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Das Burgertheater war ein Theater im 3 Wiener Gemeindebezirk Landstrasse an der Adresse Vordere Zollamtsstrasse 13 Wiener BurgertheaterWiener Burgertheater GrundrissLage um 1905 Ruckseite in der Bildmitte oben unter den Schriftzugen Station Haupt Station Hauptzollamt heute Wien Mitte Inhaltsverzeichnis 1 Schauspielhaus 2 Operette und Revue 3 Zeit des Nationalsozialismus 4 Pressburger Bahn 5 Theater in der Josefstadt 6 Theatersterben und Nachnutzung 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseSchauspielhaus BearbeitenDas Wiener Burgertheater wurde auf Betreiben des Schauspielers und Schriftstellers Oskar Fronz senior im Jahre 1905 nach Planen der Architekten Franz von Krauss und Josef Tolk im 3 Wiener Gemeindebezirk errichtet Die Wandgemalde stammten von Eduard Veith Das Theater hatte einen Fassungsraum fur 1144 Personen Die offizielle Eroffnung als Schauspielhaus fand am 7 Dezember 1905 mit dem Stuck Der alte Herr von Beatrice Dvorsky unter Beisein des Wiener Burgermeisters Karl Lueger statt Die Generalprobe am 6 Dezember 1905 besuchten geladene Gaste unter ihnen die Schauspieler Katharina Schratt und Adolf von Sonnenthal Richard Fronz ein Bruder des Direktors und Schuler Anton Bruckners dirigierte die Rosamunden Ouverture von Franz Schubert Erster Direktor war eben jener Oskar Fronz bis zu seinem Tode im Jahre 1925 Das Wiener Volksstuck s Katherl von Burgtheaterdirektor Max Burckhard wurde im Februar 1907 mit der beruhmten Volksschauspielerin Hansi Niese aufgefuhrt und hatte grossen Erfolg Auch das Erfolgsstuck Die Katakomben von Gustav Davis einem Autor der fur das Repertoire des Burgertheaters wichtig wurde gelangte 1907 zur Auffuhrung Operette und Revue Bearbeiten1910 wurde das Burgertheater wegen des abflauenden Erfolgs in eine Operettenbuhne umgewandelt wobei Edmund Eysler als Hauskomponist wirkte Eysler komponierte fur das Burgertheater die Operette Der unsterbliche Lump Libretto von Felix Dormann Am 14 Oktober 1910 fand die Erstauffuhrung statt Der Erfolg war uberwaltigend die Pressestimmen meinten diese Operette von Eysler signalisiere einen Wechsel des Genres Silberne Operettenara Der grosse Erfolg trug dazu bei dass Eysler Hauskomponist des Wiener Burgertheaters blieb Am 23 Dezember 1911 gab man seine neueste Operette Der Frauenfresser auch ihr war grosser Erfolg beschieden Im Marz 1913 folgte die Urauffuhrung von Der lachende Ehemann Bis 1921 sollte dieses Eysler Werk 1793 Auffuhrungen erleben Auch in den Jahren des Ersten Weltkriegs brachte man im Burgertheater in gewohnter Weise pro Saison mehrere Eysler Operetten heraus so Der lachende Ehemann 19 Marz 1913 Ein Tag im Paradies 23 Dezember 1913 Fruhling am Rhein 1914 Die oder Keine 9 Oktober 1915 und Der dunkle Schatz 1918 Wichtige Urauffuhrungen dieser Operetten Ara waren ausserdem Oscar Straus Liebes Zauber 28 Janner 1916 Robert Stolz Der Hampelmann 9 November 1923 Franz Lehar Clo Clo 6 Marz 1924 Robert Stolz Der Mitternachtswalzer 1926 und Edmund Eysler Das Land der Liebe 27 August 1926 Der italienische Opernkomponist Pietro Mascagni selbst dirigierte am 24 Janner 1925 die Urauffuhrung seiner Operette Ja die Geschichte eines Madchens aus den Folies Bergeres 1925 spielte Ernst Arnold in der 400 Auffuhrung der Operetten Idylle Auf Befehl der Herzogin von Bruno Granichstaedten Ab 1926 begann die Ara der Revueoperetten