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Dieser Artikel beschreibt den Ort Zang in Baden Wurttemberg Fur weitere Bedeutungen siehe Zang Begriffsklarung Zang ist ein Teilort der Gemeinde Konigsbronn im Landkreis Heidenheim in Baden Wurttemberg Er liegt im Sudwesten der Hauptgemeinde auf dem Albuch einem Teil der Ostalb auf einer Hohe von 670 m u NN Kirche ZangGemeinde KonigsbronnWappen der ehemaligen Gemeinde ZangKoordinaten 48 44 N 10 4 O 48 7293 10 073 670 Koordinaten 48 43 45 N 10 4 23 OHohe 670 mEinwohner 1384 31 Dez 2022 1 Eingemeindung 1 September 1971Postleitzahl 89551Vorwahl 07328 Das dorfliche Zang auf einem Gemalde von 1860Zang aus sudlicher Richtung Mai 1962 Luftaufnahme von Zang 19 August 2012 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Fruhgeschichte 1 2 Ortsentwicklung 1 3 Schulwesen 2 Sehenswurdigkeiten 2 1 Dorfkirche 2 2 Dorfweiher 2 3 Flurmark Kerbenhof 2 4 Umgebung 3 Politik 4 Wappen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenFruhgeschichte Bearbeiten Archaologische Funde auf der Zanger Rodungsinsel weisen darauf hin dass es dort bereits in der Jungsteinzeit zwischen 5500 und 2200 v Chr eine menschliche Ansiedlung gab Wahrscheinlich wurde im Bereich des heutigen Ortes dann bereits im Hochmittelalter eine Waldhufensiedlung gegrundet die 1356 erstmals erwahnt wurde 2 Die Bewohner verliessen diese Ansiedlung jedoch im spaten Mittelalter wieder Ortsentwicklung Bearbeiten Die ersten Hauser im neuzeitlichen Zang entstanden wohl um das Jahr 1500 Initiiert durch den damaligen Abt des Konigsbronner Zisterzienserklosters Melchior Ruff wurden auf des Klosters eigenen Waldern sogenannte Soldhofstatten gegrundet Dies waren einfache Behausungen mit etwas Ackerland fur die vom Kloster abhangigen Arbeiter Soldner Die ersten Siedler waren vor allem Waldarbeiter und Kohler welche die fur die klostereigene Eisenverhuttung von Bohnerz notwendige Holzkohle liefern sollten Im Lagerbuch des Klosters von 1538 werden 22 Soldhofstatten und deren Bewohner genannt die dem Kloster zu Pacht und Fron verpflichtet waren Bis 1739 kamen weitere 35 Soldhofstatten hinzu Erst ab 1817 konnten die Anwesen jedoch im Zuge einer von Konig Wilhelm I von Wurttemberg verordneten Ablosung von ihren Besitzern gekauft werden Zur Befreiung von Pacht und Fron war jedoch die Zahlung eines 16 fachen Jahresbetrags notig Im Laufe der Zeit wurde neben der Forstwirtschaft auch immer mehr Viehzucht und Ackerbau meist Getreide und Kartoffeln betrieben Besonders im 18 und 19 Jahrhundert gab es auch viele Weber im Ort 1580 ging das Kloster Konigsbronn an das Herzogtum Wurttemberg uber und Zang kam damit politisch zu Springen dem spateren Konigsbronn Erst 1819 wurde der Ort eine eigenstandige Gemeinde die am 1 September 1971 im Zuge der Baden Wurttembergischen Gemeindereform wieder nach Konigsbronn eingemeindet wurde 3 Seit Ende der 1960er Jahre siedelten sich immer mehr Neuburger in Zang an Dies fuhrte zu einem deutlichen Bevolkerungszuwachs so dass das Neubaugebiet inzwischen den grossten Teil der Einwohner beherbergt Mittlerweile liegt die Einwohnerzahl bei ca 1500 Der Ortsneckname der Zanger lautet Schnitzhafe oder auch Beisszange Einwohnerentwicklung von Zang 1634 2015 1634 1652 1702 1826 1831 1905 1910 1914 1933 1946 1950 1955 1960 1965 1970 1980 1987 1990 1995 2000 2005 2010 2015100 60 180 740 740 429 429 425 413 523 542 493 510 548 628 914 1255 1332 1396 1471 1263 1421 1444 nbsp Schul und Rathaus erbaut 1835Schulwesen Bearbeiten Eine eigene Schule hat Zang seit dem Ende des 17 Jahrhunderts Am 28 September 1696 sahen sich Gemeinderat und ganze Gemeind zu Zang genotigt eine demutigste Petition an die Regierung zu richten in die Rezeption eines Partikularschulmeisters gnadigst zu willigen Als Begrundung fur den Antrag wurde angegeben dass der ca 5 km lange Fussweg von Zang in die Konigsbronner Schule der zarten Jugend wegen der forchtigen Walder des grausam fallenden Schnees und der reissenden Wolfe nicht zugemutet werden konne Der bewilligte Schulmeister musste zunachst in angemieteten Raumen unterrichten Ein eigenes Schulhaus konnte sich die arme Gemeinde erst nach einer von der Wurttembergischen Regierung angeordneten landesweiten Sammlung fur das Dorf im Jahre 1826 leisten bei der 1 734 Gulden zusammenkamen Es wurde 1835 als gemeinsames Gebaude mit dem Rathaus errichtet und dient auch heute noch zum Schulunterricht nbsp Evangelische Dorfkirche von OstenNach einer vorubergehenden Schliessung im Jahre 1976 gibt es seit 1987 wieder eine Grundschule in Zang die durch einen