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Die Werkleute ursprunglich Werkleute Bund deutsch judischer Jugend spater Werkleute Bund judische Jugend waren Teil der Judischen Jugendbewegung in Deutschland Sie hatten sich 1932 von den Kameraden abgespalten Nach Shlomo Erel waren sie eine Gruppe der grossen nichtzionistischen deutschbetonten Jugendbewegung die aber nach der Trennung einen zionistischen Weg eingeschlagen und die Auswanderung nach Palastina angestrebt habe 1 Inhaltsverzeichnis 1 Grundungsgeschichte der Werkleute 2 Mitglieder der Werkleute 3 Kibbuz Hasorea 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGrundungsgeschichte der Werkleute BearbeitenDie Geschichte der Werkleute ist eingebettet in die Hauptartikel Geschichte der Judischen Jugendbewegung und vor allem in die Hauptartikel Geschichte der Kameraden von denen sie sich nach dem letzten gemeinsamen Pfingsttreffen 1932 abgespalten hatten 2 Neben dem zur gleichen Zeit aus den Kameraden hervorgegangenen Schwarzen Fahnleins das deutsch national ausgerichtet war und der starker sozialistisch orientierten Freien deutsch judischen Jugend waren die Werkleute diejenigen die den Weg von ihrer assimilatorischen Vergangenheit in Deutschland zu einem bewussten Judentum gehen wollten 1 wobei in der Anfangsphase die Zugehorigkeit zum deutschen Lebensraum wie sie durch die historische Entwicklung als unbestreitbare Tatsache gegeben ist nicht in Frage gestellt wurde Erst im April 1933 wurde der Begriff deutsch aus dem Bundesnamen gestrichen und die Errichtung einer eigenen Siedlung in Palastina zum Bundesziel erklart Der Verband nannte sich nun Werkleute Bund judische Jugend 2 Der Name Werkleute klingt nach Handwerk und konnte den Diskussionen um die Umschichtung entlehnt sein Tatsachlich aber ist unklar ob er aus dem Rabbi Tarfon zugeschriebenen Ausspruch Nicht liegt es an dir das Werk zu vollenden aber du bist auch nicht frei von ihm abzulassen abgeleitet wurde oder aus einem Vers aus Rilkes Stundenbuch Werkleute sind wir Knappen Junger Meister und bauen dich du hohes Mittelschiff 2 3 Allerdings weist Zeev W Sadmon darauf hin dass sich die Werkleute von 1932 trotz aller Ruckbesinnung auf judische Geisteswurzeln als ein spater Reflex ja als eine Filiation der deutschen Jugendbewegung und der Werkleute Idee erwiesen hatten wie sie sich z B in so verschiedenen Richtungen wie dem Deutschen Werkbund 1907 dem Bund der Werkleute auf Haus Ny land in Westfalen 1905 und in der Reformpadagogik des Arbeitsunterrichts Georg Kerschensteiners entwickelt hatten 4 Die Werkleute stehen wie die meisten judischen Jugendverbande in der Tradition der deutschen Jugendbewegung Shlomo Erel zitiert dazu den geistigen Fuhrer der Werkleute den 1908 in Frankfurt an der Oder in einem assimilierten durch die Inflation verarmten Elternhaus geborenen Hermann Gerson 5 Wir waren deutsche Wandervogel Wyneken und Georgeschuler Liebhaber der deutschen Kunst wir hatten unsere innere Befreiung in diesen deutschen Waldern gefunden die wir deshalb tief liebten Wir fuhlten uns wirklich zu Hause Es wird nie etwas geben was mir die Bachmessen und die Georgegedichte unnotig machte ich will es gar nicht finden 1 Diesem einen Pol seines Denkens fugte Gerson einen zweiten hinzu namlich die positive Stellung zum