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Wolfgang Paul Franz Dietrich von Ditfurth 28 Februar 1879 in Berlin 1 22 Marz 1946 2 in Riga Sowjetunion war ein deutscher Generalleutnant und verurteilter Kriegsverbrecher Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke Auswahl 3 Weblinks 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenWolfgang von Ditfurth wuchs als Angehoriger eines Zweiges der Adelsfamilie von Ditfurth in Berlin auf Er war der alteste Sohn des spateren Kaiserlichen Geheimen Oberregierungsrats Theodor von Ditfurth und seiner Frau Eveline Luise Helene Adelaide geb Meyer 1858 Nach dem Ende seiner Schulzeit welche er mit dem Abitur abschloss begann er ein Jurastudium in Lausanne Dieses schloss er aber nicht ab und trat als Fahnenjunker am 26 September 1898 in die Preussische Armee ein 1905 war er als Leutnant im Kaiser Franz Garde Grenadier Regiment Nr 2 in Berlin dort war er am 27 Januar 1900 befordert worden 1 Bis zum Ende des Ersten Weltkriegs stieg er zum Hauptmann auf 1918 wurde er dem Chef des Generalstabs zur Verwendung zugeteilt und dem Nachrichtendienst zugeteilt Spater wurde er in die Reichswehr ubernommen 1921 war er als Abwehr und E Offizier im Stab des 2 Kavalleriedivision in Breslau eingesetzt Als Oberstleutnant seit 1 Februar 1928 in diesem Dienstgrad wechselte er 1928 in den Stab des 9 Infanterie Regiments nach Potsdam Mit der Beforderung zum Oberst E am 1 Februar 1931 wurde er Kommandeur des Wach Regiments Berlin Am 1 April 1932 schied er aus der Reichswehr aus wurde aber am 1 Oktober 1934 wieder reaktiviert und diente im Reichswehrministerium und spater in der Wehrmacht im OKH Hier war er Anfang 1939 in der 3 Abteilung beim Oberquartiermeister IV Generalmajor Kurt von Tippelskirch 3 Am 31 Marz 1939 schied er mit dem Charakter als Generalmajor aus der Armee aus und wurde fur kurze Zeit Assistent beim Kriegsgeschichtlichen Forschungsinstitut Wahrend des Zweiten Weltkriegs war er vom 25 Oktober 1939 bis 14 Mai 1942 Kommandeur der neu aufgestellten 403 Landesschutzen Division 4 Anfanglich kam die Division zur 6 Armee nach Frankreich wechselte dann aber mit der Umorganisation zur 403 Sicherungs Division Mitte Marz 1941 nach Russland zur 9 Armee 4 In dieser Position wurde er am 1 September 1940 4 erst zum Generalmajor der Reserve und am 1 Oktober 1941 4 zum Generalleutnant der Reserve befordert Unter seinem Kommando war diese Einheit in schwere Kriegsverbrechen bei der Partisanenbekampfung verwickelt Die Division wurde wahrend des gesamten Kriegs uberwiegend an der Ostfront fur Sicherungsaufgaben im ruckwartigen Heeresgebiet eingesetzt u a zur Gefangennahme versprengter sowjetischer Soldaten und Kommissare 5 6 Weitere antisemitische Massnahmen des Kommandeurs wie Konfiszierungen Funktionsenthebungen Bildung rein judischer Hauser folgten 1941 war die Division bei der Kesselschlacht bei Bialystok und Minsk der Kesselschlacht bei Smolensk und der Schlacht um Moskau in der sogenannten Heeresgruppenreserve Wahrend dieser Zeit wurde die Division gegen die Zivilbevolkerung eingesetzt und brannte zahlreiche Dorfer nieder Ab Juni 1942 war er Kommandeur der deutschen Kommandaturbehorde in Vilnius Im April Mai 1942 war er ebenfalls Militarkommandant der Stadt Kursk Ende Juli 