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Harald Robbeling 11 Oktober 1905 in Mannheim 1989 war ein deutscher Drehbuchautor und Filmregisseur Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Filmografie 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenDer Sohn des Buhnenschauspielers Theaterintendanten und einstigen Burgtheater Direktors Hermann Robbeling hatte sich Ende der 1920er Jahre der avantgardistischen Theaterszene angeschlossen und erhielt von seinem Vater von dem der er das Regiehandwerk erlernte und der Anfang der 1930er Jahre die Vereinigten Schauspielbuhnen Hamburg leitete die Moglichkeit am Thalia Theater kurzzeitig als Oberspielleiter Regisseur zu arbeiten Robbeling junior verlor vorubergehend das Interesse am Theater und wandte sich aus finanziellen Grunden im Dritten Reich dem Film zu Seit 1935 ist er in unregelmassigen Abstanden meist in Zusammenarbeit mit Kollegen als Drehbuchautor nachzuweisen Seine wichtigste Schaffensphase erlebte Harald Robbeling in der fruhen Nachkriegszeit als er in Wien einige zum Teil recht ungewohnliche und umstrittene da kontroverse und nicht dem Unterhaltungs Mainstream zuzuordnende Filme inszenierte Noch vor dem konventionellen Revuefilm Fregola mit Marika Rokk in ihrer ersten Nachkriegsfilmrolle 1948 versuchte Harald Robbeling besonders mit Zyankali neue Filmwege zu beschreiten Der 1947 gedrehte Streifen entwarf ein grimmiges Bild von der fruhen Nachkriegszeit in Osterreich in der ein skrupelloser Forscher erst einen Rauschgifthandler beraubt um mit dessen Geld ein Heilserum zu entwickeln und anschliessend einen Mord begeht ehe er sich mit dem titelgebenden Zyankali selbst richtet Beeinflusst war dieser von der Kritik weitgehend abgelehnte Streifen 1 vom Film noir Hollywoods der Kriegs und fruhen Nachkriegsjahre sowie vom italienischen Neorealismus Robbelings zweites Werk des Jahres 1948 der derbe Bauernschwank Die Verjungungskur wurde von der heimischen Kritik regelrecht verrissen und spater sogar in einiges Gebieten Osterreichs mit Auffuhrungsverbot belegt Die Osterreichische Film und Kino Zeitung sprach in ihrer Ausgabe vom 14 August 1948 auf Seite 6 von einer Gefahr fur den Ruf der osterreichischen Filmproduktion da der Film indiskutable Unzulanglichkeiten in Bild Ton und auf technischem Niveau besasse das Drehbuch primitiv und das Gesamtwerk stellenweise ordinar und unappetitlich sei Bei einer Auffuhrung im Mai 1948 in Innsbruck kam es bei katholischen Jugendlichen unter den Zuschauern zu lautstarken Protesten da der Streifen das Bauerntum beleidigen wurde 2 Daruber hinaus verdienen vor allem die Filme Asphalt angekundigt als ein avantgardistisches Experiment mit sozialem Engagement 3 und das mit sparsamsten Mitteln und uberwiegend arbeitslosen Schauspielern im Sommer 1951 in Hamburg gedrehte und auf Robbelings eigene Kosten und in eigener Produktion hergestellte Zeit und Glaubensdrama Der Weg zu Dir 4 Beachtung zwei Filme die beide an neorealistische Vorbilder anknupften 5 Diesen ambitionierten Inszenierungen waren weder ein kunstlerischer noch ein kommerzieller Erfolg beschieden Basierend auf Polizeiberichten und Akten der Fursorge erzahlt Asphalt in funf Reportagen von Jugendlichen die im Wien der fruhen Nachkriegszeit verkommen Diese Geschichten besassen neben dem aufklarerischen Aspekt auch den einer Mahnung sich mehr um die verwahrloste Nachkriegsjugend zu kummern Trotz seiner Ambition wurde auch Asphalt schlecht besprochen Die Gewerkschaftszeitschrift Der jugendliche Arbeiter beispielsweise nannte den Streifen mit Ausnahme der Photographie beschamend missraten 6 die Wiener Filmrevue sah in Asphalt einen Schundfilm und eine gewissenlose