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Ernst Emil Hoffmann 17 Januar 1785 in Darmstadt 22 Mai 1847 ebenda war ein deutscher Unternehmer und Politiker Ernst Emil Hoffmann Abbildung auf dem Hambacher Tuch Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Einzelnachweise 3 Literatur 4 WeblinksLeben BearbeitenErnst Emil Hoffmann 1 Sohn des Darmstadter Oberkriegsrats Hans Wilhelm Hoffmann 1754 1813 und der Elisabeth Friederike Dorothea geb Sturtz 1753 1805 absolvierte von 1795 bis 1800 das Gymnasium seiner Heimatstadt erlernte anschliessend das Kaufmannshandwerk und errichtete 1806 in Darmstadt ein Spezereigeschaft das er aber bald wieder aufgab Er trieb nun ausgedehnten Handel mit den verschiedenartigsten Waren lieferte Gewehre fur das Militar und spekulierte glucklich mit Staatspapieren So kam er rasch zu einem grossen Vermogen das ihm das Betreten der politischen Laufbahn ermoglichte wahrend derer er sich durch seinen Einsatz fur Volksfreiheit und die Forderung der offentlichen Wohlfahrt auszeichnete 1809 verheiratete er sich mit der acht Jahre jungeren Karoline geb Leusler Das Ehepaar hatte zwolf Kinder Die Tochter Emma Johanette heiratete den Lehrer und Landtagsabgeordneten Gottlieb Wilhelm Soldan Im Verlaufe des deutschen Freiheitskampfes gegen Napoleon beteiligte sich Hoffmann 1813 an der allgemeinen Landesbewaffnung Hessens sowie der Errichtung eines freiwilligen Jagerkorps von dessen Mitgliedern er sechs Mann auf eigene Kosten ausrustete und ihnen fur Unglucksfalle lebenslange Pensionen zusicherte Ferner wurde er Befehlshaber des ersten darmstadtischen Landwehrbataillons 1817 trug er viel zur Milderung der Hungersnot in Hessen bei indem er bedeutende bare Kapitalien verschenkte Kollekten veranstaltete und Lebensmittel unentgeltlich oder zu ermassigten Preisen an Notleidende vergab Politisch freiheitlich gesinnt unterstutzte Hoffmann 1820 die Verabschiedung einer hessischen Verfassung Beim Ausbruch des griechischen Unabhangigkeitskrieges gegen die osmanische Herrschaft war er sehr zugunsten der Griechen tatig So begab er sich 1822 als Bevollmachtigter samtlicher deutscher Philhellenen Vereine nach Marseille um dort die Einschiffung der nach Griechenland reisenden Freiwilligen in die Wege zu leiten Fur seinen Einsatz erhielt er das erbliche griechische Ehrenburgerrecht 1823 grundete er eine Militarvertretungsgesellschaft fur das Grossherzogtum Hessen die bis 1835 bestand 1826 wurde Hoffmann auf dem hessen darmstadtischen Landtag zum Abgeordneten der zweiten Kammer der Landstande des Grossherzogtums Hessen gewahlt Weil er aber in grosser Zahl lithographierte Schreiben herausgab in denen er den Wahlern riet nur unabhangige und liberal gesinnte Manner zu Deputierten zu wahlen wurde er auf Betreiben von Minister Grolmann wegen Einmischung in die Wahlen und Majestatsbeleidigung gerichtlich belangt und so daran gehindert in die Kammer einzutreten Erst nach drei Jahren wurde er am 29 August 1829 vollig freigesprochen und konnte nun Mitglied der Standeversammlung werden Dort war er ausserst aktiv und stellte u a mehrere liberale Antrage etwa die Pressefreiheit in inlandischen Angelegenheiten und die Aufhebung des Zolibats fur katholische Geistliche Bald erwarb er sich die notigen Kenntnisse in der Administration und im Gesetzwesen wusste auch bei seinen Reden die Zuhorer zu fesseln In den Landtag von 1832 wurde Hoffmann abermals und zwar nach und nach von sechs Bezirken gewahlt obgleich er mit der exaltierten liberalen Partei zerstritten war Kurz nach dessen Eroffnung brachte er einen Antrag wegen der Bundesbeschlusse vom 28 Juni 1832 ein stellte wiederholte Antrage fur Pressefreiheit und wegen Abanderung mehrerer unzweckmassiger Verfassungsparagraphen und sprach sich gegen den Schlossbau aus Als Helfer der Armen und Bedrangten war er bei den Darmstadtern sehr beliebt den Regierungsverantwortlichen jedoch aufgrund seiner liberalen Gesinnung und rastlosen Tatigkeit zunehmend unangenehm 1834 wurde Hoffmann erneut in die Kammer gewahlt aber der Wahlbestechung angeklagt allerdings erklarte ihn die Kammer mit 35 gegen zwei Stimmen fur definitiv zulassig Auch diesmal entwickelte er eine grosse Aktivitat trat in Finanzfragen mehrmals den Interessen des Hofes entschieden entgegen bekampfte besonders die Theorien des Regierungskommissars August Konrad Freiherrn von Hofmann wegen des Steuerbewilligungsrechts der Stande und drang darauf das Ausgabebudget deutlich zu kurzen Zum folgenden Landtag wurde er nicht wieder gewahlt In der gegen ihn gefuhrten Untersuchung wurde er beschuldigt