vor allem mit Karl Farkas und seinem kongenialen Partner Fritz Grunbaum Bei einem Gastspiel der Ernst Marischka Ausstattungsrevue Wien lacht wieder von Ralph Benatzky das am 1 Oktober 1927 begann fuhrten Farkas und Grunbaum mit Musik von Ralph Benatzky in 30 Bildern eine Schlagerrevue vor bei der nicht weniger als 120 Mitwirkende und 900 Kostume im Einsatz waren Am 15 Mai 1928 wurde Prinzessin Ti Ti Pa von Robert Stolz am 21 Dezember 1931 erfolgte die Urauffuhrung der Operette Madel aus Wien von Heinrich Strecker und am 1 Mai 1932 wurde die Operette Der Jolly Joker des osterreichischen Komponisten Egon Neumann am Burgertheater uraufgefuhrt 1935 fuhrte die avantgardistische Gruppe Ernst Lonner Johann Nestroys Der Talisman in einer eigenen Version als Salome und Feuerfuchs mit Marianne Gerzner und Fritz Schrecker auf Die Exl Buhne brachte 1935 Der Brandner Kaspar schaut ins Paradies von Josef Maria Lutz mit Ferdinand Exl und Eduard Kock als Boanlkramer zur Auffuhrung Zeit des Nationalsozialismus BearbeitenIn den ersten Jahren des Zweiten Weltkriegs zumeist geschlossen wurde das Haus im April 1942 wieder eroffnet Direktor war Robert Valberg ehemals Landesleiter der Reichstheaterkammer und Kulturbeirat der Stadt Wien Mit der Verpachtung des Hauses an das NSDAP Mitglied Valberg wurde der Theaterbetrieb in private Hande gelegt Die Direktionsphase Valbergs zeigte einen auf Unterhaltung und Ablenkung vom Kriegsalltag ausgerichteten Spielplan Am 17 April 1942 erfolgte als Eroffnung die Urauffuhrung der Revue Ringstrassen Melodie von Rudolf Weys und Hanns Schott Schobinger Fur die Musik zeichneten sieben Komponisten verantwortlich Josef Carl Knaflitsch Hans Lang Karl Loube Heinz Sandauer Alexander Steinbrecher Bruno Uher und Ferry Wunsch es spielte das bekannte Boheme Quartett Die 16 Revue Buhnenbilder entwarf Gustav Manker In der Hauptrolle war der Autor Schott Schobinger zu sehen neben ihm spielten Publikumslieblinge wie Hans Olden Mimi Shorp oder Lia Lange Trotz negativer Kritiken erfreute sich das Stuck grosser Beliebtheit im September 1942 berichtete die Presse von beinahe 200 Auffuhrungen en suite Am 2 Juli 1943 kam es sogar zur Urauffuhrung von Nur keck von Johann Nestroy das zu Lebzeiten Nestroys nicht aufgefuhrt worden war Das Stuck erlebte 1943 44 355 Auffuhrungen Pressburger Bahn BearbeitenUm das Theatergebaude verlief 1914 1945 die einem Strassenbahnbetrieb entsprechende Schleife der Pressburger Bahn die hier ihre Wiener Endstation hatte Auf Grund der Kriegsschaden an der Stadtstrecke wurde die Bahn nach 1945 nicht mehr von hier aus auf Strassenniveau Richtung Osten gefuhrt sondern auf vorhandenen Bahngleisen wie dem benachbarten in Tieflage angelegten Bahnhof Wien Mitte Landstrasse Theater in der Josefstadt BearbeitenIm September 1945 ubernahm Franz Stoss die Direktion und das Burgertheater wurde eine volkstumliche Zweigstelle des Theaters in der Josefstadt Seine erste Saison eroffnete Stoss am 13 September 1945 mit dem Pariser Volksstuck Im sechsten Stock des Pitoeff Dramaturgen Alfred Gehri es spielten Annie Rosar O W Fischer und Guido Wieland Stoss selbst inszenierte Gustav Manker entwarf das Buhnenbild Das Burgertheater beschaftigte in der Direktionszeit von Franz Stoss zwei eigene Hausdichter Martin Costa und Kurt Nachmann von dem im Sommer 1946 unter Verwendung von Autoren des Wiener Vormarz die Biedermeier Posse Das G spenst