www.wikidata.de-de.nina.az
Das Wappen der Stadt Bautzen ist eines der altesten Stadtwappen in der Oberlausitz Die Zinnenmauer geht auf die Stadtsiegel zuruck wenngleich sich ihre heutige Form mit Mauerstrichen und drei Zinnen erst mit der Zeit herausbildete Die 1283 nachweislich verwendete Zinnenmauer war spatestens seit 1363 im Wappen des Bautzen umgebenden Landes Budissin vorhanden Durch Bautzens Vorortstellung innerhalb des Oberlausitzer Sechsstadtebundes wurden Wappen und Siegel ausserhalb des Bundes mit der Zeit als Hoheitszeichen der Sechsstadte und spater als Hoheitszeichen des gesamten Landes der Sechsstadte angesehen Mit der Aufnahme des Wappenschildes in das Siegel des sachsischen Kurfursten Johann Georg I wurde das Bautzener Stadtwappen als Wappen des Markgraftums Oberlausitz anerkannt wobei nur die Wappenschilde gleich waren und sich die Vollwappen unterschieden Stadt Bautzen Landkreis BautzenFreistaat SachsenBlasonierung In Blau eine goldene Mauer mit drei Zinnen und Mauerstrichen Auf goldbekrontem schraggestelltem silbernem Spangenhelm mit blau goldener Helmdecke ein geschlossener blauer Flug belegt mit einer dreizinnigen goldenen Mauer Stadtfarben Gold BlauBasisdatenEinfuhrung 1283 1363 bzw 1484Historisches Wappen der Oberlausitz mit Stechhelm und TartschenschildAls Wappen der Oberlausitz bilden die Zinnenmauer und die Bautzener Stadtfarben Blau und Gelb die Grundlagen vieler Wappen in der Oberlausitz beispielsweise des Nieskyer Stadtwappens und des Wappens des Landkreises Gorlitz In Bezugnahme auf historische Gegebenheiten ist der Wappenschild auch das Wappen des Landkreises Bautzen wobei der Landkreis kein Vollwappen fuhrt Inhaltsverzeichnis 1 Blasonierung 2 Geschichte 3 Abgeleitete Darstellung in anderen Wappen 4 Quellen und weiterfuhrende Literatur 4 1 Literatur 4 2 Fussnoten 4 3 Verweise 4 4 WeblinksBlasonierung BearbeitenDie amtliche Wappenbeschreibung lautet In Blau eine goldene Mauer mit drei Zinnen und Mauerstrichen Helmzier Auf goldbekrontem schraggestelltem silbernem Spangenhelm mit blau goldener Helmdecke ein geschlossener blauer Flug belegt mit einer dreizinnigen goldenen Mauer Geschichte BearbeitenDas Bild der dreigezinnten Mauer taucht im altesten bekannten Bautzener Stadtsiegel aus dem Jahr 1283 auf Das Siegel aus der Zeit der Herrschaft der brandenburgischen Askanier 1254 1319 zeigt ein hohes ganz offenes Tor mit drei Zinnen und zu beiden Seiten zwei Turme von denen jeder ebenfalls mit drei Zinnen und Mauerstrichen versehen ist Als Stadtwappen ist die Zinnenmauer erst das Jahr 1484 belegt vermutet wird jedoch dass es bereits uber ein Jahrhundert fruher als solches benutzt wurde Knothe 1 nbsp 1363 entworfenes Siegel fur Wenzel IV Der Konig auf dem Thron sitzend daneben sieben Wappenschilde seiner Erblander die um den Rand des Siegels in Form von Zirkeln herumgestellt sind und zwar von links anfangend Bohmen Luxemburg Oberlausitz Niederlausitz Stadt und Grafschaft Sulzbach Brandenburg Schlesien Bereits seit dem Jahr 1363 ist die Verwendung des Wappens fur das gesamte Land Budissin belegt als es Kaiser Karl IV in das Siegel seines Sohnes und designierten Nachfolgers des zweijahrigen bohmischen Konigs Wenzel IV neben den Wappen anderer Kronlander aufnahm 1 Auffallend ist dass der Wappenschild der Oberlausitz auf diesem Siegel zwei blosse Zinnen ohne Mauer enthalt In einem weiteren Siegel Wenzels aus dem Jahr 1373 ist der Wappenschild der Oberlausitz mit einer wirklichen Mauer ohne Mauerstriche dargestellt auf welcher sich in der Mitte zwei ganze an den beiden Seiten dicht am Schildrande je eine halbe Zinne erheben Knothe 2 In einer Augsburger Chronik wird nach Angaben von Augsburger Abgeordneten von der Beerdigung Karls IV im Jahr 1378 berichtet dass unter den Vertretern auch eine Fahne mit der Zinnenmauer im blauen Feld aus dem Land Budissin gesichtet wurde Knothe 3 Innerhalb des Oberlausitzer Sechsstadtebundes hatte Bautzen eine Vormachtstellung eingenommen obwohl Gorlitz Hauptstadt des Landes Gorlitz und zeitweilig auch die grossere Stadt war Der Gorlitzer Rat leistete deshalb wiederholt Widerstand gegen die Etablierung des Bautzener Wappens als Wappen fur den Bund Die Schwachung der Sechsstadte durch den Ponfall im Jahr 1547 sorgte dafur dass der Gorlitzer Widerstand schwand und sich das Wappen in der Folgezeit fur die gesamte