dass er einem Diener namens Wesp eine Anzahl ausgefullter Stimmzettel zur Bevollmachtigtenwahl zur Verteilung gegeben habe dass Wesp vier Wahlern aus seinem Bekanntenkreis 17 Kreuzer bezahlt habe um diese zur Annahme solcher Stimmzettel zu bewegen und dass Wesp dafur von Hoffmann zwei Taler erhalten habe Nach eineinhalbjahriger Untersuchung dieser unbewiesenen Bestechungsaffare wurde Hoffmann 1836 nur ab instantia entbunden Trotz der Bemuhungen seines Anwalts einen definitiven Freispruch zu erwirken sah das Darmstadter Hofgericht den Prozess endgultig fur erledigt an so dass Hoffmann nicht mehr Abgeordneter werden konnte Die Regierung hatte so mit Hilfe der Justiz die Beendigung seiner parlamentarischen Laufbahn erreicht Durch das auf dem Landtag von 1835 zustande gekommene Gesetz das allein dem Staat das Geschaft der Militarvertretung zueignete erlitt Hoffmann einen grossen materiellen Schaden weshalb er sich im November 1838 an die Zweite Kammer wendete und daraufhin zumindest teilweise entschadigt wurde 1836 gab er die erste Anregung zum einige Jahre spater auf Staatskosten erfolgten Bau der Bahnstrecke Frankfurt am Main Heidelberg Fur seine Vaterstadt zeigte er sich als langjahriges Mitglied des Gemeinderats 1828 42 sehr tatig In der Sache der Gottinger Sieben war er ebenfalls aktiv Fur die Betroffenen des schweren Brandes in Hamburg 1842 trieb er durch Sammelaktionen finanzielle Mittel auf Ernst Emil Hoffmann starb am 22 Mai 1847 im Alter von 62 Jahren in Darmstadt 1852 wurde auf dem Friedhof in Darmstadt seine Marmorbuste aufgestellt Einzelnachweise Bearbeiten siehe NDB Deutsche Biografie Autor Kraft Rudolf Hoffmann Ernst Emil in Neue Deutsche Biographie 9 1972 S 396 f Onlinefassung URL https www deutsche biographie de pnd10049773X htmlLiteratur BearbeitenHeinrich Heppe Hoffmann Ernst Emil In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 12 Duncker amp Humblot Leipzig 1880 S 583 f Rudolf Kraft Hoffmann Ernst Emil In Neue Deutsche Biographie NDB Band 9 Duncker amp Humblot Berlin 1972 ISBN 3 428 00190 7 S 396 f Digitalisat Jochen Lengemann MdL Hessen 1808 1996 Biographischer Index Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen Bd 14 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Hessen Bd 48 7 Elwert Marburg 1996 ISBN 3 7708 1071 6 S 190 Klaus Dieter Rack Bernd Vielsmeier Hessische Abgeordnete 1820 1933 Biografische Nachweise fur die Erste und Zweite Kammer der Landstande des Grossherzogtums Hessen 1820 1918 und den Landtag des Volksstaats Hessen 1919 1933 Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen Bd 19 Arbeiten der Hessischen Historischen Kommission NF Bd 29 Hessische Historische Kommission Darmstadt 2008 ISBN 978 3 88443 052 1 Nrn 376 N 26 Weblinks BearbeitenHoffmann Ernst Emil Hessische Biografie Stand 31 Marz 2020 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Oberburgermeister von Darmstadt Johann Michael Hofmann Carl Christian Lauteschlager Ernst Emil Hoffmann Georg Friedrich Brust Justus Georg Kahlert Johann Adam Fuchs Albrecht Ohly Adolf Morneweg Wilhelm Glassing Rudolf Mueller Robert Barth Heinrich Muller Otto Wamboldt Ludwig Metzger Ludwig Engel Heinz Winfried Sabais Gunther Metzger Peter Benz Walter Hoffmann Jochen Partsch Hanno BenzLandtagsabgeordnete des Wahlbezirks Gernsheim Pfungstadt Gernsheim Pfungstadt Philipp Hax 1820 1824 Ernst Emil Hoffmann 1829 1830 Georg Dieffenbach 1832 1834 Heinrich Papst 1835 1840 Christian Prinz 1840 1842 Friedrich Lichtenberg 1844 1847 Karl Zoppritz 1847 1849 Michael Grull 1849 1850 Karl Zoppritz 1851 1856 Johann Baptist Werle 1859 1861 Heinrich Stein 1861 1862 Friedrich Wilhelm Kast 1862 1866 Ludwig Schafer 1866 1872 Wilhelm Buchner 1872 1881 Wilhelm Haas 1881 1905 Georg Raab 1905 1911 Jakob Friedrich 1911 1914 Gustav Adolf Dehlinger 1918 Landtagsabgeordnete des Wahlbezirks Langen Langen Neu Isenburg Christoph Jacob Weber 1820 1824 Georg Schenck 1826 1830 Ernst Emil Hoffmann 1832 1834 Friedrich Maurer 1835 1841 Georg Schenck 1841 1847 Theodor Reh 1847 1850 Karl Rinck von Starck 1851 1856 Georg Martin Eckert 1856 1862 Friedrich August Schafer 1862 1866 Carl Wirth 1866 1872 Friedrich Dernburg 1872 1875 August Kugler 1875 1892 Otto Steingotter 1892 1893 Balthasar Cramer 1893 1905 Heinrich Fulda 1905 1918 Normdaten Person GND 10049773X lobid OGND AKS VIAF 15117948 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hoffmann Ernst EmilKURZBESCHREIBUNG deutscher Unternehmer und PolitikerGEBURTSDATUM 17 Januar 1785GEBURTSORT DarmstadtSTERBEDATUM 22 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