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Vaspurakan armenisch Վասպուրական Bedeutung Nobles Land oder Land der Prinzen 1 war ein armenisches mittelalterliches Reich im sudwestlichen Armenien zwischen dem Vansee in der heutigen Ostturkei und dem Grossen Zab Das Reich Vaspourakan 908 1021Die Insel Aghtamar Residenz des Konigs Gagik I 908 943 944 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Herrscher 3 Reichsgliederung 4 Kultur 5 Literatur 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenWahrend des Grossteils seiner Geschichte wurde Vaspurakan von der Dynastie der Arzruni beherrscht Die Arzruni errichteten nach 800 ein Furstentum am Vansee Auf seinem Hohepunkt 908 nahm Vaspurakan das Land zwischen Vansee und Urmiasee ein Zu dieser Zeit unterstand Vaspurakan dem Konigreich Ani Ab ca 800 wurde das Gebiet von arabischen Einfallen heimgesucht 851 fand ein Aufstand gegen die arabischen Herrscher statt der von dem armenischen Nationalepos Sasnay crer die verruckten Helden von Sason besungen wird Vaspurakan wurde nach 908 zum Konigreich erhoben Die Einfalle der oghusischen Turken ab 1018 fuhrten zur Eingliederung Vaspurakans an das Byzantinische Reich das die starkste nichtmuslimische Kraft der Region war Matthias von Edessa berichtete 1018 uber eine barbarische Nation von Turken die zwischen Van und Naxcivan ein armenisches Furstentum angegriffen habe Seinem Bericht zufolge habe das armenische Heer erstmals berittenen langhaarigen Bogenschutzen gegenubergestanden 2 1021 wurde es nach Verhandlungen in Trapezunt zwischen Basileios II und David dem Sohn von Konig Seneqerim Johannes von Byzanz im Austausch zu Territorien in Mittelanatolien annektiert Der letzte Konig Seneqerim Johannes zog mit 14 000 Familien nach Sebasteia und grundete in Kappadokien die Stadte Arapgir und Akn Senekerim Johannes verwaltete als magistros Stratege von Kappadokien und Titularkonig sein Lehen in Kappadokien bzw Kleinarmenien von Sebasteia aus 3 4 Der Strategos Nikephoros Komnenos gliederte Vaspurakan ab etwa 1022 auch de facto in das Byzantinische Reich ein Unter Byzanz gehorte Vaspurakan zum Thema Basprakania oder Media 5 1041 nachdem Konig Gagik Sohn des Johannes auf dem Gebiet von Byzanz Zuflucht gesucht hatte griff der Seldschukenherrscher Tughrul Beg arm Tullup Ani an und belagerte es Ani wurde 1064 durch Tugruls Neffen Alp Arslan eingenommen 1050 wurde Basprakania mit dem Thema Talon vereinigt Nach der Annexion durch Byzanz gab es im Jahr 1004 mit Derenic Sohn des Gurgen Khatchik einen Herrscher uber Antzivaziq Dieser hatte zwei Bruder namens Gugik und Aschot Konig Seneqerim Johannes Enkelin heiratete spater Konig Gagik II von Ani Ein anderer Teil der Dynastie lebte mit Khatchik dem Grossen fort Eine Nachfahrin von ihm heiratete spater den Konig David von Ani Im 15 Jahrhundert bemuhte sich Katholikos Zacharias III von Aghtamar um eine Wiederbelebung des Konigtums von Vaspurakan Sein Nachfolger und Vetter Katholikos Stephanos V von Aghtamar 1465 1487 salbte 1466 Smbat Sefedinean einen Neffen des Zacharias zum einzigen neuzeitlichen Konig von Vaspurakan Herrscher BearbeitenHamazasp II Prinz 800 836 Heiratete die Tochter des Bagratiden Aschot Msaker Aschot I Abulabus Ardzruni Prinz 836 852 Sohn des Hamazasp II Gurgen I Ardzruni Prinz 852 853 Bruder des Aschot I Abu Djafar Ardzruni Prinz 853 854 Wahrscheinlich der Bruder des Aschot I Gurgen II Ardzruni von Mardastan Prinz 854 857 Entfernter Verwandter Grigor Derenik Ardzruni Prinz 