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Vollmaringen ist mit mehr als 1600 Einwohnern der zweitgrosste Stadtteil von Nagold in Baden Wurttemberg Der Ort wurde 1287 erstmals urkundlich erwahnt Vollmaringen ist ein katholisch gepragtes Dorf Mit der Verwaltungsreform wurde Vollmaringen am 1 Dezember 1971 nach Nagold eingemeindet 2 Seit Juli 2009 ist Daniel Steinrode SPD Ortsvorsteher von Vollmaringen VollmaringenGemeinde NagoldDas zweigeteilte Wappen Vollmaringens tragt die goldene Lilie der Herren von Dettlingen aus dem 14 und 15 Jahrhundert sowie den Adler der Herren von Gultlingen denen Vollmaringen im Anschluss unterstand Koordinaten 48 31 N 8 45 O 48 513602 8 748191 554 Koordinaten 48 30 49 N 8 44 53 OHohe 554 mFlache 6 51 km Einwohner 1657 31 Dez 2014 1 Bevolkerungsdichte 255 Einwohner km Eingemeindung 1 Dezember 1971Postleitzahl 72202Vorwahl 07459Schloss Vollmaringen Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Religion 3 Infrastruktur 4 Geschichte 5 Vereine 6 Feste 7 Personlichkeiten 7 1 Ehrenburger 7 2 Sohne und Tochter von Vollmaringen 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenVollmaringen liegt sieben Kilometer entfernt von der Autobahn A 81 Stuttgart Singen und bildet heute mit seinen 1642 Einwohnern den zweitgrossten Stadtteil Nagolds Vollmaringen erstreckt sich uber insgesamt 651 Hektar Der Ort liegt administrativ betrachtet in der Mitte Baden Wurttembergs denn hier grenzen drei der insgesamt vier Regierungsbezirke aneinander Daruber hinaus treffen vier Landkreise an der Vollmaringer Gemarkung zusammen Geologisch betrachtet befindet sich die Gemeinde Vollmaringen auf einer Muschelkalkschicht Der Muschelkalk bestehend aus dem Trigonodus Kalk und dem Nodosus Kalk sind 200 Millionen Jahre alte Ablagerungen des Muschelkalkmeeres und damit Teil des Germanischen Trias Somit ist die Entstehung der mittleren Erdgeschichte dem Mesozoikum zuzuordnen Auf der Muschelkalkschicht liegt eine bis zu 10 m starke Keuperschicht Diese untere Keuperschicht ist auch als Lettenkohle oder Lettenschicht bekannt und enthalt auf der Markung Vollmaringen neben Dolomit und Sandsteinvorkommen auch tonige und damit wasserstauende Boden Diese Boden sorgen fur ein ortliches Auftreten von Quellen und bilden daher ein fruchtbares Nutzland Demnach ist die Gemeinde Vollmaringen von sehr viel Ackerland umrahmt mit nur wenigen Wald und Wiesenflachen Die benannten Waldflachen im Westen und Sudwesten der Markung liegend sind Auslauferzungen des angrenzenden Nordschwarzwaldes Die oberste und damit sichtbare Schicht bildet eine verhaltnismassig dunne Losslehmschicht Ihr Vorkommen ist ein Resultat einer angewehten Ablagerungsschicht kalkhaltiger Sandsteine aus eiszeitlichem Frostschuttboden des Schwarzwaldes Religion BearbeitenDie katholische Kirche St Georg mit ihrem markanten uber 50 m hohen Kirchturm das Vollmaringer Schloss sowie die Londorfer Kapelle auf dem Friedhof stellen die drei Wahrzeichen Vollmaringens dar Insgesamt drei Kirchengemeinden sind in Vollmaringen beheimatet die katholische Kirchengemeinde St Georg die Evangelische Bonhoeffer Kirchengemeinde Vollmaringen sowie die Neuapostolische Kirche Nagold Vollmaringen Infrastruktur BearbeitenDie katholische Kirchengemeinde St Georg betreibt den Friedhof sowie den Kindergarten St Josef in dem auch Kleinkindbetreuung angeboten wird Am Ort besteht die Grundschule