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Dieser Artikel behandelt eine Bergkette und einen Gipfel im Schweizer Jura der Pass uber diese Bergkette wird unter Col du Chasseral behandelt Der Chasseral ist mit 1606 m u M die hochste Erhebung im Berner Jura Der langgestreckte Berg liegt im Nordwesten des Kantons Bern zwischen dem Gebiet des Bielersees im Sudosten und dem Sankt Immer Tal im Nordwesten Der fruhere deutsche Bergname Gestler wird in der Region teilweise noch verwendet ist jedoch in der ubrigen Schweiz kaum bekannt Seit November 2022 wird die Region des Berner Juras als Grand Chasseral bezeichnet 1 ChasseralDer Gipfel des Chasseral mit dem Hotel Chasseral und dem SendeturmHohe 1606 2 m u M Lage Kanton Bern SchweizGebirge JuraDominanz 49 5 km PfyffeSchartenhohe 670 m Les VerrieresKoordinaten 571359 220485 47 134722222222 7 0611111111111 1606 2 Koordinaten 47 8 5 N 7 3 40 O CH1903 571359 220485Chasseral Kanton Bern Gestein KalksteinBesonderheiten hochste Erhebung im Berner Jura 80 Meter ostlich des Berggipfels steht die Sendeanlage Nods Chasseral etwas mehr als einen Kilometer westlich davon befindet sich seit 1880 das Hotel Chasseral Der Berg ist die dominierende Landform des Naturparks Parc regional Chasseral Die nahere Landschaft rund um den Chasseral ist im Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmaler von nationaler Bedeutung BLN verzeichnet das BLN Gebiet umfasst eine Flache von 21 6 Quadratkilometern 2 Inhaltsverzeichnis 1 Geographie und Geologie 1 1 Klima 2 Flora 3 Infrastruktur 4 Tourismus 5 Bilder 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeographie und Geologie BearbeitenDer Chasseral ist der hochste Abschnitt einer etwa 20 Kilometer langen Antiklinale des Faltenjuras die im Norden durch das Tal von Saint Imier im Osten durch die Klusen der Schuss franzosisch Suze im Suden durch den Bielersee und im Westen durch das Val de Ruz begrenzt wird Im Westen liegt der Bergvorsprung Chasseral Ouest der den hochsten Punkt des Kantons Neuenburg bildet Das Gebiet beim Chasseralgipfel liegt in den bernischen Gemeinden Villeret Cormoret und Nods Das Bergmassiv entstand wahrend der Entstehung der Alpen durch die Aufwolbung von Kalkschichten Die Chasseralkette besteht aus drei teilweise ubereinander geschobenen Antiklinalen deren Aufbau an mehreren Stellen in Seitentalern und Steinbruchen zu sehen ist 3 Am Sudhang des Chasseral liegt auf durchschnittlich 800 m u M das ausgedehnte Hochplateau des Tessenbergs mit mehreren Ortschaften Nach Nordwesten zum Tal von Saint Imier erstreckt sich die Combe Grede eine steile Schlucht die heute als Naturschutzgebiet ausgewiesen ist 4 Von der Krete des Chasseral aus sind auf den nordlichen Bergplateaus zahlreiche Dolinen zu sehen die sich in dem verkarsteten Kalkgestein gebildet haben Das Niederschlagswasser versickert grosstenteils im Berginnern und so entspringen am Bergmassiv nur in einzelnen Bereichen Oberflachengewasser so wie der Bach Bez der durch die Combe Grede gegen Norden fliesst und der Ruz Chasseran im Westen Am Chasseral sind mehrere Hohlen bekannt die sich im Winter mit Schnee und Eis fullen und fruher fur die Lebensmittelindustrie als Kuhllager beziehungsweise fur den Abbau von Kuhleis dienten Die bekannteste davon ist der Creux de Glace 47 15357 7 07809 5 Klima Bearbeiten Fur die Normalperiode 1991 2020 betragt die Jahresmitteltemperatur 4 3 C wobei im Februar mit 2 8 