgliedern Pillait Pellouxit und Tazieffit innerhalb der Unterabteilung der Sulfosalze mit dem Verhaltnis 1 lt z y lt 2 und der Zusammensetzung A i A2 j ByCz A Metalle B Halbmetalle C Nichtmetalle zu finden Kristallstruktur BearbeitenZinkenit kristallisiert hexagonal in der Raumgruppe P63 Raumgruppen Nr 173 Vorlage Raumgruppe 173 mit den Gitterparametern a 22 15 A und c 4 33 A sowie einer Formeleinheit pro Elementarzelle 2 4 Bildung und Fundorte BearbeitenZinkenit scheidet sich aus hydrothermalen Losungen in verschiedenen Erzgangen ab Begleitminerale sind unter anderem Boulangerit Bournonit Jamesonit Stannin und Stibnit Als eher seltene Mineralbildung kann Zinkenit an verschiedenen Fundorten zum Teil zwar reichlich vorhanden sein insgesamt ist er aber wenig verbreitet Weltweit gelten bisher Stand 2017 mehr als 200 Fundorte 8 als bekannt Neben seiner Typlokalitat Grube Jost Christian in Sachsen Anhalt trat das Mineral in Deutschland auch an mehreren Orten im Schwarzwald in Baden Wurttemberg bei Brandholz im bayerischen Fichtelgebirge bei Uentrop Arnsberg und Nuttlar Meschede in Nordrhein Westfalen an mehreren Orten der Eifel und bei Raubach in Rheinland Pfalz bei Kleinvoigtsberg Grossschirma in Sachsen sowie Greiz in Thuringen auf In der Schweiz fand sich Zinkenit bisher nur am Felsberger Calanda einem Gipfel des Calenda Gebirgsstock im Kanton Graubunden Bekannt wurden unter anderem die Itos Mine und die San Jose Mine bei Oruro in Bolivien aufgrund ihrer grossen Kristallfunde mit bis zu 5 cm Durchmesser aber auch in anderen Gebieten des Departamento Oruro und des Departamento Potosi konnte Zinkenit gefunden werden Weitere Fundorte sind Argentinien Australien China Frankreich Griechenland Italien Japan Kanada Kasachstan Kirgisistan Luxemburg Mexiko die Mongolei Peru Portugal Rumanien Russland Serbien die Slowakei Spanien Tadschikistan Tschechien Turkei die Ukraine das Vereinigte Konigreich Grossbritannien sowie die Vereinigten Staaten von Amerika USA 9 Verwendung BearbeitenZinkenit wird lediglich bei lokaler Anhaufung als Rohstoff zur Bleigewinnung abgebaut Ansonsten ist es ein eher unbedeutendes Erz und dient Sammlern und Mineralogen als Mineralprobe Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenPetr Korbel Milan Novak Mineralien Enzyklopadie Dorfler Natur Nebel Verlag Eggolsheim 2002 ISBN 978 3 89555 076 8 S 61 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Zinkenite Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Mineralienatlas Zinkenit Wiki Mindat Zinkenite englisch RRUFF Database of Raman spectroscopy Zinkenite englisch American Mineralogist Crystal Structure Database Zinkenite englisch Einzelnachweise Bearbeiten Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 a b c d e f Piers P K Smith Direct imaging of tunnel cations in zinkenite by high resolution electron microscopy In American Mineralogist Band 71 1986 S 200 rruff info PDF 806 kB abgerufen am 14 April 2017 Webmineral Zinkenite englisch a b c American Mineralogist Crystal Structure Database Zinkenite englisch a b c Zinkenite In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 handbookofmineralogy org PDF 61 kB abgerufen am 13 April 2017 a b Friedrich Klockmann Klockmanns Lehrbuch der Mineralogie Hrsg Paul Ramdohr Hugo Strunz 16 Auflage Enke Stuttgart 1978 ISBN 3 432 82986 8 S 479 480 Erstausgabe 1891 Thomas Witzke Die Entdeckung von Zinkenit Mindat Anzahl der Fundorte fur Zinkenit Fundortliste fur Zinkenit beim Mineralienatlas und bei Mindat Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zinkenit amp oldid 239328002