geistigen Erbgut des Judentums Dazu bezog er sich auf Martin Buber als dessen Schuler Hermann Gerson sich verstand 2 Nach Jacob Michaeli fand jedoch bereits in den fruhen 1930er Jahren eine Verschiebung in der theoretischen Orientierung der Werkleute statt weg von Martin Buber und Hinwendung zu den Ideen von Ber Borochov 6 Walter Laqueur bestatigte fur die Werkleute aus eigenem Erleben deren Affinitat zu den Ideen dieser beiden Denker bekannte aber fur sich Fur Buber entwickelte ich kein Gefuhl fand wenig Interesse an der Bibel und war nicht gerade uberzeugt von den Schriften des Ber Borochow 7 Shlomo Erel zieht die Traditionslinie der Werkleute noch etwas weiter Im Hinblick auf die zumeist gutburgerliche Herkunft spricht er von einer Gruppe verfeinerter Jugendlicher die ihren Weg uber Martin Buber Gustav Landauer und A D Gordon zu der palastinensischen Arbeiterschaft und zum Kibbuz fand Von George und Rilke zu ruckenbrechender Arbeit und kibbuzischer Entbehrung das war ein gewagter Sprung 1 Aus der Sicht des Jahres 1982 und vor dem Hintergrund der damaligen Entwicklung von Hasorea hielt er ihn fur gegluckt Mitglieder der Werkleute BearbeitenBei der Grundung im Jahre 1932 hatten die Werkleute etwa 1 000 Mitglieder und bildeten die grosste Nachfolgeorganisation der Kameraden 2 Wer diese Personen waren ist nur schwer zu ergrunden da ihre Spuren in der Literatur und im Internet rar sind In der nachfolgenden knappen Ubersicht werden auch die Namen aufgefuhrt die in dem Buch Die rettende Kraft der Utopie kurz skizziert werden Sie gehorten als Werkleute alle zur Grundergeneration des Kibbuz Hasorea 8 Friedrich Altmann gehorte 1933 zum Fuhrungskreis der Werkleute 9 Josef Amir Rudi Baer 4 November 1906 in Munchen 18 November 1998 in Hasorea gehorte zusammen mit Schaul Ginsberg Genossar siehe unten und Ernst Nehab Meir Nehab zu der Ende 1933 nach Palastina aufgebrochenen Vorhut der Werkleute die spater Hasorea grundeten Er war promovierter Kunsthistoriker der seine Redakteursstelle beim Propylaen Verlag aufgab um auf Alija zu gehen 2 Jochanan Ben Jaacov Lotte Dalberg spater Lotte Gammon besuchte die Malwida von Meysenbug Schule in Kassel Sie trat 1930 in die Schule ein und verliess sie 1934 mit dem Abiturzeugnis Sie emigrierte nach Palastina In Deutschland gehorte sie zur deutsch judischenJugendbewegung Kameraden die sich noch vor 1933 in die Gruppe der Werkleute zionistische Tendenz umwandelte Diese Gruppe grundete den Kibbuz der Werkleute heute Hasorea Sie lebte bis kurz nach dem Weltkrieg im Kibbuz ging dann zu ihren Eltern nach Kalifornien USA studierte Chemie und wurde Lebensmittelchemikerin 10 Edith Koenigsberger Dietz geboren in Giessen 1921 trat 1935 den Werkleuten bei vermutlich in Koln 11 Ruth Durlacher Horn 1918 in Koln wird in der Yad Vashem Dokumentation als Mitglied der Werkleute seit 1928 erwahnt was wahrscheinlich bedeutet dass sie bereits Mitglied der Kameraden gewesen ist 12 Schaul Genossar Ursel Genossar Hermann Gerson der sich spater Menachem Gerson nannte war der Bundesfuhrer der Werkleute Seine Rolle wird als Vordenker 2 Cheftheoretiker 5 und leicht ironisch als Guru 1 der Werkleute beschrieben Heinz Grunwald spater Chaim Geron 18 November 1918 in Berlin 2003 in Haifa war ein Neffe der Padagogin Clara Grunwald Er