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Viktor Maria Willibald Weber Edler von Webenau in der Literatur teilweise auch Victor oder Vittorio 13 November 1861 auf Schloss Neuhaus in Karnten bei Lavamund 6 Mai 1932 in Innsbruck war Offizier zuletzt General der Infanterie der osterreich ungarischen Armee im Ersten Weltkrieg und Vorsitzender der Waffenstillstandskommission Osterreich Ungarns die mit Italien und der Entente den Waffenstillstand vom 3 November 1918 vereinbarte Viktor Weber Edler von WebenauInhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Erster Weltkrieg 1 2 Leitung der osterreichisch ungarischen Waffenstillstandskommission 1 3 Nachkriegszeit 1 4 Familie 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenViktor Weber Edler von Webenau wurde am 13 November 1861 auf Schloss Neuhaus in Karnten in der Nahe von Lavamund geboren und verbrachte seine Kindheit in Graz Nachdem er die Oberschule in Graz beendet hatte absolvierte er eine Ausbildung an der nahe gelegenen Infanteriekadettenschule in Liebenau Graz Am 12 November 1878 wurde er dem 27 Feldjager Bataillon zugeteilt und wurde am 18 August 1879 zum Oberjager befordert Am 1 November 1880 wurde er Leutnant und verblieb bis Oktober 1893 im selben Bataillon Zwischenzeitlich wurde er am 1 Mai 1886 zum Oberleutnant und am 1 November 1892 zum Hauptmann befordert Am 1 Oktober 1893 wurde das gesamte 27 Feldjagerbataillon in das Tiroler Kaiserjagerregiment als 16 Feldbataillon eingegliedert infolgedessen war Hauptmann Weber ab diesem Zeitpunkt Offizier der Kaiserjager Am 10 Janner 1895 wurde er zum 20 Feldjagerbataillon versetzt das dann in Tarvis stationiert wurde Am 2 Mai 1898 wurde er zum Generalstab versetzt legte erfolgreich die Prufung zum Major ab und wurde am 1 November 1898 zum Major im Generalstab ernannt Gleichzeitig wurde er Stabschef der 27 Infanteriedivision in Kaschau Nach drei Jahren in dieser Position wurde er am 1 November 1901 zum zweiten Generalstabsoffizier im Hauptquartier des 2 Korps in Wien ernannt und am 1 Mai 1902 zum Oberstleutnant Um wie bei Generalstabsoffizieren ublich zwischendurch immer auch bei der Truppe zu dienen wurde Weber zum Bataillonskommandant des in Sarajevo stationierten 68 Infanterie Regiments berufen und am 1 Mai 1905 zum Oberst ernannt 1905 bekam er das Militar Verdienstkreuz Am 18 April 1907 wurde er in Funfkirchen Regimentskommandant im 69 Infanterieregiment von General Johann Mork von Morkenstein Dieses bestand wie schon die Soldaten unter seinen fruheren Kommandos fast ausnahmslos aus Magyaren Nach seiner erfolgreichen Zeit als Kommandant eines Infanterieregiments wurde er zum Kommandanten der 4 Gebirgsbrigade in Dubrovnik ernannt die der 47 Infanteriedivision des 16 Armeekorps angehorte Er wurde am 1 Mai 1911 zum Generalmajor befordert nachdem er zuvor mit dem Offizierskreuz des Franz Joseph Ordens und dem Orden der Eisernen Krone III Klasse ausgezeichnet worden war Bevor der Erste Weltkrieg ausbrach wurde Generalmajor Weber am 27 April 1914 dem Obersten Militargerichtshof in Wien zugeteilt und am 20 Juni 1914 dessen Vizeprasident Erster Weltkrieg Bearbeiten nbsp Waffen still stands unter zeichnung zwischen Montenegro und Osterreich Ungarn am 25 Januar 1916 ganz rechts Viktor Weber Edler von Webenau nbsp Ritterkreuz des Militar Maria Theresien OrdensNachdem er am 1 August 1914 zum Feldmarschallleutnant ernannt worden war ersetzte er Feldmarschallleutnant Friedrich Novak und bekam das Kommando der 47 Infanteriedivision die in Cattaro stationiert war Mit seiner Division war er fur die Verteidigung dieses wichtigen osterreich ungarischen Marinestutzpunktes in der Nahe der montenegrinischen Grenze