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Der Sason Aufstand von 1904 armenisch Սասունի երկրորդ ապստամբութիւնը Sasuni yerkrord apstambut yunĕ wortlich Zweiter Sason Widerstand war vom Marz bis zum April des Jahres ein Aufstand armenischer Fedajin gegen die osmanische Regierung in der Region Sason heute in der Provinz Batman in der Turkei Die Reichsregierung wollte die Bildung einer weiteren semiautonomen armenischen Region in den Sechs Vilayets nach ihrer Niederlage im Ersten Zeytun Widerstand verhindern Die armenische Nationale Befreiungsbewegung rekrutierte junge Armenier in der Region Sason einem Gebiet von etwa 12 000 km mit einer grossen armenischen Mehrheit 1 769 armenische und 155 kurdische Haushalte 1 Die Region war in einem Stadium des revolutionaren Umbruchs da die lokalen christlichen Armenier sich seit sieben Jahren weigerten ihre islamische Kopfsteuer cizye zu zahlen 2 3 Zwar war die Cizye bereits im Zuge der Tanzimat Reformen abgeschafft doch verlangten die ortlichen Muslime weiterhin Geld und Naturalien von den Armeniern Monument zum Sason Widerstand in der Vierzig Martyrer Kathedrale in Aleppo SyrienDer Aufstand unter der Fuhrung von Hrayr Tjokhk und Andranik Ozanian wurde niedergeschlagen und tausende Armenier wurden getotet Die etwa 1 000 armenischen Milizionare konnten auch mit Unterstutzung von weiteren 3 000 Armeniern aus Sason 4 nicht den 10 000 angreifenden osmanischen Truppen und 7 000 Kurden die vom Vali von Bitlis kommandiert wurden Einhalt gebieten 4 Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 2 Bewaffnete Konflikte 3 Nachwirken 4 Literatur 5 EinzelnachweiseHintergrund Bearbeiten nbsp Die Region Sason orange und das Vilayet Bitlis gelb Siehe auch Armenierfrage Die Sozialdemokratische Huntschak Partei Hentschak und die Armenische Revolutionare Foderation Taschnaken waren zwei Bestandteile der Armenischen Nationalen Befreiungsbewegung die in der Region aktiv waren Der Erste Widerstand von Sason wurde durch die Fedajin armenische Freiwilligeneinheiten der armenischen Nationalbewegung geleistet die zu den Huntschakisten zahlten Die Konflikte wurden zwischen den Fedajin und den Osmanen in den Dorfern fortgesetzt Viele christliche Armenier wurden gezwungen entweder den Islam oder das orthodoxe Christentum anzunehmen letzteres wurde vor allem durch das russische Konsulat vorangetrieben Der in der Region aktive US amerikanische Missionar Cyrus Hamlin gab den armenischen Revolutionaren eine Mitschuld daran dass die christliche Bevolkerung in Sason massakriert wurde 5 Im Fruhling des Jahres 1902 wurde ein Vertreter der Armenischen Revolutionaren Foderation ARF Vahan Manvelyan nach Sason gesandt um einen Waffenstillstand mit den Turken auszuhandeln das Gebiet zu besetzen und die Krafte fur eine grossere durch Manvelyan und den lokalen Aktivisten Hrayr Tjokhk gefuhrte Revolte zu sammeln Diese Konsolidierung setzte sich wahrend der Jahre 1902 und 1903 fort Im Mai 1903 kam eine von Gorgos Marrik geleitete Miliz in Sason an Vahan und Hrayr betrachteten sie als zu klein und verlangten mehr Truppen Es wurde eine Gruppe von 150 Fedajin geleitet von Khan und Onik gesandt An der persisch turkischen Grenze wurde sie von turkischen Artillerieeinheiten umzingelt und fast vollstandig aufgerieben Im Februar 1903 einigte sich die Armenische Revolutionare Foderation im bulgarischen Sofia darauf Truppen nach Sason zu senden Die Annaherung an Sason wurde durch eine Division des 4 Korps der Osmanischen Armee acht Bataillone spater auf 14 erhoht verhindert Dessen Gesamtschlagkraft umfasste mehr als 10 000 Soldaten und Polizisten Zaptiye dazu 6 000 bis 7 000 kurdische Reiter Die armenischen Einheiten bestanden aus 200 Guerrileros unter dem Kommando von Vahan Hrayr und Andranik zusammen mit Kevork Cavus Murad von Sebasteia Keri und anderen Bauern in 21 Dorfern bewaffneten