Burgerentscheid im Januar 2018 auch weiterhin erhalten bleibt obwohl der Konigsbronner Gemeinderat 2017 eigentlich die erneute Schliessung der Aussenstelle beschlossen hatte Ausserdem besteht seit 1975 ein eigener Kindergarten im Ort nbsp Inneres der evangelischen DorfkircheSehenswurdigkeiten BearbeitenDorfkirche Bearbeiten nbsp Altar der evangelischen Dorfkirche nbsp Evangelische Dorfkirche von Westen erbaut 1781 von Kirchenrats Baumeister GoezDie evangelische Dorfkirche wurde 1781 anstelle der 200 Jahre alten Vorgangerkirche erbaut und ist mit ihrem Dachturm sowie ihrer beeindruckenden Kassettendecke ein sehenswertes Bauwerk Sie wurde von Kirchenrats Baumeister Wilhelm Friedrich Goez aus Ludwigsburg erbaut 4 Die Dorfkirche steht unter Denkmalschutz und ist eine der wenigen Kirchenbauten der Region die mit einer Solarstromanlage ausgestattet sind seit 2007 5 Dorfweiher Bearbeiten nbsp Zanger WeiherDer Zanger Dorfweiher wurde bereits um 1500 von den Konigsbronner Monchen zur Fischzucht angelegt und diente spater vorwiegend als Viehtranke In jungerer Zeit ist er im Winter auch bei Schlittschuhlaufern beliebt denen die Gemeinde sogar eine kleine Flutlichtanlage installierte Bis zum Ende des 20 Jahrhunderts noch ein intaktes Okosystem mit Seerosen Kaulquappen und Froschen veralgte der Weiher im Laufe der Zeit immer mehr bis im Jahre 2014 der Zulauf und das gesamte Umfeld unter Mithilfe der Zanger Bevolkerung saniert und neu gestaltet wurden Am Ufergelande platschert nun Wasser aus einem gusseisernen Brunnen und auf einer Schautafel gibt es Informationen uber das historische Zang Ausserdem laden Sitzbanke zum geruhsamen Verweilen ein Flurmark Kerbenhof Bearbeiten nbsp Kerbenhof HulbeWeitere mittelalterliche Siedlungsspuren auf der heutigen Gemarkung Zang befinden sich auf der westlichen Flurmark Kerbenhof wo einst ein ansehnliches Hofgut uber viele Jahrhunderte hinweg bewirtschaftet wurde Bereits 1143 taucht in den Stiftungsgutern des Klosters Anhausen der Name Korben auf und bezeichnet eine Weilerstatt die mit Holz verwachsen ist Nach mehreren Besitzerwechseln gelangte das Hofgut 1707 an das Herzogtum Wurttemberg wurde 1848 nach langwierigen Verhandlungen von Zanger Burgern erworben und vergrosserte damit die Gemarkung um rund 70 Hektar Noch im gleichen Jahr wurde das Gehoft wegen Baufalligkeit abgebrochen so dass heute von der einstigen Bebauung nichts mehr zu sehen ist Nur eine kleine mit Buschwerk umsaumte Feldhulbe mit einer Schautafel erinnert jetzt noch an die historische Ansiedlung Umgebung Bearbeiten Die weite Waldlichtung in der die immer noch landlich gepragte Ansiedlung liegt wird besonders an den Wochenenden von Wanderern und Radfahrern zur Naherholung genutzt Besonders in der warmeren Jahreszeit ladt der Banklesweg ein von der Ortsgruppe Zang des Schwabischen Albvereins mit einer Anzahl von idyllisch gelegenen Ruhebanken ausgestatteter Rundweg um den Ort zu erholsamen Spaziergangen ein Im Winter lockt die in der Umgebung bekannte Zanger Loipe zu ausgedehnten Langlauftouren Politik BearbeitenAls zu Konigsbronn gehorig liegt Zang im Bundestagswahlkreis 270 Aalen Heidenheim 6 Wappen BearbeitenDas 1955 eingefuhrte Wappen des Ortes zeigt in Silber einen Abtsstab und drei Lindenblatter Der Abtsstab bezieht sich auf die fruhere Zugehorigkeit Zangs zum Kloster Konigsbronn wahrend die Lindenblatter auf die waldreiche Umgebung verweisen Literatur BearbeitenPaul Wiedenmann Zang auf dem Aalbuch Selbstverlag Zang 1921 Die Gemeinden des Kreises Heidenheim Sonderdruck der Heidenheimer Neue Presse Heidenheim 1967 Albert Wegscheider Die Entwicklung des Schulwesens in Zang In Rund um den Herwartstein Gemeindeblatt Konigsbronn unbekanntes Jahr Hans Wulz Wolfgang Wulz Uber Knopfleswascher Pantscher und Ratze Schwabische Spitznamen aus dem Kreis Heidenheim Verlag der Buchhandlung Meuer Heidenheim 1998 Hans Wegscheider Jurgen Glass Zang Band 1 Hauser und Menschen Selbstverlag Zang 2008 Gerhard Stock Eine Kirche unter Strom In Heidenheimer Zeitung 17 Juni 2014 Hans Wegscheider Jurgen Glass Zang Band 2 Fluren und Walder Selbstverlag Zang 2014 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Zang Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Internetauftritt der Gemeinde Konigsbronn Internetauftritt der Ortsgruppe Zang des Schwabischen Albvereins Einzelnachweise Bearbeiten Konigsbronner Wochenblatt Rund um den Herwartstein 26 Januar 2023 Statistik 2022 Sunhild Kleingartner Jorg Drauschke Spurensuche in der Brenzregion 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