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Die Wallfahrtskirche Maria Grun ist eine romisch katholische Wallfahrts und Filialkirche im Prater im 2 Wiener Gemeindebezirk Leopoldstadt Die Kirche ist eine Filialkirche der Pfarre Donaustadt 1 und liegt im Dekanat 2 20 des zur Erzdiozese Wien gehorenden Vikariates Wien Stadt Sie ist der heiligen Maria geweiht Wallfahrtskirche Maria Grun im PraterInnenansicht Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Vorganger 1 2 Maria Grun 2 Beschreibung 2 1 Kreuzweg 3 Aids Seelsorge 4 Trivia 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Freudenau im Wiener Prater war ursprunglich nur schwach besiedelt In der Nahe des Lusthauses bestand eine einklassige Volksschule um den Kindern aus der Gegend den Schulbesuch zu ermoglichen Die zustandige Kirche war die Pfarre Sankt Johann Nepomuk in der Praterstrasse Die grosse Entfernung zwischen Schule und Kirche hinderte vor allem die Kinder am Messbesuch Vorganger Bearbeiten Um den Schulkindern unter diesen Umstanden ein Mindestmass an religioser Betreuung zu vermitteln hangte der Lehrer Anton Schentz ein Marienbild das am 16 Mai 1863 geweiht wurde an einen Baum und hielt dort mit den Kindern kleine Andachten Mangels Kirche nutzten auch die Erwachsenen dieses Bild als Andachtsort 1911 liess der Gastwirt Plankenbuchler in der Nahe des Marienbildes eine Marienstatue aufstellen die ebenfalls die Glaubigen anzog Diese brachten ihrerseits Heiligenbilder an den umgebenden Baumen an so dass sich die Praterverwaltung gezwungen sah diese zum Schutz der Baume zu entfernen Es soll sich dabei um mehrere Wagenladungen gehandelt haben Der mit dem Gastwirt Plankenbichler historisch in Verbindung stehende Ort die sogenannte Waldandacht eine ursprunglich von Plankenbichler gepflegte Rodung lag zumindest bis in die 1930er Jahre am Ende der vom Lusthaus ostlich Richtung Donaustrom fuhrenden Schwarzenstockallee sie steht ortlich in keinem Zusammenhang mit der 1924 erbauten Kirche 2 Von der Gemeinde Wien wurde in der Aspernallee nahe dem Handelskai zwar eine neue Schule errichtet der Kirchenbesuch blieb aber nach wie vor ein Problem 1895 wurde die Erlaubnis erteilt den Turnsaal der neuen Schule fur Schulmessen und auch fur Heilige Messen an Sonn und Feiertagen zu nutzen Spenden ermoglichten den Ankauf eines Altars und der sonstigen fur die Messfeier notwendigen Utensilien Gleichzeitig mit der am 15 Juli 1917 erfolgten Ubergabe der neu erbauten Kaiser Jubilaumskirche auf dem Erzherzog Karl Platz an die Priester des Trinitarier Ordens wurden diese auch mit der Seelsorge und dem Religionsunterricht in den Bezirksteilen Donaustadt Prater Krieau und Freudenau beauftragt Das genannte Gebiet wurde am 1 Juli 1921 zur selbstandigen Pfarre Donaustadt erhoben Ende 1923 wurde vom Stadtschulrat fur Wien die Erlaubnis im Turnsaal der Schule Gottesdienste abzuhalten zuruckgezogen Maria Grun Bearbeiten Die Errichtung der Kirche geht auf eine Idee des fur die Seelsorge und den Religionsunterricht zustandigen Priesters zuruck der bei Erzbischof Friedrich Gustav Piffl Unterstutzung fand Vom Handelsministerium das damals fur den Prater als Bundeseigentum zustandig war konnte ein Grundstuck auf die Dauer von 50 Jahren gepachtet werden Stadtbaumeister Josef Munster 1869 1946 3 wurde mit der Errichtung der Kirche beauftragt Die Grundsteinlegung fand am 12 Oktober 1924 statt Die fertiggestellte Kirche wurde am 21 Dezember 1924 von Kardinal Piffl geweiht Die Kircheneinrichtung stammte aus Langenlois Dort hatte die Verwaltung des