verbrachte seine Schulzeit von 1925 bis 1933 in den Baruch Auerbach schen Waisen Erziehungsanstalten fur judische Knaben und Madchen in Berlin Auf Empfehlung von Martin Gerson eines Freundes seiner Tante begann er 1933 eine Ausbildung in der Israelitischen Gartenbauschule Ahlem hier kam er in Kontakt zu Mitgliedern der Werkleute denen er noch im gleichen Jahr beitrat Nach Ende seiner Ausbildung 1936 wurde Heinz Grunwald Gartenbaulehrer in den Hachschara Betrieben Gut Winkel und Ahrensfelde Im Marz 1939 wanderte er mit seiner Frau illegal nach Palastina ein wo er den nach Hasorea zweiten Kibbuz der Werkleute Kibbuz B mit aufbauen sollte Nachdem dieses Vorhaben endgultig gescheitert war wurde Heinz Grunwald am 1 Februar 1943 im Kibbuz Hasorea aufgenommen 13 Gustav Horn war aktiv in der Kolner Gruppe der Kameraden und uberfuhrte diese Gruppe in die Organisation der Werkleute deren Grundungsaufruf er zusammen mit Hermann Gerson unterzeichnet hatte Er war Sekretar des Hechaluz 1 14 Wilfrid Israel sympathisierte mit den Werkleuten 15 Gustav Horn attestiert ihm eine enge Bindung Wilfrid der nur widerstrebend wenn uberhaupt irgendeine organisatorische Verbindung einging scheute sich nicht sich dem Kreis der Werleute so eng anzuschliessen dass er von sich aus den Vorschlag machte einen Mitgliedsbeitrag zu zahlen Nach einer offentlichen Veranstaltung bei der die Grundlagen unseres Weges vorgestellt wurden schrieb Wilfrid Von einem Zuhorer wurde ich zum Anhanger Es ist jedoch klar dass fur ihn der Akt ein Anhanger zu werden nicht bedeuten konnte sich mit allen Meinungen und Ansichten dieser Gruppe von Menschen zu identifizieren 16 Lotte Jastrow verheiratete Lotte Rotholz 25 September 1923 in Bad Bentheim 1943 ermordet in Auschwitz war als Schneiderin ein eher atypisches Mitglied der Werkleute Sie emigrierte nicht sondern wurde als Mitglied der Widerstandsgruppe um Herbert Baum am 10 August 1942 verhaftet und am 10 Dezember 1942 durch den Volksgerichtshof zu einer Strafe von acht Jahren Zuchthaus verurteilt ihr Mann Siegbert Rotholz zum Tode Lotte Rotholz wurde vom Frauengefangnis in der Berliner Barnimstrasse zur Strafverbussung in das Zuchthaus Cottbus gebracht von hier aus am 12 Oktober 1943 zuruck nach Berlin in das Deportationssammellager in der Grossen Hamburger Strasse uberfuhrt und schliesslich gemeinsam mit einer anderen Frauen aus der Gruppe um Herbert Baum Alice Hirsch am 14 Oktober 1943 mit dem sogenannten 44 Osttransport in das Vernichtungslager Auschwitz Birkenau deportiert Ihr Todesdatum dort ist unbekannt 17 Walter Laqueur 18 Marianne Lasker 28 April 1921 in Breslau 1952 in Israel schloss sich der zionistischen Werkleute Gruppe an und lernte das Schreinern gegen den Widerstand der Eltern Im Sommer 1939 gelang sie nach England das nur eine Etappe auf dem Weg nach Palastina sein sollte 19 Sie begleitete einen Kindertransport nach England und konnte erst nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs nach Palastina reisen 20 Eva Marcuse 1913 verheiratete Eva Neumark lebte spater in Hasorea Die Gebruder Erich Jehoshua und Ephraim Eder Marx waren beide Mitglieder der Werkleute 21 Erich Jehoshuas Aktivitaten im Bund sind mehrfach Gegenstand in Leopold Marx Buch Mein Sohn Erich Jehoshua 22 Ilse Meyerhof Meir Nehab Alfred