www.wikidata.de-de.nina.az
Wolfgang Lotzsch 18 Dezember 1952 1 in Chemnitz ist ein ehemaliger deutscher Radrennfahrer Wolfgang Lotzsch rechts im Gesprach mit Gus Erik Schur am 3 April 1988 vor dem Start des Strassenrennens Berlin Leipzig Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Sportliche Laufbahn 2 Berufliches 3 Ehrungen 4 Literatur 5 Film 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben und Sportliche Laufbahn BearbeitenWolfgang Lotzsch begann 1965 mit dem Radsport Nachdem er bei einem Tourenradrennen den 2 Platz belegt hatte trat er dem SC Karl Marx Stadt bei und wurde Strassenradsportler 2 Schon in fruher Jugend galt Lotzsch als eines der grossten Radsport Talente der DDR Zwei Titel gewann er bei den Rennen der Kinder und Jugendspartakiade 1970 3 Aufgrund politischer Bedenken der DDR Sportfunktionare wurde Lotzsch 1972 jedoch aus dem SC Karl Marx Stadt ausdelegiert Grunde hierfur waren wohl insbesondere seine Kontakte zu Westverwandten sein Cousin Dieter Wiedemann hatte sich 1964 in den Westen abgesetzt sowie seine Weigerung in die SED einzutreten Dies bedeutete die faktische Ruckstufung zum Hobby Sportler Lotzsch wurde aus dem staatlichen Fordersystem ausgeschlossen Er startete fur verschiedene Betriebssportgemeinschaften Aufbau Centrum Leipzig Wismut Karl Marx Stadt Motor Ascota Karl Marx Stadt in den fur die BSG Fahrer ausgeschriebenen Wettbewerben und in bestimmten Rennen innerhalb der DDR Ausschreibungskategorie DDR offen Wichtige internationale Rennen wie die Friedensfahrt oder die Weltmeisterschaft blieben ihm dagegen versperrt 1976 wurde er wegen Staatsverleumdung zu zehn Monaten Gefangnis verurteilt die er im Karl Marx Stadter Zuchthaus verbrachte 4 In der Zelle von 8 m absolvierte er taglich sein Trainingsprogramm Hierzu gehorten unter anderem Liegestutze und 5000 Kniebeugen Danach war Lotzsch bis 1979 fur internationale Radrennen gesperrt 1985 trat er doch noch der SED bei da er dies als einzige Moglichkeit sah wieder an grosseren Wettkampfen teilzunehmen 5 Beim Lesen seiner 2000 Seiten umfassenden Stasi Akte nach der politischen Wende erfuhr er dass er von bis zu 50 inoffiziellen Stasi Mitarbeitern observiert wurde 6 7 Zweifellos gehorte Wolfgang Lotzsch wahrend der 1970er und 1980er Jahre zu den besten Radsportlern der DDR Den fur ihn zuganglichen Amateurbereich der BSG Sportler dominierte Lotzsch wahrend dieser Zeit nach Belieben und gewann rund 30 Mal die DDR Bestenermittlung Meisterschaft fur BSG Sportler auf Bahn und Strasse sowie 1982 auch im Querfeldeinrennen 8 Seine Dominanz zeigte sich auch darin dass er die Jahreswertungen der BSG Auswahlrennen bis 1985 sechsmal 1979 1981 85 gewann 9 Bei seinen wenigen Teilnahmen an prominenteren Rennen konnte Lotzsch einige wichtige Erfolge feiern 1972 und 1974 gewann er die Woche des internationalen Radsports der DDR 1974 und 1983 den Klassiker Rund um Berlin 1973 1974 und 1986 den Tribune Bergpreis 1985 Berlin Cottbus Berlin sowie 1986 das damals weltlangste Amateurradrennen Prag Karlovy Vary Prag 250 km 1987 und 1988 siegte er im Etappenrennen Csepel Cup in Ungarn Auf der Bahn wurde er 1973 und 1974 DDR Meister in der 4000 m Einerverfolgung Noch 1986 holte er hinter Olaf Ludwig und Uwe Ampler Bronze bei der DDR Strassenmeisterschaft Im Dezember 1987 gelang ihm bei einem Querfeldeinrennen in Crimmitschau der 500 Sieg seiner Laufbahn 10 Lotzsch siegte 1989 zum