C die kaltesten und im August mit 12 1 C die warmsten Monatsmitteltemperaturen gemessen werden Im Mittel sind hier rund 147 Frosttage und 62 Eistage zu erwarten Ein Sommertag tritt statistisch gesehen in zwei von drei Jahren auf Hitzetage wurden auf dem Chasseral bisher keine aufgezeichnet Die Messstation von MeteoSchweiz liegt auf einer Hohe von 1594 m u M ChasseralKlimadiagrammJFMAMJJASOND 96 0 5 92 0 5 97 2 3 104 6 0 134 10 4 134 14 7 136 16 9 142 16 9 117 12 6 122 8 3 110 4 1 113 1 4 Temperatur C Niederschlag mm Quelle MeteoSchweiz Normalperiode 1991 2020 6 Monatliche Durchschnittstemperaturen und niederschlage fur Chasseral Jan Feb Mar Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov DezMittl Temperatur C 2 3 2 8 0 5 2 5 6 4 10 0 12 0 12 1 8 4 5 5 1 1 1 4 4 3Mittl Tagesmax C 0 3 0 1 2 3 5 8 10 1 13 7 15 8 15 6 11 7 8 4 3 7 1 2 7 4Mittl Tagesmin C 4 7 5 2 3 0 0 3 3 5 7 0 8 9 9 3 5 9 3 0 1 3 3 8 1 6Niederschlag mm 96 92 97 104 134 134 136 142 117 122 110 113 S 1397Sonnenstunden h d 3 2 3 7 4 5 5 2 5 3 6 0 6 5 6 1 5 0 4 2 3 1 2 7 4 6Regentage d 11 1 9 9 10 7 11 2 13 9 12 7 12 5 12 1 10 7 12 7 11 3 12 5 S 141 3Luftfeuchtigkeit 75 76 79 79 82 82 81 81 84 80 78 76 79 4Temperatur 0 3 4 7 0 1 5 2 2 3 3 0 5 8 0 3 10 1 3 5 13 7 7 0 15 8 8 9 15 6 9 3 11 7 5 9 8 4 3 0 3 7 1 3 1 2 3 8Jan Feb Mar Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov DezNiederschlag 96 92 97 104 134 134 136 142 117 122 110 113 Jan Feb Mar Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov DezQuelle MeteoSchweiz Normalperiode 1991 2020 6 Flora BearbeitenBis auf eine Hohe von 1400 m ist der Chasseral bewaldet daruber befinden sich Bergweiden und Trockenrasen Sie sind reich an alpinen Stauden die im Sommer fur bunte Bluhaspekte sorgen An den Hangen wachst in stattlicher Zahl zum Beispiel der Gelbe Enzian Die Felsen sind unter anderem mit Zwerg Glockenblumen bewachsen Mehrere Weidegebiete im Areal Petit Chasseral Metairie de Saint Jean sind im Bundesinventar der Trockenwiesen und weiden von nationaler Bedeutung verzeichnet 7 Infrastruktur BearbeitenDer Gipfel des Chasseral ist ein Hauptpunkt der Landesvermessung der Schweiz Von der Bergkuppe bietet sich eine Aussicht in alle Himmelsrichtungen uber die Schweizer Alpenkette das Mittelland und den Jura bis hin zu den Vogesen und zum Schwarzwald Am 26 Juni 1945 wurde auf dem Berg ein erster Sendeturm der PTT in Betrieb genommen Ab 1954 diente der Turm dem Radio und Autotelefon Betrieb 1970 kam eine provisorische Sendeeinrichtung fur den Fernsehempfang auf dem Bergzug zwischen Solothurn und Yverdon hinzu Seit 1983 unterhalten die PTT und heute Swisscom Broadcast auf dem Chasseral einen 120 Meter hohen Sender hauptsachlich im Auftrag der SRG SSR Er wird heute fernbedient und steht zu 90 Prozent leer 8 Der Sendeturm ist eines der bekanntesten und ikonischsten Gebaude des ganzen Jurabogens Seit 1880 befindet sich knapp unterhalb der Bergkamms ein Gasthaus als Chalet Hotel Im Marz 1925 brannte das Gebaude nieder und schon im Oktober 1925 wurde das neue Hotel Chasseral im Heimatstil und in einer Gestalt die ungefahr der Form eines Jurabauernhauses nachempfunden ist errichtet 1979 erfolgte der Anbau eines Panorama Speisesaals Das ganzjahrig geoffnete Hotel Restaurant zahlt zu den meistbesuchten Berggasthausern der Schweiz da es als eines der wenigen Schweizer Gipfel und Panoramahotels uber eine Strasse zuganglich ist Der Parkplatz der