sich ebenfalls und verstarkten die Truppe um 1 000 Personen Andranik und zehn weitere Fedajin darunter Hrayr und Sebouh hielten im dritten Quartal des Jahres 1903 im Dorf Gelieguzan ein Treffen ab Andranik schlug vor eine allgemeine Revolte in Armenien Taron und Vaspurakan zu beginnen was die turkischen Einheiten zerstreuen wurde Hrayr lehnte mit der Begrundung ab dass eine armenische Revolte ohne Unterstutzung durch andere Bevolkerungsgruppen des Osmanischen Reiches vergeblich sein wurde und schlug vor sich auf die Verteidigung von Sason zu konzentrieren 6 3 Bewaffnete Konflikte BearbeitenDie erste Aktion unternahm Kevork Cavus gegen die lokalen Kurden Kor Slo um einem Angriff auf funf armenische Dorfer im kurdisch besetzten Gebiet zuvorzukommen Am 17 Januar griff er mit den Gruppen von Murad von Sebasteia und Seyto die Kurden an die zusammen mit turkischen Truppen sich nach Pasur zuruckzogen Der westliche Zweig der Taschnaken und der armenische Katholikos versuchten diplomatischen Druck auf die Turkei auszuuben Der Katholikos wandte sich an die Grossmachte der britische und der franzosische Botschafter in Istanbul hatten Audienzen beim Sultan Abdulhamid II doch der russische Botschafter stand abseits Der Sultan sagte zu Armeen zur Herstellung von Recht und Ordnung nach Sason zu entsenden Die Botschafter boten an im Namen des Sultans mit den Aufstandischen in Sason zu verhandeln Allerdings verspatete sich der russische Botschafter als sie in Sason ankamen hatten die militarischen Aktionen bereits ihren Hohepunkt erreicht Am 20 Marz hatten die Turken ihre Vorbereitungen beendet und die Armeen plunderte zahlreiche Grenzdorfer die unter dem Befehl von Hrayr keinen Widerstand leisteten Bewohner wurden Gefangen genommen und gefoltert doch die Osmanen erfuhren nichts uber die Plane der Aufstandischen Der armenische Handlungsplan war Hrayr wurde Aliank und Shenik verteidigen Andranik in Tapyk wurde den Vorstoss der Turken auf Gelieguzan verhindern Kevork Cavus wurde Ishkhanadzor verteidigen und Murad von Sebasteia Akop Kotoian und Makar Spagantsi wurden Chaji Glukh verteidigen Am 2 April begannen die Turken eine erfolglose Grossoffensive mit Gebirgsgeschutzen Am 10 April kam der Vali des Vilayet Bitlis mit Truppen und den armenischen Bischofen von Bitlis und Mus an Bereits am nachsten Tag begann die zweite Schlacht Uber 7 000 turkischer Kavalleristen ritten in das Dorf Shenik die Armenier schlossen sie auf der Ruckseite ein nahmen die Turken zwischen die armenischen Positionen vorne und rechts der schneebedeckten Berge links in die Mangel Nach einem vierstundigen Kampf gaben die Turken ihre Pferde und Waffen auf und zogen sich in die Berge zuruck gejagt von den Armeniern Am 12 April prasentierte das Heilige Apostel Kloster vor Arakel ein Dekret des Katholikos das die Armenier zur Aufgabe im Gegenzug fur eine Amnestie aufrief Die armenischen Anfuhrer die mehr Zeit fur die Antwort verlangten evakuierten und brannten uber Nacht mehrere Dorfer in Gelieguzan nieder verbrannte Erde Zur Abenddammerung des 13 Aprils begannen die Turken mit einem neuen Ansturm Die Verteidigung wurde in zwei Gruppen aufgeteilt eine unter Sepukh und Murad von Sebasteia ging nach Brlik und eine andere unter Hrayr ging in die Berge Acht Kompanien der Turken und 4000 kurdische Reiter attackierten Gelieguzan und Hrayr wurde zu Beginn der Schlacht getotet Es begann ein heftiger Nahkampf vom ostlichen Teil des Dorfes schlugen Andranik und seine Truppen die Turken von hinten Die Turken zogen sich zuruck und hatten gemass Presseberichten lediglich 136 Tote zu verzeichnen die Armenier hatten sieben Tote und acht Verwundete Am 14 April griffen die Turken mit Verstarkung ohne Erfolg an ubermorgen am 16 April zogen sich die Burger von Ishkhanadzor nach Talvorik zuruck Die Turken versuchten ihnen den Weg abzuschneiden doch mit der