Saisonauftakt im Rennen Berlin Bad Freienwalde Berlin und im Grossen Diamant Preis In den Jahren 1990 bis 1992 war er durch Vermittlung von Rudi Altig fur den Hannoverschen RC in der Rad Bundesliga aktiv und gewann 1990 mit diesem Verein im 100 km Strassenvierer die Deutsche Meisterschaft Sein letztes Rennen bestritt Lotzsch im Alter von 42 Jahren 1995 in Chemnitz in diesem errang er den 550 Sieg seiner Karriere 7 Am 29 Januar 2014 erfolgte in Zwickau die Grundung des Wolfgang Lotzsch Nachwuchsteams Dort ist Lotzsch auch als Nachwuchstrainer aktiv Berufliches BearbeitenAnstellungen in Zeitfolge Chemnitzer Polizeisportverein CPSV als Trainer in der Sektion Radsport Team Nurnberger als Mechaniker Team Gerolsteiner als Mechaniker Bis Januar 2008 arbeitete Lotzsch als Mechaniker beim Team Milram 2011 2013 arbeitete Lotzsch als Mechaniker beim Team NSP ab 2013 Trainer beim ESV Lokomotive ZwickauAusstellungIm Cottbuser Menschenrechtszentrum fand Mitte Februar bis 20 Marz 2018 eine Ausstellung von historischen Dokumenten und Biografien von Insassen des Karl Marx Stadter Zuchthauses statt die auch das Leben von Lotzsch beleuchtet und wurdigt 7 Ehrungen BearbeitenBundesverdienstkreuz am Bande 5 Oktober 1995 11 Aufnahme in die Hall of Fame des deutschen Sports 2012 Chemmy 2013 Literatur BearbeitenPhilipp Koster Lotzsch Der lange Weg eines Jahrhunderttalents Covadonga Verlag Bielefeld 2004 ISBN 3 936973 12 1 Christoph Dieckmann Feature In Die Zeit Nr 28 2005Film BearbeitenSportsfreund Lotzsch Dokumentarfilm von Sandra Prechtel und Sascha Hilpert Deutschland 2007 85 MinutenWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Wolfgang Lotzsch Sammlung von Bildern Wolfgang Lotzsch in der Datenbank von Radsportseiten net Wolfgang Lotzsch in der Datenbank von FirstCycling com Portrat Daten und Biografie von Wolfgang Lotzsch in der Hall of Fame des deutschen Sports Lotzsch Wolfgang In gedenkort kassberg de Abgerufen am 5 Mai 2023 Literatur von und uber Wolfgang Lotzsch im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Wolfgang Lotzsch In ddr zeitzeuge de Abgerufen am 5 Mai 2023 Karl Lotz Mir zur Freude und denen zum Trotz Das Schicksal des Radrennfahrers Wolfgang Lotzsch mp3 Audio 24 MB 26 22 Minuten In MDR Kultur Sendung Feature amp Essay 6 Mai 2023 abgerufen am 5 Mai 2023 Einzelnachweise Bearbeiten DNB Katalog der Deutschen Nationalbibliothek 1953 Deutscher Radsport Verband der DDR Hrsg Der Radsportler Nr 43 1971 Berlin 1971 S 2 Deutscher Radsport Verband der DDR Hrsg Der Radsportler Nr 30 1979 Berlin 1979 S 3 Lotzsch Wolfgang Kassberg Gefangnis In gedenkort kassberg de 18 Dezember 1952 abgerufen am 20 Januar 2020 Philipp Koster Lotzsch Der lange Weg eines Jahrhunderttalents Covadonga Verlag Bielefeld 2004 ISBN 3 936973 12 1 S 128 Im Sinne des sauberen Sports Frankfurter Rundschau a b c Georg Zielonkowski Der blitzschnelle Staatsfeind In Lausitzer Rundschau Ausgabe Senftenberg 15 Marz 2018 abgerufen am 16 Marz 2018 Deutscher Radsport Verband der DDR Hrsg Der Radsportler Nr 53 1982 Berlin 1982 S 3 Deutscher Radsport Verband der DDR Hrsg Der Radsportler Nr 47 1985 Berlin 1985 S 2 Deutscher Radsport Verband der DDR Hrsg Der Radsportler Nr 4 1988 Berlin 1988 S 4 BundesprasidialamtDDR Meister in der Einerverfolgung 1949 Weinschenk 1950 Wottka 1951 Gunter Oldenburg 1952 1953 1954 Gerhard Loffler 1955 W Groger 1956 1959 Siegfried Kohler 1960 Wolfgang Jaeger 1961 