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Vauquelinit ist ein selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfate einschliesslich Selenate Tellurate Chromate Molybdate und Wolframate mit der chemischen Zusammensetzung Pb2Cu OH PO4 CrO4 3 und ist damit chemisch gesehen ein Blei Kupfer Chromat mit Hydroxid und Phosphationen als zusatzlichen Anionen VauquelinitBlattriges Aggregat aus grunem Vauquelinit vom Hohenstein Reichenbach Lautertal Odenwald Hessen Sichtfeld 5 mm Allgemeines und KlassifikationIMA Symbol Vql 1 Andere Namen Chromphosphorkupferbleispath Laxmannit 2 Chemische Formel Pb2Cu OH PO4 CrO4 3 Mineralklasse und ggf Abteilung Sulfate einschliesslich Selenate Tellurate Chromate Molybdate und Wolframate System Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana VI F 02 VI F 02 010 7 FC 05 43 04 03 01Kristallographische DatenKristallsystem monoklinKristallklasse Symbol monoklin prismatisch 2 mRaumgruppe P21 n Nr 14 Stellung 2 Vorlage Raumgruppe 14 2 4 Gitterparameter a 13 75 A b 5 81 A c 9 56 Ab 94 6 4 Formeleinheiten Z 4 4 Zwillingsbildung nach 102 5 Physikalische EigenschaftenMohsharte 2 5 bis 3Dichte g cm3 gemessen 6 16 berechnet 6 16 5 Spaltbarkeit undeutlich 3 Bruch Tenazitat uneben sprodeFarbe apfel zeisig oder olivgrun kanariengelb ockerbraun leberbraun bis fast schwarzStrichfarbe grunlich bis braunlichTransparenz durchscheinend in dunnen Schichten durchsichtigGlanz Harzglanz bis DiamantglanzKristalloptikBrechungsindizes na 2 110 6 nb 2 220 6 ng 2 220 6 Doppelbrechung d 0 110 6 Optischer Charakter zweiachsig negativPleochroismus sichtbar X hellgrun Y Z hellbraun 6 Weitere EigenschaftenChemisches Verhalten loslich in SalpetersaureVauquelinit kristallisiert im monoklinen Kristallsystem entwickelt aber nur kleine keilformige Kristalle und Zwillinge bis etwa funf Millimeter Lange mit harz bis diamantahnlichem Glanz auf den Oberflachen Meist tritt er in Form knolliger nieriger traubiger korniger oder massiger Mineral Aggregate und krustiger Uberzuge auf Seine Farbe variiert zwischen Grun und Braun in verschiedenen Variationen von Apfel Zeisig und Olivgrun uber Kanariengelb und Ockerbraun oder Leberbraun bis fast Schwarz Auch seine Strichfarbe ist grunlich bis braunlich Mit einer Mohsharte von 2 5 bis 3 gehort Vauquelinit zu den weichen bis mittelharten Mineralen und lasst sich etwas leichter als das Referenzmineral Calcit 3 mit einer Kupfermunze ritzen Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Kristallstruktur 4 Eigenschaften 5 Bildung und Fundorte 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte Bearbeiten nbsp Louis Nicolas VauquelinErstmals entdeckt wurde Vauquelinit in der Grube Tsvetnoi am Berg Uspenskaya in der Gold Lagerstatte Berjosowski Berezovsk Beresowsk Oblast Swerdlowsk im russischen Uralgebirge Beschrieben wurde das Mineral erstmals 1818 durch Jons Jakob Berzelius der es nach dem franzosischen Chemiker und Entdecker des Elements Chrom Louis Nicolas Vauquelin benannte Klassifikation BearbeitenIn der veralteten aber teilweise noch gebrauchlichen 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehorte der Vauquelinit zur Mineralklasse der Sulfate Chromate Molybdate Wolframate sowie einige Selenate und Tellurate und dort zur Abteilung der Chromate wo er zusammen mit Phonikochroit die Phonikochroit Vauquelinit Gruppe mit der System Nr VI F 02 und den weiteren Mitgliedern Deanesmithit Edoylerit Fornacit Molybdofornacit Santanait und Wattersit bildete Die seit 2001 gultige und von der International Mineralogical Association IMA verwendete 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Vauquelinit ebenfalls in die Abteilung der Chromate ein Diese ist allerdings weiter unterteilt nach der moglichen Anwesenheit und Art der zusatzlichen Anionen so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung Mit PO4 AsO4 SiO4 zu finden ist wo es als einziges Mitglied die unbenannte Gruppe 7 FC 05 bildet Die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Vauquelinit dagegen in die Klasse der Phosphate Arsenate und Vanadate und dort in die Abteilung der Phosphate ein Hier ist er als Namensgeber in der Vauquelinitgruppe mit der System Nr 43 04 03 und den weiteren Mitgliedern Fornacit und Molybdofornacit innerhalb der Unterabteilung Zusammengesetzte