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Werner Peiner 20 Juli 1897 in Dusseldorf 19 August 1984 in Leichlingen war ein deutscher Maler der in der Zeit des Nationalsozialismus von Adolf Hitler in die Gottbegnadeten Liste aufgenommen wurde Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Malerei Gobelins 3 Literatur 4 Siehe auch 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenWerner Peiner war der Sohn des in Eiserfey geborenen Kaufmanns Joseph Peiner 1867 1945 und dessen Ehefrau Sophia geborene Maintz 1871 1951 aus Mechernich 1 Peiner wuchs in Dusseldorf auf wo sein Vater zum Geschaftsfuhrer einer Holzgrosshandlung aufgestiegen war Die Schule besuchte er bis zur Oberprima Bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges meldete sich er bei einem Ulanen Regiment freiwillig zum Heer Er wurde bis zum Leutnant befordert und diente an der Westfront als Adjutant Nach dem Krieg studierte Peiner ab 1919 an der Dusseldorfer Kunstakademie nachdem er bei Wilhelm Doringer einem Freund des Vaters zunachst Privatunterricht genommen hatte 2 3 In den 1920er Jahren gastierte und malte er bei Katharina Nette Faymonville im Burghotel zu Kronenburg in der Eifel In dieser Zeit schloss er sich mit Fritz Burmann und Richard Gessner zum Dreimann Bund zusammen 1923 heiratete Peiner Marie Therese Resi Lauffs und zog zu den Schwiegereltern nach Bonn Das Paar hatte keine eigenen Kinder 1950 nahm es die verwaiste Tochter eines Vetters als Adoptivkind auf Mitte 1925 richtete sich Peiner ein Atelier in Dusseldorf ein In dieser Zeit konnte er durch Vermittlung seiner Freunde des Architekten Emil Fahrenkamp und des Unternehmers Walter Kruspig seit 1930 Generaldirektor der Rhenania Ossag kunstlerische Auftrage fur die Ausgestaltung von Kirchen Versicherungs und Industriebauten ubernehmen 1931 liess sich Peiner in Kronenburg nieder und fing an mehrere Hauser im historischen Ortskern zu einem Atelier umzubauen Heutzutage wird in einem davon ein Hotel betrieben Werner Peiner war massgeblich am Bau der Abwasserkanalisation in Kronenburg nicht jedoch in der Talsiedlung Kronenburgerhutte beteiligt da ihn die uber die Strasse laufenden Abwasser storten Von ihm entworfene Strassenlampen finden sich noch heute in Kronenburg 1933 wurde er an die Dusseldorfer Kunstakademie als Professor fur Monumentalmalerei berufen Damit folgte er Heinrich Campendonk nach der aufgrund des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums kurz zuvor entlassen worden war Die Berufung verdankte Peiner nicht nur der Bekanntschaft mit dem kommissarischen Leiter der Kunstakademie Julius Paul Junghanns sondern wohl auch seinem Gemalde Deutsche Erde mit dem er die aufkommende Blut und Boden Ideologie unterstutzte Das Gemalde wurde als Geschenk der Stadt Mechernich von dem Schleidener Landrat Josef Schramm und dem Schleidener NSDAP Kreisleiter Franz Binz Adolf Hitler personlich uberreicht Nach der Erinnerung von Rolf Dettmann einem Schuler Peiners konnte auch die Freundschaft Peiners mit Kruspig bei der Berufung eine Rolle gespielt haben 4 nbsp Hermann Goring Meisterschule fur MalereiDas Verhaltnis zu Peter Grund seit 1933 1934 neuer Direktor der Dusseldorfer Akademie war durch Spannungen gekennzeichnet Mit Zustimmung von Hermann Goring unternahm Peiner ab Februar 1935 eine Studienreise nach Ostafrika die Kruspig organisiert und finanziert hatte Durch Kruspigs Vermittlung hatte Peiner personlichen Zugang zu Goring In einem Tischgesprach bei Goring am 24 Januar 1936 gelang es Peiner seinen Wunsch nach der Grundung einer eigenen Akademie durchzusetzen