www.wikidata.de-de.nina.az
Willy ter Hell 2 Dezember 1883 in Norden 1 Juli 1947 in Hofgeismar eigentlich Wilhelm Reemt ter Hell war ein deutscher Landschaftsmaler Zeichner und Grafiker Willy ter Hell 1913 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Auszeichnungen 3 Literatur 4 Siehe auch 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenWilhelm Reemt ter Hell war das siebte von neun Kindern des Norder Auktionators Jan ter Hell und dessen Frau Aleida Harmina geb Meyer welche beide aus Dreibergen im Ammerland nach Ostfriesland eingewandert waren Beide waren glaubige Lutheraner und liessen den Sohn lutherisch taufen Seine Mutter war eine kunstliebende Frau welche all ihren Kindern selbst das Zeichnen beibrachte Willys altester Bruder Johann Hermann wirkte spater als Porzellan und Kunstmaler in Berlin sein Vetter zweiten Grades war der Norderneyer Marinemaler Poppe Folkerts Ebenfalls war er mit dem Emder Maler Gerhard Heinrich Nanninga verwandt Willy ter Hell besuchte zunachst das Ulrichsgymnasium Norden welches er mit Abitur abschloss Sein ursprunglicher Wunsch anschliessend ein Kunststudium zu beginnen liess die finanzielle Lage des Vaters allerdings nicht zu So begann er 1901 in Berlin eine Lehre als Theatermaler Nach drei Jahren durfte er als Schuler zu Professor Harder an die Berliner Akademie der Kunste wechseln wo er sich intensiv mit Panoramen und Dioramen befasste Da eine Erkrankung ter Hells Vaters eine Finanzierung des weiteren Aufenthaltes in Berlin nicht mehr zuliess wurde er von Harder als bezahlter Gehilfe angestellt wodurch er seine Arbeiten fortfuhren konnte Parallel dazu besuchte er Abendkurse im Berliner Kunstgewerbemuseum Freunde drangten ter Hell dazu 1906 drei seiner Arbeiten fur die Grosse Berliner Kunstausstellung einzureichen welche schliesslich auch angenommen wurden Dies bekraftigte seinen Entschluss seine Zukunft als Kunstmaler zu gestalten Noch im selben Jahr wechselte er als Schuler Eugen Brachts nach Dresden Obwohl diesem sein Arbeitsstil nicht zusagte liess Bracht ter Hell als Meisterschuler frei arbeiten Auf der Schulerausstellung 1909 wurde ter Hell die Grosse Silberne Medaille verliehen 1910 schliesslich auch die Grosse Goldene Medaille fur sein im Sauerland entstandenes Bild Hohenblick Da ihm aber nach jener Erfolgswelle die Stadt Dresden nicht mehr zusagte zog er zuruck nach Berlin wo er 1912 die vier Jahre jungere Margarete Starck kennenlernte und wenig spater heiratete 1920 kam seine einzige Tochter Ina zur Welt welche nach dem Besuch der Kunstgewerbeschule ebenfalls als Malerin in Erscheinung trat Kurz nach der Heirat mit Margarete Starck bekam er fur sein Bild Markischer See den Julius Helfftschen Preis zugesprochen was seine spatere Erfolgsreihe begrundete So wurde das gleiche Bild 1913 auf der internationalen Kunstausstellung in Munchen mit der Grossen Goldenen Medaille ausgezeichnet 1914 im Carnegie Institut in Pittsburgh und schliesslich auf der Weltausstellung 1915 in San Francisco ausgestellt Ter Hell schloss sich dem Markischen Kunstlerbund an welchem unter Anderen auch Hans Hartig Ernst Kolbe Carl Kayser Eichberg und Hans Licht angehorten Mit ihnen erarbeitete er die Ausmalung der Brandenburghalle im Schoneberger Rathaus welche 30 Fresken mit uberwiegend topographischen Darstellungen aus der Mark Brandenburg enthalt 1914 wurden ter Hell auf der Grossen Berliner Kunstausstellung gleich drei Gold Medaillen fur die Bilder Waldwiese Vorfruhling am Scharmutzelsee und Markische Landschaft verliehen 1917 erwarb die Berliner Nationalgalerie die Bilder Hessische Landschaft und Waldwiese in Hessen welche beide im Zweiten Weltkrieg vernichtet wurden aber 1922 in Westermanns Monatsheften abgebildet worden waren Im Ersten Weltkrieg diente Willy ter Hell von 1915 bis 1918 als Frontsoldat in Flandern und Russland dennoch konnte er noch 1915 an der Organisation der Grossen Berliner Kunstausstellung mitwirken Nach Kriegsende unternahm er grosse Studienreisen in den ersten Jahreshalften deren Ergebnisse er dann im Winter in seinem Berliner Atelier verarbeitete Er bereiste per Bahn Westpreussen Hessen die Rhon den Harz das Sudetenland das Riesengebirge den Schwarzwald und die