Armenhauses die bisherige Hauskapelle aufgelassen und deren Ausstattung verkauft Mit steigender Bekanntheit der neuen Kirche stieg auch die Zahl der Wallfahrten nach Maria Grun Der Spitzenwert wurde im Jahr 1937 mit 72 Wallfahrten erreicht Nach dem Anschluss Osterreichs an das Dritte Reich ging diese Zahl jedoch drastisch zuruck da die nationalsozialistischen Machthaber die Wallfahrer am Kirchenbesuch hinderten Heute ist die Kirche unter anderem ein Wallfahrtsziel der in Wien ansassigen Burgenlandkroaten 4 Erstmals durch einen Bombenangriff beschadigt wurde Maria Grun am 27 Dezember 1944 der die Zerstorung der Fenster der Kirche zur Folge hatte Bei einem Luftangriff am 15 Februar 1945 wurde der Vorbau der Kirche zerstort Weitere Schaden richteten zwischen 8 und 12 April die Bodenkampfe im Prater an Am 10 Oktober 1948 wurde in der wiederhergestellten Wallfahrtskirche Maria Grun die erste Messe gefeiert Am 29 September 1985 wurde von Weihbischof Karl Moser eine neue Orgel geweiht die das bisher verwendete Harmonium ersetzte Die Pfeifenorgel wurde jedoch wegen den starken Temperatur und Luftfeuchteschwankungen des umgebenden Waldes zunehmend unspielbar und zwischenzeitlich wieder abgebaut Sie wurde durch eine digitale Johannus Orgel ersetzt 5 Im Jahr 2009 wurde die Kirche umfangreich renoviert 6 Beschreibung Bearbeiten nbsp Nordwestansicht der Wallfahrtskirche Maria Grun nbsp Das Heilige GrabDas Bauwerk wurde als einfacher Kirchenbau mit rechteckigem Grundriss errichtet Das westlichste Joch wird von einem Dachreiter mit einem Zwiebelhelm bekront An der Ostseite der Kirche befindet sich in einem Anbau die Sakristei an deren Sudseite drei Fresken mit Darstellungen des heiligen Georg der Mariazeller Madonna und des heiligen Hubertus zu sehen sind Das erste Altarbild wurde vom Maler Hans Jakubetz uber dem Altar an die Wand gemalt und stellte Maria mit dem Jesuskind in den Praterauen dar Diesem folgte ein von Anka von Lowenthal di Madonna del Monte stammendes Gnadenbild das ebenfalls Maria mit dem Jesuskind auf einer Parkbank im Prater sitzend zeigt als Altarbild nach Geweiht wurde dieses Bild am 6 Mai 1928 Das gegenwartige Altarbild stammt von Anna Tschadesch und stammt aus dem Jahr 1969 Die ehemalige Pfeifenorgel stammte von Bruno Riedl Das Gelaut besteht aus drei Glocken die wahrend des Krieges abgeliefert aber nicht eingeschmolzen worden waren 1634 gegossen 1702 von Thomas Zwelfer gegossen 1760 von Johann Josef Pfrengler gegossenErworben und fur Maria Grun gespendet hatte sie das Erzbischofliche Ordinariat Geweiht wurden sie am 16 November 1924 durch Pralat Wenzel Merinsky Sudlich der Kirche befindet sich eine kleine 1931 vom papstlichen Nuntius Sibilia geweihte quadratische Kapelle Sie wurde errichtet um einen Feldaltar der bei grossen Messen im Freien verwendet wurde vor Schlechtwetter zu schutzen Kreuzweg Bearbeiten Nordlich der Kirche wurde ein volkstumlicher Kreuzweg mit einer Darstellung des Heiligen Grabes in einer Grotte sowie ein Olberg Relief angelegt Dessen Weihe erfolgte am 15 September 1935 Aids Seelsorge Bearbeiten nbsp AIDS MemorialSeit dem Jahr 2000 ist Maria Grun auf Initiative von Pater Clemens Kriz Sitz der Aids Seelsorge der Erzdiozese Wien P Clemens ist seit 1992 Aids Seelsorger der Diozese Im Kreuzweg eingebunden errichtet wurde ein Aids Memorial als namentliche Gedenkstatte fur die verstorbenen HIV Infizierten welches im Rahmen der Feiern zum Aids Memorial Day am 2 Juni 2007 enthullt und eingeweiht wurde 6 Trivia BearbeitenDie Kirche Maria Grun war in den