1962 1964 Rudolf Franz 1963 Horst Staps 1965 1966 Klaus Ampler 1967 1969 Heinz Richter 1970 1971 1975 Thomas Huschke 1972 Ronald Spliesgardt 1973 1974 Wolfgang Lotzsch 1976 1978 Norbert Durpisch 1979 Volker Winkler 1980 Harald Wolf 1981 Detlef Macha 1982 1983 1986 1988 Bernd Dittert 1989 Steffen BlochwitzDeutsche Meister im Mannschaftszeitfahren Amateure 1925 Wemme Schmidt Kotsch Langer Muller Ruhl 1929 Risch Stache Grutzke H Kliemchen 1933 Bruno Schulze Rudi Thoss Fritz Funke Gerhard Hanke Hans John Kurt Hertwig 1934 Paul Reichel Friese Dornberger Richter 1940 1947 nicht ausgetragen 1948 Stubbe Ruhl Jacoby Pfannenmuller 1949 1950 Wunderlich E Ziegler Popp Zeissner Werner Kniess 1951 Neuser Schwab Liebermann Schnell Winkelmann 1952 E Ziegler G Ziegler Popp Zeissner 1953 E Ziegler G Ziegler Zeissner Kniess Vay Karrlein 1954 E Ziegler G Ziegler Kniess Vay Karrlein Schabel 1955 E Ziegler G Ziegler Kniess Becker Karrlein Schabel 1956 E Ziegler G Ziegler Kniess Vay Karrlein Schabel 1957 Duschl Hoffmann Mehl Stern Reusch Gommel 1958 Hoffmann Mehl Stern Duschl Reusch Wunderlich 1959 Bassler Raab A Ziegler Popp Selbmann Kniess 1960 Puschel Alexander Stolp Bath 1961 Rohr May Hinschutz Meindl 1962 Rohr Meindl Mangold Ruster 1963 Rohr May Mangold Meindl 1964 1965 Loschke Ebert Stolp Tiedtke 1966 Tschan Ruster Jourdan Oleknavicius 1967 Loschke Ebert Stolp Tiedtke Lindow 1968 Tschan Walter Leitner Oleknavicius 1969 Tschan Rosler Jourdan Oleknavicius 1970 Kraft Mucke Becker Podbielski 1971 Flachs Koslar Leitner Kuhn 1972 Becker R Podlesch Schulz Oleknavicius 1973 Bremer Lindow Poulain Seidel 1974 Oleknavicius Becker R Podlesch Paltian 1975 Lutz Weissinger Schutz Colombo 1976 R Podlesch Paltian Becker Kassun 1977 Brehm Oleknavicius Weibel Weis 1978 Paltian Kassun R Podlesch K Podlesch 1979 Loeffelholz Burkhardt Flogel Munch 1980 vakant wg Dopings 1981 Stauff Freienstein Stadler Wuller 1982 Golz Walczak Schlapphoff Weissinger 1983 Marx Golz Walczak Schlapphoff 1984 Bolts Maue Schenk Grone 1985 Burkhardt Freienstein Knauer Stauff 1986 Bolts Schenk Maue Grone 1987 Plambeck Muller Hillenbrand Becker 1988 Christl Stumpf Stauff Wuller 1989 Echtermann Egyed Weida Zemke 1990 Dittert Hernig Lotzsch Lahmer 1991 Blochwitz Meier Will Wolke 1992 Lehmann Zemke Schmidt Hobel 1993 Voigt Schaffrath Knispel Morgner 1994 Rich Peschel Steinhauser LebsanftEs sind nur die Ergebnisse ab 1948 aufgefuhrt Vorerst zum letzten Mal wurde diese Disziplin 1994 bei deutschen Meisterschaften ausgetragen DDR Meister im Querfeldeinrennen 1953 Tave Schur 1954 1957 Gunter Oldenburg 1955 Rolf Topfer 1956 Roland Henning 1958 Heinz Zimmermann 1959 Manfred Bruning 1960 Wilhelm Klink 1961 Gustav Peuker 1962 1965 Wolfgang Stamm 1963 1973 1974 Gunter Mosch 1964 Josef Jahn 1966 1968 Gunter Liebold 1967 Werner Kleinig 1969 1971 1975 Michael Kaltofen 1970 Klaus Pedd 1972 Gunter Bertram 1976 1978 1979 Uwe Freese 1977 Holger Kickeritz 1980 Hans Joachim Hartnick 1981 1982 1984 Wolfgang Lotzsch 1983 Peter Hentschel 1985 Reinhard Runge 1986 1988 Erik Becker 1987 Frank Herzog 1989 Thomas Fischer Normdaten Person GND 129429546 lobid OGND AKS LCCN n2005026900 VIAF 75720977 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lotzsch WolfgangKURZBESCHREIBUNG deutscher RadrennfahrerGEBURTSDATUM 18 Dezember 1952GEBURTSORT Chemnitz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wolfgang Lotzsch amp oldid 239365623