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Wilhelm Ludwig Buchner 2 August 1816 in Stockstadt am Rhein 14 Juli 1892 1 in Pfungstadt war Apotheker Fabrikant und Politiker Er war der Bruder der prominenten Personlichkeiten Alexander Georg Luise Ludwig und Mathilde Buchner Wilhelm Buchner um 1840 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenWilhelm nahm leidenschaftlich Anteil am Schicksal Georgs der als Mitverfasser des Hessischen Landboten einer aufruhrerisch fruhsozialistischen Kampfschrift das absolutistisch regierte Darmstadt durch Flucht verlassen musste Wilhelm soll sich am Tag der Flucht im Februar 1835 an Georgs Stelle verhaften und verhoren haben lassen und die Flucht so erst ermoglicht haben Aus seinem Exil richtet Georg einen ausfuhrlichen Brief an den Bruder Wilhelm besuchte das Gymnasium in Darmstadt und beendete noch 1834 die Apothekerlehre in Zwingenberg 1836 1837 studierte er in Heidelberg bei Leopold Gmelin einem der Begrunder der modernen Chemie 1838 1839 setzte er seine Studien in Giessen bei Justus von Liebig fort und legte dort sein Staatsexamen als Apotheker ab 1841 grundete er zunachst im Garten seines Elternhauses in der Darmstadter Grafenstrasse eine kleine chemische Fabrik Buchner experimentierte mit der Herstellung kunstlicher Farbstoffe Er kannte die Arbeiten des Alchimisten Johann Konrad Dippel und von Christian Gottlob Gmelin Buchner gelang eine Vereinfachung in der Produktion kunstlicher blauer Farbe des Ultramarin Das erste gelungene Ergebnis seiner Experimente soll er mit den Worten da haben wir die Million gluhend heiss auf den Mahagonitisch seiner Mutter gelegt haben Bereits 1845 verlegte er die Produktion auf das Gelande der ehemaligen Krappfabrik in Pfungstadt Wilhelm Buchner hatte im Februar 1845 im hollandischen Gouda seine Cousine Elisabeth Buchner geheiratet und die erhebliche Mitgift in das Unternehmen eingebracht Die Anbahnung des Grundstucksgeschaftes ubernahm der befreundete Darmstadter Emanuel Merck Die blaue Farbe die als Farbstoff und zum Bleichen von Wasche benutzt wurde hatte Abnehmer in der gesamten Welt das Unternehmen erhielt fur die Qualitat der Produkte zahlreiche Medaillen und Auszeichnungen unter anderem bei der Pariser Weltausstellung Mit dem Aufstieg des Unternehmens stieg auch Buchners Wohlstand 1863 wurde der Grundstein fur eine Villa nach den Planen des Darmstadter Architekten Balthasar Harres gelegt Pfungstadt Als die politischen Verhaltnisse es zuliessen errichteten die Bruder Ludwig und Wilhelm ihrem Bruder Georg in Zurich eine angemessene Grabstatte den alten Grabstein platzierte Wilhelm in seinem Garten Von 1849 bis 1850 war Buchner fur den Wahlkreis Zwingenberg Abgeordneter in der zweiten Kammer der Landstande des Grossherzogtums Hessen 1852 wurde er zum Mitglied der Academie nationale agricole manufacturiere et commerciale 1862 1866 und erneut von 1872 bis 1881 vertrat er die Wahlkreise Wald Michelbach spater Gernsheim im hessischen Landtag Von 1877 bis 1884 war er Mitglied des Reichstages in Berlin Dort vertrat er den Wahlkreis Grossherzogtum Hessen 4 Darmstadt Gross Gerau und gehorte zur Fraktion der Fortschrittspartei 2 Er gehorte den Liberalen an Bekannt ist sein Widerstand gegen Otto von Bismarck insbesondere gegen die Verstaatlichung der sozialen Fursorge und sein Einsatz fur die Volksbildung 1878 war er gegen die Sozialistengesetze nbsp Wilhelm Buchner um 1885 1878 1879 gehorte er zu den Grundungsmitgliedern des Vereins zur Forderung des Wohles der Arbeiter Concordia einem Zusammenschluss von fortschrittlichen Industriellen und Politikern der erheblichen Einfluss auf die Sozialgesetzgebung nahm In Pfungstadt wirkte er viele Jahre als Gemeindevertreter Die Grundung des ersten Kindergartens der zweiklassigen Kleinkinderschule von 1868 hat er veranlasst 1870 richtet das Ehepaar Buchner anlasslich seiner Silberhochzeit einen Pensionsfonds fur Arbeitsinvalide ein der spater in eine Betriebskrankenkasse umgewandelt wurde Die Eroffnung der Secundarbahn nach Eberstadt 1886 Pfungstadtbahn mit der ihm und seinem Freund dem Bierbrauer Justus Hildebrand der Export erheblich erleichtert wurde war wesentlich seinem Einsatz zu verdanken ebenso wie die damit verbundene Erhebung Pfungstadts zur Stadt im gleichen Jahr 1882 ubergab Buchner die Leitung des Unternehmens seinem Sohn Ernst 1890 gliederte Ernst den Pfungstadter Betrieb in die Firma Vereinigte Ultramarinfabriken ein Die Grundung dieses Gemeinschaftsunternehmens war die Reaktion auf die aufkommende Erdolchemie deren weiterer Aufschwung schliesslich 1893 das Erloschen der Firma zur Folge