ersten Planen fur die Liliputbahn Prater als deren Endstation vorgesehen Den Abschluss der Langen Nacht der Kirchen in der Pfarre Sankt Johann Nepomuk bildet kurz vor Sonnenaufgang eine Wanderung nach Maria Grun 7 Literatur BearbeitenBernhard Stutz Entstehung und Geschichte der Wallfahrtskirche Maria Grun in Wien Freudenau 1924 1949 Selbstverlag der PP Trinitarier Wien 1949 OBV LBW Karl Fritsch Johannes Steltenpool Maria Grun ein Wegbegleiter zur Mutter in der grunen Au im Wiener Prater Wien im Marianischen Jahr 1987 Pfarre Donaustadt Filialkirche Maria Grun Wien 1987 OBV Wolfgang Czerny Bearb Ingrid Kastel Beitrage II bis IX und XX Bezirk Dehio Handbuch Berger Horn Wien 1993 ISBN 3 7031 0680 8 Felix Czeike Historisches Lexikon Wien In sechs Banden Band 4 Le Ro Kremayr amp Scheriau Wien 2004 ISBN 3 218 00748 8 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wallfahrtskirche Maria Grun Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Maria Grun In maria gruen at Archiviert vom Original am 4 Marz 2016 abgerufen am 4 Marz 2016 archivierte Website der Kirchengemeinde Maria Grun Maria Grun Planet Vienna In planet vienna com Abgerufen am 15 Marz 2023 Maria Grun Wien Geschichte Wiki In geschichtewiki wien gv at Abgerufen am 15 Marz 2023 Suche Wien Museum Online Sammlung In sammlung wienmuseum at Abgerufen am 15 Marz 2023 Bilder der Wallfahrtskirche Maria Grun Einzelnachweise Bearbeiten Pfarre Domstadt PDF 40 8 kB In dekanat amtabor at 26 September 2018 abgerufen am 15 Marz 2023 Waldandacht In Neues Wiener Tagblatt Wochen Ausgabe LXIV Nr 198 20 Juli 1930 S 12 onb ac at Josef Munster In Architektenlexikon Wien 1770 1945 Herausgegeben vom Architekturzentrum Wien Wien 2007 Wallfahrt zur Maria Grun Kirche Volksgruppen In volksgruppenv1 orf at 26 November 2013 abgerufen am 15 Marz 2023 stadtUNbekannt Maria Grun Prateridyll mit Ecken und Kanten In club wien at Stadt Wien 19 Oktober 2015 archiviert vom Original am 25 September 2020 abgerufen am 7 November 2021 a b Markus Bohm Aids Seelsorge Lebensbegleitung statt Klugscheisserei Erkrankungen amp Therapie derStandard at Gesundheit In derstandard at 1 Dezember 2011 abgerufen am 15 Marz 2023 Programmheft Lange Nacht der Kirchen Wien 2014 by Lange Nacht der Kirchen Issuu In issuu com Abgerufen am 15 Marz 2023 Sakralbauten im 2 Wiener Gemeindebezirk Leopoldstadt Buddhistischer Stupa Friedenspagode Hafenzufahrtsstrasse Evangelische Kirche A B Verklarungskirche Am Tabor Kirche Jesu Christi der Heiligen der Heiligen der Letzten Tage Gemeindehaus BocklinstrasseOrthodoxe Kirche Rumanisch orthodoxe Auferstehungskirche Serbisch orthodoxe AuferstehungskircheRomisch katholische Kirchen und Kapellen Alexander Poch Platz Leopoldskirche Am Schuttel Erloserkirche Am Tabor Auferstehungskirche Augarten Muttergotteskirche Klosterkirche Barmherzige Bruder Taborstrasse Machstrasse Klaus von Flue Kirche Mexikoplatz Franz von Assisi Kirche Praterstrasse Johann Nepomuk Kirche Johannes Nepomuk Kapelle Am Tabor Johannes Nepomuk Kapelle Wilhelm Kienzl Park Taborstrasse Karmeliterkirche Spitalskapelle hl Familie der Barmherzigen Bruder Grosse Mohrengasse Wallfahrtskirche Maria Grun Prater Synagogen Leopoldstadter Tempel Tempelgasse 1938 grosstenteils zerstort Synagoge Schiffschul Grosse Schiffgasse Abgegangene Sakralbauten Pazmanitentempel Polnische Schul Vereinssynagoge Malzgasse Turkischer Tempel 48 194555555556 16 442916666667 Koordinaten 48 11 40 4 N 16 26 34 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wallfahrtskirche Maria Grun Wien amp oldid 239382774