Phosphate etc Wasserfreie zusammengesetzte Anionen mit Hydroxyl oder Halogen zu finden Kristallstruktur BearbeitenVauquelinit kristallisiert monoklin in der Raumgruppe P21 n Raumgruppen Nr 14 Stellung 2 Vorlage Raumgruppe 14 2 mit den Gitterparametern a 13 75 A b 5 81 A c 9 56 A und b 94 6 sowie vier Formeleinheiten pro Elementarzelle 4 Eigenschaften BearbeitenDas Mineral ist leicht loslich in Salpetersaure HNO3 7 Bildung und Fundorte Bearbeiten nbsp Vauquelinit olivgrun und Dioptas smaragdgrun aus der Blue Bell Mine Baker Soda Lake Mountains Kalifornien Sichtfeld 5 mm nbsp Grossaufnahme von keilformigen Vauquelinitzwillingen aus der Typlokalitat Berjosowski Russland Bildbreite 2 mm nbsp Krokoitkristalle umgeben von einer grunen Kruste aus Vauquelinit aus dem gleichen Fundort Grosse 11 5 7 1 6 0 cm Vauquelinit bildet sich in der Oxidationszone von hydrothermalen Erz Lagerstatten Als Begleitminerale konnen unter anderem Beudantit Cerussit Duftit Krokoit Mimetesit und Pyromorphit auftreten Als seltene Mineralbildung konnte Vauquelinit nur an wenigen Fundorten nachgewiesen werden wobei bisher Stand 2014 rund 70 Fundorte bekannt sind 8 Neben seiner Typlokalitat Grube Tsvetnoi trat das Mineral in Russland noch in der nahe gelegenen Krokoitgrube am Berg Uspenskaya und in verschiedenen Grube der Goldlagerstatte Berjosowski in der Oblast Swerdlowsk sowie am Sukhovyaz nahe Werchni Ufalei in der Oblast Tscheljabinsk zutage In Deutschland konnte Vauquelinit unter anderem in der Grube Clara bei Oberwolfach und bei Sehringen Badenweiler Revier in Baden Wurttemberg an mehreren Fundpunkten im Gebiet um Reichenbach Lautertal im hessischen Odenwald in der Grube Grunbleiberg bei Niedergelpe in Nordrhein Westfalen sowie im Tagebau Callenberg und der Grube Ludwig Vereinigt Feld bei Schonbrunn in Sachsen gefunden werden Der bisher einzige bekannte Fundort in Osterreich ist die Eisen Lagerstatte bei Grassendorf in der Karntener Gemeinde Liebenfels Bezirk Sankt Veit an der Glan Weitere Fundorte liegen unter anderem in Australien Brasilien der Demokratischen Republik Kongo Zaire in Frankreich Griechenland Japan Kasachstan Mazedonien Namibia Sudafrika Ungarn im Vereinigten Konigreich UK und in den Vereinigten Staaten von Amerika USA 9 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenJ Berzelius Undersokning af ett hittills obemarkt Fossil som stundom foljer den Siberiska kromsyrade blyoxiden In Afhandlingar i Fysik Kemi och Mineralogi Band 6 1818 S 246 254 schwedisch rruff info PDF 451 kB abgerufen am 8 Marz 2018 L Fanfani P F Zanazzi The crystal structure of vauquelinite and the relationships to fornacite In Zeitschrift fur Kristallographie Band 126 1968 S 433 443 rruff info PDF 498 kB Hans Jurgen Rosler Lehrbuch der Mineralogie 4 durchgesehene und erweiterte Auflage Deutscher Verlag fur Grundstoffindustrie VEB Leipzig 1987 ISBN 3 342 00288 3 S 684 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Vauquelinite Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Mineralienatlas Vauquelinit Wiki Webmineral Vauquelinite Database of Raman spectroscopy Vauquelinite American Mineralogist Crystal Structure Database VauqueliniteEinzelnachweise Bearbeiten Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 Friedrich Klockmann Klockmanns Lehrbuch der Mineralogie Hrsg Paul Ramdohr Hugo Strunz 16 Auflage Enke Stuttgart 1978 ISBN 3 432 82986 8 S 618 Erstausgabe 1891 a b c Stefan Weiss Das grosse Lapis Mineralienverzeichnis Alle Mineralien von A Z und ihre Eigenschaften 6 vollkommen neu bearbeitete und erganzte Auflage Weise Munchen 2014 ISBN 978 3 921656 80 8 a b c Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables Chemical structural Mineral Classification System 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 417 a b Vauquelinite In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 handbookofmineralogy org PDF 64 kB abgerufen am 8 Marz 2018 a b c d e Mindat Vauquelinite Vauquelinite In Natural History of New York Teil 3 D Appleton amp Company and Wiley amp Putnam 1842 S 418 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Mindat Anzahl der Fundorte fur Vauquelinit Fundortliste fur Vauquelinit beim Mineralienatlas und bei Mindat Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Vauquelinit amp oldid 239019846