Vollmaringen Neben der Gemeindehalle und zwei Sportplatzen gibt es in Vollmaringen zwei Kinderspielplatze einen Jugendraum der von aktiven Jugendlichen selbstverwaltet wird und einen Dorfgemeinschaftsraum der auch fur private Feste genutzt werden kann Geschichte BearbeitenErste Spuren bandkeramischer Besiedlung der Gemarkung Vollmaringen sind etwa 7000 Jahre alt Spatere Spuren stammen von den Kelten von etwa 450 v Chr bis um Christi Geburt Im letzten Drittel des ersten Jahrhunderts bis etwa zum Jahr 260 beherrschten die Romer die Gegend bis sie von den Alamannen vertrieben wurden Aus dieser Zeit wurden Reste eines romischen Gutshofs entdeckt Die Spuren der Alamannen in Vollmaringen beschranken sich auf einige Graber die man durch die Grabbeigaben zuordnen konnte Wie viele Orte mit der Endung ingen ist Vollmaringen als Gemeinde wohl ursprunglich von den Alamannen gegrundet worden Sein Namensgeber durfte ein Alamanne mit dem Namen Volkmar gewesen sein der mit seinen Volkmaringe wie man damals die Gefolgsleute in Anlehnung an den Namen ihres Anfuhrers nannte das Gelande der heutigen Gemarkung Vollmaringen in Besitz nahm Dieser Vorgang lasst sich nicht datieren und fur weitere Jahrhunderte gibt es keine schriftliche Uberlieferung Das 1287 erstmals erwahnte Vollmaringen gehorte zum Einzugsbereich der Grafen von Hohenberg und war somit spater ein loser Bestandteil von Vorderosterreich im Bereich der Hausmacht der Habsburger Aus diesem Grund war Vollmaringen stets ein katholisch gepragter Ort und wurde nie reformiert nbsp Londorfer KapelleGeschichtlich interessant ist die nordlich von Vollmaringen gelegene Londorfer Kapelle Die Ortschaft war uber die Jahrhunderte hinweg reichsritterschaftlich und damit ein eigenstandiges Territorium Die Herrschaften von Vollmaringen wechselten haufig So unterstand Vollmaringen den Herren von Dettlingen 1317 1454 derer von Gultlingen 1454 1536 45 von Neuhausen 1545 1630 35 Otto von Ow 1631 35 1656 Jacob Rudolf Streit von Immendingen 1657 1690 dem Grafen Dionys von Rost 1690 1762 73 und schliesslich dem Hause Hornstein und Waldburg Zeil 1773 1805 Aus dieser Zeit stammt auch die Mauer um Vollmaringen und Londorf welche den Staat nach aussen schutzen sollte Vor dem Dreissigjahrigen Krieg 1628 lebten in Vollmaringen und der Nachbargemeinde Gottelfingen 46 Untertanen nach dem Krieg im Jahre 1649 nur noch 21 Burger und drei Witwen Erst im Jahre 1805 nach dem Reichsdeputationshauptschluss wurde Vollmaringen dem Kurfurstentum Wurttemberg angeschlossen Auf Grund der Kapitulation der osterreichischen Armee vor Napoleon nach der Schlacht bei Ulm liess Kurfurst Friedrich von Wurttemberg durch Dekret vom 19 November 1805 alle ritterschaftlichen Besitzungen die in und an seinem Lande lagen in Besitz nehmen Dies galt auch fur Vollmaringen Im Zuge der Neugliederung des 1806 gegrundeten Konigreichs Wurttemberg wurde Vollmaringen dem Oberamt Horb zugeordnet Bei der Kreisreform wahrend der NS Zeit in Wurttemberg gelangte Vollmaringen 1938 zum Landkreis Horb Der Zweite Weltkrieg forderte 49 Kriegsopfer Die Kirchenglocken wurden eingeschmolzen Ab 1943 wurden insgesamt 98 Evakuierte aus den zerstorten Grossstadten des Reiches aufgenommen Am 17 April 1945 wurde der Ort kampflos den mit der 1 Armee vorruckenden Franzosen ubergeben so dass eine Beschiessung unterblieb und der Ort sein historisches Gesicht