gegen Land und Seeangriffe verantwortlich Unter dem Gesamtkommando des Generals der Infanterie Stephan Sarkotic fuhrte er im XIX Korps von Feldmarschallleutnant Ignaz Trollmann im Janner 1916 die 47 Infanteriedivision im Feldzug gegen Montenegro der mit der Ersturmung des strategisch wichtigen montenegrinischen Berges Lovcen der uber der Bucht von Cattaro liegt begann Am Morgen des 8 Janner 1916 begann das Eroffnungsfeuer der unterstutzenden Artillerie einschliesslich Seegeschutzfeuer und gleichzeitig startete der Sturmangriff der vier Gebirgsbrigaden seiner verstarkten 47 Infanteriedivision In kurzer Folge wurden unter der personlichen Leitung von Divisionskommandant Weber wichtige Gelandepunkte eingenommen Als der Sturmangriff vom Maschinengewehrfeuer des Feindes unterbrochen wurde und der Vormarsch das unterstutzende Geschutzfeuer uberholte stationierte Weber personlich eine Berggeschutzbatterie die die montenegrinische Geschutzstellung zerstorte Der Vormarsch wurde fortgesetzt und innerhalb von 48 Stunden wurden der Krstacsattel und der Lovcengipfel erobert Fur diesen Erfolg und das Fuhren der 47 Infanteriedivision wahrend der Lovcenoperation wurde Viktor Weber Edler von Webenau bei der 189 Verleihung durch das Ordenskapitel am 27 Juni 1922 wegen ausserordentlicher Tapferkeit mit dem Ritterkreuz des Maria Theresia Ordens ausgezeichnet Nach der Waffenstillstandsunterzeichnung mit Montenegro am 25 Janner 1916 wurde Weber der auch die Waffenstillstandsverhandlungen geleitet hatte am 26 Februar 1916 Militar Generalgouverneur im besetzten Montenegro Diese Position hatte er bis zum 10 Juli 1917 inne Als Kommandant der 47 Infanteriedivision loste ihn im Februar 1916 Feldmarschallleutnant Rudolf Braun ab Sein Nachfolger als montenegrinischer Militar Generalgouverneur wurde der soeben vom Kaiser abberufene osterreichische Ministerprasident Heinrich Graf Clam Martinic Zuruckkehrend zu Feldaufgaben folgte er Generaloberst Karl Kritek als Kommandant des X Korps an der Ostfront bis er vorubergehend im Februar 1918 von Feldmarschallleutnant Franz Kanik entlastet wurde und wurde schliesslich am 1 November 1917 zum General der Infanterie ernannt Das X Korps wurde in 4 Generalkommando umbenannt und Weber erhielt das Kommando im April 1918 fur wenige Wochen neuerlich bevor es im Mai an Feldzeugmeister Heinrich Goiginger ubertrug Weber wurde daraufhin im Mai 1918 als Nachfolger von Feldmarschallleutnant Ferdinand Kosak zum kommandierenden General des XVIII Korps ernannt aber bereits im Juli 1918 zum Kommandanten des VI Korps bestellt wo er General der Infanterie Ernst Kletter Edler von Gromnik ersetzte und blieb in diesem Kommando bis Oktober 1918 Seine sprunghaften kurzfristigen Versetzungen in den letzten beiden Kriegsjahren lassen auf Fuhrungsunsicherheiten im Armeeoberkommando schliessen das damals von Kaiser Karl I personlich geleitet wurde Leitung der osterreichisch ungarischen Waffenstillstandskommission Bearbeiten Wahrend der Schlacht von Vittorio Veneto wurde Weber zum Leiter der osterreich ungarischen Waffenstillstandskommission bestellt die den Auftrag hatte mit den Italienern einen Waffenstillstand zu vereinbaren Die Monarchie war militarisch und versorgungsmassig erschopft die Volker der Monarchie strebten auseinander und weiterer Kampf erschien aussichtslos Der Krieg gegen Italien war fur Osterreich Ungarn nicht mehr zu gewinnen obwohl die Truppen nach der Zwolften Isonzoschlacht weite Teile Nordostitaliens besetzt hielten Die Kommission Anfang Oktober gebildet bezog am 28 Oktober 1918 ihr Hauptquartier in Trient im damaligen Welschtirol Der Waffenstillstand von Villa Giusti bei Padua den sie am 3 November 1918 