Liegenschaft wurde in der Geschichte mehrfach fur militarische Paraden genutzt Tourismus BearbeitenSowohl von Saint Imier im Norden als auch von Nods auf dem Tessenberg ist die Hohe des Chasseral im Sommerhalbjahr durch eine Strasse erreichbar welche die Bergkette am Col du Chasseral uberquert Im Sommer verkehrt von beiden Seiten her eine Buslinie zwischen Nods und Hotel Chasseral nur am Wochenende Von 1963 bis 1993 fuhrte ein Sessellift von Nods zum Hotel Chasseral westlich etwas unterhalb des Chasseral Gipfels 9 Uber den Grat verlauft ein aussichtsreicher Wanderweg der einen Abschnitt des weiten Jurahohenwegs bildet Bei klarer Sicht bietet sich vom Chasseral aus ein Alpenpanorama das vom Santis bis zum Mont Blanc reicht Fur die Begehung des Jura Hohenwegs bietet das Berghotel Chasseral eine gunstig gelegene Unterkunft 10 Der Fernwanderweg Via Berna uberquert das Chasseralgebirge von Saint Imier nach Nods 11 Das Skigebiet von Les Bugnenets Savagnieres liegt auf dem Nordkamm nordwestlich des Col du Chasseral Es verfugt uber acht Skilifte fur 16 Abfahrtspisten 30 Kilometer zwischen 1090 und 1450 m Hohe Es ist auch der Ausgangspunkt fur eine 25 Kilometer lange Langlaufloipe die mit denjenigen von Vue des Alpes und Les Pres d Orvin verbunden ist 12 Auch am Sudhang oberhalb von Nods ist Skisport moglich Bis 1993 war vom Hotel Chasseral bis Nods eine Skipiste in Betrieb heute hat es in Nods noch einen kleineren Skilift Bilder Bearbeiten nbsp Der Bielersee mit dem Chasseral im Hintergrund nbsp Flugaufnahme im Winter nbsp Der Sendemast am Chasseral nbsp Dolinen am Chasseral im Hintergrund die Schlucht Combe Grede mit dem Dorf Villeret nbsp Durch die Combe Grede fuhrt der steilste aber auch der kurzeste Aufstieg auf den ChasseralWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Chasseral Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Naturpark Chasseral Landschaftschutzgebiet Chasseral BLN Objekt 1002 Chasseral auf wanderland chEinzelnachweise Bearbeiten Le Jura bernois veut modifier son image avec la marque Grand Chasseral In RTS 19 November 2022 abgerufen am 14 Januar 2023 franzosisch Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmaler von nationaler Bedeutung Objekt Nr 1002 Chasseral Michel Guelat Geologique du Parc Jurassien de la Combe Grede In Coup d oeil sur la Combe Grede et Chasseral Saint Imier 1992 Naturschutzgebiet Combe Grede auf pronatura ch https www outdooractive com de naturdenkmal neuenburg jura berner jura creux de glace 7131066 Klimanormwerte Chasseral Normperiode 1991 2020 PDF In meteoschweiz admin ch Bundesamt fur Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz abgerufen am 19 Januar 2022 Objektblatt Petit Chasseral im Bundesinventar der Trockenwiesen und weiden von nationaler Bedeutung Hubert Droz Visite de la SRT a l antenne du Chasseral In Media tic le journal des societes de radiodiffusion et de television de la Suisse romande Nr 204 RTSR Lausanne Dezember 2018 S 10 1993 stillgelegt soll der Sessellift Nods Chasseral auf die Expo In Bieler Tagblatt 26 Juli 2000 abgerufen am 18 August 2014 Offizielle Homepage des Jura Hohenwegs ViaBerna Route 38 auf der Karte von SchweizMobil abgerufen am 3 August 2023 Skifahren Bugnenets Savagnieres Saint Imier Abgerufen am 1 September 2021 Normdaten Geografikum GND 4090343 6 lobid OGND AKS VIAF 243454009 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Chasseral amp oldid 236944140