1942 ging er im Range eines Generalleutnants in den Ruhestand Anschliessend war er bis Kriegsende am Kriegsgeschichtlichen Forschungsinstitut in Potsdam Am 19 Mai 1945 wurde er als Zivilist in Potsdam von sowjetischen Einheiten gefangen genommen und in die Sowjetunion verschleppt Bei seiner Vernehmung Ende 1945 gab er u a zu Protokoll 7 Vorubergehend wie ich schon sagte wurden sic dort wo meine Truppen disloziert waren wie in Litauen und in den angrenzenden Bezirken des westlichen Weissrusslands die ganze mannliche Bevolkerung im Alter von 18 50 J mitgenommen Im Jahre 1946 wurde er im Rigaer Kriegsverbrecherprozess gemeinsam mit anderen ehemaligen Wehrmachtsangehorigen zum Tode verurteilt Die Anklage lautete 2 Kriegsverbrechen im Juli August 1941 Teilnahme an Verhaftungen und Erschiessungen von Sowjetburgern durch die 403 Infanterie Division beim Befehlshaber des ruckwartigen Heeresgebiets 102 der Heeresgruppe Mitte bei Vilnius wobei es sich um die Ermordung von etwa 4000 Juden handelt von September 1941 bis Marz 1942 Aktionen im Raum Witebsk gegen die Zivilbevolkerung von April bis Mai 1942 Kriegskommandant in Kursk Das Urteil gegen Ditfurth wurde zwar mit der Todesstrafe belegt aber aufgrund einer Erkrankung nicht vollstreckt Am 22 Marz 1946 starb er an Herzversagen 2 Andere Quellen geben an dass er als verschollen galt 8 oder doch nach Prozessende am 3 Februar 1946 gehangt wurde 4 Werke Auswahl Bearbeitengemeinsam mit Karl Ogilvie ein Hauptmann im OKH Weststaaten Teil 1 Horhold Leipzig 1937 Foch In Heerfuhrer des Weltkrieges Berlin 1939 S 220 254 9 Die franzosische Wehrmacht Mittler Berlin 1940 Weblinks BearbeitenDitfurth Wolfgang von auf Das BundesarchivLiteratur BearbeitenJutta Ditfurth Der Baron die Juden und die Nazis Reise in eine Familiengeschichte Verlag Hoffmann und Campe Hamburg 2013 ISBN 978 3 455 50273 2 Wolfgang Keilig Die Generale des Heeres 1939 1945 Podzun Pallas Verlag Friedberg 1956 S 65 Mike Schmeitzner Andreas Weigelt Klaus Dieter Muller Thomas Schaarschmidt Todesurteile sowjetischer Militartribunale gegen Deutsche 1944 1947 Vandenhoeck amp Ruprecht 2015 S 97 Einzelnachweise Bearbeiten a b Gothaisches genealogisches Taschenbuch der adeligen Hauser Perthes 1905 S 232 a b c Mike Schmeitzner Andreas Weigelt Klaus Dieter Muller Thomas Schaarschmidt Todesurteile sowjetischer Militartribunale gegen Deutsche 1944 1947 Eine historisch biographische Studie Vandenhoeck amp Ruprecht 2015 ISBN 978 3 647 36968 6 S 97 google de abgerufen am 2 Marz 2021 H H Podzun Hrsg Das Deutsche Heer 1939 Gliederung Standorte Stellenbesetzung und Verzeichnis samtlicher Offiziere am 3 1 1939 Verlag Hans Henning Podzun 1953 S 15 a b c d e Samuel W Mitcham German Order of Battle 291st 999th Infantry divisions named infantry divisions and special 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Personensuche PersonendatenNAME Ditfurth Wolfgang vonALTERNATIVNAMEN Ditfurth Wolfgang Paul Franz Dietrich von vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Generalleutnant und verurteilter KriegsverbrecherGEBURTSDATUM 28 Februar 1879GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 22 Marz 1946STERBEORT Riga Sowjetunion Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wolfgang von Ditfurth amp oldid 221467447