bewahren konnte Vollmaringen fiel in die Franzosische Besatzungszone und kam somit zum neu gegrundeten Land Wurttemberg Hohenzollern welches 1952 als Regierungsbezirk Sudwurttemberg Hohenzollern im Land Baden Wurttemberg aufging Am 15 September 1946 erfolgte die erste demokratische Burgermeister und Gemeinderatswahl im Ort Kanalisationsarbeiten Wasserleitungsarbeiten und sonstige Baumassnahmen wie Erweiterung von Wald und Feldwegen wurden durchgefuhrt Am 23 November 1953 bekam die Gemeinde Vollmaringen vom Innenministerium Baden Wurttemberg das Ortswappen verliehen Zum 1 Januar 1973 fand in Baden Wurttemberg eine grosse Kreisreform statt in der die 65 Landkreise des Bundeslandes zum Teil aufgehoben oder neu gegliedert wurden zu letztendlich 35 Landkreisen wie sie heute noch Bestand haben Schon drei Jahre zuvor begann die freiwillige Gemeindereform in der es moglich war Gemeindezusammenschlusse sowie Umgliederungen uber Kreisgrenzen hinweg durchzufuhren Vollmaringen wurde am 1 Dezember 1971 mit einer Zustimmung von 88 der ortlichen Burger als Stadtteil in die Stadt Nagold eingemeindet Damit anderte sich auch die Zugehorigkeit Vollmaringens von dem zwei Jahre spater aufgelosten Landkreis Horb am Neckar im Jahre 1973 zum heutigen Landkreis Calw Dies hatte zur Folge dass die Entfernung von 30 km zum bisherigen zustandigen Regierungsprasidium Tubingen sich auf das heutige weit entfernte Karlsruhe anderte Seit der Eingemeindung in die Stadt Nagold veranderte sich das Ortsbild der Gemeinde Es erfolgten Erschliessungen des Wohngebietes In der Heide im Nordwesten der Gemeinde Ende der 1970er sowie der Rote im Suden Ende der 1980er Jahre Der Ort entwickelte sich vom landwirtschaftlichen Dorf zu einem Wohndorf in dem die Einwohner zunehmend in den Firmen und Grosskonzernen im Ballungsraum Boblingen Stuttgart Arbeit fanden Die ortliche Bevolkerungszahl stieg von 905 Einwohnern im Jahre 1971 um rund 500 Einwohner bis auf 1434 im Jahre 1986 Auch innerortliche Projekte zur Dorferneuerung wie die Renovierung und Ausbau der ortlichen Grundschule bis zum Jahre 1988 wurden vorangetrieben der Bau einer Mehrzweckhalle mit Sanitartrakt im Jahre 1983 fur die ortlichen Vereine vollzogen sowie die Ausbauten der Kreisstrassen inklusive Gehwegerstellung im Ort in der Gottelfinger Strasse der Gundringer Strasse und der Schlossstrasse sowie der Schonbuchstrasse Vollmaringen selbst verfugt uber eine Rathausgeschaftsstelle am Ort Mit Hilfe der Ortskernsanierung wurde der Kirchplatz sowie die Baisinger Strasse neu gestaltet Der Ort feierte im Jahr 1987 seine 700 Jahr Feier Vereine BearbeitenDer SV Vollmaringen 1926 e V spricht als zweitgrosster Nagolder Sportverein verschiedene Zielgruppen an Er besteht aus der Fussballabteilung der Breitensportabteilung sowie der Skiabteilung Im Jahre 1926 im Gasthaus Engel als reiner Fussballverein gegrundet tragt er seit Ende des Zweiten Weltkrieges die Vereinsfarben Rot und Weiss Bis ins Jahr 1972 trug der Sportverein seine Heimspiele auf dem Sportplatz in der Hochdorfer Strasse aus und als Vereinslokal diente das Gasthaus Linde heute finden die Heimspiele auf dem Sportplatz am Lachenwiesenweg statt Sportheim und Sanitartrakt sind gegeben Der Musikverein Frohsinn Vollmaringen gegrundet im Jahre 1911 zeichnet sich durch eine aktive Jugendarbeit und ein ebenso grosses wie erfolgreiches Orchester den Vollmaringer