Spekulation und nannte als Fazit Fur Osterreich ist er zu unmoralisch 7 1952 kehrte Robbeling mit dem zeitkritischen Buhnenstuck Die goldenen Jahre kurzzeitig zum Theater zuruck 8 Nachdem auch seine folgende Filminszenierung Nur nicht aufregen weitgehend unbeachtet blieb und er im Dezember 1953 nach nur sechs Tagen Direktion mit seinem zur Broadwaybuhne umbenannten Wiener Burgertheater spektakular gescheitert war 9 ging Robbeling kurzzeitig in die DDR Hier liess man ihn zwischen Februar und August 1955 fur die DEFA insgesamt 17 etwa achtminutige Kurzfilme der Stacheltier Produktion drehen Robbeling lernte dort die DEFA Produktionsleiterin Charlotte Herwig kennen die er wenig spater heiraten sollte Beide gingen kurz darauf zuruck in den Westen wo seine Gattin als Charlotte Robbeling eine in Munchen beheimatete eigene winzige Produktionsfirma namens Colibri Film aufbaute die sich ausschliesslich auf die Herstellung der letzten Filme 1957 bis 1959 ihres Mannes konzentrierte Nach einem letzten abendfullenden Spielfilm der Edelschnulze Ein Herz braucht Liebe der kaum mehr Beachtung fand und laut mancher Kritik erneut Robbelings mangelndes Regietalent offenbarte beendete der mittlerweile in Hamburg ansassige Harald Robbeling seine Kinotatigkeit Uber seine verbleibenden drei Lebensjahrzehnte ist kaum etwas bekannt Filmografie Bearbeitenals Regisseur oder und Drehbuchautor 1935 Kunstlerliebe 1935 Martha 1936 Kinderarzt Dr Engel 1937 Der gluckliche Finder Kurzfilm 1938 Hochzeitsnacht Kurzfilm 1939 Das Stilett Kurzfilm 1943 Ein schoner Tag 1948 Anni 1948 Die Verjungungskur 1948 Zyankali 1948 Fregola 1951 Asphalt 1952 Der Weg zu Dir auch Produktion 1953 Nur nicht aufregen 1954 Die Rauber Kurzfilm 1955 Das Stacheltier Es geht um die Wurst Kurzfilm 1955 Das Stacheltier Hoch die Tassen Kurzfilm 1955 Prost Mahlzeit Stacheltier Kurzfilm 1955 Das Wartehauschen Stacheltier Kurzfilm 1955 Der arme Jonathan Stacheltier Kurzfilm 1955 Ins Wasser gefallen Stacheltier Kurzfilm 1955 Immertreu Stacheltier Kurzfilm 1955 Schreck in der Morgenstunde Stacheltier Kurzfilm 1955 Die gute alte Zeit Stacheltier Kurzfilm auch Regie 1957 Barbels Geburtstag Kurzdokumentarfilm 1958 Die neue Heimat Kurzdokumentarfilm 1958 Alt Heidelberg du Feine Kurzdokumentarfilm 1958 Tierkinder im Zoo Kurzdokumentarfilm 1958 Nur ein Hund Kurzdokumentarfilm 1958 Zeugen der Vergangenheit Kurzdokumentarfilm 1960 Ein Herz braucht LiebeLiteratur BearbeitenJohann Caspar Glenzdorf Glenzdorfs internationales Film Lexikon Biographisches Handbuch fur das gesamte Filmwesen Band 3 Peit Zz Prominent Filmverlag Bad Munder 1961 DNB 451560752 S 1418 Harald Robbeling in Carl Zuckmayer Geheimreport Hrsg von Gunther Nickel und Johanna Schron Gottingen Wallstein 2002 ISBN 978 3 8353 3857 9 S 395 S 181Weblinks BearbeitenHarald Robbeling in der Internet Movie Database englisch Harald Robbeling bei filmportal deEinzelnachweise Bearbeiten vgl Paimann Kritik Memento des Originals vom 3 Januar 2018 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot old filmarchiv at Die Verjungungskur auf books google de Asphalt auf derStandard at Robbeling in Der Spiegel 34 1951 Robbeling auf filmblatt de Der jugendliche Arbeiter Ausgabe August 1951 S 41 Wiener Filmrevue 8 1951 S 16 Warum Nero versagte Reportage in Die Zeit 34 1952 Robbeling in ArsenalNormdaten Person GND 116579722 lobid OGND AKS LCCN nr2005007952 VIAF 31952420 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Robbeling HaraldKURZBESCHREIBUNG deutscher Drehbuchautor und FilmregisseurGEBURTSDATUM 11 Oktober 1905GEBURTSORT MannheimSTERBEDATUM 1989 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Harald Robbeling amp oldid 228537629