Neumark spater Eldad Neumark 20 Februar 1921 in Frankfurt Oder 16 Mai 2010 in Israel 23 Lore Zimels Sieskind geboren 1920 in Berlin war in der Widerstandsbewegungen in den Niederlanden aktiv Die Yad Vashem Dokumentation fuhrt sie als Mitglied der Hashomer Hazair Werkleute Bund Juedischer Jugend 1932 was keine eindeutige Zugehorigkeit belegt 24 Irene Spicker spater Irene Awret Ernst Stillmann gehorte 1933 zum Fuhrungskreis der Werkleute 9 Arnon Tamir wurde 1917 in Stuttgart als Arnold Siegried Fischmann geboren Er hatte schon als Schuler Kontakt zu den Werkleuten und brach 1933 das Gymnasium ab um in Vorbereitung auf die Auswanderung nach Palastina eine Gartnerlehre zu beginnen Daruber und uber seinen spateren Neubeginn in Hasorea berichtet er in seinem Buch Eine Reise zuruck siehe unten Jacob Toury Mara Vishniac die Tochter des Fotografen Roman Vishniac war 1937 als fast elfjahrige Mitglied in der Gruppe der Jungeren Mitglied der Werkleute geworden 25 Ulla Weiler 1920 in Berlin lebte in Palastina unter dem Namen Ilana Michaeli Der Vater Arzt die Mutter Kindergartnerin und Sprechstundenhilfe lebten in engem Kontakt zum Grossvater mutterlicherseits zu dem sich auch Ulla sehr hingezogen fuhlte Zusammen mit diesem verwitweten Grossvater der ebenfalls Arzt war feierte die Familie die judischen Feste Man war sich durchaus bewusst Jude zu sein das heisst man hat eben die Feiertage eingehalten 26 Ulla besuchte das von Susanne Charlotte Engelmann geleitete Viktoria Oberlyzeum und kam 1931 zu den Kameraden Nachdem ein Jahr spater ihr Vater mitbekommen hatte dass die Gruppenleiterin die zwolfjahrige Ulla mit kommunistischen Ideen zu beeinflussen versuchte musste sie die Gruppe verlassen und ohne direkten Kontakt zur Jugendbewegung leben 1933 fand sie dann den Weg zu den Werkleuten Die Gruppe die wir in den Werkleuten hatten war nachher ein sehr wichtiger und bestimmender Faktor in meiner Erziehung in meinem Wesen Es waren einige Madchen aus der Klasse dabei und nachher waren wir elf Madchen aus den verschiedensten Kreisen hauptsachlich mittelburgerlich aber wir hatten auch ein Madchen aus einer proletarischen Familie aus dem Wedding dabei Und das war der Kreis von Menschen in dem ich meine Kinder und Jugendjahre nachher verlebt habe 27 Susanne Charlotte Engelmann die judische Direktorin des Viktoria Oberlyzeums musste 1933 die Schule und den Staatsdienst verlassen Auch die meisten judischen Schulerinnen verliessen die Schule Ulla Weiler der die Veranderungen des Schulklimas sehr gut in Erinnerung geblieben sind war bald die einzige judische Schulerin der Schule 28 Wie lange Ulla Weiler noch auf der Viktoria Schule blieb ist nicht bekannt Sie hat in der zweiten Halfte der 1930er Jahre eine Hachschara auf Gut Winkel durchlaufen und im Anschluss daran in einem Wohnheim fur judische Madchen in Oberschlesien gearbeitet 1939 wanderte sie nach Palastina aus und fand Arbeit in Hasorea Ihren Eltern war bereits ein Jahr vorher die Flucht nach Palastina gelungen 8 Ruth Wertheim spater Ruth Baer war wie Lotte Dalberg siehe oben Schulerin der Malwida von Meysenbug Schule in Kassel und zwar 1928 von der Quinta an bis zur Unterprima im Jahre 1934 Sie verliess die Schule weil fur sie als Judin keine Aussicht mehr bestand zum Abitur zugelassen zu werden Fur