Musikanten aus Neben musikalischen Hohepunkten wie etwa dem Jahreskonzert veranstaltet der Musikverein das mehrtagige traditionelle Fruhlingsfest das alljahrlich um den 1 Mai herum stattfindet Der Mannergesangverein Cacilia Vollmaringen von 1875 ist zugleich Kirchenchor der katholischen Kirchengemeinde daneben gibt es als Kinderchor die Vollmaringer Lerchen Aufgrund der katholischen Pragung des Ortes spielte die Fasnet schon seit jeher stets eine wichtige Rolle in Vollmaringen Die grosste Narrenzunft Nagolds und des Landkreis Calw die Narrenzunft Vollmaringen 1983 e V wurde nach dem Hallenbau 1983 gegrundet und besteht aus insgesamt vier Gruppen mit den traditionellen Hastragern Fruchtmaale Weiherhexen und Teufel sowie dem Narrenrat Den Hohepunkt der traditionellen Vollmaringer Fasnet bildet neben den Hallenveranstaltungen der Rathaussturm mit Schlusselubergabe am Schmotzigen Donnerstag und der grosse Narrenumzug am Fasnetssamstag Der aus dem Hallenforderverein hervorgegangene Verein zur Forderung des Vereins und Dorflebens in Nagold Vollmaringen e V vereinigt alle Vollmaringer Vereine Kirchen und Institutionen verwaltet den Vereinsschuppen sowie die Sporthallenkuche und veranstaltet das Vollmaringer Dorffest Der NABU Vollmaringen engagiert sich fur die Landschaftspflege von Streuobstwiesen und Feuchtbiotopen in und um Vollmaringen wie etwa dem Lehnd Der Vollmaringer Kriegerverein von 1871 sowie der Radfahrverein Wanderer aus dem Jahre 1912 wurde 1933 aufgelost Die Freiwillige Feuerwehr Abteilung Vollmaringen stellt die zweitgrosste Abteilung mit zurzeit 39 Aktiven in Nagold Feste BearbeitenDas Fruhlingsfest wird jahrlich um den 1 Mai vom Musikverein Vollmaringen auf dem Festplatz veranstaltet Das Vollmaringer Dorffest getragen von allen Vereinen findet alle zwei Jahre auf dem Vollmaringer Dorfplatz statt Die Fasnet organisiert von der ortlichen Narrenzunft wird jahrlich im ganzen Ort gefeiert Im Wechsel mit Gundringen findet die Fronleichnamsprozession am zweiten Donnerstag nach Pfingsten statt begangen 60 Tag nach dem Ostersonntag und fallt somit fruhestens auf den 21 Mai und spatestens auf den 24 Juni In Vollmaringen wird nach der Prozession das Gemeindefest im Pfarrgarten gefeiert Personlichkeiten BearbeitenEhrenburger Bearbeiten Joseph Reiter 18 Marz 1849 in Donzdorf 20 Juli 1917 in Vollmaringen Pfarrer und Dekan erhielt 1894 das Ehrenburgerrecht der Gemeinde Vollmaringen 3 Sohne und Tochter von Vollmaringen Bearbeiten Anton Leins 27 Mai 1866 24 Februar 1925 in Horb am Neckar deutscher Bildhauer Literatur Bearbeiten700 Jahre Vollmaringen 1287 1987 Geiger Verlag Horb a N ISBN 3 89264 077 7 Vollmaringen In Karl Eduard Paulus Hrsg Beschreibung des Oberamts Horb Die Wurttembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824 1886 Band 47 H Lindemann Stuttgart 1865 S 250 255 Volltext Wikisource Weblinks BearbeitenStadt Nagold Ortsteil VollmaringenEinzelnachweise Bearbeiten Bevolkerungsstand von Nagold 1 2 Vorlage Toter Link www nagold de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Mai 2019 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis auf nagold de Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 526 700 Jahre Vollmaringen 1287 1987 Geiger Verlag Horb a N ISBN 3 89264 077 7 Normdaten Geografikum GND 4215471 6 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Vollmaringen amp oldid 224286504