Am 23 Marz 1936 folgte der Erlass des Ministers fur Kunst Wissenschaft und Volksbildung zur Bildung der Landakademie Kronenburg der Staatlichen Kunstakademie Dusseldorf Als Hermann Goring Meisterschule fur Malerei wurde sie unter Leitung Peiners 1938 verselbstandigt Schuler Peiners in Kronenburg waren u a Rolf Dettmann Heinz Hindorf Hans Lohbeck Willi Sitte und Willi Wewer Er entwarf unter anderem monumentale Gobelins fur die Neue Reichskanzlei 5 Ein Frauenakt von ihm hing uber Gorings Bett in Carinhall Peiner beantragte am 13 Juli 1937 die Aufnahme in die NSDAP und wurde ruckwirkend zum 1 Mai aufgenommen Mitgliedsnummer 4 913 473 6 7 8 Im gleichen Jahr wurde er Mitglied in der Preussischen Akademie der Kunste Dennoch wurde eines seiner Bilder als entartet beschlagnahmt 1940 erfolgte die Ernennung zum Preussischen Staatsrat 9 1944 in der Endphase des Zweiten Weltkriegs nahm ihn Adolf Hitler in die Sonderliste der Gottbegnadeten Liste mit den zwolf wichtigsten bildenden Kunstlern auf 10 1944 zog Peiner mit seiner Frau nach Gimborn ins Oberbergische Land Nach Kriegsende wurde er interniert und sein gesamter Besitz beschlagnahmt 1948 erwarb er die verfallene Burg Haus Vorst in Leichlingen Rheinland die er uber viele Jahre restaurierte Dort lebte und arbeitete er bis zu seinem Tod im Jahr 1984 Malerei Gobelins BearbeitenPeiner orientierte sich vorwiegend an alten Meistern etwa an der minutiosen Malweise Pieter Bruegel des Alteren Eine Ausnahme bildet das Jahr 1928 in dem er eine Reihe impressionistisch inspirierter Landschaften schuf Mit seiner Vorliebe fur eine realistische Kunstauffassung hatte er nicht nur bei seinen privaten Auftraggebern Erfolg In den 1920er Jahren in der er im Stil der Neuen Sachlichkeit malte war er ein gefragter Portratmaler des Rheinlandes Das Interesse der Wissenschaft gilt seinen Gobelin Auftragswerken dem Zyklus Deutsche Schicksalsschlachten fur die Marmorgalerie auch Lange Halle genannt der Neuen Reichskanzlei in Berlin deren Entwurfe im Rheinischen Landesmuseum Bonn ausgestellt sind Uberliefert sind sechs Kartons sowie das Thema eines siebten zu Gobelins in den Massen 5 40 10 Metern Die Schlacht im Teutoburger Wald Heinrich I in der Ungarnschlacht Die Belagerung der Marienburg Die Turkenschlacht vor Wien Friedrich der Grosse bei Kunersdorf Die Schlacht bei Leipzig Tankschlacht bei Cambrai Der achte Gobelin sollte eine entscheidende Schlacht aus dem Zweiten Weltkrieg darstellen 11 Peiner schuf auch den Karton fur den monumentalen Bildteppich Die Erdkugel der in der Pariser Manufacture des Gobelins begonnen aber nicht vollendet wurde und fur Hermann Gorings monumentales Anwesen Carinhall bestimmt war ausgestellt in der Munchner Hypo Kunsthalle in der Ausstellung Die Faden der Moderne Dezember 2019 bis Marz 2020 12 Seit der Nachkriegszeit werden seine Werke wegen seiner Verstrickung in die nationalsozialistische Kunstpolitik kaum noch offentlich ausgestellt 13 Auf den Grossen Deutschen Kunstausstellungen im Munchner Haus der Deutschen Kunst war er mit 33 Werken vertreten 10 In der Nachkriegszeit schuf Peiner Gobelins fur den Gerling Konzern und den athiopischen Kaiser Haile Selassie 10 Literatur BearbeitenKunst im 3 Reich Dokumente der Unterwerfung Katalog des Frankfurter Kunstvereins Frankfurt am Main 1974 Peter Achtmann Zeitgeist und Kunst Werner Peiner ein zu Unrecht verfemter Kunstler In Das Ostpreussenblatt 21 Juni 1975 S 9 und Ein Lacheln fur diese Zeit In Das Ostpreussenblatt 23 Juli 1977 S 13 Otto Baur Ein Leben in Sturm und Stille In Das Ostpreussenblatt 17 Juli 1982 S 9 