Oberlausitz etablieren konnte Durch seinen Beistand bei der bohmischen Konigswahl gegenuber Kaiser Ferdinand II erhielt Kurfurst Johann Georg von Sachsen 1623 die Markgraftumer Ober und Niederlausitz als Pfandbesitz Infolge des Prager Friedens wurden die beiden Markgraftumer vom Konigreich Bohmen als Erblehen an das Kurfurstentum Sachsen ubertragen Johann Georg nahm als Kurfurst von Sachsen und Markgraf von Ober und Niederlausitz die beiden Wappen mit dem Niederlausitzer Ochsen und der goldenen Zinnenmauer auf blauem Feld in sein Siegel auf wodurch das Bautzener Stadtwappen als Wappen der Oberlausitz offiziell anerkannt wurde Bei der Verwaltungsreform von 1952 aus der der Kreis Bautzen in neuem Zuschnitt hervorging wurden die bisherigen Kreiswappen abgeschafft Nach der deutschen Wiedervereinigung hatte der Landkreis das alte Stadtwappen wieder als Kreiswappen ubernommen stellte es zur Unterscheidung vom Stadtwappen jedoch in einer leicht abweichenden Schildform mit einer geschwungenen oberen Begrenzungslinie dar Die Genehmigung durch das Regierungsprasidium Dresden erfolgte am 14 Januar 1992 Der aus der sachsischen Kreisreform am 1 August 1994 hervorgegangene Landkreis Bautzen ubernahm das Wappen wie auch der aus der Kreisreform am 1 August 2008 hervorgegangene nochmals vergrosserte Landkreis Bautzen nbsp Von der Stadt Bautzen verwendeter Wappenschild nbsp Vom Landkreis Bautzen verwendeter WappenschildAbgeleitete Darstellung in anderen Wappen BearbeitenDie Gemeinden Cunewalde und Grossschonau sowie die Stadt Niesky fuhren Wappen die eine goldene Zinnenmauer auf blauem Schild darstellen Im Cunewalder Wappen steht der Kirchturm anstelle der mittleren Zinne Das Nieskyer Wappen wird durch Kreuz und Hammer erganzt Das Grossschonaer Wappen hat funf Zinnen den stilisierten Hausberg Lausche im Hintergrund sowie zwei gekreuzte Webschutzen nbsp Cunewalde nbsp Niesky nbsp GrossschonauMehrere Landkreise in der Oberlausitz griffen auf das Wappen der Oberlausitz und somit auch auf das Bautzener Wappen zuruck Darunter sind die preussischen Landkreise Hoyerswerda 1935 und Rothenburg 1937 die Nachwende Landkreise Weisswasser 1990 und Hoyerswerda 1990 1995 der Niederschlesische Oberlausitzkreis 1995 sowie dessen Nachfolger der Landkreis Gorlitz 2009 nbsp Landkreis Rothenburg 1937 1945 nbsp Landkreise Hoyerswerda 1935 1952 1990 1995 nbsp Landkreis Hoyerswerda 1995 1996 nbsp Landkreis Weisswasser 1990 1994 nbsp Niederschlesischer Oberlausitzkreis 1995 2008 nbsp Landkreis Gorlitz 2009 Viele weitere Gemeinde und Kreiswappen greifen oder griffen die Farben Blau und Gelb oder Gold auf um eine Zugehorigkeit zur Oberlausitz zu unterstreichen Beispiele dafur sind die Wappen der Stadte Bernsdorf Lauta Reichenbach O L und Weisswasser O L die Wappen der Gemeinden Boxberg O L Burkau Goda Grossschweidnitz und Krauschwitz sowie die Wappen der Landkreise Niesky Kamenz und Lobau Zittau nbsp Bernsdorf nbsp Lauta nbsp Reichenbach O L nbsp Weisswasser O L nbsp Grossschweidnitz nbsp Boxberg O L nbsp Burkau nbsp Goda nbsp Krauschwitz nbsp Landkreis Niesky 1950 1952 nbsp Landkreis Kamenz 1998 2008 nbsp Landkreis Lobau Zittau 1996 2008 Quellen und weiterfuhrende Literatur BearbeitenLiteratur Bearbeiten Eckhart Leisering Wappen der Kreisfreien Stadte und Landkreise im Freistaat Sachsen mdv Mitteldeutscher Verlag Halle Saale 2000 ISBN 3 89812 069 4 Hermann Knothe Das Landeswappen der Oberlausitz In Neues Archiv fur Sachsische Geschichte und Alterthumskunde Dritter Band Zweites Heft Dresden 1882 Seiten 97 117 Volltext auf Wikisource Seite 113 Seite 99 Siegelabbildung auf Wikimedia Commons Seite 101Fussnoten Bearbeiten Siegelabdruck und Siegelbeschreibung nach Otto Posse Die Siegel der Deutschen Kaiser und Konige Band 5 Dresden 1913 Seiten 42 und 43 Digitalisat auf Wikisource Verweise Bearbeiten Eine Ubersicht uber die Gemeindewappen im deutschen Teil der Oberlausitz von denen sich viele auf das Wappen der Oberlausitz beziehen bieten die Liste der Wappen im Landkreis Bautzen sowie die Liste der Wappen im Landkreis Gorlitz Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wappen der Stadt Bautzen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Das Landeswappen der Oberlausitz Quellen und Volltexte Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wappen der Stadt Bautzen amp oldid 237700949