unterzeichnete und der am 4 November in Kraft trat entsprach auf Grund der harten Bedingungen der Kriegsgegner eher einer bedingungslosen Kapitulation 1 Die Gegner wollten die Schwache Osterreich Ungarns wahrnehmend uber ihre Bedingungen nicht verhandeln der spatere Ministerprasident und Mussolini Nachfolger Pietro Badoglio fuhrte die Entente Delegation Die osterreichisch ungarische Seite stimmte der Raumung Tirols bis an die Brenner und Reschenscheidecklinie zu ebenso der Raumung des Kanaltals Triests Istriens und Dalmatiens Sie stimmte unter Protest General Webers weiter zu dass Ententetruppen sich auf osterreichisch ungarischem Gebiet frei bewegen durften 2 Die Meldung der Waffenstillstand sei geschlossen worden veranlasste Teile der osterreichischen Truppen ihre Waffen sofort und damit bis zu 36 Stunden vor den italienischen Truppen ruhen zu lassen Dies beruhte einerseits auf der enormen Erschopfung der Truppen der Monarchie die in Wunschdenken resultierte und andererseits darauf dass die Befehlskette vom Armeeoberkommando zu den Truppen nicht mehr einwandfrei funktionierte Die italienische Armee konnte auf Grund dessen weite Gebiete kampflos besetzen und nahm auf diese Weise vor Inkrafttreten des Waffenstillstands rund 350 000 osterreich ungarische Soldaten gefangen was viele durch die mangelnde Versorgung in den nachsten Monaten das Leben kostete 3 Nur die Isonzo Armee konnte sich erfolgreich zuruckzuziehen und dadurch zum grossten Teil einer Gefangennahme entgehen General Weber unterzeichnete den Waffenstillstand bevor die Zustimmung des Armeeoberkommandos eintraf Nachkriegszeit Bearbeiten Nach Kriegsende trat General der Infanterie Weber im Janner 1919 in den Ruhestand Obwohl er die ungarische Staatsburgerschaft behielt lebte er hauptsachlich in Meran Wiesbaden und in der Schweiz Er starb am 6 Mai 1932 in Innsbruck Familie Bearbeiten Von 1886 bis 1899 war er mit Therese geborene Baumgartner verheiratet Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor Norbert 7 Juli 1886 in Tarvis 26 August 1914 Oberleutnant gefallen in Galizien Guido 13 September 1887 in Tarvis Leutnant der Kaiserjager Apotheker in InnsbruckNach seiner Scheidung heiratete er 1901 Anna Hebenstreit Literatur BearbeitenEdmund Glaise von Horstenau Die Katastrophe Die Zertrummerung Osterreich Ungarns und das Werden der Nachfolgestaaten Amalthea Zurich Wien 1929 Heinz von Lichem Karl I Ein Kaiser sucht den Frieden Tyrolia Innsbruck Wien 1996 ISBN 3 7022 1993 5 Weblinks BearbeitenKurzbiographie mit Dienstzeugnis Armistice Die Geschichte des Waffenstillstands englisch Einzelnachweise Bearbeiten Zum Ereignisablauf im Detail Oswald Uberegger Zwischen den Nationalismen Tirol vom italienischen Intervento zur Annexion Sudtirols 1915 1020 In Ulrike Kindl Hannes Obermair Hrsg Die Zeit dazwischen Sudtirol 1918 1922 Vom Ende des Ersten Weltkrieges bis zum faschistischen Regime Il tempo sospeso L Alto Adige tra la fine della Grande Guerra e l ascesa del fascismo 1918 1922 Edizioni alphabeta Verlag Meran 2020 ISBN 978 88 7223 365 8 S 125 156 hier S 136 138 Manfried Rauchensteiner Die Villa des Senators Giusti In Die Presse vom 30 Oktober 2008 G Stefanovics Austrian CommandersNormdaten Person GND 130173657 lobid OGND AKS VIAF 15869940 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Weber von Webenau ViktorALTERNATIVNAMEN Weber Edler von Webenau Victor Weber Edler von Webenau VittorioKURZBESCHREIBUNG osterreichisch ungarischer General der InfanterieGEBURTSDATUM 13 November 1861GEBURTSORT Neuhaus in Karnten bei LavamundSTERBEDATUM 6 Mai 1932STERBEORT Innsbruck Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Viktor Weber von Webenau amp oldid 235547341