hatte Wilhelm Buchner war kurz zuvor am 14 Juli 1892 in Pfungstadt gestorben Am 15 Februar 2008 gab sich die Private FernFachhochschule PFFH Darmstadt in Pfungstadt anlasslich ihres zehnjahrigen Bestehens den Namen Wilhelm Buchner Hochschule Literatur BearbeitenHeiner Boehncke Peter Brunner Hans Sarkowicz Die Buchners oder der Wunsch die Welt zu verandern Societats Verlag Frankfurt am Main 2008 ISBN 978 3 7973 1045 3 Matthias Grobel Die Geschwister Georg Buchners in der Revolution von 1848 49 In Georg Buchner Jahrbuch Bd 12 2009 2012 2012 S 371 406 doi 10 1515 9783110280593 371 Matthias Grobel Manfred H W Kohler Thomas Lange Cordelia Scharpf Fortschritt der Menschheit in der Entwicklung des Menschen Georg Buchners Geschwister in ihrem Jahrhundert Quellen und Forschungen zur hessischen Geschichte Bd 167 Selbstverlag der Hessischen Historischen Kommission Darmstadt und der Historischen Kommission fur Hessen Darmstadt u a 2012 ISBN 978 3 88443 322 5 Darin ein ausfuhrlicher Aufsatz von Manfred H W Kohler zu Buchners Aktivitaten im Land und im Reichstag Wolther von Kieseritzky fort mit der Reactionspolitik fort mit dem inneren Bismarck Wilhelm Buchner und der Fortschrittsliberalismus in Hessen In Jahrbuch zur Liberalismus Forschung Bd 26 2014 S 255 270 Jochen Lengemann MdL Hessen 1808 1996 Biographischer Index Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen Bd 14 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Hessen Bd 48 7 Elwert Marburg 1996 ISBN 3 7708 1071 6 S 93 Klaus Dieter Rack Bernd Vielsmeier Hessische Abgeordnete 1820 1933 Biografische Nachweise fur die Erste und Zweite Kammer der Landstande des Grossherzogtums Hessen 1820 1918 und den Landtag des Volksstaats Hessen 1919 1933 Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen Bd 19 Arbeiten der Hessischen Historischen Kommission NF Bd 29 Hessische Historische Kommission Darmstadt 2008 ISBN 978 3 88443 052 1 Nr 98 Hans Georg Ruppel Birgit Gross Hessische Abgeordnete 1820 1933 Biographische Nachweise fur die Landstande des Grossherzogtums Hessen 2 Kammer und den Landtag des Volksstaates Hessen Darmstadter Archivschriften Bd 5 Verlag des Historischen Vereins fur Hessen Darmstadt 1980 ISBN 3 922316 14 X S 77 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wilhelm Buchner pharmacist Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Buchner Wilhelm in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten Biografie von Wilhelm Buechner In Heinrich Best Datenbank der Abgeordneten der Reichstage des Kaiserreichs 1867 71 bis 1918 Biorab Kaiserreich Buchner Wilhelm Ludwig Hessische Biografie In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Ultramarin hilft Buchner in Erfolgsspur Vortrag Buchner Gesellschaft 2010 Memento vom 13 April 2014 im Internet Archive Einzelnachweise Bearbeiten siehe Hessisches Staatsarchiv Marburg HStAMR Best 902 Nr 849 S 91 Digitalisat Specht Fritz Schwabe Paul Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903 Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewahlten Abgeordneten 2 Auflage Verlag Carl Heymann Berlin 1904 S 262 f Landtagsabgeordnete des Wahlbezirks Gernsheim Pfungstadt Gernsheim Pfungstadt Philipp Hax 1820 1824 Ernst Emil Hoffmann 1829 1830 Georg Dieffenbach 1832 1834 Heinrich Papst 1835 1840 Christian Prinz 1840 1842 Friedrich Lichtenberg 1844 1847 Karl Zoppritz 1847 1849 Michael Grull 1849 1850 Karl Zoppritz 1851 1856 Johann Baptist Werle 1859 1861 Heinrich Stein 1861 1862 Friedrich Wilhelm Kast 1862 1866 Ludwig Schafer 1866 1872 Wilhelm Buchner 1872 1881 Wilhelm Haas 1881 1905 Georg Raab 1905 1911 Jakob Friedrich 1911 1914 Gustav Adolf Dehlinger 1918 Landtagsabgeordnete des Wahlbezirks Wald Michelbach Johann Martin Lochmann 1820 1824 Johann Heinrich Breimer 1826 1830 Georg Schenck 1832 1841 Jonathan Hellmann 1841 1847 Christian Karl Theodor Weyland 1847 1849 Valentin Kinscherf 1849 1849 Franz Feigel 1849 1856 Ludwig Walther 1856 1862 Wilhelm Buchner 1862 1866 Johann Christian Huy 1866 1872 Leander Heidenreich 1872 1881 Christoph Arnold 1881 1893 August Heidenreich 1893 1913 Rudolf Wunzer 1914 1918 Georg Bickel 1918 Normdaten Person GND 117052914 lobid OGND AKS LCCN no2008167353 VIAF 17989567 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Buchner WilhelmALTERNATIVNAMEN Buchner Wilhelm Ludwig vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Apotheker Chemiker Fabrikant und Politiker DFP MdRGEBURTSDATUM 2 August 1816GEBURTSORT Stockstadt am RheinSTERBEDATUM 14 Juli 1892STERBEORT Pfungstadt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilhelm Buchner Apotheker amp oldid 223001785