Hilfe ortlicher Truppen brachen sie durch Am nachsten Tag wurde eine neue Attacke der Turken eingeleitet die ebenfalls zuruckgeschlagen wurde Schliesslich umzingelten die Turken am 20 April Gelieguzan mit einem massiven Artilleriebombardement und die Fedajin geleitet von Andranik zogen sich bei Nacht nach Talvorik zuruck Bis zu 20 000 Menschen die Bevolkerung der funf evakuierten Dorfer flohen einige in die Berge und andere in die Mus Ebene und wurden getotet Talvorik hielt bis zum 6 Mai durch und fiel dann den turkischen Verstarkungseinheiten zum Opfer Zweihundert Fedajin zwischen Talvorik und Gelieguzan leisteten bis zum 14 Mai Widerstand bevor sie sich zuruckzogen Der turkische Sieg war von Brutalitat begleitet Frauen wurden gestohlen ihre Bruste aufgeschlitzt ihre Magen aufgerissen Kinder gepfahlt Altere zerstuckelt Junge Madchen gingen in unzahlbaren Mengen zuruck seit dem 5 Mai loschten die turkischen Armeen in Berdakh Mkragom Alikrpo Avazakhiubr und Arnist ein Dorf nach dem anderen aus 7 Nach Wochen von Kampfen und Kanonenbombardements gegen armenische Dorfer aus Sichtweise von Leo Trotzki 8 schlugen die osmanischen Einheiten und kurdische Freiwillige den Aufstand im Mai nieder ihre Truppenstarke uberstieg die der Armenier um ein Vielfaches 2 9 Kleinere Zusammenstosse fanden danach trotzdem noch statt 9 Gemass unterschiedlichen Schatzungen wurden in den zwei Monaten des Aufstandes zwischen 7 000 und 10 000 Armenier getotet und 45 Dorfer zerstort 9 Nachwirken BearbeitenNach Angaben von Leo Trotzkis Kriegstagebuch wurden uber 4000 Dorfbewohner von Sason nach dem Aufstand ins Exil gezwungen 8 Die internationale Aufmerksamkeit lag nach Meinung von Trotzki beim Russisch Japanischen Krieg weshalb der Aufstand von den europaischen Machten grosstenteils ignoriert wurde 8 Abdulhamid II erliess ein Dekret das es den Armeniern verbot nach Sason zuruckzukehren nach diplomatischen Protesten gab er nach und 6000 Armenier siedelten sich wieder in der Region an Literatur BearbeitenMihran Kurdoghlian Hayots Badmoutioun Band III Hradaragoutioun Azkayin Ousoumnagan Khorhourti Athen Griechenland 1996 S 47 armenisch Eduard Oganesjan Vek borby Teil 1 Moskau Munchen 1991 S 221 231 Christopher J Walker Armenia The Survival of a Nation 2 Auflage St Martin s Press New York 1990 ISBN 0 312 04230 2 A S Hambarian Սասունի 1904 թվականի գոյամարտը engl Sasun s Self Defence in 1904 In Patma Banasirakan Handes Nr 4 1989 ISSN 0135 0536 S 22 34 armenisch hpj asj oa am Antranig Chalabian General Andranik and the Armenian Revolutionary Movement Southfield Michigan 1988 OCLC 28242633 Einzelnachweise Bearbeiten A S Hambarian Սասունի 1904 թվականի գոյամարտը engl Sasun s Self Defence in 1904 1989 S 22 a b C J Walker Armenia The Survival of a Nation 1990 S 178 a b Chalabian 2009 S 17 a b Yves Ternon The Armenians history of a genocide Caravan Books Delmar NY 1981 ISBN 0 88206 038 4 S 115 THE SASSOUN MASSACRE Proof of the Assertion that Armenian Revolutionists Caused It TESTIMONY OF REV CYRUS HAMLIN A Protest Against Americans Helping England to Realize Political Aspirations in the East PDF In The New York Times 23 August 1896 abgerufen am 30 Januar 2014 A S Hambarian Սասունի 1904 թվականի գոյամարտը engl Sasun s Self Defence in 1904 1989 S 24 Correspondence on events in Sasun May 22 1904 Sassoun et les atrocites hamidiennes interpellation Les atrocites Rapport officiel Genf 1904 S 27 32 a b c Leo Trotzki Die Balkankriege 1912 13 Hrsg Die Deutsche Bibliothek Arbeiterpresse Verlag Essen 1995 ISBN 3 88634 065 1 Andranik und seine Truppe aus Kievskaya Mysl Nr 197 19 Juli 1913 S 279 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche a b c A S Hambarian Սասունի 1904 թվականի գոյամարտը engl Sasun s Self Defence in 1904 1989 S 31 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Widerstand von Sason 1904 amp oldid 229055044