www.wikidata.de-de.nina.az
Der Wolfsmilchschwarmer Hyles euphorbiae ist ein Schmetterling Nachtfalter aus der Familie der Schwarmer Sphingidae Er wurde von der Umweltstiftung BUND zum Schmetterling des Jahres 2014 gekurt 1 WolfsmilchschwarmerWolfsmilchschwarmer Hyles euphorbiae SystematikKlasse Insekten Insecta Ordnung Schmetterlinge Lepidoptera Familie Schwarmer Sphingidae Unterfamilie MacroglossinaeGattung HylesArt WolfsmilchschwarmerWissenschaftlicher NameHyles euphorbiae Linnaeus 1758 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 1 1 Ahnliche Arten 2 Vorkommen 3 Lebensweise 3 1 Flug und Raupenzeiten 3 2 Nahrung der Raupen 4 Entwicklung 5 Bilder 6 Quellen 6 1 Einzelnachweise 6 2 Literatur 7 WeblinksMerkmale BearbeitenDie Falter erreichen eine Flugelspannweite von 70 bis 85 Millimetern und haben eine ziemlich variable Farbung Die Vorderflugel haben eine hell gelbbraune oder hell rosafarbene Grundfarbe Eine scharf abgegrenzte keilformige dunkelbraune bis olivgrune Binde parallel zum Aussenrand bedeckt einen grossen Teil der hinteren Halfte der Flugel der Aussenrand ist meistens breit in der Grundfarbe gefarbt Die Grundfarbung ist weiters durch einen grosseren braunen bis olivgrunen Fleck am Flugelansatz und ein bis drei weitere kleinere entlang des Vorderrandes uberdeckt Die Hinterflugel sind von einem zentralen roten bis rosafarbenen Bereich der breit schwarz gerandet ist dominiert Der Flugelansatz ist schwarz gefarbt der Aussenrand ist ockerbraun am Innenrand befindet sich ein verwaschener weisser Fleck Es gibt Farbvarianten der Art bei denen die Hinterflugel kein Rot aufweisen oder komplett rot gefarbt sind anstelle des Rots kann das Zentrum auch rostbraun oder gelb gefarbt sein Auch die Vorderflugelfarbung ist sehr variabel und kann im Extremfall fast ganzlich braun sein und nur einige kleine cremefarbene Bereiche anstelle der zentralen hellen Binde haben Der stark behaarte Thorax hat die gleiche Farbung wie die Flecken der Vorderflugel und weist eine seitlich und mitunter auch von der Seite hinten bis etwa zur Mitte des Thorax verlaufende weisse bzw rosafarbene Behaarung auf Das Abdomen besitzt die gleiche Grundfarbung wie der Thorax und tragt auf den ersten drei Segmenten seitlich auf der Oberseite vier abwechselnd schwarze und weisse Haarbuschel die Mitte des Ruckens ist aber auch auf diesen Segmenten in der Grundfarbe gefarbt Die Raupen werden 70 bis 80 Millimeter lang und sind auch sehr variabel aber auffallig gefarbt Die auffallende Pigmentierung wird als Warnfarbung aufgrund der Unschmackhaftigkeit Giftigkeit wegen entsprechender giftiger Inhaltsstoffe der Futterpflanzen gedeutet Die ubliche Futterpflanze der Raupen ist die Zypressen Wolfsmilch Sie haben anfangs eine gelbgrune spater orange bis rote Grundfarbe es gibt aber auch grun gelbbraun oder schwarz gefarbte Tiere An den Seiten tragen sie auf jedem Segment ein Paar untereinander angeordnete weisse schwarz gerandete Flecken zwischen denen zahlreiche kleine weisse ebenfalls schwarz gerandete Flecken auf der Seite des Korpers verteilt sind Diese kleinen Flecken konnen im Extremfall auch ganz fehlen und die Grundfarbung deutlich sichtbar werden lassen Die grossen Flecken konnen auch gelb grun oder orange gefarbt sein Der Rucken tragt eine zunachst gelbe spater rote Langslinie daruber hinaus verlauft manchmal an den Seiten des Korpers eine grune gelblichbraune oder schwarze Langslinie Die Beine Kopfkapsel und das Analhorn sind orange bis rot gefarbt letzteres hat eine schwarze Spitze Ahnliche Arten Bearbeiten Labkrautschwarmer Hyles galii Rottemburg 1775 Hyles dahlii Geyer 1827 Hyles tithymali Boisduval 1832 Sanddornschwarmer Hyles hippophaes Esper 1793 Linienschwarmer Hyles livornica Esper 1779 Hyles nicaea de Prunner 1798 Hyles centralasiae Staudinger 1887 Vorkommen BearbeitenDie Tiere kommen von Nordafrika uber Sud und Mitteleuropa ostlich bis nach China vor Als Irrgaste findet man sie gelegentlich auch bis ins sudliche Nordeuropa 2 Sie leben in warmen und trockenen Gebieten in denen die Raupenfutterpflanzen wachsen wie beispielsweise auf Trockenrasen Ruderalflachen in Kiesgruben auf Binnendunen und an sonnigen Hangen Feld und Wegrandern Sie sind in ihren Bestandszahlen rucklaufig kommen aber insbesondere an warmen Standorten lokal haufig vor 3 Lebensweise BearbeitenDie Falter sitzen tagsuber an Steinen Wanden in der niedrigen