ein halbes Jahr sie auf eine Haushaltsschule und besuchte seit etwa 3 Jahre den Nachmittagsunterricht der judischen Gemeinde da ich aus einem sehr assimilierten Haus kam und plotzlich erkannte dass ich Judin bin ohne zu wissen was Jude sein bedeutet Dort lernte ich hebraisch lesen und etwas judische Geschichte und Gebete Ich war ab1933 Mitglied im Hechaluz und einem judischen Jugendbund Werkleute wo ich auch sehr aktiv als Fuhrerin Gruppen leitete Die haben mir die Leere ersetztund einen neuen Lebensinhalt gegeben Ich wollte am liebsten nach Palastina gehen aber meine Mutter bestand darauf dass ich erst einmal nach England gehe um die Sprache zu lernen und dort ermoglichten es mir Verwandte eine Ausbildung als Kindergartnerin und Montessori Lehrerin zu haben was mir auch spater im Leben sehr geholfen hat 10 Ruth Wertheim konnte 1938 von England aus mit einem Kapitalisten Zertifikats nach Palastina reisen und ein Jahr spater mit einem Kategorie D Zertifikat ihre Mutter nachholen In Palastina studierte sie Englisch und arbeitete danach als Englischlehrerin 1941 heiratete sie und wurde Mutter von zwei Tochtern Doch in einem Brief vom 31 Marz 1983 bekannte sie Leider haben wir hier keine friedliche neue Heimat gefunden und ich furchte sehr fur die Zukunft meiner Familie Sie lebte in Haifa 10 Helene Westphal spater Leni Yahil 27 Juni 1912 in Dusseldorf 2007 in Israel wurde mit der Grundung der Werkleute in die Bundesleitung gewahlt Sie hatte erzieherische und organisatorische Aufgaben besuchte haufig Ortsgruppen war oft auf Reisen und betatigte sich auch journalistisch indem sie ihren Anschauungen in den Bundeslandern Ausdruck gab Sie unterzeichnete zusammen mit Hermann Gerson als Bundesfuhrer und Gustav Horn als Mitglied der Bundesleitung am 4 August 1932 die Erklarung uber das Bundesziel der Werkleute 4 Kibbuz Hasorea Bearbeiten Hauptartikel Hasorea Ernst Nehab bezeichnete den 1 April 1933 den Tag des Judenboykotts als den endgultigen Wendepunkt in der Geschichte der Werkleute Bis dahin habe die Auffassung geherrscht sie konnten und mussten ihre Ziele in Deutschland verwirklichen Mit dem Judenboykott aber habe sich schlagartig gezeigt dass es fur die Werkleute keine Zukunft mehr in Deutschland gabe Der 1 April 1933 war ein Samstag und Nehab fuhr noch am gleichen Wochenende zu seinen Eltern in Frankfurt Oder um diese von seinem Entschluss zu unterrichten 29 Ende 1933 reiste dann eine erste Gruppe von zehn Werkleuten nach Palastina ab Wie Nehab auch siehe Oben kamen sie alle mit einem Kapitalistenzertifikat nach Palastina 30 und da die meisten von ihnen zuvor keine Hachschara durchlaufen hatten verteilten sie sich auf mehrere Kibbuzim um dort die praktische Ausbildung nachzuholen Sie waren die Vorhut der Werkleute dazu bestimmt erste organisatorische Kontakte zu knupfen und sich auf ihr Leben als Landarbeiter im Kibbuz vorzubereiten Sie fuhlten sich nicht als Olim die nur wegen einer ausseren Notiage oder aufgrund des politischen Druckes in Nazideutschland nach Palastina auswanderten Sie reisten als Chaluzim und wussten sich den zukunftigen Anforderungen gewachsen Wie hiess es bei Hermann Gerson Wir werden neue Aufgaben haben dort aber alle Waffen in der Hand haben Zu diesen Waffen gehorte vor allem jenes judische Wissen das sich die