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Dov Ber Borochov oder Dow Ber Borochow auch Borokhov und Boruchow geboren 3 Juli 1881 in Solotonoscha damals Russisches Kaiserreich heute Ukraine gestorben 17 Dezember 1917 in Kiew war Mitbegrunder des sozialistisch zionistischen Weltverbandes der Poale Zion der Grunder der Judischen Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Poale Zion sowie einer der ersten Vertreter der noch jungen Jiddistik Ber Borochov Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 2 1 Publikationen 3 Literatur 4 WeblinksLeben BearbeitenBorochov besuchte eine russische Schule und begeisterte sich fur die sozialistischen Ideen seiner Zeit Wie die meisten judischen Gymnasialabsolventen hatte auch er keine Moglichkeit an einer russischen Universitat zu studieren und war deshalb auf vielen Gebieten ein Autodidakt Er sprach mehrere Sprachen 1901 grundete er in Russland die Zionistische Sozialistische Arbeiterunion Wahrend der Auseinandersetzungen um die Frage auf welchem Gebiet der Judenstaat gegrundet werden sollte wurde das britische Uganda Programm vorgestellt Borochov schloss sich der Meinung Menachem Ussishkins an der jedes andere Territorium als Palastina ablehnte Am siebten Zionistenkongress 1905 leitete er den Teil der Poalei Zion Delegierten der sich gegen Uganda aussprach Auf dem achten Kongress zwei Jahre spater forderte er den Ruckzug der russischen Poale Zion aus der Zionistischen Organisation Von nun an bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs warb Borochov in Mittel und Westeuropa fur die Ziele der Poalei Zion Weltunion Wahrend seines Aufenthalts in Wien der von 1907 bis 1914 dauerte unternahm er uberdies intensive Forschungen zur Geschichte der jiddischen Sprache und Literatur 1914 kam Borochov in die Vereinigten Staaten und wurde Sprecher der amerikanischen Poalei Zion des Judischen Weltkongresses und des American Jewish Congress Hier gab er auch die jiddische Zeitung Di Warheit New York heraus Vor der Oktoberrevolution kehrte er nach Russland zuruck 1917 agitierte er fur die Grundung palastinischer Siedlungen nach sozialistischem Muster Dabei vertrat er die Meinung Juden und Araber hatten im Klassenkampf die gleichen Interessen und konnten in Palastina nebeneinander leben Borochov starb 1917 wahrend einer Vortragsreise in Kiew 1963 wurden seine sterblichen Uberreste auf dem Friedhof des Kibbutz Kinneret neben den anderen Grundern des sozialistischen Zionismus bestattet Werk Bearbeiten nbsp Von Mendel Singer besorgte deutsche Ubersetzung von Schriften 1932 Ber Borochov war ein produktiver Schriftsteller und anerkannter Analytiker Sein Werk behandelt eine grosse Vielfalt an Themen uber judische Geschichte Wirtschaft Sprache Kultur Politik usw Als wichtigen theoretischen Beitrag sieht man die bei ihm moglich gewordene Synthese von Klassenkampf und Nationalismus zu einer Zeit als der Marxismus jeden Nationalismus verwarf vor allem den judischen Mit seinen beiden 1913 im Pinkess veroffentlichten Aufsatzen Ojfgabn fun der jidischer filologje und Di bibliotek funem jidischn filolog legte Borochov die Grundlage fur die moderne jiddische Sprachwissenschaft Er verteidigte Jiddisch gegenuber den Hebraisten als eine mindestens 700 Jahre alte Sprache die eine erstrangige Komponente der modernen jiddischen Nationalitat sei und machte Vorschlage fur eine erneuerte jiddische Rechtschreibung Uberdies forderte er ein modernisiertes jiddisches Schulwesen sowie eine autoritative nationale Instanz fur philologische Angelegenheiten wie sie dann in den Zwanziger Jahren mit dem YIVO errichtet wurde Er trug auch zur russischen Judischen Enzyklopadie bei und fertigte eine jiddische Bibliographie an Publikationen Bearbeiten Ojfgabn fun der jidischer filologje und Di bibliotek funem jidischn filolog In Der Pinkess Vilnius 1913 Der Virtualismus und das religios ethische Problem im Marxismus russisch Sozialismus und Zionismus Hrsg Mendel Singer Verlag Zukunft Der judische Arbeiter Wien 1932 Klasse und Nation zur Theorie und Praxis der judischen Sozialismus Hechaluz Berlin 1932 Zur Frage Zions und des Gebietes 1905 Hebraisch Tel Aviv 1955 Literatur BearbeitenDovid Katz Ber Borokhov In The YIVO Encyclopedia of Jews in Eastern Europe Hrsg von Gershon David Hundert Band I Yale University Press New Haven London 2008 S 218 f Julius Hans Schoeps Hrsg Neues Lexikon des Judentums Bertelsmann Lexikon Verlag Gutersloh Munchen 1992 ISBN 3 570 09877 X S 78 John F Oppenheimer Red u a Lexikon des Judentums 2 Auflage Bertelsmann Lexikon Verlag Gutersloh u a 1971 ISBN 3 570 05964 2 Sp 112 Christian Dietrich Zwischen Sowjetrussland und Eretz Israel Die Radikalisierung des osterreichischen Arbeiterzionismus 1918 bis 1920 In Arbeit Bewegung Geschichte 2 2017 S 49 64 Borochow Leo sic in Salomon Wininger Grosse judische National Biographie Band 1 Czernowitz 1925 S 426f Borochov Ber in Encyclopaedia Judaica 1971 Sp 1253 1257Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ber Borochov Sammlung von Bildern Literatur von und uber Ber Borochov im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Ber Borochov im Marxists Internet Archive englisch Ber Borochov Internet Archive englisch Boris Sandler Ber Borochov Produziert vom The Jewish Daily Forward Rubrik Tog bay Tog vom 21 Juni 2015 jiddisch mit englischen Untertiteln Normdaten Person GND 119119315 lobid OGND AKS LCCN n83027132 VIAF 20006296 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Borochov BerALTERNATIVNAMEN Borochow Bar Borochov Dov Ber Borokhov Ber Borokhov Dov Ber Boruchow Ber Boruchow Dov BerKURZBESCHREIBUNG russischer Sozialist Zionist und JiddistGEBURTSDATUM 3 Juli 1881GEBURTSORT SolotonoschaSTERBEDATUM 17 Dezember 1917STERBEORT Kiew Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ber Borochov amp oldid 239406737