Vegetation oder sogar am Boden Sie krummen bei Storung den Hinterleib nach unten und entfalten die Flugel sodass die roten Hinterflugel sichtbar werden Sie sind aufgrund ihrer Raupenfutterpflanzen fur Fressfeinde ungeniessbar Bereits kurz nach Sonnenuntergang werden sie aktiv fliegen aber nur kurz Bis etwa Mitternacht wiederholen sich die Flugphasen drei bis viermal Die Paarung dauert etwa drei Stunden Unmittelbar danach legt das Weibchen einige Eier ab der Grossteil wird aber meist erst am nachsten Tag gelegt Sie saugen Nektar an verschiedenen Bluten kommen aber nur sehr selten ans Licht 4 Flug und Raupenzeiten Bearbeiten Die Falter fliegen in einer Generation von Mitte Mai bis Juli In warmen Jahren bildet sich auch eine zum Teil unvollstandige zweite Generation von August bis Mitte September aus Die Raupen findet man von Juli bis September 5 Nahrung der Raupen Bearbeiten Die Raupen ernahren sich von Wolfsmilch Euphorbia insbesondere von Strand Wolfsmilch Euphorbia paralias Zypressen Wolfsmilch Euphorbia cyparissias und in Sudeuropa von Palisaden Wolfsmilch Euphorbia characias In Mitteleuropa fressen sie fast ausschliesslich an Zypressen Wolfsmilch Sehr selten kann man Raupen auch auf Ampfer Rumex Vogelknoterichen Polygonum Weinreben Vitis Bingelkrautern Mercurialis und Weidenroschen Epilobium finden In der Schweiz fressen die Raupen haufig an Vogelknoterich Polygonum aviculare 4 Entwicklung BearbeitenDie Weibchen legen ihre etwa ein Millimeter langen blaugrun schimmernden Eier einzeln oder in kleinen Gelegen von sechs bis 20 Stuck an den jungen Trieben der Futterpflanzen ab Ihre Schale ist unublich hart Die vier Millimeter kurzen Raupen schlupfen nach etwa zehn Tagen und leben anfangs gesellig erst spater alleine Sie haben nach dem Schlupf eine helle Farbung nur das Analhorn und die Kopfkapsel sind schwarz Sie sind zunachst nachtaktiv grossere Raupen fressen auch gut sichtbar am Tag und vertrauen auf ihre Warnfarbung dieses Verhalten wird Aposematismus genannt Zwar lagern sie keine Gifte in ihrem Korper ein ihr Mageninhalt ist aber giftig durch die aufgenommenen Pflanzentoxine Diesen konnen sie zur Abwehr bei Gefahr unter heftigen Zuckungen aus dem Maul ausstossen An sehr heissen Tagen klettern sie hoch an den Pflanzen empor um der Bodenhitze etwas zu entfliehen Die Uberwinterung findet als Puppe in Bodennahe zwischen versponnenen Pflanzenteilen statt 4 2 Bilder Bearbeiten nbsp Praparat nbsp Praparat nbsp Praparat nbsp Praparat nbsp Eier nbsp Raupe nbsp PuppeQuellen BearbeitenEinzelnachweise Bearbeiten bund net Der Wolfsmilchschwarmer ist Schmetterling des Jahres 2014 Zugriff 5 Dezember 2013 a b Hans Josef Weidemann Jochen Kohler Nachtfalter Spinner und Schwarmer Naturbuch Verlag Augsburg 1996 ISBN 3 89440 128 1 S 48ff Heiko Bellmann Der neue Kosmos Schmetterlingsfuhrer Schmetterlinge Raupen und Futterpflanzen Franckh Kosmos Stuttgart 2003 ISBN 3 440 09330 1 S 104 a b c Sphingidae of the Western Palaearctic A R Pittaway abgerufen am 4 August 2007 Manfred Koch Wir bestimmen Schmetterlinge Band 2 Baren Spinner Schwarmer und Bohrer Deutschlands 2 erweiterte Auflage Neumann Radebeul Berlin 1964 DNB 452481929 S 108f Literatur Bearbeiten Gunter Ebert Die Schmetterlinge Baden Wurttembergs Band 4 Nachtfalter II Bombycidae Endromidae Lemoniidae Saturniidae Sphingidae Drepanidae Notodontidae Dilobidae Lymantriidae Ctenuchidae Nolidae Ulmer Verlag Stuttgart 1994 ISBN 3 8001 3474 8Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wolfsmilchschwarmer Album mit Bildern Videos und Audiodateien www lepiforum de Taxonomie und Fotos www schmetterling raupe de A R Pittaway Sphingidae of the Western Palaearctic englisch Moths and Butterflies of Europe and North Africa englisch Hyles euphorbiae bei Fauna EuropaeaSchmetterling des Jahres in Deutschland Graubindiger Mohrenfalter 2003 Aurorafalter 2004 Ockerbindiger Samtfalter 2005 Schwalbenschwanz 2006 Landkartchen 2007 Argusblauling 2008 Tagpfauenauge 2009 Schonbar 2010 Grosser Schillerfalter 2011 Kleines Nachtpfauenauge 2012 Braunfleckiger Perlmutterfalter 2013 Wolfsmilchschwarmer 2014 Rotes Ordensband 2015 Stachelbeerspanner 2016 Goldene Acht 2017 Grosser Fuchs 2018 Schachbrettfalter 2019 Gruner Zipfelfalter 2020 Brauner Bar 2021 Kaisermantel 2022 Ampfer Grunwidderchen 2023 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wolfsmilchschwarmer amp oldid 211071412