Mitglieder der Werkleute bei den gemeinsam gefeierten judischen Festen in den Bibel und Hebraischkursen sowie durch ihre Beschaftigung mit der Geschichte der deutschen Juden und der judischen Aufklarung neu erworben hatten Den darin erkannten kulturellen Werten wollten sie in dem judischen Gemeinwesen Palastinas eine eigene Gestalt verleihen wobei ihre Praxis von den Grundwerten ihres Bundes bestimmt sein sollte vom Willen zur Gemeinsamkeit und vom dialogischen Wollen Die Mitglieder des Bundes galten als die Besten der judischen Jugend in Deutschland Irmgard Klonne Jugendbewegung und Realitatserfahrung S 137 138 Im Dezember 1935 fand eine Landzuweisung an die inzwischen zahlreicher gewordenen Einwanderer in der Jesreelebene zwischen Haifa und Megiddo statt worauf dort im April 1936 das Kibbuz Hasorea offiziell gegrundet wurde 2 Insgesamt emigrierten bis 1936 etwa 200 der ungefahr 1200 Mitglieder nach Palastina weitere 400 hatten sich in Hachschara Kursen auf die Emigration vorbereitet Bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs konnten fast alle Mitglieder der Werkleute aus Deutschland ausreisen die jungeren Kinder mit den Kindertransporten nach Grossbritannien und in die Niederlande die altere Jugendlichen nach Palastina 31 Literatur BearbeitenHermann Gerson Werkleute Ein Weg Judischer Jugend Kommissionsverlag Kedem 1935 Eliyahu Maoz The Werkleute In The Leo Baeck Institute Year Book Volume 4 Issue 1 1 January 1959 S 165 182 Shlomo Erel 50 Jahre Immigration deutschsprachiger Juden in Israel Bleicher Verlag Gerlingen 1983 ISBN 3 88350 601 X Darin auf den Seiten 189 193 Kibbuz Hasorea der Werkleute Hier gibt der Autor einen kurzen Uberblick uber die Grundungsgeschichte und den Entwicklungsstand des Kibbuz zu Beginn der 1980er Jahre Walter B Godenschweger und Fritz Vilmar Die rettende Kraft der Utopie Deutsche Juden grunden den Kibbuz Hasorea Luchterhand Literaturverlag Frankfurt am Main 1990 ISBN 3 630 86733 2 Arnon Tamir Eine Reise zuruck Von den Schwierigkeiten Unrecht wiedergutzumachen Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 1992 ISBN 3 596 11466 7 Irmgard Klonne Jugendbewegung und Realitatserfahrung Von der deutsch judischen Jugendbewegung zur Kibbuzgesellschaft In Ḥotam Yotam Hrsg Deutsch judische Jugendliche im Zeitalter der Jugend V amp R Unipress Gottingen 2009 ISBN 978 3 89971 557 6 S 121 144 Teilweise uber Google Books Irmgard Klonne Jugendbewegung und Realitatserfahrung Weblinks BearbeitenMicha Brumlik Im Volksheim Wie deutsche Reformpadagogik und bundische Jugendkultur die Kibbuzbewegung mitpragten Judische Allgemeine 1 April 2010 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f Schlomo Er el Kibbuz Hasorea der Werkleute a b c d e f g h Irmgard Klonne Jugendbewegung und Realitatserfahrung Von der deutsch judischen Jugendbewegung zur Kibbuzgesellschaft In Ḥotam Yotam Hrsg Deutsch judische Jugendliche im Zeitalter der Jugend V amp R Unipress Gottingen 2009 ISBN 978 3 89971 557 6 S 121 144 Teilweise uber Google Books Irmgard Klonne Jugendbewegung und Realitatserfahrung Walter Laqueur fuhrt den Begriff Werkleute auf Buber und Rilke zuruck die ihn beide gelegentlich benutzt hatten Walter Laqueur Wanderer wider Willen S 160 a b Zeev W Sadmon Dusseldorf Potsdam Jerusalem Die Historikerin Leni