857 868 Verheiratet mit Sdesia Tochter des Aschot I Aschot I Abulabus Ardzruni Prinz 868 874 Zweites Mal Grigor Ardzruni Prinz 874 887 Zweites Mal Gagik Abu Morvan Ardzruni Regent fur Sargis Aschot 887 897 danach Prinz 897 898 Sargis Aschot Prinz 898 900 Sohn des Grigor ArdzruniMuslimische Gouverneure Emir Afschin 900 Safi 900 901 Wieder lokale Dynastie Sargis Aschot 901 904 Khatchik Gagik III Ardzruni Herrscher von Rechtuniq 887 897 Prinz von Nordwest Vaspurakan 904 937 Konig von ganz Vaspurakan 937 943 Bruder des Sargis Aschot Gurgen III Artzruni Herrscher von Parskahaiq 887 897 Prinz von Sudost Vaspurakan 904 925 Bruder des Sargis Aschot Derenic Aschot III Konig 943 953 Sohn des Gagik III Abuschal Hamazasp III Konig 953 972 Bruder des Derenic Aschot III Aschot Sahak Konig 972 983 Sohn des Abuschal Hamazasp III Gurgen Khatchik Konig 983 1003 und Herrscher von Antzevaziq Bruder des Aschot Sahak Seneqerim Johannes Konig 1003 1021 und Herrscher von Rechtuniq Auch Konig von Sivas 1021 Bruder des Gurgen Khatchik Reichsgliederung BearbeitenDas Konigreich Vaspurakan hatte keine feste Hauptstadt Der konigliche Hof zog von einer Stadt in die andere Darunter waren zum Beispiel Van und Ostan Vostan heute Gevas 6 Vapusrakan war in insgesamt 35 Kantone unterteilt Diese waren nach dem lokalen Herrscher ar Nashrakar benannt Aghiovit Aghvandrot Akeh Andzakhidzor Antzevasiq Arberani Archishaovit Arnoyotn Artavanian Artashesian Artaz Atrpatunik Bagan Bujnunik Bogunik Darni Ervandunik Gavityan Gazrikan Gokhten Gukan Kirchunik Kughanovit Mardastan Metz Aghbak Metznunik Nakhichevan Rechtuniq Patspatounik Palouniq Taygirian Tchevashrot Tornavan Tosb VarajnuniKultur BearbeitenDie Kirche zum Heiligen Kreuz ar Surb Chatsch auf der Insel Aghtamar wird zwischen 915 und 921 von Konig Gagik Arzruni gegrundet Das Kloster Varagavank tr Yedi Kilise am Berg Varag 9 km ostlich von Van grundete Konig Seneqerim Johannes Es wurde zum beruhmtesten und wichtigsten Kloster der Gegend Van Hier druckte spater Chrimian Hairik die erste armenische Zeitung namens Arciv Vaspurakani Der Adler von Vaspurakan Bis zum spaten 19 Jahrhundert residierte der armenische Erzbischof von Van in diesem Kloster Das Kloster wurde am 30 April 1915 im Zuge des Volkermords an den Armeniern zerstort Literatur BearbeitenSirarpie Der Nersessian Armenia and the Byzantine Empire a Brief Study of Armenian Art and Civilization Cambridge Harvard University Press 1947 Robert W Thomson Hrsg Thomas Artsruni History of the House of the Artsrunik Detroit Wayne State University Press 1985 Einzelnachweise Bearbeiten Hovannisian Richard G Armenian Van Vaspurakan 1999 Mazda Publishers in Costa Mesa CA Archivierte Kopie Memento des Originals vom 8 Juni 2011 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www sscnet ucla edu Klaus Kreiser Christoph Neumann Kleine Geschichte der Turkei 2009 S 38 Gerard Dedeyan ed Les Armeniens entre Grecs Musulmans et croises Etude sur les pouvoirs armeniens dans le Proche Orient mediterranneen 1068 1150 Fundacao Calouste Gulbenkian Lissabon 2003 ISBN 972 8767 14 5 Bd 2 S 1524 Robert H Hewsen Armenia A Historical Atlas The University of Chicago Press Chicago und London 2001 S 116 Hewsen Robert H Armenia a historical atlas 2001 The University of Chicago Press ISBN 0 226 33228 4 S 126 Robert H Hewsen Armenia a historical atlas 2001 The University of Chicago Press ISBN 0 226 33228 4 S 116 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Vaspurakan amp oldid 237036174