Friedrich Burgdorfer Das Haus der Deutschen Kunst 1937 1944 Bd 1 Arndt Kiel 2011 ISBN 978 3 88741 092 6 S 28 Nicola Doll Mazenatentum und Kunstforderung im Nationalsozialismus Werner Peiner und Herrmann Goring VDG Weimar 2009 Ernst Adolf Dreyer Werner Peiner Vom geistigen Gesetz Deutscher Kunst Sieben Stabe Verlag Hamburg 1936 Anja Hesse Malerei im Nationalsozialismus Der Maler Werner Peiner 1897 1984 Olms Hildesheim 1995 Hermann Hinkel Zur Funktion des Bildes im deutschen Faschismus Anabas Steinbach 1975 ISBN 3 87038 033 0 Berthold Hinz Die Malerei im deutschen Faschismus Kunst und Konterrevolution Hanser Munchen 1974 ISBN 3 446 11938 8 Heike Humme Kunstlerischer Opportunismus in der Malerei und Plastik des Dritten Reiches Techn Univ Diss Braunschweig 2005 S 164 199 Digitale Bibliothek Braunschweig Conrad Peter Joist Hrsg Die Eifel im Bild der Kronenburger Malerschule In Landschaftsmaler der Eifel im 20 Jh Duren 1997 S 137 156 Reinhard Muller Mehlis Die Kunst im Dritten Reich Heyne Munchen 1976 ISBN 3 453 41173 0 Dieter Pesch Martin Pesch Werner Peiner Verfuhrer oder Verfuhrter Kunst im Dritten Reich Grin Verlag Munchen 2012 ISBN 978 3 656 17431 8 Johannes Sommer einleitender Text Werner Peiner Sechzig Bilder Feldpostausgabe Kanter Verlag Konigsberg Pr 1940 Manfred Thiel Hrsg Werner Peiner Ein Kunstlerleben in Sturm und Stille Eine Autobiographie Elpis Verlag Heidelberg 2004 ISBN 3 921806 68 2 Siehe auch BearbeitenKunst im NationalsozialismusWeblinks BearbeitenLiteratur von und uber Werner Peiner im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werner Peiner auf der Website des Vereins Kunst und Kultur auf Haus Vorst e V Memento vom 7 Mai 2005 im Internet Archive Rainer K Wick Aufklarung uber Nazi Kunst Werner Peiner im KunstForumEifel in Gemund Artikel im Portal musenblaetter de 2012 Einzelnachweise Bearbeiten Mit der Eifel seit der Kindheit verbunden Artikel vom 28 September 2011 im Portal rundschau online de abgerufen am 23 Februar 2020 Dieter Pesch Werner Peiner Maler des Nationalsozialismus 1897 1984 Webseite im Portal rheinische geschichte lvr de abgerufen am 23 Februar 2020 Museum Kunstpalast Kunstler und Kunstlerinnen der Dusseldorfer Malerschule Auswahl Stand November 2016 PDF Dieter Pesch Metamorphosen Rolf Dettmann 1915 1992 Grin Munchen 2015 Johannes Sommer Werner Peiner 60 Bilder Kanter Verlag Konigsberg Pr Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 31910127 Friedrich Burgdorfer Das Haus der Deutschen Kunst 1937 1944 Bd 1 Arndt Kiel 2011 ISBN 978 3 88741 092 6 S 28 Bilder mit Vergangenheit PDF 10 kB In Kolner Stadt Anzeiger 31 Oktober 2002 Ernennungsurkunde zum Preussischen Staatsrat fur Professor Werner Peiner 1940 Auktionshaus Andreas Thies 73 Auktion Los 509 a b c Ernst Klee Das Kulturlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 S Fischer Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 10 039326 5 S 452 Kommentar aus Dr Eckart Gillen Der Hallesche Bildteppich 2011 mural ch Abruf am 19 Februar 2019 Susanne Hermanski Und morgen die halbe Welt In Suddeutsche Zeitung 18 19 Januar 2020 S R17 Andreas Fasel Umstrittener Maler Hitlers Liebling Peiner war bei Nazis gefragt 5 Juni 2012 welt de abgerufen am 18 Juni 2019 Normdaten Person GND 11925414X lobid OGND AKS LCCN nr95024557 VIAF 74658999 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Peiner WernerKURZBESCHREIBUNG deutscher MalerGEBURTSDATUM 20 Juli 1897GEBURTSORT DusseldorfSTERBEDATUM 19 August 1984STERBEORT Leichlingen Rheinland Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Werner Peiner amp oldid 227004981