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Das Vallon de Saint Imier deutsch Sankt Immer Tal ist ein Langstal im Jura im Nordwesten des Schweizer Kantons Bern Das 27 km lange Tal ist im oberen Bereich 1 5 bis 2 km im unteren Bereich 3 bis 4 km breit jeweils als Querschnitt zwischen den oberen Talhangen gemessen Blick von der Burgruine Erguel auf Saint Imier Inhaltsverzeichnis 1 Topographie 2 Bevolkerung 3 Wirtschaft 4 Verkehr 5 Geschichte 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseTopographie BearbeitenDas Talbecken bildet geologisch eine grosse Synklinale zwischen zwei Juraketten Es wird im Norden auf der ganzen Lange von der Antiklinalen der Montagne du Droit bis 1289 m u M flankiert Die sudliche Begrenzung bilden die Chasseral Kette mit dem 1607 m u M hohen Chasseral und etwas weiter im Westen die Antiklinale des Mont d Amin 1417 m u M Seinen Ausgangspunkt nimmt das Vallon de Saint Imier an einer Blattverschiebung Transformbruch nordlich des Passubergangs Vue des Alpes wenige Kilometer sudostlich von La Chaux de Fonds Hier liegt das Quellgebiet der Schuss franzosisch Suze die das Tal entwassert In diesem obersten Bereich liegt der Talboden auf fast 1000 m u M Die Langsneigung betragt anfangs drei bis vier Prozent sinkt aber schon oberhalb Saint Imier unter zwei Prozent Bei Sonceboz Sombeval liegt der Talboden auf 650 m u M 1 Das Vallon de Saint Imier erstreckt sich von Sudwesten nach Nordosten gemass der Faltenstruktur des Juras in diesem Bereich Es weist fast keine Krummung auf und endet unterhalb der Gemeinde Sonceboz Sombeval an der Engstelle von Le Chatillon einer weiteren Verschiebungszone Hier treten die beiden Antiklinalen sehr nahe zusammen und zwangen die Schuss in ein schluchtartig verengtes Tal Das Vallon de Saint Imier besitzt keine Nebentaler Die Schuss wird nur durch einzelne Bache gespeist die im Laufe der Jahrmillionen einige kurze Erosionstaler z B Combe Grede in die Chasseral Antiklinale gegraben haben so wie der Wildbach Bez Von links munden die Dou und die Raissette in die Schuss sie entspringen aus Karstquellen in welchen das auf den Franches Montagnes deutsch Freiberge versickerte Wasser wieder zutage tritt Eine besondere Bodenform stellt der Talkessel Champ Meusel nordostlich von Saint Imier dar Diese fast kreisrunde Vertiefung mit einem Durchmesser von etwa 300 Metern am Sudhang des Mont Soleil entstand durch die Erosion eines eiszeitlichen Lokalgletschers 2 Die Mulde innerhalb der Endmorane ist ein Naturschutzgebiet mit einem Hochmoor 3 Bevolkerung BearbeitenDas Tal zahlt insgesamt rund 13300 Einwohner 2003 zentraler Ort ist das namensgebende Saint Imier mit 4827 Einwohnern Von den Bewohnern sind rund 90 franzosischsprachig etwas weniger als 10 geben Deutsch als Muttersprache an 2000 Neun Gemeinden liegen im Tal von West nach Ost Renan Sonvilier Saint Imier Villeret Cormoret Courtelary Cortebert Corgemont und Sonceboz Sombeval Wirtschaft BearbeitenBis gegen Ende des 18 Jahrhunderts war das Vallon de Saint Imier hauptsachlich durch die Landwirtschaft gepragt Entlang der Schuss gab es einige Muhlen und Sagereien Von der Uhrmacherstadt La Chaux de Fonds wurde im ausgehenden 18 Jahrhundert die Uhrenherstellung eingefuhrt Zuerst basierte diese auf Heimarbeit als Nebenerwerb der Bauern spater entstanden zahlreiche Fabriken Ab Mitte des 19 Jahrhunderts entwickelte sich die Uhrenindustrie zusehends und ein rasanter wirtschaftlicher Aufschwung setzte ein Damit ging der Bau der charakteristischen kubischen mehrstockigen Mietshauser einher die heute noch die meisten Orte im Tal pragen Mit der Krise in der Uhrenindustrie erstmals nach 1930 und dann vor allem in den 1970ern gingen Hunderte von Arbeitsplatzen verloren und die Industrie musste auf neue Branchen umstellen Heute haben der Maschinenbau die Feinmechanik und die Herstellung von Prazisionsgeraten die grosste Bedeutung einige Betriebe sind weiterhin in der Uhrenherstellung tatig Verkehr BearbeitenDas Tal ist dank der fruhen Industrialisierung verkehrstechnisch gut erschlossen Am 30 April 1874 wurde die Eisenbahnlinie von Biel nach Convers eingeweiht die samtliche Talgemeinden bedient Durch das Vallon de Saint Imier verlauft die Hauptstrasse 30 von Biel Bienne nach La Chaux de Fonds Ganz im Osten bei Sonceboz Sombeval durchuqert die 2017 eroffnete Autobahn A16 das Tal Geschichte BearbeitenSchon zur Romerzeit war das Gebiet begangen denn uber den Col de Pierre Pertuis fuhrte eine wichtige Strasse von Aventicum nach Augusta Raurica Die erste Besiedlung des Tals erfolgte um das Jahr 600 als der aus der Ajoie kommende Himerius eine Einsiedelei grundete aus der sich das Benediktinerkloster Saint Imier entwickelte Im Jahr 999 kam das Kapitel mit seinen Gutern an den Bischof von Basel Die Talherrschaft wurde im 10 11 Jahrhundert den Herren von Erguel ubertragen die aus der Region von Besancon kamen und bei Sonvilier das Chateau d Erguel errichteten von dem heute noch die Ruinen erhalten sind Die Herrschaft Erguel unterstand bis 1792 dem Furstbistum Basel Allerdings vergrosserte die Stadt Biel mit der Zeit ihren Einfluss und fuhrte 1530 im Tal die Reformation ein Von 1797 bis 1815 gehorte die Talschaft zu Frankreich und war anfangs Teil des Departement Mont Terrible das 1800 mit dem Departement Haut Rhin verbunden wurde Durch den Entscheid des Wiener Kongresses kam das Gebiet 1815 an den Kanton Bern und ging im Amtsbezirk Courtelary auf Weblinks BearbeitenC RAPPROCHEMENT FUSION DE COMMUNES DANS L ERGUEL Une consultation a l automne 2017 In Le Jornal du Jura W Gassmann AG 24 November 2016 abgerufen am 10 Juni 2020 COMM PROJET DE FUSION DANS LE VALLON A la recherche d un nom In Le Jornal du Jura W Gassmann AG 30 August 2018 abgerufen am 10 Juni 2020 Einzelnachweise Bearbeiten Jurg Aufranc u a Atlas geologique de la Suisse Feuille 1125 Chasseral Notice explicative Bern 2017 Philippe Bourquin Atlas geologique de la Suisse 1 25 000 Feuilles 114 Biaufond 115 Les Bois 116 La Ferriere 117 St Imier Notice explicative Bern 1946 Objektblatt Champ Meusel im Bundesinventar der Hoch und Ubergangsmoore von nationaler Bedeutung 47 151009 7 001331 Koordinaten 47 9 3 6 N 7 0 4 8 O CH1903 566834 222319 Normdaten Geografikum GND 4564445 7 lobid OGND AKS VIAF 235222458 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Vallon de Saint Imier amp oldid 238499923