Mark Brandenburg 1921 bereiste er erstmals Sudtirol und die Alpen allerdings stellte er sich gegen den damaligen Trend der Alpenmalerei und konzentrierte sein Werk weiterhin auf die Mittelgebirge Ter Hell trat am 1 April 1933 der NSDAP bei Mitgliedsnummer 1 774 018 1 Den Nationalsozialisten war er als stark konventioneller Kunstler sehr willkommen er galt zu jener Zeit als einer der besten deutschen Landschaftsmaler Er wurde ehrenamtlicher Mitarbeiter der Reichskulturkammer 1938 arrangierte die Hauptstelle Bildende Kunst im Amt des Beauftragten des Fuhrers fur die gesamte geistige und weltanschauliche Erziehung in der NSDAP eine Willy ter Hell Ausstellung Ter Hell war von 1937 bis 1944 auf allen Grossen deutschen Kunstausstellungen in Munchen mit 24 Werken vertreten von welchen mehrere in den Privatbesitz Adolf Hitlers und Joachim von Ribbentrops gelangten Das Bild Auf der Schwabischen Alb welches in Munchen im Sommer 1940 zu sehen war wurde von Hitler fur die Reichskanzlei angekauft welches nur eines seiner zahlreichen Bilder war welche in deutschen Ministerien und Amtern ausgestellt wurden 1943 wurde ihm anlasslich der Grossen Deutschen Kunstausstellung in Munchen der Professorentitel ehrenhalber verliehen 1943 wurde ter Hells Atelier in Berlin Grunewald wo er auch wohnhaft war ausgebombt womit auch ein grosser Teil seines Werkes vernichtet wurde Im Marz 1945 schrieb er an seinen Vetter Poppe Folkerts nach Norderney dass er seine verbliebenen Arbeiten 1943 nach Schloss Carolath im heutigen Siedlisko habe schicken lassen er selber sei im selben Jahr nach Turek gezogen Ter Hell stand 1944 in der Gottbegnadeten Liste des Reichsministeriums fur Volksaufklarung und Propaganda 2 1945 zog er schliesslich ohne jeglichen Besitz zusammen mit seiner Frau Margarete Tochter Ina und seiner Enkelin nach Hofgeismar in Nordhessen wo er an einer schweren Lungenentzundung im Sommer 1947 starb Ter Hell blieb seiner ostfriesischen Heimat zeitlebens sehr verbunden So las er bis 1945 regelmassig noch den Norder Ostfriesischen Kurier und blieb sein ganzes Leben Mitglied im Berliner Ostfriesenverein Sein spater kunstlerischer Durchbruch und die anschliessende Vernichtung eines Hauptteils seiner Werke im Zweiten Weltkrieg liessen allerdings keine Ausstellungen in Ostfriesland mehr zu Erst 2008 konnte im Heimatmuseum Norden erstmals eine Willy ter Hell Ausstellung in Ostfriesland gezeigt werden hier wurden rund sechzig Werke gezeigt Auszeichnungen Bearbeiten1909 Grosse Silberne Medaille auf der Schulerausstellung der Berliner Akademie der Kunste 1910 Grosse Goldene Medaille der Berliner Akademie der Kunste 1912 Julius Helfft Preis Berlin 1914 Drei Preussische Gold Medaillen auf der Grossen Berliner Kunstausstellung 1943 Ehrenprofessur der Akademie der Bildenden Kunste MunchenLiteratur BearbeitenTer Hell Willy In Hans Vollmer Hrsg Allgemeines Lexikon der Bildenden Kunstler von der Antike bis zur Gegenwart Begrundet von Ulrich Thieme und Felix Becker Band 16 Hansen Heubach E A Seemann Leipzig 1923 S 333 Ter Hell Willy In Hans Vollmer Hrsg Allgemeines Lexikon der bildenden Kunstler des XX Jahrhunderts Band 4 Q U E A Seemann Leipzig 1958 S 428 Mareike Parthey Ursula Basse Soltau Willy ter Hell Ein vergessener Norder Maler Soltau Kurier Norden Norden 2008 ISBN 978 3 939870 50 0Siehe auch BearbeitenTer Hell Enkel von Willy ter HellWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Willy ter Hell Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Willy ter Hell PDF Ostfriesische Landschaft abgerufen am 19 Marz 2017 Willy Ter Hell bei artnetEinzelnachweise Bearbeiten Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 14601538 Ter Hell Willy In Theodor Kellenter Die Gottbegnadeten Hitlers Liste unersetzbarer Kunstler Kiel Arndt 2020 ISBN 978 3 88741 290 6 S 127Normdaten Person GND 117273198 lobid OGND AKS VIAF 96251475 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME ter Hell WillyALTERNATIVNAMEN ter Hell Wilhelm ReemtKURZBESCHREIBUNG deutscher MalerGEBURTSDATUM 2 Dezember 1883GEBURTSORT Norden Ostfriesland STERBEDATUM 1 Juli 1947STERBEORT Hofgeismar Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Willy ter Hell amp oldid 238435995