auf der Bastei nach Karl Meisl zur Urauffuhrung kam 1950 kam es zur Urauffuhrung der musikalischen Komodie Das Glucksrezept von Robert Stolz mit Maria Eis in der Hauptrolle Einen der letzten grossen Theatererfolge erlebte das Burgertheater mit dem Abschiedswalzer einer Operette von Hubert Marischka Musik von Ludwig Schmidseder Auffuhrungen von Hochzeitsnacht im Paradies oder Feuerwerk brachten prominente Darsteller wie Fritz Imhoff Heinz Conrads Waltraud Haas oder Harry Fuss auf die Buhne des Burgertheater Im Januar 1953 inszenierte Gustav Manker Sidney Kingsleys amerikanisches Arztedrama Menschen in Weiss Pulitzer Preis 1934 mit Kurt Heintel Anton Edthofer und Ernst Waldbrunn 1953 endete der Versuch des neuen Direktors Harald Robbeling dem Burgertheater unter dem Namen Broadwaybuhne und mit Shakespeares Romeo und Julia eine neue Richtung zu geben in einem finanziellen Fiasko und der Theaterbetrieb musste nach nur sechs Tagen eingestellt werden Danach wurde das Gebaude unter anderem als Studio fur den Sender Rot Weiss Rot der amerikanischen Besatzungsmacht genutzt Auch eine Verkaufsausstellung die zuvor in der Wiener Borse angesiedelt war fand hier ein zeitweiliges Domizil Sie wanderte spater weiter ins neu eroffnete AEZ Theatersterben und Nachnutzung BearbeitenWahrend des grossen Wiener Theatersterbens 1959 1961 das auch das Wiener Stadttheater Laudongasse und die Scala das ehemalige Johann Strauss Theater betraf wurde das Burgertheater 1960 abgerissen An seiner Stelle wurde mit Uberbruckung einer Nebenfahrbahn die neue Hauptanstalt der Zentralsparkasse der Gemeinde Wien Z errichtet Architekten waren Artur Perotti und Anton Potyka 1 Die zur Bank Austria gewordene Z zog 1994 aus dem Gebaude aus das nach diversen Modernisierungen 2013 die Mediengruppe um die Wiener Tageszeitung Der Standard und das Hauptburo der Osterreich Werbung der nationalen Tourismusmarketingorganisation beherbergt Literatur BearbeitenDieter Klein Martin Kupf Robert Schediwy Stadtbildverluste Wien Ein Ruckblick auf funf Jahrzehnte Wien 2005 ISBN 3 8258 7754 X Weblinks BearbeitenBild und Artikel anlasslich der Eroffnung 1905 ausfuhrliche Geschichte des Burgertheaters und Photographie um 1940 Wiener Burgertheater im Lehmann online 1942Einzelnachweise Bearbeiten Die Zentralsparkasse baut modern In Arbeiter Zeitung Wien 31 Juli 1960 S 7 Spalte 1 f 48 207222222222 16 383333333333 Koordinaten 48 12 26 N 16 23 0 O Theater in Wien Akademietheater Ateliertheater Bronski amp Grunberg Burgtheater Das Off Theater Gloria Theater Kammeroper Kammerspiele Metropol Pygmalion Raimundtheater Renaissancetheater Ronacher Schauspielhaus Schonbrunner Schlosstheater Schubert Theater Serapionstheater Staatsoper TAG Theater an der Wien TheaterArche Theater Brett Theater Drachengasse Theater im Zentrum Theater in der Josefstadt Theater Nestroyhof Hamakom Theater zum Furchten Vienna s English Theatre Vindobona Volksoper VolkstheaterEhemalige Theater in WienApollo Theater Budapester Orpheum Carltheater Exl Buhne Femina Freihaustheater Gruppe 80 Hetztheater Die Insel Johann Strauss Theater Karntnertortheater Kleines Theater in der Praterstrasse Komische Oper Wien Leopoldstadter Theater Neues Theater in der Scala Orpheum Ringtheater Strampfer Theater Thalia Theater Wiener Burgertheater Wiener Stadttheater Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wiener Burgertheater amp oldid 236169732