Yahil a b Micha Brumlik Im Volksheim Wie deutsche Reformpadagogik und bundische Jugendkultur die Kibbuzbewegung mitpragten Judische Allgemeine 1 April 2010 Jacob Michaeli Der Kibbuz Hasorea Zur Geschichte einer von Juden aus Deutschland gegrundeten Gemeinschaftssiedlung In Walter B Godenschweger Fritz Vilmar Die rettende Kraft der Utopie S 144 Walter Laqueur Wanderer wider Willen S 160 Er selber begeisterte sich mehr fur Chaim Arlosoroff a b Walter B Godenschweger Fritz Vilmar Die rettende Kraft der Utopie S 136 139 a b Jehuda Reinharz Haschomer Hazair in Nazideutschland 1933 1938 In Arnold Paucker Peter Pulzer Barbara Suchy Die Juden Im Nationalsozialistischen Deutschland 1933 1943 J C B Mohr Paul Siebeck Tubingen 1986 ISBN 3 16 745103 3 S 330 Anmerkung 46 a b c Dietrich Heither Wolfgang Matthaus Bernd Pieper Als judische Schulerin entlassen Erinnerungen und Dokumente zur Geschichte der Heinrich Schutz Schule in Kassel Yad Vashem Memoirs of Edith Koenigsberger Dietz Yad Vashem Testimony of Ruth Durlacher Horn Roni Kochavi Nehab Der Sohn der seine Mutter nicht kannte Erschienen als E Book 2011 Suska Dopp Judische Jugendbewegung in Koln 1906 1938 LIT Munster 1997 ISBN 3 8258 3210 4 S 165 Anmerkung 650 und weitere verstreute Hinweise Well endowed Wilfred Israel bequeathed his art collection to Kibbutz Hazorea where the members slept in tents and shacks Over 50 years later the museum in his name is a good reason to visit the Jezreel Valley Haaretz 7 Dezember 2001 GUSTAV HORN We From The Kibbutz Hazorea Johannes Tuchel Siegbert und Lotte Rotholz Angehorige der Widerstandsgruppe Baum amp Stolperstein fur Lotte Rotholz Walter Laqueur Wanderer wider Willen Erinnerungen 1921 1951 edition q Berlin 1995 ISBN 3 86124 270 2 S 159 Klaus Harpprecht Vorwort zu Anita Lasker Wallfisch Ihr sollt die Wahrheit erben Die Cellistin von Auschwitz Erinnerungen Rowohlt Reinbek 2000 ISBN 3 499 22670 7 S 12 Heike Mund Holocaust Trauma Eine Enkelin kampft sich in ihr Leben zuruck Deutsche Welle 21 Juni 2020 Erich Jehoshua Marx Schicksal eines judischen Schulers in Kepler Brief 2012 herausgegeben vom Verein der Freunde des Johannes Kepler Gymnasiums Bad Cannstatt e V S 23 27 Leopold Marx Mein Sohn Erich Jehoshua Sein Lebensweg aus Briefen und Tagebuchern Bleicher Verlag Gerlingen 1996 ISBN 3 88350 730 X Biographische Notizen uber ihn finden sich auf der Seite Liste der Stolpersteine in Frankfurt Oder Yad Vashem Testimony of Lore Zimels Sieskind born in Berlin Germany Mitgliedskarte Mara Vishniac Sie war spater mit dem per Kindertransport aus Osterreich geretteten Nobelpreistrager Walter Kohn verheiratet Walter B Godenschweger Fritz Vilmar Die rettende Kraft der Utopie S 32 Walter B Godenschweger Fritz Vilmar Die rettende Kraft der Utopie S 44 45 Walter B Godenschweger Fritz Vilmar Die rettende Kraft der Utopie S 56 58 Walter B Godenschweger Fritz Vilmar Die rettende Kraft der Utopie S 64 65 Projekt Stolpersteine Frankfurt Oder Familie Nehab von Ralf Rudiger Targiel Stadtarchiv Frankfurt Eliyahu Kutti Salinger Nachstes Jahr im Kibbuz Die judisch chaluzische Jugendbewegung in Deutschland zwischen 1933 und 1945 Kowag Paderborn 1998 ISBN 3 933577 01 2 S 120 f Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Werkleute Bund judische Jugend amp oldid 236747315